Zitat von Milan1970:Bin ich verliebt? Ist das normal? Was ist zu tun?
Das passiert ziemlich häufig. Man kommt mit einem Sack voller Probleme und endlich ist da ein Mensch, der einem zugewandt, empathisch und interessiert zuhört. Jemand, der mit jedem Wort signalisiert, dass er hören will, was man zu erzählen hat und gleichzeitig nichts von dem in irgendeiner Form negativ bewertet.
Alles Dinge, die klassischerweise Verliebte tun . In der Phase frischer Verliebtheit verhält man sich meist sehr ähnlich. Alles am anderen ist neu und faszinierend und man will möglichst viel von ihm wissen.
Eine Therapeutin ist also eine eher außergewöhnliche Zuhörerin und lenkt das Gespräch so, dass du als Patient dich auch weiter mitteilen willst. Dazu gehört, dass sie nicht über sich spricht. Und das unterscheidet sie nun deutlich von einer Partnerin, denn Informationen über ihre eigene Person hält sie zurück.
Das wiederum lässt trefflich Raum für Phantasien und Gedanken. Man kann sich die Therapeutin in Gedanken ein ganzes Stück gestalten, da der Realitätsabgleich fehlt. Wenn sie dazu noch ins Beuteschema passt, entsteht so recht schnell mal eine Mischung aus Superwoman und Mutter Theresa.
Du solltest das Ganze insofern im Blick haben, als du darauf achten solltest, ob du ihr mit dem, was du erzählst., gefallen möchtest. Dann verliert die Therapie nämlich ganz schnell ihren Sinn, weil es nicht mehr darum geht, deine Probleme anzupacken. Vor jemandem, in den man verliebt ist, möchte man gern gut dastehen. In einer Therapie wäre das kontraproduktiv.
21.05.2020 10:28 •
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