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Sterben zu wollen.
Wenn jemand sterben möchte. Wie würdet ihr erst mal drauf reagieren, wenn euch jemand sagen würde, ich will sterben ?

21.02.2014 00:01 • 23.02.2014 #1


17 Antworten ↓


würde wohl erst mal fragen, warum? Auf die Antwort käme es dann an.

A


Schwieriges Thema

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Einmal weil er im Rollstuhl sitzt und jetzt eine Behinderung hat seit 3 Jahren.
Und ein anderes Thema wegen Psychischen Problemen weil sie nichts mehr auf die reihe bekommt und so vieles durchgemacht hat.

Hi,

wenn jemand wirklich auschecken will, dann spricht er nicht darüber. Wenn er nun doch darüber spricht, dann würde ich das als einen Hilfeschrei deuten. Ich war noch nie in der Situation, von daher kann ich nur hypothetisch antworten. Ich würde versuchen zu ergründen, wie man Hilfe leisten kann. Ich würde aktiv zuhören, alles was gesagt wird absolut ernst nehmen und emphatisch auf das Gesagte eingehen. Vielleicht kommt man so an einen Punkt, an dem man sich auf die wesentlichen Dinge im Leben konzentrieren kann um von diesem Standpunkt aus, die Problematik, die dazu geführt hat, dass der Mensch nicht mehr leben möchte, zu beleuchten. Von da sieht man vielleicht auch die Dinge besser, die einem Halt geben. Himmel und Hölle sind Geisteszustände.

Lieben Gruß,

~Zoe~

Zitat von ~Zoe~:
wenn jemand wirklich auschecken will, dann spricht er nicht darüber

Das ist leider ein weit verbreitetes Vorurteil...

Zitat von Fantasy:
Zitat von ~Zoe~:
wenn jemand wirklich auschecken will, dann spricht er nicht darüber
Das ist leider ein weit verbreitetes Vorurteil...

Ja.
Zitat von ~Zoe~:
Wenn er nun doch darüber spricht, dann würde ich das als einen Hilfeschrei deuten.
Das ist sicher richtig. Aber wenn der Hilfeschrei ungehört bleibt oder keine brauchbare Hilfe eintrifft, dann kann durchaus Satz 1 in Kraft treten. Irgendwann hört man auf, um Hilfe zu schreien, und findet sich entweder mit seiner Situation ab - oder schreitet stillschweigend zur Tat.

80 Prozent aller Suizide wurden zuvor angekündigt!
Quelle (u.a.): http://www.stern.de/wissen/mensch/psych ... 45723.html

Zur Eingangsfrage: Wie würde ich reagieren? Schwierig zu sagen, ich war zum Glück noch nie in der Situation. Ich würde den Betreffenden auf alle Fälle ernst nehmen, ihm zuhören, mich mit schlauen Sprüchen (Das wird schon wieder! etc.) und bohrenden Fragen zurückhalten und ihm anbieten, ihn zu einer psychologischen Beratung oder zum Psychiater zu begleiten.

Dieser Jemand hat es schon öfters versucht, sich um zu bringen. Viele bekommen es nicht mit, meisten ruft dieser jemand mich an.

Zitat von Kleine-Elfe:
Dieser Jemand hat es schon öfters versucht, sich um zu bringen. Viele bekommen es nicht mit, meisten ruft dieser jemand mich an.

Dann solltest du dir auf jeden Fall professionelle Hilfe dazu holen und nicht versuchen, das alleine hinzubekommen! Oftmals trauen sich suizidale Menschen nicht selbst, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und es kann auch durchaus sein, dass die betroffene Person es dir zunächst erst einmal übel nimmt, wenn du dich an so jemanden wendest, aber es kann niemand von dir erwarten, dass du dir das alles alleine auf die Schultern packst.
Ich spreche da übrigens jetzt aus der Sicht einer selbst Suizidalen mit bereits 4 Suizidversuchen.

Ich weiß auch wie man sich fühlt, wenn man gezwungen wird irgendwo hin zu gehen was man eig. nicht möchte wie zum Beispiel Psychologe oder Psychiatrie und es ist schei. und wünsche es niemanden. Er musste schon so vieles durchmachen da möchte man ihm doch nicht noch so etwas zu muten. Jeder erzählt man muss jemanden dazu zwingen etwas zu machen was er nicht will nur damit ihm es vielleicht einmal besser geht. Geht es den nicht auch so ? Irgendwie ? Denke ich immer. Aber vielleicht muss ich ihm das an tun. Es tut einem weh so etwas zu tun.

