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Ich muss gerade an den Tod von Michael Jackson denken,
das ist ja nun auch noch nicht allzulange her.

Damals sind einige Menschen für einem kurzen Moment wach geworden,
aber dieser Moment war leider nur von sehr kurzer Dauer.

ja, die welt ist eben schlecht!

rose

A


Selbstmord eines Fußballspieler

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Liebe Chaosfee,

trotzallem war es letzendlich seine eigene Entscheidung diesen Weg alleine im Dunkeln zu gehen.

Bitte nicht böse sein, aber mich stört ein bißchen der Vergleich mit den Tieren, weil viele Tiere ganz schrecklich quallvoll und einsam verenden. Ich vermute Du meinst die Situationen, wo man Tiere einschläfert, doch auch hier muss ich sagen, dass sie oft in ihren letzten Stunden von ihren Lieben alleine gelassen werden. Und ob ein fremder Tierarzt da ein Ersatz ist? Zudem ist einem Tier nicht unbedingt bewußt, was da passiert und es hat Angst.

Und die Reise an sich müssen wir alle alleine gehen. Wenn wir Glück haben hält uns beim ersten Schritt jemand die Hand, den Rest muss jeder für sich antreten.

Lara, Papa kommt! hat mich sehr gerührt. Enke lag im Krankenhaus neben der kleinen Lara, als diese starb und schlief. Erst durch die Wiederbelebungsversuche der Ärzte wurde er wach. Das hat er nicht verwunden. So was kann man auch nicht verwinden.

Lieber omegaman,

bei Jackson lagen die Dinge anders. Ich bin auch sicher, dass so eine Lebensgeschichte, wie die von ihm, in Deutschland nicht möglich wäre. Kein Arzt hier würde ihn dermaßen oft operieren und entstellen. Kein Arzt hier würde ihn mit solchen Hammermitteln vollpumpen......
Und er hatte eine ganz andere Störung, die eindeutig in der Kindheit entstanden ist. Ich glaube auch, dass er am Ende nicht mehr wegen des öffentlichen Drucks gelitten hat, sondern alleine wegen des Drucks, den er sich selbst machte. Denn eigentlich hatten wir doch alle akzeptiert, dass er nicht mehr auftreten wird.
Ich habe Michael als junger Mensch sehr verehrt, aber muss dennoch sagen, dass er wirklich total gestört war.

Liebe Grüße an alle!

Nicht die ganze Welt rose.

Moment ich hole einmal kurz die Lupe,
nein, besser gleich das Mikroskop,
dann kann ich dir die Guten zeigen.

Liebe Grüsse, omega

Er hatte offensichtlich soviel Energie, dass er es schaffen konnte seine ganze Familie hinters Licht zu führen, seine Frau, seinen Vater, seinen Therapeuten, sie so zu täuschen, dass sie nicht merken konnten, wie es um ihn steht, bis zum dem Tag seines Selbstmordes.

Soviel Kraft und nur um in den Tod zu gehen. Dabei hatte er die Liebe seiner Frau, eine Familie und auch sein Adoptivkind, für das er hätte weiterleben können. Er hatte Geld, Gesundheit, eine Karriere, Sicherheit, er konnte sich die besten Ärzte, die beste medizinische Versorgung leisten.

Sicher, es war die Depression, ich weiß, aber warum hat er nicht gekämpft? Wir kämpfen doch auch und haben nicht solche guten Voraussetzungen.

Nein, ich werfe es ihm nicht vor, immerhin hat er auch einen Weg gewählt und hat sich vor den Zug geworfen. Ohne sich z. B. als Geisterfahrer zu betätigen oder mit Waffengewalt Andere mit in Tod zu nehmen.

Sicher bin ich traurig, dass wieder ein Mensch gegangen ist. Aber es gehen soviele jeden Tag, warum nur um ihn so ein Aufsehen? Warum soviel Heuchelei von denen, die ihn nie kannten?

