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Ich wollte noch einmal hier im Thread schreiben, dass ich mit meiner Liebe Frieden gemacht, mich damit arrangiert habe und es mir gut damit geht. Manchmal macht es mich noch traurig aber damit kann ich inzwischen (allein) umgehen.
Das Absetzen von Quetiapin läuft auch problemlos.

Ich habe mich entschlossen wieder hier zu schreiben, denn dieses Thema ist wieder im Vordergrund bei mir aber es hat sich etwas verändert. Dieser Thread soll mein Limerenz-Tagebuch werden. Über die Limerenz gibt es nicht allzuviel im Netz zu finden, zumindest nicht auf deutsch, aber ich habe schon etwas darüber gelesen und gehört und finde mich zu 100% darin wieder. Die Limerenz ist ein Liebeswahn, der aber nicht in Stalking resultiert, grob beschrieben.
Was bei mir vorgefallen ist: Der Sommer, der meine schlechteste Jahreszeit ist, in der ich mich am unwohlsten fühle ist vorbei. Darüber bin ich sehr froh, denn es war ein schrecklicher Sommer. Dafür gibt es viele kleine und größere Gründe, aber unter dem Strich ist es einfach nur die Tatsache, dass ich psychisch krank bin und deshalb immer Schwierigkeiten haben werde insbesondere in der warmen Jahreszeit. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit auch, dass ich keine Medikamente mehr nehme. Auf jeden Fall fand ich mit dem eintretenden Herbst gefühlsmäßig wieder mehr zu mir und damit auch wieder zurück zum hier erwähnten geliebten unerreichbaren Mann zurück. Wie es dann immer so ist hatte ich dann auch wieder mehr Lust auf körperliche Nähe mit meinem Freund, denn das alles hängt miteinander zusammen, auch wenn das schrecklich ist. Dann kam noch hinzu, dass ich ein Hormon eingenommen habe, welches mir meine Frauenärztin verschrieben hat, wegen meiner frühen Wechseljahre, was meine Gefühlswallungen wahrscheinlich noch verstärkt hat. Ich wurde mir meiner Liebe zu dem unerreichbaren Mann wieder bewusst, ich habe sehr viel an ihn gedacht. Es kam dazu, dass mein Freund und ich fantastischen S** hatten und dann konnte ich nur noch an den Unerreichbaren denken, die Liebe kam total in den Vordergrund, ich träumte die ganze Zeit von ihm. Es war fast so schlimm wie 2018, als alles mit ihm anfing. Ich habe ihn auf der Arbeit gesehen und wahrgenommen, obwohl er natürlich nicht da ist. Daraufhin und weil es den Kollegen schon aufgefallen ist, dass ich total neben der Spur war (was schon etwas heißen soll bei mir), habe ich mich wieder entschlossen Quetiapin zu nehmen. Aber es gefällt mir überhaupt nicht, ich habe es erst einmal eingenommen, fühlte mich daraufhin völlig benommen.
Es ging mir sehr schlecht in den letzten Wochen auch körperlich, erst hatte ich eine Scheideninfektion mit Juckreiz und jetzt eine Blasenentzündung. Natürlich hängt das alles mit meiner seelischen Verfassung zusammen. Alles ist durcheinander bei mir. Das Schlimme ist, dass ich nicht weiß, wer mir dabei helfen kann. Ich kann niemandem vertrauen. Ich denke, ich muss das alleine hinkriegen. Deshalb möchte ich auch wieder mehr hier schreiben, mich kritisch mit meinen Gefühlen auseinander setzen. Ich habe mir auch vorgenommen eine Bilderserie zu malen, womit ich diese Gefühle sichtbar machen will. Letztendlich ist es so, dass dieser Mann eine Schutzfunktion für mich hat, die ich einfach brauche und immer brauchen werde, was in Ordnung ist, wenn ich dabei in der Realität bleibe. Das will ich jetzt versuchen, auch wenn die Realität weh tut. Ich drücke es so aus: ich kann nicht ohne ihn leben, ich brauche ihn, auch wenn meine Gefühle nicht erwidert werden. Es ist eine hoffnungslose Liebe, die einzige Form der Leidenschaft, die ich für einen Menschen empfinden kann.

A


Schon wieder quälende Starliebe *

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Sagen kann ich nichts dazu, aber ich höre dir zu und vor allen Dingen hoffe ich, dass es dir bald wieder besser geht.

Dass wir den Sommer nicht mögen und uns unwohl fühlen, teilen wir ja.

Schön , dass du wieder da bist.

