@Psychofreak2000
Ich bin seit 2 Jahren bei einem privaten Körperpsychotherapeut und wir machen viel Seelenarbeit (inneres Kind, kindliche Glaubenssätze und der Umgang damit als Erwachsener, etc.). Zusätzlich machen wir viele Atem-, Achtsamkeits- und Energieübungen, damit ich wieder Zugang zu meinem Körper bekomme.
Ich finde, dass ich schon enorm viel erreicht habe und vieles auch schon aufgelöst ist. Von außen gesehen sieht man aber nur, dass es mir kontinuierlich schlechter geht (was mir auch schon oft Diskussionen mit meinem Mann eingebracht hat).
Mein Therapeut sagt, dass das in der Seelenarbeit normal ist. Negative Dinge, Verletzungen, kleine Traumata und die Auswirkungen negativer Glaubenssätze vergraben wir tief in uns. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Wenn die Seele aber merkt, dass wir anfangen, diese alten Dinge abzuarbeiten und es damit auch ernst meinen, fängt die Seele an, Dinge in unser Bewusstsein hochzuholen, die weg können und sollen. Das sind dann die Flashbacks.
Wichtig ist in diesem Moment, das Thema dieses Flashbacks genau zu betrachten, dem noch einmal Raum zu geben (z.B. indem man es dem Therapeuten erzählt oder in einem Brief an sich runterschreibt) und dann einen Weg findet, sich selbst zu versichern, dass man bereit ist, dieses Thema loszulassen. Ich habe das z.B. zusammen mit meinem Therapeuten gemacht, indem ich stellvertretend für meinen Vater einem Stuhl meine Wut und meine Frustration über seine Behandlung zugeschrien habe. Das haben wir 2x gemacht, und dann war das Thema für mich abgeschlossen. Man kann auch den Brief verbrennen und dann mit ich selbst ins Zwiegespräch gehen und dabei laut (!) aussprechen (und sich mit Namen anreden), dass das vorbei ist. Ich muss allerdings auch zugeben, dass das bei mir nicht gut funktioniert wenn ich es allein probiere - mit dem Therapeuten zusammen klappt das um Längen besser.
Natürlich gibt es da auch viele Skeptiker, die sagen, dass das alles Quatsch ist (mein Mann z.B.). Ich habe es aber am eigenen Körper erlebt, was passiert, wenn man mal einen Punkt gefunden und losgelassen hat. Es war ein Gefühl, als sprengt ein Vulkan seinen Deckel ab. Ich bin nach der Therapiestunde zu Hause aufs Sofa gefallen und habe noch nie vorher eine so tiefgreifende Erschöpfung gefühlt. Ich habe anschließend geschlafen wie eine Tote (obwohl ich normal extreme Schlafprobleme habe) und es ging mir anschließen 14 Tage blendend. Als wäre nichts gewesen. Danach hat sich der Zensor im Kopf wieder eingeschaltet und die Regie übernommen - mit dem Ergebnis, dass meine Ängste und Körpersymptome wieder einbröselten. Es ging dann kontinuierlich bergab, bis der nächste Flashback kam.
Dieser Weg ist extrem anstrengend und mühsam, aber ich bin überzeugt davon. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich kurz vor der Ziellinie bin. Und sollte das nicht so sein, habe ich ja immer noch die Möglichkeit, wieder auf eine konventionelle Therapie, Medikamente oder Klinik zurückzugreifen.
04.06.2023 11:37 •
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