Und: Niemand ist jetzt besser informiert oder wird mehr Verständnis haben als vorher, wenn jemand eine psychische Krankheit hat. Ich könnte darauf wetten.

Jetzt ist es in den Medien, in ein paar Wochen ist alles wieder vergessen.

hallo, wunna!

ja, der mensch ist eben sehr komplex und gespalten.
und, wir sind halt alle total verschieden.
der eine kämpft, der andere eben nicht.

lassen wir es doch mal so stehn.

und, mit LIEBE, dem einzigen gesetz (wie es so schön heißt), kann
man eben auch nicht ALLES erreichen.
Liebe schützt eben auch nciht vor torheit im weitesten sinne.

wünsche dir und allen anderen
einen schönen, ruhigen 1. Advent.

rose

Wunna, ich sehe es genauso wie Du. Sicher, es gibt unterschiedlich stark ausgeprägte Depressionen. Aber ein Jeder hat die WAHL, was er anstellen möchte mit seinem Leben. Es gibt immer mehr als nur einen Weg. Herr Enke hatte alle Möglichkeiten, sein Leben und seine Erkrankung in den Griff zu bekommen, man wollte ihn sogar stationär aufnehmen.

Die Aussage, er sei nun mal krank gewesen und daher zu keiner vernünftigen Entscheidung in der Lage gewesen, ist in meinen Augen schlichtweg eine ganz billige Ausrede! Viele Menschen sind krank und deswegen nicht so vernebelt in der Birne, um eine Entscheidung zu Ihren Gunsten zu treffen. Und immerhin war er noch helle genug, sein Ableben vorzubereiten, von geistiger Umnachtung dürfte da wohl nicht die Rede gewesen sein. Mag sein, seine Karriere stand ihm im Weg... aber irgendwann muss ein Jeder sich fragen, worauf es ihm im Leben ankommt, seine Gesundheit/sein Leben/seine Karriere?? Viele kranke und gesunde Menschen fällen tagtäglich Entscheidungen, die zuLASTEN einer möglichen Karriere gehen, aber die ihnen selbst gesundheitlich gut tun... Nein, ich ziehe nicht nach München, obwohl ich da nen super Job hätte, ich bleibe in Hamburg bei meiner Familie, die tut mir gut!... nur so ein Beispiel. Da hätte ein Herr Enke auch sagen können ja, ich tu was für mich, meine Gesundheit, mir ist meine Familie wichtig, schei. auf meine Karriere, Fußball kann ich immer noch spielen, aber ich mach bei diesem Druckgeschäft nicht mehr mit wie viele Menschen werden halb gesteinigt, weil sie sich outen als Depris? Wie cool könnte das sein, wenn es viel mehr täten, dann hätte auch niemand mehr Verständnis mit denjenigen, die sich vor den Zug schmeißen, weil sie ja ihre Erkrankung nicht behandeln lassen können...

Es gibt I M M E R einen anderen Ausweg als den Tod. Gerade für jemanden, wie Herrn Enke, der eine ihn liebende Familie und Freunde hatte. Auch für alle anderen, die nicht den einfachen, endlichen Weg wählen.

Puh.... was´Aufsatz, aber darüber könnte ich mich immer wieder ärgern, ehrlich

Isi,

ich ärger mich mehr so darüber, dass jetzt wieder in den Medien die große Mitleids-, Info- und Verständniswelle gekommen ist.

Und sich aber nichts ändert.

Neulich hörte ich, dass die Gesellschaft (auch außerhalb des Fußball-Zirkusses - hm, ist das der Plural?) immer mehr Menschen mit psychischen Störungen oder Krankheiten produziert.

Es kann nicht mehr ignoriert werden. Es sind nicht mehr nur die weichen, schwachen Menschen, die krank werden. Der Druck und eine nahezu unmenschliche Gesellschaft, wie es da stand, machen immer mehr Menschen krank.