Hallo Leute, Ihr seid echt lieb! Ich freue mich über Euer herzliches Feedback.
Meine Gedanken in letzter Zeit:
Ich sitze in einem goldenen Käfig und versuche verzweifelt es mir darin angenehm zu machen. Es ist nicht so, dass ich mit meinem Freund Schluss machen muss, um aus diesem Käfig herauszukommen. Nein, mit ihm hat das nichts zu tun. Er ist ein wunderbarer lieber Mensch, der nichts für seine Probleme kann und für meine auch nicht. Dieser Käfig ist mein eigenes Gefängnis in dem ich der Wärter bin. Und dieser goldene Käfig ist meine Liebe zu diesem Mann. Auch wenn das Kribbeln schön ist, diese Liebe etwas wundervolles hat, so tut sie mir auch oft nicht gut. Sie macht mich traurig usw. Das kann ich nicht länger leugnen oder schön reden. Aber wie soll ich das loswerden? Im Moment fühle ich mich dazu nicht stark genug. Aber es ist gut, dass mein Freund in meiner Nähe ist. Ich denke für den Anfang ist es wichtig beides von einander zu trennen und meiner realen Beziehung mehr Raum zu geben. Denn das wird mir mehr Erfüllung bringen. Der Traummann könnte vielleicht irgendwann so etwas wie ein guter Freund werden. Und wenn ich sage, er ist mein goldener Käfig tue ich ihm auch unrecht. Denn er, meine Liebe zu ihm, ist für mich auch ein Segen, ein Fels in der Brandung. War das jetzt wieder Schöngerede?
Nein, war es nicht, das sind eben meine momentanen Gedanken und Gefühle, die einen guten Grund haben.
Ich denke, so schnell werde ich nicht aufhören können diesen Mann zu lieben, aber ich kann lernen meinen Freund mehr zu lieben und zu schätzen.

Was gefällt dir an ihm, ist es nur das Aussehen?

Zitat von kritisches_Auge:
Was gefällt dir an ihm, ist es nur das Aussehen?

Hallo Auge, mir gefällt seine Einstellung zum Leben, natürlich seine Musik, dass er sehr nett und freundlich ist, ach, da gibt es so viel. Aber weißt Du, da ist viel Projektion dabei, magisches Denken, was mir das Gefühl gibt mit ihm seelenverwandt zu sein. Ich meine, ich denke schon, dass ich ihn gut einschätzen kann, aber vieles ist wunschdenken, vor allem, dass wir glücklich zusammen sein würden.
Tja, und natürlich ist es sein Aussehen und eben die Ausstrahlung, das ist wohl das Entscheidende.

Es wäre schön, wenn du diese Gefühle einfach genießen könntest

Zitat von kritisches_Auge:
Es wäre schön, wenn du diese Gefühle einfach genießen könntest

Tja, weißt Du, es ist ambivalent. Meine Gefühle sind so stark und fühlen sich so gut an, dass ich die Realität aus den Augen verliere. Meine Fantasie fängt an sich mit der Realität zu vermischen, ganz automatisch, weil ich so sehr will, dass sie Wirklichkeit ist. Als es vor drei Wochen so schlimm wurde, fing es auch an, dass ich ihn fühlen, wahrnehmen, sehen konnte. Das hat mir dann schon Angst gemacht. Warum sich das immer so verselbständigt, weiß ich nicht.
Ja, es genießen zu können wäre schön, aber wenn es eine limerente Liebe ist, ist es oft eine einzige Qual, ein einziger Liebeskummer. Je unerreichbarer die Person ist, desto intensiver wird das Gefühl und man wird süchtig danach.
Manchmal fühle ich mich, wie in einem D***rausch, ein ***Trip könnte nicht heftiger sein. Ich weiß, das klingt unglaublich, wenn man das nicht kennt. Ich habe gelesen, das ist dann die Sucht nach Dopamin.
Ich wünschte, ich könnte es einfach genießen, aber die Realität kommt mir immer wieder abhanden.
Wenn mein Freund und ich S** hatten ist es immer so, dass ich das Gefühl habe gleich zu dem Traummann laufen zu müssen, um ihm davon zu erzählen und irgendwie das Gleiche noch einmal mit ihm zu erleben.

