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Zitat von realo:
Wer eine gute Beziehung mit sich selber hat, braucht nicht die Ablenkung von den Mitmenschen und deshalb richte ich mein Augenmerk auf die Harmonie mit dem Selbst.

Leicht gesagt, wenn du zu den *bereits fortgeschrittenen Menschen gehörst* mit entsprechender Lebenserfahrung usw.

Für einen psychisch angeschlagenen Menschen ist das mitunter eine Herausforderung oder unlösbare Aufgabe.
Oder jemand, der im Beruf gerade unglücklich ist, Stress hat....aber irgendwo muss das Geld ja herkommen.
Die wenigsten hier sind Lebenskünstler.

Bei uns ist es so, dass wir eine Bedarfsgemeinschaft sind, ich habe kein Einkommen momentan und mein Freund ist selbstständig.

Er arbeitet sehr viel und wenn er Feierabend hat will er meistens seine Ruhe haben.
Wenn er bei mir ist hat er immer Kopfhörer auf und guckt Youtube während ich Serie oder TV gucke, was ihn nicht interessiert.

Gemeinsame Zeit haben wir während dem Essen.
Jetzt bin ich aber gerade in der Tagesklinik und esse zu Mittag dort, er isst meistens später und ich setze mich zu ihm.

Aktuell finde ich dass wir zu wenig Zeit füreinander haben, das ist aber nicht immer so.
An meinem Geburtstag waren wir z.b. essen und haben danach was zusammen angeschaut.
Es gibt tatsächlich eine Serie die wir beide mögen.

Wir haben gemeinsame Freunde mit denen wir Zeit verbringen, aber das zählt ja nicht wirklich als Paar-Zeit...

Im Sommer hat er sich 6 Wochen frei genommen, da haben wir ganz viel zusammen gemacht.
Aber so kanns ja leider nicht immer sein, auch wenn ich mir das wünschen würde...
Irgendwoher muss ja das Geld kommen. Ich beschwere mich auch nicht bei ihm dass er so wenig Zeit hat weil ich ein schlechtes Gewissen habe wegen des Geldes...

A


Sich allein fühlen in einer Beziehung / Partnerschaft

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Zitat von Ulli-Online:
Wieviel Zeit wünscht IHR euch von eurem Partner?
Oder vermisst jemand gemeinsame Zeit mit dem Partner?


Ich würde es weniger in der Länge der Zeit bemessen wollen, sondern mehr in der Art wie diese Zeit genutzt wird.

Die richtigen 5 Minuten sind mMn mehr wert, als die falschen 5 Stunden, in denen nur oberflächliches, alltägliches, banales besprochen/gefühlt wird, was ich auch mit jedem anderen Menschen auf der Welt besprechen/fühlen könnte.

Das macht für mich den Unterschied aus. Die emotionale Tiefe der Zeit, nicht die rationale Länge der Zeit.

@illum ja so sehe ich das auch. Dann habe ich mich unglücklich ausgedrückt.

Frage: Wie oft sollte dein Partner intensive, beziehungsfördernde, wertvolle 5 Minuten Zeit für dich haben ?

@Ulli-Online

Ich habe dazu mal gelesen, dass man sich wirklich 5 Minuten am Tag nehmen sollte. Auch für Intimität. Muss ja nicht gleich aufs Ganze gehen...aber eben mehr als nur ein kurzer Bussi. So ein richtiger Kuss.

Also, ich glaube ich hätte gerne jeden Tag 1 Stunde Quality Time. Und wenn das nicht geht, weil es eben manchmal so ist, hätte ich gerne 5 Minuten intensiv. Und sei es ein inniger Kuss und Liebesschwüre in der Küche, während man die Kinder irgendwie von sich abschüttelt.

Aaaaaller spätestens einmal kurz vor dem Ins-Bett-gehen. Einmal zusammen setzen. Einen Tee trinken. Chips essen. Reden.

Ok - ich will und kann immer beziehungsfördernde Zeit haben. Ein Fass ohne Boden. Ich bin ein Klammeraffe, aber reflektiert genug um bewusst loszulassen.

