Zitat von Nelly55:Es steht mir nicht zu, jemand öffenlich so zu betiteln,wie ich ihn empfinde!
Na ja, eigentlich empfindet man im Internet vordergründlich Texte, in denen sich die eigene Mischung aus Erfahrungswerten, Ängsten und Vorurteilen spiegelt. Was man dann den anderen unbekannter weise mittels der ach so beliebten Du-Botschaften in die Schuhe schiebt oder nicht, hängt von der eigenen Voreingenommenheit und Projektionsfreudigkeit ab.
Zitat:... wie Du ja sagst,es ist ein Hilfeforum.
Sich über Hilfe austauschen. Hilfe leisten geht nicht. Man lernt selbst aus der Konfrontation, kann aber niemanden lehren. Bitte sagt mir was die Belehrung eines Neurotikers Wert wäre? Er sieht doch selbst nur bis zur eigenen Nasenspitze. Und ich nehme mich selbst dabei nicht raus, es ist keine Belehrung von mir, sondern ein allgemeiner Kommentar.
Und durch einen Austausch lernen sich selbst zu helfen ist auf jeden Fall die bessere Idee.
Zitat:Er hat so viel tolle Ratschläge bekommen,aber alles an sich vorbeirauschen lassen.
Ja, einer hat geraten in die Kirche zu gehen, der andere ins KH, er sollte nicht zu spät ins Bett gehen, er soll nicht zur Psychologin gehen, sondern zum Psychologen und die Musik, die er hört passt nicht. Das ist so in etwa was ich mitbekommen haben.
Ich nenne so etwas eher Maßregeln und im Endeffekt gibt man scheinbar nur die Unterdrückung weiter, die man von seinen Erziehern erfahren hat und mit der man bis heute nicht fertig wird. Damit zusammen hängt das Helfersyndrom, bekanntlich die unbewußte Verdrängung der eigenen Not und ein Vorwand dafür sich eher mit den anderen als mit sich selbst auseinander zu setzen.
Zitat:Und,das da Leute,die ihm wirklich helfen wollten,aber nur sein Desinteresse daran
zurückbekommen,ihm das auch mal mitteilen, ist total in Ordnung.
Jemand wollte sich unterhalten. Alles andere als Unerhaltung war voll daneben hier. Wenn jemand ehrlich ist und sich über seine Gefühle unterhalten will, kann man ihn natürlich in den Boden stampfen dafür, dass er Gefühle hat. Dieses Zwangsverhalten deutet aber darauf hin, dass man selbst keinen Zugang zu den eigenen Gefühlen hat , was ja die Grundlage der Neurose ist und die wieder der Grund dafür, warum man sich für den Gelehrten ausgibt. Helfersyndrom ist die Ablenkung vom eigenen Problem, die meisten wissen aber nicht einmal, warum sie sich so krampfhaft an der Kritik der anderen festbeissen.
Schreibt jemand er wäre traurig, kommen gleich einige daher und heben den moralischen Zeigefinger, obwohl sie selbst vor Traurigkeit und Depression kaum auf die Beine kommen.
Der Tipp mit dem Krankenhaus ist der allerbeste gewesen. Das z. B. ist der Punkt, an dem man einfach mal aufhören muss hier weiter zu lesen und irgendjemanden ernst zu nehmen. Weil nicht einmal ein ausgebildeter Therapeut vor Ort imstande ist zu jeder Zeit zuverlässig die richtige Wahl hinsichtlich der Therapiearten für seine Patienten zu treffen.
Und spätestens wenn der Threadersteller auf der Flucht ist, sollte man vielleicht anfangen sich über die eigenen Zwänge Gedanken zu machen anstatt jemandem Schuld für die eigene Schieflage zuzuschieben.
Es gibt eine Höflichkeitsregel, die besagt, dass man über Abwesende nicht redet. Warum sollte man auch, außer man hat sich auf der Rolle des Richters aufgehängt.
So wie ich jetzt z. B. ... ha ha, den Witz kann man aber schlecht verstehen.
Gruß
Manava