Aber es hat sich etwas verändert. Ich habe ein Art Journal angelegt in dem ich Erlebnisse mit ihm festhalte, Urlaub, der Alltag auf unserer eigenen kleinen Insel, doch das ist mir jetzt gar nicht mehr so wichtig. Der Zustand in dem ich dieses Tagebuch geführt habe, war vollkommen aus der Realität heraus, ich habe all das gefühlt, durchgelebt, was ich da geschrieben und gezeichnet/fantasiert habe und ich war richtig glücklich damit. Doch jetzt will ich mich kritischer reflektierter mit meiner Liebe, der Limerenz, auseinander setzen. Denn dieses aus der Realität raus sein tut mir nicht gut, es tut nur weh letztendlich. Auf hören ihn zu lieben, ihn aus meinem Leben streichen, so wie es therapeutisch empfohlen wird, das kann ich jedoch nicht.
Übrigens, der Mann in den ich verliebt bin ist David Guetta, als er noch lange Haare hatte, ganz dünn und frisch geschieden war (ich weiß, das ist total narzisstisch ).

Ich glaube, du bist auf einem guten Weg, ich habe ihn mir einmal angesehen, er könnte mir auch gefallen.

Warte mal, ideal wäre es wenn er eines Tages ohne dein Zutun für dich nicht mehr interessant wäre, wenn du ihn gewaltsam aus deinem Leben streichst, kostet das auch wieder Energie .

Zitat von kritisches_Auge:
Ich glaube, du bist auf einem guten Weg, ich habe ihn mir einmal angesehen, er könnte mir auch gefallen. Warte mal, ideal wäre es wenn er eines Tages ohne dein Zutun für dich nicht mehr interessant wäre, wenn du ihn gewaltsam aus deinem Leben streichst, kostet das auch wieder Energie .

Das stimmt, so in der Art, wie ihn mit Gewalt aus meinem Leben entfernen habe ich auch schon versucht, also mich voll auf meine Arbeit und auf Politik konzentriert, einen auf gesunde Frau gemacht letztendlich, und es hat mir nicht gut getan. Ich habe einen Teil von mir selbst verleugnet, weil ich dachte, ich müsste das für mich und andere tun, um gesund zu werden. Meinem Leben ging irgendwann komplett ero. und Romantik ab. Da war ich auch nicht mehr ich selbst.
Einen Mittelweg zu finden ist so schwer. Aber jetzt in der ruhigeren Jahreszeit habe ich die Chance wieder mehr in meine Mitte zu kommen.

Zitat von melancholy2:
der Mann in den ich verliebt bin ist David Guetta,

Vielleicht liege ich falsch , aber war es nicht mal der Gitarrist von The Cure?

@evelinchen : Das war vor vier Jahren, wenn ich den Anfang des Threads richtig gelesen habe.

@melancholy2
Es ist einerseits schön zu lesen, dass du immer wieder so schöne und heftige Gefühle hast. Gleichzeitig bitter, dass es nicht erfüllbare Wünsche sind. Dein Freund ist der Hammer, wenn er das mitmacht. Ich würde mich für ihn freuen, wenn er mal das Ziel deiner heftigen Liebe wäre. Du dich wahrscheinlich auch.

Zitat von giesewickl:
Das war vor vier Jahren, wenn ich den Anfang des Threads richtig gelesen habe.

Geh mal eine Seite zurück, auf Seite 105.

Das Thema wurde von der Themenerstellerin nochmal neu aufgemacht bzw. weiter geführt.

Danke, für Eure Antworten.

Zitat von evelinchen:
Vielleicht liege ich falsch , aber war es nicht mal der Gitarrist von The Cure?

Du hast Recht evelinchen, das war mal...
Zitat von giesewickl:
: Das war vor vier Jahren, wenn ich den Anfang des Threads richtig gelesen Es ist einerseits schön zu lesen, dass du immer wieder so schöne und ...

...genau, vor vier Jahren habe ich mich auf einmal in David verliebt. Das hat sich aber angebahnt, denn ich habe schon Jahre vorher phasenweise obsessiv einen bestimmten Song von ihm immer wieder gehört. Ja, das stimmt giesewickl, mein Freund ist wunderbar. Er ist so lieb und verständnisvoll und ich liebe ihn auch. Du hast Recht, ich wäre froh, wenn ich nur ihn lieben würde. Ich versuche das alles weitestgehend mit mir selbst auszumachen und mich mehr auf diese reale Beziehung zu konzentrieren.

Ich frage mich, ob das Ganze eigentlich ein Kopftrip ist (Stichwort Narzissmus). Das ist es sicherlich nicht nur. Vielleicht wird es zum Kopftrip, wenn ich mir wünsche, dass meine Gefühle von David erwiedert werden, oder wenn ich zwanghaft versuche diese loszuwerden. Denn auch wenn diese Liebe hoffnungslos ist, meine Gefühle sind echt. Emotionen und Gefühle sind so real und wichtig, wie Gedanken und Taten.
Ich versuche mich philosophisch damit auseinander zu setzen, denke viel darüber nach, zu viel vielleicht. Sehr viele philosophische Vorträge, die ich mir angehört habe, brachten mich schon weiter.
Das überfordert mich aber gerade etwas, ich glaube, ich verenne mich in Gedanken.