Bin der Ansicht, dass gerade psychisch Betroffene Lebenskünstler sein sollten, wer denn sonst? Derjenige, der arbeiten geht, Familie hat, Hobbys nachgeht und alles ausgeglichen ist, hat die Lebenskunst nicht nötig. Gerade derjenige mit Defiziten, mit Einschränkungen, mit seelischen Schmerzen, mit Bedürftigkeit hat die Kunst zu leben nötig und ich finde, es ist ein gutes Ziel danach zu streben. Den Weg kann man Schritt für Schritt gehen, aber man muss einmal anfangen. Mit, ich bin psychisch krank, ich kann das nicht, wird es nichts. Gerade eine Tagesklinik ist doch wunderbar geeignet, um die Lebenskunst zu lernen. Da gibt es gute praktische Möglichkeiten mit Anleitung wo man das üben kann. Ich bin nicht gewillt einen psychisch Betroffenen auf seine Defizite zu reduzieren, im Gegenteil, die Stärken hervorheben. Für jemanden mit seelischen Konflikten ist eine Beziehung ein heikles Feld, ohne Frage, aber nur durchs Machen kann es besser werden. So ist es auch mit der Beziehung zu sich selbst, sie leben ist die einzige Variante ohne zu sagen, das kann ich nicht. Wer möchte schon abhängig sein von Gönnern, die für einen sorgen und man bleibt dann ewig im Defizit?

Zitat von Coru:
Ich hab seit einigen Jahren keine Beziehung und fühl mich selten einsam. Bei meiner letzten Beziehung hab ich mich oft einsam gefühlt. Einsamkeit ist auch nur ein Gefühl und unabhängig von einer Partnerschaft. Ich konnte schon immer gut allein sein aber manche von meinen Freunden können das nicht. Sie brauchen ...

In einer Beziehung fing für mich oft das warten an. Warten, erwarten, warten auf Godot.
Wenn sich ein Partner z B nicht emotional einstellen kann und gar nicht redet/nur von sich redet, kann das ja irgendwie unzufrieden machen.
Wenn gar kein kooperatives Gefühl aufkommt oder nur so auf ganz oberflächlicher Ebene (also eher WG mäßig), wenn es eigentlich keine Nähe gibt.

Also ich hatte dieses WG Gefühl in meiner längsten Beziehung (8 Jahre).
Und so sehr ich mir damals als ich alleine gelebt hatte, gewünscht hatte, mal so ein altes Ehepaar Feeling zu haben, weil das ja irgendwie geborgen und dazugehörig ist, umso mehr hatte mich das genervt, dass das nur auf der Oberfläche so aussah aber im Inhalt nix gewachsen war. Ich hatte mich dann getrennt.

Und ich komme alleine seit vielen Jahren richtig gut zurecht, ich hab schon ewig nicht mehr das Gefühl gehabt ich bin ein Engel mit nur einem Flügel und kann nur fliegen wenn da jemand ist. Dieses Ideal ist ja auch ein wenig übertrieben.
Mit Romantik werden auch viele Lücken gefüllt und hoch stilisiert, bei mir hatte das eine Weile doch etwas gefruchtet, der kindliche Traum von einer anderen besseren Welt und Großartigkeit, und da ist eine nüchternere Basis doch günstiger.

Ich glaube das beste ist, wenn zwei völlig integre Menschen aufeinander treffen und insgesamt Herr ihrer Sinne sind.
Und an meinem eigenen Zustand gab es auch schon Zweifel....
Was ich mir für irgendwann mal vorstellen könnte wäre eine Art Partnerschaft wie es zur Nachbarskatze ist.
Man versteht sich blind, es geht fast nur ums Essen und es ist spielerisch und total präsent.

@Ulli-Online
Danke, dass du dich mit meiner Situation auseinandersetzt. Einiges davon haben wir bereits probiert und die Kleine freut sich ja auf mich und fragt nach dem Papa wenn ich nicht zuhause bin.
Vielleicht ist dies auch der falsche Thread für meine Belastungen. Denn im Grunde habe ich ja kein Problem mit meiner Ehe an sich oder der Tatsache, dass unsere Tochter in einem anstrengenden Alter ist, wo sie meiner Frau alles abverlangt. Die Ursachen meines Leidens sind wo anders, und vielfältig. Das Resultat ist halt einfach Einsamkeit, und viele Jahre war meine Frau meine einzige Ablenkung davon. Jetzt bin ich halt mit einer Situation konfrontiert, die wohl so gut wie jeder Vater irgendwann hat. Nur komme ich halt nicht damit klar, weil ich innerlich so kaputt bin.

Ein Lebenskünstler ist allgemein eine Person, die es versteht, aus allen Situationen im Leben das Beste zu machen

Ein Individualist ist jemand, der einen persönlichen Lebensstil entwickelt hat und sich dadurch von anderen abhebt.

Ich sehe mich / uns dann eher als Individualist und als als Non-Konformer.