Ich will nicht sein Leben diskutieren und über ihn richten/urteilen, aber der Freitod ist eine furchtbar egoistische Entscheidung. Und es gibt Heilung oder wenigstens die Chance auf ein gutes Leben. Ich glaube fest daran.

Zitat von wunna:
Ich will nicht sein Leben diskutieren und über ihn richten/urteilen, aber der Freitod ist eine furchtbar egoistische Entscheidung. Und es gibt Heilung oder wenigstens die Chance auf ein gutes Leben. Ich glaube fest daran.


Da sprichst Du wahr, Wunna!

Hallo

In der Position eines Profifussballspielers, der im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht, konnte (oder wollte) sich Robert Enke das Image eines Schwächlings, Jammerlappens oder Opferrollenspielers (zusätzlich zu seinen Depressionen und Problemen) nicht auch noch antun.

Dies hat ihn dann wohl zu seinem letzten Schritt bewegt, und somit zu seinem (eigentlich vermeidbaren) Tod geführt.

Gegen Angst und Depressionen kann man etwas tun, gegen die Meinungen und das Verhalten seiner Umwelt aber leider nicht.

Liebe Grüsse, omega

Es liegt an jedem Menschen selber, die Meinung und das Ansehen der Gesellschaft als wichtig bzw. wichtiger als sich selbst zu empfinden oder nicht. Ich MUSS mich nicht dem Zwang eben jener Gesellschaft unterwerfen, deren Ansichten und Standards ich nicht vertrete. Ich muss nicht Profifußballer sein, wenn ich doof finde, dass Profifußballer keine Schwächen und Gefühle zeigen dürfen. Ich kann auch nen stinknormalen Job ausüben und in meiner Freizeit kicken, wenn ich Fußball soooo toll finde.

Die Ausrede, sich zu töten, weil die Gesellschaft einen sonst fertig gemacht hätte, ist echt billig.

Was ist schon normal/die Gesellschaft? Es ist der doofe Durchschnittsmensch, den es gar nicht gibt! WIR sind die Gesellschaft

Zitat:
gegen die Meinungen und das Verhalten seiner Umwelt aber leider nicht.

Man kann seinen Blickwinkel erweitern, und nur sich selbst.
Anklagen, beklagen reicht da bei weitem nicht aus.
Zitat:
Gegen Angst und Depressionen kann man etwas tun,
Zitat:
Das sollte man in der Therapie auch lernen, die Welt und deren Bewohner nicht maßlos schlecht zu sehen oder zu machen.
@isi
Zitat:
Die Ausrede, sich zu töten, weil die Gesellschaft einen sonst fertig gemacht hätte, ist echt billig.

Da ist was Wahres dran.

laßt doch blos endlich mal diesen mann in ruhe.

kümmert euch um euch.

rose

Entschuldigung, aber anlässlich seines Todes ist nun einmal - verständlicherweise - ein Aufruhr unter diejenigen gegangen, die sich mit dem Thema beschäftigt haben. Und die Diskussion darüber, dass ein depressiver Mensch Selbstmord begang, ist doch legitim und wichtig! Es gibt sogar Menschen, die selbst an Selbstmord dachten und die heftig berührt sind durch R.Enkes Freitod und für diese ist - genau wie für andere - wichtig, darüber zu sprechen, diskutieren, um für sich selbst damit klarzukommen. Um sich eine Meinung zu bilden. Totschweigen ist genau das Falsche! In dieser Gesellschaft wird zu viel geschwiegen....

Es ist keine Lösung die Welt anzuklagen. Das bringt einen nicht voran und hilft nicht weiter. Das stimmt.

Aber zu sehen, dass das moderne Leben der psychischen Gesundheit nicht zuträglich ist, bedeutet ja nicht automatisch, dass man die Schuld auf Andere schiebt.

Man muss doch aber drüber reden können, welche Rolle die heutige Gesellschaft spielt bei der zunehmenden Zahl der Erkrankungen.

