Zitat:Auch wieder ein egoistisches Motiv. So wie dein Körper, deine Gesundheit, dein Wunsch-Wohnort. Es könnte auch sein, dass er anfällig für andere Frauen wird, weil ihm die häusliche Situation zu viel wird. Ich verstehe dich ja grundsätzlich, was deine Motive für dein Handeln betrifft, aber alles zusammen genommen dreht ihr euch da in einem unguten Hamsterrad. Bitte verstehe mich nicht falsch, es geht mir überhaupt nicht darum, dir irgendwie blöd zu kommen und dich nur zu kritisieren. Aber du hast ja nach Meinungen gefragt, von daher hoffe ich, ich darf dir meine sagen
Mein Körper, meine Gesundheit - was ist daran egoistisch? Wer soll für meinen Körper und meine Gesundheit sorgen, wenn nicht ich? Ich finde es erschreckend, dass das hier als egoistisch bezeichnet wird. Ich habe durch die Übereinkunft, ihn künftig Hauptverdiener sein zu lassen, genug an Verantwortung abgegeben, wahrscheinlich zu viel, auf lange Sicht gesehen. Er meinte gestern, dass er es immer noch für die richtige Entscheidung hält, auf die wir uns damals geeinigt haben. Ich denke, es mag damals richtig gewesen sein da praktisch alternativlos, aber inzwischen ist es vielleicht nicht mehr optimal. Dass meine finanzielle Abhängigkeit aus gesundheitlichen Gründen auch miteinfließt, dass ich nicht unter der Brücke landen möchte, ist vielleicht auch verständlich, ist das egoistisch? Dann wäre jede Frau egoistisch, die finanziell abhängig ist und nicht eben mal alles hinschmeisst.
Und dass ich meinen Partner nicht verlieren möchte, weil ich mich absetze und ihn sich selbst überlasse oder durch mein Abhauen erpressen möchte, ist ja wohl auch verständlich. Mag sein, dass es egoistisch ist, seinen Partner nicht verlieren zu wollen, weil man ihn trotz der Widrigkeiten ja immer noch liebt und sich als Paar versteht.
Zitat:Was stört dich denn an deinem Ort so, was ist bei dem anderem so viel besser?
Gibt es etwas, was ich dazu sagen könnte, was Du nicht versuchen würdest zu entkräften? Auf solche Fragen reagiere ich nicht, weil sie nicht wirklich offen sind sondern nur Angriffsfläche suchen. Was mir nicht gefällt, mich runterzieht, aussaugt und fertigmacht, würde Dir vielleicht nichts ausmachen. Und nun?
Tut mir leid, aber ich habe gestern beim Nachlesen schon festgestellt, dass das hier in eine ungute Richtung geht, angefangen mit Vorschlägen wie offene Beziehung, Sw.ingerclub oder Partner.tausch, ich glaube, dass da eher von sich selbst ausgegangen wurde als von der Situation, in der wir uns befinden. Bevor man solche Klopper ins Spiel bringt, wäre es gut, erst mal abzuchecken ob die jeweiligen Menschen überhaupt auch nur ansatzweise so gestrickt sind.
An der Sexualität und meiner Einstellung dazu (selbst keine Libido mehr haben, dem Partner Sexualität mit mir ermöglichen ohne mir benutzt vorzukommen) arbeite ich im Moment, da war mir hier jemand im Thread ziemlich behilflich, das neu zu sortieren und zu bewerten. Aber mir jetzt pauschal Ich-Bezogenheit und Egoismus zu unterstellen, weil ich in dieser Gegend hier eingehe wie ein Primel und wegmöchte und mein Partner nicht akzeptieren würde, dass ich ohne ihn gehe und ich selbst damit auch ein emotionales Problem hätte, weil wir beides Nähe-Typen sind.... Tut mir leid, dann bin ich ich-bezogen, wenn ich dieses Leben hier wie es ist, nicht akzeptieren kann und sehen muss, dass ich über die Runden komme. Und wenn ICH (das schreibe ich jetzt extra groß) nichts tue, dann passiert NICHTS. Das war nie anders. Von mir kommen die Impulse in der Beziehung, von mir kommen die Ideen in die Beziehung, ich bin diejenige gewesen, die immer den ersten Schritt gewagt hat, Neues angekurbelt hat, ich bin diejenige, die zum Leben mehr als nur arbeiten, essen, schlafen und 1x im Jahr einen Urlaub gebraucht hat. Wenn das alles zum Erliegen kommt, weil ich hier keine Perspektiven sehe, keine Impulse mehr geben kann, weil der Input (schöne Erlebnisse, Wohlfühlen, inneres Gleichgewicht) fehlt, dann leben wir hier nur noch wie in einem Hamsterkäfig, in dem einer im Laufrad seine Runden dreht und der andere sich sie Zähne an den Gitterstäben ausbeisst.
Seit wann darf ein Job über das Glück von zwei Menschen entscheiden? Ich glaube nicht, dass jemand von euch bereit wäre, den Rest seines Lebens an den tollen Job seines Partners zu vergeuden. Auch nicht aus Liebe. Vielleicht gerade dann nicht. Irgendwann würde sich jeder die Frage stellen, was dem anderen wichtiger ist.
Mag sein, ich bin egoistisch, aber wenn ich nicht für mein Seelenheil sorge, dann kann es keiner.
Ich möchte mich an dieser Stelle verabschieden. Es gab wertvollen Input hier, den ich gerne mitnehme und noch immer in mir bewege, vielleicht bringt es uns ja auf der einen Ebene weiter. Und wer weiß, vielleicht beeinflusst das auch die anderen Ebenen.
Dafür jedenfalls vielen Dank, auch für eure Zeit.