Als Nonkonformismus werden persönliche Haltungen oder Einstellungen, individuelle Handlungen oder philosophische Positionen bezeichnet, die nicht in Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Ansichten, der gültigen Etikette, dem vorherrschenden Lebensstil oder dem kulturellen Mainstream stehen.

Siehe meine Signatur. Sei Pippi, nicht Annika.
Zitat von realo:
Ich bin nicht gewillt einen psychisch Betroffenen auf seine Defizite zu reduzieren,

Ich auch nicht.
Zitat:
Wer möchte schon abhängig sein von Gönnern, die für einen sorgen und man bleibt dann ewig im Defizit?

Ich / wir sind unsere eigenen Gönner.

Wir weichen jetzt aber zu sehr vom eigentlichen Thema ab.
Ich möchte über Beziehungen / Beziehungsmuster, Verhalten in Beziehungen sprechen.

Zitat von Ulli-Online:
Wieviel Zeit sollte euer Partner für Euch haben?

Mal so, mal so. Da wir beide arbeiten gehen, hat man nicht immer so die Zeit, die man gerne hätte. Aber das holen wir an freien Tagen gerne nach.
Zitat von Ulli-Online:
Fühlt ihr Euch manchmal allein, trotz Beziehung?

Hmm , da habe ich den halben Tag drüber nachgedacht. Eigentlich nicht. Bei manchen Themen vielleicht, weil der Partner nicht die selbe Erfahrung gemacht hat und einige Dinge dadurch nicht so nachvollziehen kann.
Zitat von Ulli-Online:
Geht jeder seinen eigenen Weg. hat seine eigenen Interessen / Bedürfnisse oder auch nicht?

Hier hat jeder so seine Hobbys, die man auch alleine macht oder mit Freunden.
Meine Hobbys sind zu 95% eh Dinge, die ich alleine mache.
Zitat von Ulli-Online:
Ab wann ist eine Beziehung / Ehe nur noch eine Wohngemeinschaft ?

Damals mit meinen ex war es nachher nur noch eine Wohngemeinschaft, bei der man sich zufällig das Bett teilte. Man lebte so nebeneinander her ,beide wollten woanders sein (und mit jemand anderen^^) . Die Trennung war für beide das Beste.

Zitat von Ulli-Online:
Ein Lebenskünstler ist allgemein eine Person, die es versteht, aus allen Situationen im Leben das Beste zu machen Ein Individualist ist jemand, der einen persönlichen Lebensstil entwickelt hat und sich dadurch von anderen abhebt.

Ob nun Lebenskünstler oder Individualist, wie immer man es nennen will, es gehört zum Beziehungsleben, unbedingt dazu oder gerade. Alleine leben als Single, mit Freunden und Bekannten ist das Eine, aber in einer Beziehung leben heißt, Austausch von Gefühlen, Mitfühlen, Verstehen, Vertrauen, sich einlassen auf das Gegenüber usw., das ist eine Herausforderung. Wer in einer Beziehung ist, nur um nicht alleine sein zu müssen, wird Probleme bekommen, denn das partnerschaftliche Miteinander ist mehr als Unterhaltung und Ablenkung. In einer Beziehung passiert Entwicklung der Persönlichkeit, auf beiden Seiten und das ist mit persönlicher Veränderung verbunden, das kann schmerzlich sein, wenn man merkt, die alten schlechten Gewohnheiten funktionieren nicht mehr. Gerade für jemanden, der seelische Konflikte mit sich hat, mit seinem inneren Selbst, psychisch krank ist, hat im Miteinander Schwierigkeiten, außer der Partner agiert ausschließlich als Krankenschwester, aber das kommt in einer privaten Beziehung nicht vor, beide Seiten haben Bedürfnisse, um die es geht.

Wie gesagt, wer sich in der Beziehung alleine fühlt, hat ein Problem mit dem Kontakt zu sich selbst, denn man kann bei einem erwachsenen Menschen nicht erwarten, dass er, um sich wohl zu fühlen, von drei Ammen umsorgt wird. Gerade in der Beziehung ist die Distanz so wichtig, um sich selbst nicht zu verlieren, was als Single automatisch gegeben ist. Distanz heißt nicht, keine Gefühle, man kann den Partner auch innerlich empfinden, wenn er nicht da ist, es heißt bei sich bleiben können. Vom Partner nicht abhängig werden ist ganz schwierig, wenn er täglich vor Augen ist und es einen permanenten Kontakt gibt, da braucht es viel Charakter um trotzdem bei sich zu bleiben und sagen zu können, Schatz Du bist ja ganz lieb, aber ich ziehe mich jetzt mal etwas zurück.

