Ich hatte gestern eine sehr negative Erfahrung bei meinem Hausarzt, über die ich gerne erzählen möchte.
Dieser Arzt hat die Praxis übernommen vor ein paar Monaten, als mein alter Hausarzt in Rente gegangen ist.
Es fällt mir schon immer schwer zum Arzt zu gehen , ich bin oft nervös und habe Angst, dass man mich nicht ernst nimmt.
Zur Vorgeschichte: ich bin Migräne Patientin, und bekam von meinem Neurologen zur medikamentösen Prophylaxe einen Betablocker (Metoprolol) verschrieben, welchen ich langsam einschleichen sollte.
Dies tat ich, und leider vertrug ich das Medikament nicht gut, bekam heftige Nebenwirkungen (Schweißausbrüche, Schwindel, mir wurde schwarz vor Augen ) , ich war nicht arbeitsfähig, in Rücksprache mit dem Neurologen schlich ich das Medikament wieder aus. An diesem Punkt nahm mich der neue Hausarzt schon nicht ernst, seinem empfinden nach, hätte ich das Medikament weiter nehmen sollen.
Durch das ausschleichen stellte sich ein Rebound effekt ein, ich hatte Schweißausbrüche, Schwindel und eine Herzfrequenz von 150 bei minimaler Belastung . Mein Partner ist Anästhesie Krankenpfleger und war besorgt, begleitete mich zum nächsten Termin. Hier erklärte der Arzt, dass das von dem Absetzen kommt und mein Herz nun Zeit brauche um sich wieder allein zu regulieren - soweit so gut. (Hat aber kein einziges Mal Vitalwerte gemessen oder ein EKG geschrieben) Er schrieb mich dann 2 Wochen krank . Mein Partner ist vom Fach, und war mit der Art und Weise nicht so zufrieden, ich wollte aber einfach nur nach Hause weil es mir wirklich nicht gut ging.
Nach 2 Wochen wurden die Beschwerden etwas besser, ganz fit war ich aber noch nicht, vor allem morgens habe ich dolle Probleme ich war unsicher, ob ich so meinen stressigen Job bewältigen kann und stellte mich deswegen nochmal bei dem Hausarzt vor , diesmal ohne Partner. Der Termin verlief sehr unglücklich, der Hausarzt signalisierte mir deutlich dass er meine Beschwerden nicht ernst nimmt . Es fielen Sätze wie Naja, eine 150er Herzfrequenz ist nicht schlimm, sie sind jung, lassen sie das Herz einfach rasen! Das es mir damit aber körperlich nicht gut geht und ich mit Erschöpfung und Schwindel reagiere, ließ er außer Acht.
Er sagte noch ein Facharzt würde da auch nichts machen . Aus Kulanz schrieb er mich eine weitere Woche krank und entließ mich damit . Es mag sein, dass dieser hohe Puls nicht gefährlich ist , dass möchte ich gar nicht anzweifeln. Es geht mir eher um den Punkt, dass es mir körperlich damit nicht gut geht und ich mich nicht fit fühle . Der Arzt reagierte einfach nur unempathisch und bügelte mich ab.
Seit dem zweifle ich, ob ich nicht übertreibe mit meinem Empfinden, obwohl mir mein Partner rückmeldet, dass ich eben nicht übertreibe und er das fachlich schon einschätzen kann. Ich bin sehr unglücklich und habe nachdem Termin im Auto geweint , ich habe mich in dem Gespräch fast wie eine Simulantin gefühlt, die nur krank geschrieben werden will . Ich hatte sogar überlegt die Krankmeldung rückgängig zu machen, so ein Druck hat es in mir ausgelöst
Hat jemand von euch sowas schon erlebt ? Wie geht ihr damit um?
20.09.2024 09:07 • • 03.10.2024 #1