mich beschäftigt seit einigen Tagen ein Thema, dass mich nicht zur Ruhe kommen lässt.
Ich habe die letzten Jahre mich irgendwie durchs Leben gekämpft. Scheidung, während des Studium, Scheidungskrieg zeitgleich zum schreiben meiner Diplomarbeit, Studium fertig machen unter Zeit- (und finanziellen) Druck, sofort in den Job einsteigen (Psychiatrie) und dann 2 Jahre völlige Überforderung (hab mich dort verheizen lassen). Nach längerer Krankheitsphase (Somatisierungsstörung, Angststörung) wurde mein Vertrag nicht verlängert, als Angst keinen neuen Job zu finden, habe monatelang gezittert und dann auf den letzten Drücker was in einer anderen Klinik gefunden. Nun steht die Entscheidung an eine Psychotherapeutenausbildung zu beginnen. Ich hätte einen Platz im Ausbildungsinstitut meiner Wahl, einen PIA für meine 1800 Stunden Praxisanteil. Aber es wären 400 Euro monatl. an Kosten und mit meinen schon vorhandenen Krediten kaum zu bewältigen (finanziell). Und heute Morgen brach ich dann zusammen. Die Ängste das finanziell nicht zu schaffen, die Vorstellung diese Ängste nun 4,5 Jahre zu haben (bis die Ausbildung bezahlt ist). Und daneben aber der Gedanken: Das war aber doch immer mein Ziel, mein gewählter Weg. Da darf ich doch nicht abweichen.
Seit Wochen geht es mir wieder schlechter. Ich entwickel wieder die ganze Palette an Symptomen. Ich bin total erschöpft und müde. Habe wieder Ängste, Alpträume, Panikattacken, Herzsymptome, Schmerzen.
Ich mag nicht mehr in der Psychiatrie arbeiten, ich mag nicht mehr mich durchkämpfen, ich mag nicht mehr Ängste ausstehen ob ich das alles schaffe.
Ich möchte einfach nur Ruhe, Normalität, arbeiten und mein Leben mit dem verdienten Geld geniessen. Ich bin 40 Jahre und ich spüre, dass ich nicht die Kraft habe schon wieder zu kämpfen, wo ich nicht mal Zeit hatte in den letzten 5 Jahren mich einmal wirklich auszuruhen und anzukommen.
Am Mittwoch war ich bei der Physiotherapie. Die Physiotherapeutin hat versucht mich für eine ausgeschriebene Stelle zu erwärmen in einer orthopädischen Rehaklinik. Das würde bedeuten, eine ruhigere Stelle zu haben. Ich müsste aber die Ausbildung erstmal beiseite schieben.
Und das ist der Knackpunkt. Ich erlaube es mir selber nicht wirklich. Ich denke immer wieder: Aber du kannst doch nicht deine Pläne über den Haufen werfen. Du kannst doch nicht....Du musst das durchhalten. Das war doch Dein Weg. Und Schuldgefühle springen an.
Ich wünschte ich würde einen Weg finden, mit guten Gefühlen diesen neuen Weg einschlagen zu können. Weil ich denke, es ist womöglich der gesündere Weg für mich.
Wie schafft ihr euch von früheren Zielen zu verabschieden und sich mit bescheideneren anzufreunden?
Liebe Grüße
Miiu
25.01.2015 14:56 • • 31.01.2015 #1