Hallo liebe Mely,

ich empfinde Deine Beiträge fast als Quantensprung. Du hast Dich sehr weiterentwickelt und kannst gut reflektieren!

Ich könnte mir vorstellen, dass David eine Art Stellvertreterfunktion inne hat, wenn man das so sagen kann. Wenn ich versuche, mich hineinzufühlen, dann spüre ich eine Sehnsucht nach einem bestimmten Gefühl, das gestillt werden will. Es hat fast etwas Tröstliches. Die Seele versucht ja immer zu kompensieren und das kann über eine Art Traumwelt durchaus vorkommen und auch seinen Sinn erfüllen. Die Kunst besteht ja darin, sich dann nicht komplett darin zu verlieren, sondern trotzdem (oder gerade deswegen) ein erfülltes reales Leben zu führen. In meinen Augen bist Du auf einem guten Weg.

Viele Grüße, Perle
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Perle:
Hallo liebe Mely, ich empfinde Deine Beiträge fast als Quantensprung. Du hast Dich sehr weiterentwickelt und kannst gut reflektieren! Ich könnte mir vorstellen, dass David eine Art Stellvertreterfunktion inne hat, wenn man das so sagen kann. Wenn ich versuche, mich hineinzufühlen, dann spüre ich eine ...

Danke liebe Perle

Es stimmt Perle, David hat eine Stellvertreterfunktion einer verwandten Seele inne, die mit mir stundenlang da sitzen, träumen und wahrnehmen kann, was gerade passiert, ohne an irgendetwas konkretes zu denken oder etwas sagen zu müssen. Schweigsam da sitzen und Musik hören, die Musik fühlen. Mit dem ich den Moment genießen kann, wortlos, man versteht sich ohne Worte. Jemand der mich auf die Reise in die Tiefsee meiner Gefühle begleitet und mir dort Halt gibt. Ich weiß, dass das nie passieren wird, trotzdem für mich ist er diese verwandte Seele.
So lerne ich vielleicht mir selbst Halt zu geben.

Es gibt ein wichtiges Thema für zu Limerenz neigende Menschen: Liebesfime, -geschichten.
Der Liebesfilm, der mich am meisten triggert ist Die Brücken am Fluss. Eine verheiratete Frau verliebt sich in einen fremden Mann und anstatt mit ihm mitzugehen bleibt sie bei ihrer Familie. Sie opfert ihr Liebesglück für ihre Kinder und ihren Mann. Aber sie bleibt für immer mit diesem anderen Mann verbunden und liebt ihn bis über den Tod hinaus, obwohl er unerreichbar ist für sie. Sie lassen beide ihre Asche an dem Ort verstreuen, an dem sie sich näher kamen. Das ist so traurig und romantisch. Dieser Film berührt mich immer noch so sehr nach all den Jahren. Es ist eine hoffnungslose aber unsterbliche Liebe, deshalb kann ich mich so gut da hineinversetzen, da es mir so ähnlich geht. Auch das Buch habe ich mehrmals gelesen und werde jedesmal in die Lage von der Francesca Johnson versetzt, wenn sie sich an die Zeit mit Robert Kincaid erinnert und die Ereignisse noch einmal durchlebt, als würden sie gerade passieren.

Sicher es ist ein schöner romantischer Film mit wunderschöner Musik, aber was sagt diese Geschichte jungen Frauen und Männern? Dass eine Liebe immer aufregend, prickelnd sein muss, dass der Alltag in einer Liebe nicht einziehen darf, dass das Leben auf dem Land banal und bedeutungslos ist? Oder sagt er eher, dass Romantik auch später noch wichtig ist, man sich um einander bemühen und seine Träume nicht aufgeben sollte? Nach wie vor neige ich noch dazu letzteres als Fazit aus diesem Film zuziehen. Ich bin nun mal kein Zyniker.
Außerdem zeigt sich doch auch, wie sehr sie ihre Kinder und ihren Mann lieben muss, weil sie trotzallem bei ihnen bleibt, sie nicht im Stich lässt. Und wie uneigennützig er sich aus dem Rest ihres Lebens heraushält, um niemandem Ärger zu machen oder zu verletzen.
Auf der anderen Seite ist das vielleicht auch total unehrlich und ja, gerade zu masochistisch.
Aber es ist ja nur ein Film.

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