@realo

wenn ich besser darauf geachtet hätte mich selbst nicht zu verlieren wäre ich nicht krank geworden.
Heute kann ich meinem Mann sagen (über 40 Jahre zusammen) Ich liebe dich aber ich kann dich gerade nicht Leiden. Kannst du mich bitte mal alleine lassen? Inzwischen weiß er wie es gemeint ist.

Ich finde viel steht und fällt mit der Kommunikation.

Wenn die Kommunikation schleift, schleift auch der Rest.

also immer schön zuhören und auch selber seine Meinung sagen

Zitat von realo:
Wie gesagt, wer sich in der Beziehung alleine fühlt, hat ein Problem mit dem Kontakt zu sich selbst, denn man kann bei einem erwachsenen Menschen nicht erwarten, dass er, um sich wohl zu fühlen, von drei Ammen umsorgt wird.

Deine Ansicht ist mir zu überspitzt.
Zumindest fühle ich mich selber dabei nicht angesprochen oder *ertappt*.

Du sagst: Wie gesagt, wer sich in der Beziehung alleine fühlt, hat ein Problem mit dem Kontakt zu sich selbst.

Wie bitte ? Es wird sicher Menschen geben, bei denen es so IST, ja.

Es spricht hier niemand davon, von 3 Ammen umsorgt werden zu wollen. Solche Aussagen mag ich überhaupt nicht.

Zitat von realo:
Gerade in der Beziehung ist die Distanz so wichtig, um sich selbst nicht zu verlieren, was als Single automatisch gegeben ist.

Nein. Schon wieder so eine Behauptung. Warum sollten sich Singles automatisch verlieren?

Ich habe dieses Thema übrigens anders benannt. Jedenfalls nicht so, wie es von den Moderatoren umbenannt wurde.
Ich nannte es *gemeinsam einsam*. Für MICH sagt es doch noch etwas anderes aus.

Zitat von realo:
Ob nun Lebenskünstler oder Individualist, wie immer man es nennen will, es gehört zum Beziehungsleben, unbedingt dazu oder gerade. Alleine leben ...


Die Vorstellung, dass enge Beziehungen zwingend zur Entwicklung der Persönlichkeit führen, und dass die Distanz in einer Beziehung elementar ist, um die eigene Identität zu bewahren, lässt sich mMn kritischer hinterfragen, um eine Differenzierung vorzunehmen.

Erstens sind Beziehungen zu vielfältig und nicht alle führen zu persönlichem Wachstum.

Manche Menschen finden eben auch in Freundschaften oder familiären Bindungen ihre Erfüllung, ohne dass ihre Partnerschaften der alleinige Antrieb für ihre Entwicklung sind.

Die emotionale Unterstützung durch den Partner kann (ohne muss) eine wichtige Quelle darstellen, und muss nicht (nur weil es kann) zwangsläufig als eine Art Krankenschwester verstanden werden.
Zweitens ist es nicht zwangsläufig immer so, dass eine Beziehung zu strikten Abhängigkeit führt.

Viele, als positiv bewertete Partnerschaften fördern die individuelle Identität des Partners, ohne dass einer von ihnen seine Selbstständigkeit dabei verliert oder zwingend verlieren muss.

Diese emotionale Unabhängigkeit kann auch in einer Beziehung erlernt werden, und der Rückzug für persönliche Zeit ist in einer stabilen Partnerschaft ebenso möglich wie als Single.
Daneben findet die persönliche Entwicklung in einer differenzierten Sicht nicht nur durch Konflikte statt, sondern auch durch positive Erfahrungen.

Harmonische Beziehungen bieten dem Individuum sogar Räume für sein Wachstum, in denen die Partner durch positiven Austausch voneinander lernen.

Das Vertrauen und die Verletzlichkeit in einer Beziehung, können sogar im Gegenteil, eine Quelle für die eigene Stärke und Verbindung sein.
Zudem kann das angeführte Bedürfnis nach Distanz, auch die Bedeutung von emotionaler Nähe untergraben.

Die Intimität ist ein zentraler Bestandteil für viele erfolgreiche (oder positiv bewertete) Beziehungen, weil es ermöglicht eine tiefere Verbindung aufzubauen, ohne dass dies relfexartig zur Abhängigkeit führt.

In diversen Beziehungsmodellen; einschließlich offenen oder polyamorösen Beziehungen, können persönliche Entwicklung und emotionale Unabhängigkeit bekanntermaßen Hand in Hand gehen - ohne sich dabei zu widersprechen.
Insgesamt lässt sich also mMn sagen, dass die Annahme, enge Beziehungen würden zwangsläufig zu Identitätsverlust führen, nicht wirklich universell gültig ist oder eine Wahrheit darstellen.

