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Hallo.
Dies ist mein erster Beitrag hier.
Ich leide unter Depressionen und bin seit einem Jahr in Therapie.
Seit 2 Monaten merke ich, dass ich mich zu meiner Therapeutin hingezogen fühle.
Ich muss oft an sie denken, frage mich was sie gerade macht etc.
Nun habe ich gerade Therapiepause weil das Antragsverfahren auf Verlängerung läuft.
Diese Zeit ohne Gewissheit auf die nächste Stunde, das Wiedersehen, Reden . macht mich echt fertig.
Bin ich verliebt? Ist das normal? Was ist zu tun?
Danke.

21.05.2020 09:03 • 23.05.2020 #1


26 Antworten ↓


Es macht den Anschein als wärst du verliebt oder zumindest ist es eine Schwärmerei..

Darf ich fragen wie alt du bist? Hast du mal etwas ihr gegenüber anklingen lassen?

A


Sehnsucht nach meiner Therapeutin

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Ich bin 50 Sie ist 47.
Nein. Ich habe ihr nichts davon gesagt oder gezeigt. Hoffe ich zumindest.

Zitat von Milan1970:
Bin ich verliebt? Ist das normal? Was ist zu tun?


Das passiert ziemlich häufig. Man kommt mit einem Sack voller Probleme und endlich ist da ein Mensch, der einem zugewandt, empathisch und interessiert zuhört. Jemand, der mit jedem Wort signalisiert, dass er hören will, was man zu erzählen hat und gleichzeitig nichts von dem in irgendeiner Form negativ bewertet.

Alles Dinge, die klassischerweise Verliebte tun . In der Phase frischer Verliebtheit verhält man sich meist sehr ähnlich. Alles am anderen ist neu und faszinierend und man will möglichst viel von ihm wissen.

Eine Therapeutin ist also eine eher außergewöhnliche Zuhörerin und lenkt das Gespräch so, dass du als Patient dich auch weiter mitteilen willst. Dazu gehört, dass sie nicht über sich spricht. Und das unterscheidet sie nun deutlich von einer Partnerin, denn Informationen über ihre eigene Person hält sie zurück.

Das wiederum lässt trefflich Raum für Phantasien und Gedanken. Man kann sich die Therapeutin in Gedanken ein ganzes Stück gestalten, da der Realitätsabgleich fehlt. Wenn sie dazu noch ins Beuteschema passt, entsteht so recht schnell mal eine Mischung aus Superwoman und Mutter Theresa.

Du solltest das Ganze insofern im Blick haben, als du darauf achten solltest, ob du ihr mit dem, was du erzählst., gefallen möchtest. Dann verliert die Therapie nämlich ganz schnell ihren Sinn, weil es nicht mehr darum geht, deine Probleme anzupacken. Vor jemandem, in den man verliebt ist, möchte man gern gut dastehen. In einer Therapie wäre das kontraproduktiv.

Danke. In der Theorie richtig. Das weiß auch mein Kopf.
In der Praxis verdammt schwer...
Ihr da draußen... wie seid ihr ähnliche Situationen begegnet und habt sie gelebt bzw gar gelöst?

Zitat von Milan1970:
n der Praxis verdammt schwer...


Es hilft, sich klarzumachen, dass das mit Verliebtheit nichts zu tun hat, da man letztlich nur ein Konstrukt seiner Phantasie gut findet.

Zu lösen ist es, indem man es anspricht. In diesem Zustand weiterhin Therapie zu machen, wird aus oben genannten Gründen nicht funktionieren.

Zitat von Calima:
Es hilft, sich klarzumachen, dass das mit Verliebtheit nichts zu tun hat, da man letztlich nur ein Konstrukt seiner Phantasie gut findet. Zu lösen ist es, indem man es anspricht. In diesem Zustand weiterhin Therapie zu machen, wird aus oben genannten Gründen nicht funktionieren.



Ich habe mich Damals 2006 in meinem Therapeuten verliebt. Das war das beste was mir passieren konnte.
Dadurch bin ich meine Ängste los geworden. Wir haben Damals auch drüber geredet und die Therapie trotzdem weiter geführt.