Zitat von Kleine-Elfe:
Geht es den nicht auch so ? Irgendwie ? Denke ich immer. Aber vielleicht muss ich ihm das an tun. Es tut einem weh so etwas zu tun.

Aus Sicht einer Betroffenen finde ich es jetzt, ehrlich gesagt, sehr schwer, dir da was zu raten. Ich hab schon mehrere Zwangseinweisungen in die Geschlossene hinter mir und das war alles andere als schön. Es hieß immer, es wär zu meinem eigenen Wohl. Da hab ich mich immer gefragt, woher andere wissen wollen, was für mich das Beste ist. Hier in Deutschland darf man nicht so einfach sterben, wenn man gerade Lust dazu hat. Da ging es dann nur darum, mich am Leben zu erhalten... Ob ich dafür dankbar bin?! Das kommt auf den Moment an, wann man mich danach fragt - meistens eher nicht. Aber ich denke, es ist wohl auch eine Gewissensfrage - könntest du damit leben, dass die betreffende Person dich als letztes angerufen hat und dir mitgeteilt hat, dass sie sich umbringen will und du hast nichts getan?!
Ich weiß gerade nicht, aus wessen Perspektive ich deine Frage beantworten soll...

Zitat von Fantasy:
Zitat von ~Zoe~:
wenn jemand wirklich auschecken will, dann spricht er nicht darüber
Das ist leider ein weit verbreitetes Vorurteil...


Es ist die Schlussfolgerung daraus, was ich bisher zu dem Thema mitbekommen habe. So intensiv habe ich mich bisher noch nicht damit befasst. Wobei ich schon die Neugierde in mir trage, wissen zu wollen, in was für eine Hölle ein Mensch geraten sein muss, um diesen Schritt als einzigen Ausweg zu betrachten. Damit meine ich nicht die Lebensumstände, die dazu geführt haben, sondern die Gefühle und Gedanken. Ich, die schon seit frühester Kindheit an Angst vor Krankheiten und dem Tod hat. Für mich ist das schwer nachzuvollziehen.

Zitat von Kleine-Elfe:
Dieser Jemand hat es schon öfters versucht, sich um zu bringen. Viele bekommen es nicht mit, meisten ruft dieser jemand mich an.

Und wie verhältst du dich dann?

Ich versuche ruhig zu bleiben, frage ihn warum er das gemacht hat und das ich bei ihm bleibe. Ich versuche ihn zu beruhigen so gut wie es geht. Meistens gucke ich mir die Wunden oder Konstruktionen erst mal selbst an und überlege dann ob ich den Arzt anrufe. Meistens kommt dann die frage vom Arzt wie es passiert ist natürlich lüge ich ihn an weil mein Freund das auch so möchte. Klar ist es falsch aber er hat schon so viele Belastungen zu tragen das ich es einfach dann nicht tun kann, die Wahrheit zu sagen.

Ich finde, das ist extrem schwer, da das Richtige zu tun.

Und ich finde, dass dein Freund dir da eine riesige Last aufbürdet, die du eigentlich nicht tragen müsstest. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, bist du noch sehr jung, oder? Wie alt ist denn dieser Freund?

Wie machst du das denn eigentlich, seinen Selbstmordversuch zu begutachten, wenn du dich selber gar nicht aus dem Haus traust?
Zitat von Kleine Elfe:
Habe sehr viele Ängste und schaffe es momentan nicht aus dem Haus.

Zitat von ~Zoe~:
Wobei ich schon die Neugierde in mir trage, wissen zu wollen, in was für eine Hölle ein Mensch geraten sein muss, um diesen Schritt als einzigen Ausweg zu betrachten. Damit meine ich nicht die Lebensumstände, die dazu geführt haben, sondern die Gefühle und Gedanken. Ich, die schon seit frühester Kindheit an Angst vor Krankheiten und dem Tod hat. Für mich ist das schwer nachzuvollziehen.

Na ja, es gibt halt auch Menschen, die Angst vor dem Leben haben und dieses nur noch als eine einzige Qual empfinden...

Kennt jemand DIGNITAS ? Was haltet ihr davon ?
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Zitat von Kleine-Elfe:
Kennt jemand DIGNITAS ? Was haltet ihr davon ?

Ja, kenne ich und finde das eine sinnvolle Sache. Und auch, wenn ich von dem ein oder anderen hier wahrscheinlich dafür wieder eins auf den Deckel bekomme: ich bin auch für Sterbebegleitung für schwer psychisch erkrankte Menschen, z.B. chronisch Depressive, die einfach keinen Ausweg mehr sehen und das Leben nur noch als eine einzige Qual ansehen.

A


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