Das halte ich persönlich für undifferenziert und in der Sache individualtheoretisch belastet, was der Komplexität menschlichen Verhaltens nicht gerecht werden kann.

Ergo sum können die emotionale Nähe und die Unterstützung sowohl Katalysatoren für die persönliche Entwicklung sein als auch Quellen von Zufriedenheit und Glück, sofern ein gesundes Gleichgewicht zwischen Nähe und individueller Unabhängigkeit erhalten bleibt.

Diese Frage zu beantworten ist somit schließlich subjektiver Natur, wobei es mMn kein eindeutiges Richtig oder Falsch gibt, um daraus eine konkrete Handlungsanweisung abzuleiten.

Zitat von illum:
Zudem kann das angeführte Bedürfnis nach Distanz, auch die Bedeutung von emotionaler Nähe untergraben.

Genau!
Zitat:
In diversen Beziehungsmodellen; einschließlich offenen oder polyamorösen Beziehungen, können persönliche Entwicklung und emotionale Unabhängigkeit bekanntermaßen Hand in Hand gehen -

Das wäre für MICH ein NoGo. Das wäre für MICH auch keine Beziehung mehr, sondern nur noch ein sich gegenseitiges benutzen zwecks Erfüllung (spezieller) sexueller Bedürfnisse. Da geht es um Sex, weniger um emotionale Nähe.
Ganz ohne Bewertung. Soll doch jeder treiben was er will....für MICH wäre das nichts.

Zitat von illum:
Ergo sum können die emotionale Nähe und die Unterstützung sowohl Katalysatoren für die persönliche Entwicklung sein als auch Quellen von Zufriedenheit und Glück, sofern ein gesundes Gleichgewicht zwischen Nähe und individueller Unabhängigkeit erhalten bleibt.

Super Satz.
Was da für den einzelnen nun ein gesundes Gleichgewicht darstellt, muss jeder für sich selbst herausfinden.
Sponsor-Mitgliedschaft

Und weil es so schön ist, poste ich nochmal mein Lieblingsgedicht von Jochen Mariss.
Es hat für mich mal eine große Bedeutung gehabt, eine große Veränderung bewirkt und ausgelöst.
Ich habe dadurch erkannt, dass es DAS ist, was ich möchte. Das es DAS ist, was ich vermisse.
Und dann bin ich gegangen. 2003.

Beziehungsweise
Ist es denn nicht möglich,
sich täglich nahe zu sein,
ohne alltäglich zu werden,
voneinander entfernt zu sein,
ohne sich zu verlieren …?
Beziehungsweise
sich maßlos zu lieben,
ohne sich lieblos zu maßregeln,
einander gewähren zu lassen,
ohne die Gewähr zu verlieren …?
Beziehungsweise
einander sicher zu sein,
ohne sich abhängig zu machen,
einander Freiheit zu gewähren,
ohne sich unsicher zu werden …?
Beziehungsweise…
(von Jochen Mariss)

Genau, das Gedicht drückt aus, was auch meine Rede ist, es hilft nichts, die partnerschaftliche Beziehung zwischen Frau und Mann ist ambivalent, wie jede andere zwischenmenschliche Beziehung auch. Gegensätze sind voller Widersprüche, das ist das Spannende an der Beziehung, wie ich finde. Zwei verschiedene Menschen versuchen eine intime Gemeinschaft, das ist konfliktreich. Diese Umstände hat der Mensch als Single automatisch nicht, er bleibt eher auf Distanz und kann so ganz bei sich bleiben. Vielleicht ist der Alleinlebende mehr Beziehungs-weise als die Eheleute. Ich persönlich halte eine Ehe grundsätzlich nicht für weise, diesen Vertrag um die Gefühle miteinander zu ordnen und der Versuch sie in den Gleichklang zu bringen per Regel.
Beziehungen sind etwas Wunderbares, einander Freiheit zu gewähren, ohne sich unsicher zu werden.

Für viele Frauen geht ja heute der Trend zum ambulanten Mann.
Sie wollen keinen stationären Mann mehr.

Und Männer wollen keine Verpflichtungen eingehen und kein Versorger sein.

So verdient jeder sein eigenes Geld, hat seine eigene Wohnung und wäscht auch seine Unterhosen selber.
Und Sex und Amusement dann nach *Bedarf* und Absprache. Termin.

Meine Welt ist das nicht.

A


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