Zitat von Abendschein:
Wir haben Damals auch drüber geredet


Genau das ist der Schlüssel. Sich weiterhin im Stillen wie ein verliebter Teenager zu fühlen, klappt hingegen meist nicht. Meine Therapeutin hat mir mal erzählt, dass ihr das durchaus häufiger auch bei Frauen passiert, ganz unabhängig von deren sexueller Orientierung.

Ich bin Euch für Eure Offenheit sehr dankbar.

Zitat von Milan1970:
Ich bin Euch für Eure Offenheit sehr dankbar.

Du darfst Dich verlieben,
Du darfst Dich auf einen Besuch bei ihr freuen,
Du darfst Dich im 7. Himmel fühlen,
Du darfst es ihr sagen,
Du darfst mit ihr reden,
Du darfst sie verehren.

Du darfst Dich nicht darin verlieren,
Du darfst nicht darunter leiden,
Du darfst nicht vom Boden abheben,
Du darfst sie nicht belästigen.

Es zeigt das Du Dich nach einem Menschen sehnst, der zuhört, der auf Dich eingeht, dem Du vertraust.

Zitat von Calima:
dass ihr das durchaus häufiger auch bei Frauen passiert, ganz unabhängig von deren sexueller Orientierung.


Kenn mich zwar nicht so gut in der Theorie der Psychotherapie/Psychoanalyse aus, hab aber mal gelesen, dass, wenn es gut läuft, eine sog. Übertragung stattfinden kann. Man überträgt bzw.projiziert alle Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen etc.auf den Therapeuten und kann sie dann bearbeiten. Der Therapeut ist derjenige, der den professionellen Überblick und den kühlen Kopf behalten behalten muss.

Ich vermisse meine erste Therapeutin sehr. Aber nur, weil ich Dinge habe, die ich gerne los werden möchte und sie bisher die einzige Person war, der ich so vertraut habe, dass ihr alles hätte erzählen können.
Das hat aber nichts mit Verliebtheit zu tun, sondern damit, dass sie mir unglaublich geholfen hat.

Die Verliebtheit, der Honigmond mit dem Therapeuten ist so schön, irgendwann löst sich das von selber auf.

Danke für Eure Worte.
Ich liege im Bett und kann nicht schlafen. Mir dröhnt der Kopf...
Mein Hund neben mir schnarcht schon in seiner Box.
Ich wünsche Euch eine gute Nacht.
Über Eure Worte denke ich morgen weiter nach.

Kannst du ihr schreiben, mir half das immer sehr.

whatsappkontakt besteht.
Was soll ich ihr schreiben?
Dass ich an sie denken muss, mir ihr Foto bei FB anschaue... da komme ich mir *beep* vor.

Ich denke das kann davon kommen, weil du dich bei ihr richtig geborgen fühlst und Sie dir das geben kann, was vermutlich momentan kein anderer in dieser Situation kann oder macht.
Ich hingegen, häge leichte verachtung gegen meinen alten Therapeuten, da er mich nie ernst nehmen wollte und sachen die mich bedrückt haben, zum teil ins lächerliche zog laut seiner mimiken.
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Zitat von Emef1989:
Ich denke das kann davon kommen, weil du dich bei ihr richtig geborgen fühlst und Sie dir das geben kann, was vermutlich momentan kein anderer in dieser Situation kann oder macht.Ich hingegen, häge leichte verachtung gegen meinen alten Therapeuten, da er mich nie ernst nehmen wollte und sachen die mich bedrückt haben, zum teil ins lächerliche zog laut seiner mimiken.

Statt so darüber zu denken, hättest Du es ihm sagen können. Jemanden Verachten ist schon eine Vorstufe
von jemanden hassen und das sind alles keine guten Begleiter. Außerdem hast Du es an seinee Mimik erahnt,
ob es wirklich so war, weißt Du nicht und wirst es auch nie mehr erfahren. Schade.

So. Guten Morgen an alle. Ich habe die Nacht gut geschlafen.
Ich war auch schon auf dem Baumarkt. Mein Lieblingsladen...
Aber ich habe auch schon wieder an SIE gedacht...

Du könntest ihr über WhatsApp schreiben, dass du mit der Pause schlecht zurechtkommst und fragen ob sie eine Vorstellung hat, wann die Antwort der Krankenkasse da sein könnte.

A


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