Ich persönlich würde aber schon sagen, dass es mir sehr schwerfällt, eine kleine eigene Welt aufzubauen (wozu ja so gern geraten wird), in der man sich selbst vor Stress schützt, ohne mich auch von der Welt unabhängiger machen zu können.

Ich denke z. B. daran, wie ich allein durch meine Ausbildung dem Stress ausgesetzt bin (zumindest noch) und das ganz ohne Ambitionen zu haben, nur die, meinen Arbeitsplatz zu erhalten.

Sorry, ich hatte hier nur versucht, die möglichen Beweggründe von R. Enke ( NICHT VON MIR ) darzustellen.

LG, omega

Wofür entschuldigst du dich? Es gibt doch nichts zu entschuldigen, oder habe ich was überlesen?
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Zitat von rose:
laßt doch blos endlich mal diesen mann in ruhe.
kümmert euch um euch.
rose

@Rose, was meinst du?

In der Depression ist es leider Fakt, dass man eine verzerrte Anschauung des Lebens, der Umwelt und der Freunde hat.
Manche Kleinigkeiten werden zu einem riesen Berg. Plötzlich versucht man in dieser falschen/kranken ( provokativ ich weiß) Wahrnehmung aus mangelnder Kraft heraus um sich zu schlagen.
Das verletzt nun auch die Anderen. ( ich weiß, halte auch die andere Wange hin)
Manche tun dies laut, und manche eben leise.
Werte und Freunde verschwinden ins Niemandsland, den Grund dafür und die Erklärung werden nicht mehr präsent und können genannt werden.
Es ist einfach alles schlecht.
Es hilft kein Freund, keine Liebe und auch kein Humor mehr.
Enke wollte keine Hilfe mehr annehmen.
Trotz allem glaube ich nicht, dass man einer im Moment hoffnungslosen Person dauernd recht geben soll und muß.
Wirkliche Freunde halten einem den Spiegel vor,.
Und das kann, wenn man Hilfe annehmen will ,auch Hilfe sein.
Habe fertig und auch einiges hinter mir.

Ok, klar, du hast es gut zusammengefasst.

Ich denke nur: Warum hat er nicht um Hilfe geschrieen? Zumindest im übertragenen Sinne. Klar, die Erklärungen sind gut, aber es ist mir so unverständlich. Ich war nie so hart zu mir selbst und habe, als ich merkte, es stimmt was nicht, sofort Hilfe gesucht.

Aber (wer auch immer es jetzt eben gesagt hat): Wir müssen doch drüber reden können. Nicht verurteilen, aber vielleicht gleichzeitig mit unserer Trauer klarkommen und daraus lernen. Vielleicht.

Warum darf man das nicht? Wir schlachten es nicht aus, wir weiden uns nicht an den trauernden Angehörigen oder verdienen unser Geld damit.

Depressionen lösen den Umstand aus ( also das Symptom ) alles verzerrt wahr zu nehmen und der Mensch, der diese Erkrankung hat, bemerkt es nicht, er kann es gar nicht bemerken, es sei denn, er weiss um die Symptomatik einer Depression.
Was er wah nimmt, ist seine Realität und seine ganz persönliche Wahrheit und die kann unermesslich schmerzhaft sein. So schmerzhaft, dass der Tod als geeignetes Mittel wahr genommen wird, vllt. sogar als Einziges.

In jedem Fall ist es immer sehr tragisch, traurig, denn derjenige leidet ohne Ende.
Zitat:
Gegen Angst und Depressionen kann man etwas tun, gegen die Meinungen und das Verhalten seiner Umwelt aber leider nicht.

Hierliegt ein wesentlicher, aber klassischer Fehler. Das Glück ist niemals von außen zu erwarten, es muss erst in einem selber seinen Bestand finden. Auf diese Weise ist es dann auch unerheblich, was von Außen auf einen zukommt. Erst wenn man es persönlich nimmt, wird es zum Problem. Akzeptanz und die Zufriedenheit in einem selbst, lässt den Weg in die Genesung erst zu.

A


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