Das es eine Suchterkrankung ist, schließt nicht aus, das es oberranging eine Impulskontrollstörung ist. Zu den Impulskontrollstörungen zählen auch die Spielsucht, die pathologische Brandstiftung (auch noch süchtige,triebhafte und zwanghafte Brandstiftung genannt) ebenso wie Kleptomanie und Kaufsucht etc.
Impulskontrollstörungen, Zwangsstörungen und Verhaltenssucht zählen im übrigen nach klassifizierung zu den nicht substanz-abhängigen Sucherkrankungen.
Ergo, egal wie man es dreht, Svv ist als Sucherkrankung klassifiziert.
Das Wort Sucht wird hingegen nur noch umgangssprachlich verwendet. Früher auch in der Fachwelt, heute spricht man von Abhängigkeiten.
Alles auch unter Wikipedia nachzulesen zB unter Sucht und Impulskontrollstörung/Störung der Impulskontrolle. Wem Wikipedia nicht ausreicht als Quelle möge woanders nachschaun oder beim Psychologen nachhaken.
Vier der Psychologen und Psychatern bei denen ich im Laufe der Zeit war, habe auch alle unabhängig von einander Svv als (eigenständige) Suchterkrankung bezeichnet.
Ich beweifel sehr das 4 unabhängige Psychologen sowie Wikipedia und Fachliteratur da alle falsch liegen.
Aus meiner Erfahrung kann ich auch sagen, dass sich das Aufhören mit Svv letztlich genau gleich gestaltet hat wie das Aufhören mit dem Rauchen bei mir. Wobei ich zuerst mit Svv und erst Jahre später mit dem Rauchen aufgehört habe. Aber das ich hab ja in dem Post oben schon geschrieben.
Die Schadensbegrenzenden Tipps sind für Akutphasen zwar sinnvoll, meiner Erfahrung nach bringen sie aber nichts um endgültig mit dem Svv aufzuhören.
Hab es auch mit Gummibänder schnalzen, Boxkissen, Laufen etc versucht. Hat bei mir nicht den erhofften Effekt gehabt. Denn letztlich muss man sich dass ja auch wieder abtrainieren wenn man da wirklich ganz raus will.
Wenn man das Schmea ganz durchbrechen will darf man auch keine Ersatzhandlungen mehr dafür haben, denn Ersatzhandlungen werden immernoch aus dem gleichen Grund, nach dem gleichen Prinzip und Schema ausgeführt - sie fügen lediglich keinen solchen Schaden mehr zu wie zB Messer. Der Impuls ist immer noch der selbe, er wird lediglich auf ein anderes Ziel gelenkt - zb Gummiband statt Messer. Dem Impuls wird immernoch in meist vollem Maße nachgeben und befriedigt. Die Ersatzhandlungen sind zudem auch meist viel zu ähnlich gewählt, als das es wirklich langfristig sinn macht. Schneiden tut weh und ein Eiswürfel tut nach einer Weile ein bischen weh.. Das liegt zu nah bei einander.
(Das über Ersatzhandlunge (und nichts anderes Sind Eißwürfel und co) kann man übrigens auch in jeder vernünftigen Fachliteratur nachlesen.)
Ps.: warum ich hier Rauchen (eine teils Substanzabhängige Sucherkrankung) mit Svv vergleiche?
Beim Rauchen hat man anfangs zwar mit der Entgiftung und dem Entzung zu kämpfen, der ist aber vergleichsweiße schnell durch (wenn man durchhält). Die eingeprägten Verhaltensmuster sind es hingegen mit denen ExRaucher oft nach Jahren noch zu kämpfen haben und die aufgebrochen und neu erlernt werden müssen.
14.04.2013 22:55 •
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