Ich hab die Geschichte hier noch nie geteilt, aber ich war letztes Jahr im Sommer auch ungeplant schwanger. Ich muss dazu sagen, ich hatte zu dem Zeitpunkt eine lange Kinderwunschphase hinter mir und zwei Fehlgeburten, ich war emotional einfach total ausgelaugt und hatte ein starkes Trauma von zwei Fehlgeburten und deswegen wollte ich dann eigentlich kein Kind mehr, weil mich das alles so mitgenommen hat, … dann stand ich vor der Entscheidung, bevor ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hatte, nach drei Jahren Elternzeit wieder zurück in meinen Beruf zu gehen. Hab einen richtig tollen Gehalt von meinem Chef angeboten bekommen und eine tolle Stelle. Und zwei Wochen später hatte ich einen Schwangerschaftstest, der positiv war, in der Hand. Wir haben immer verhütet, nur ein einziges Mal nicht. Ich dachte nicht, dass man so schnell schwanger wird überhaupt, weil in unserer Kinderwunschphase haben wir es immer 4-6 Monate probiert. Auf jeden Fall war der Zeitpunkt einfach richtig dumm. Meine Frauenärztin hat mir geraten es wegmachen zu lassen, wenn es gerade nicht reinpasst. Ich hatte dann auch mehrere Gespräche, man muss ja dann auch eine Bescheinigung holen, dass man es wegmachen könnte. Hatte dort dann auch eine Schwangerschaftsberatung, und wurde dort komplett neutral Beraten. Ich war wirklich hin und hergerissen. Mein Mann war dafür, dass wir es weg machen, und ich war dann irgendwann an dem Punkt, dass ich gesagt habe, ich will es behalten. Egal wie oder was, am Ende wird man sagen, das war die beste Entscheidung. Auch wenn es vielleicht ungeplant war oder in dem Moment einfach nicht reinpasst, wann ist denn der perfekte Zeitpunkt für ein Kind, ich glaub sowas gibt es einfach nicht. Und wenn sich so ein Wunder für uns entschieden hat, dann darf es bei uns bleiben. Die Entscheidung ist mir extrem schwer gefallen, aber irgendwann als ich mich dann dafür entschieden hab und damit angefreundet hab, hab ich mich so extrem auf das Kind gefreut. Ich war einfach nur richtig glücklich und zufrieden. Leider wurde dann in der zwölften Woche festgestellt, dass das Kind nicht überlebensfähig ist. Es kommt entweder Schwerbehinderte auf die Welt oder es wird noch in der Schwangerschaft sterben. Und ich hab mich dafür entschieden. Ich will es trotzdem behalten, möge kommen, was wollen, ob wir umziehen müssen in ein anderes Haus oder was auch immer, ich werde dafür kämpfen.
Auf jeden Fall hat er sich in der 14. Woche dann selber entschieden zu gehen und das Herz hat aufgehört zu schlagen.
Und obwohl ich immer gesagt hab, ich will es nicht behalten. Ganz am Anfang, bin ich bis heute so traurig drüber. es hat zwar nicht rein gepasst in dem Moment, aber mit den Tagen, wo vergangen sind, hab ich mich immer mehr verbunden damit gefühlt und gewusst, ich schaff das!
Aber es ist natürlich auch dein gutes Recht zu sagen. Ich möchte es nicht.
Aber wenn du schon zwei Kinder hast, ist der Sprung von zwei auf drei jetzt auch nicht, so dass du von null auf eins springst.
Aber auf der anderen Seite, du weißt, was alles dazugehört, die Babyphase ist nicht ohne.
Ihr habt ja zum Glück noch eine Weile Zeit, euch zu entscheiden