Oh, je so viele Beiträge in der Zwischenzeit. Ich habe doch gar keine Zeit zum antworten, muss doch backen.
Zitat von Amy87:Kann ja sein , dass du auf Schmerzen, Erniedrigung , Unterdrückung und für etwas bestraft werden stehst... Schlaflose und dabei glückshormone ausschüttest... Dann ist das ja in deinen Augen alles Super für dich gelaufen in deiner Kindheit.
Nein, das trifft nicht zu. Aber ich war nie so so ein Jammerlappen, der wegen jedem Schmerz denkt, sein letzes Stündlein hätte geschlagen und die Welt ginge davon unter.
Was ich von Leuten halte, die pauschal der Ansicht sind, niemand hätte ein Recht einem anderen Lebewesen (ob Mensch, Tier oder Pflanze) Leid zuzfügen, kannst du dir selbst zusammenreimen.
Zitat von Nyan:Laut der Studie der Eltern-Zeitschrift bekommen hierzulande und heutzutage nur noch etwa 4% der Kinder die von dir empfohlene Prügelstrafe, und diese 4% entsprechen in etwa dem prozentualen Vorkommen der Antisozialer Persönlichkeitsstörung in der Bevölkerung.
Hättest du auch Statisktiken darüber, wie es früher war? Dann müssten theoretisch 100% der Bevölkerung Antisoziale Persönlichkeitsstörungen gehabt haben, da es wahrsscheinlich kein einizges Kind gab, das nicht zumindest hin und wieder mal eine Backpfeife bekam.
Diese 4%, von denen die Rede ist, sind Kinder aus allgemein asozialen Verhältnissen, wo auch Alk., Dro., Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Mangel an Zuwendung usw. im Elternhaus vorherrschen, die zum Gesamtverhalten der Kinder beitragen, denn nur in solchen Familien wird ja heutzutage noch geschlagen.
Zitat von Beobachter:Ich selber konnte mich zwar körperlich relativ gut gegen die
Gewalt meiner Mutter wehren, habe aber trotzdem im Alter
von 14 Lebensjahren (mit Hilfe des Jugensamtes) von diesem
mütterlichen Kriegsschauplatz die Flucht ergriffen.
Meine Halbschwester war später leider weniger wehrhaft, ihre
körperlichen Verletzungen sind juristisch aktenkundig und heute
verheilt. Aber ihre seelischen Wunden bluten noch heute.
Ich bin nie so schlimm misshandelt worden, dass ich Verletzungen hatte. Es waren einfach nur Ohrfeigen oder Schläge auf den Hintern, die nicht mehr als eine Rötung, die nach ein paar Minuten verschwand, hinterließen.
Von Fluchtgedanken kann bei mir keine Rede sein. Im Gegenteil, ich wohne immer noch mit meiner Mutter zusammen und wir verstehen uns wunderbar. Mein Vater ist ja schon vor 30 Jahren gestorben (der mich übrigens nie geschlagen hat, er hat sich aus der Erziehung rausgehalten.)
Zitat von GastB:Verstehe ich dich richtig, du bist auch heute noch für die Prügelstrafe und hast deine Schulkinder nur deshalb nicht geschlagen, weil es verboten war?
Ja. Es gab Situationen, wo mich Schüler dermaßen gedemütigt haben, dass ich es getan hätte, wenn es nicht verboten gewesen wäre. Am Schluss war ich soweit, dass ich mir gewünscht habe, ein Amokläufer würde vorbeikommen und ein Blutbad anrichten und mich mit erschießen, damit ich dieser Hölle entkomme.
Zitat von GastB:Meine Beobachtung und daraus folgende These ist ganz anders als deine: Gerade die am meisten aggressiven, am meisten gewaltbereiten Jugendlichen sind solche, die in ihrer Kindheit sehr viel körperliche und seelische Gewalt ihnen gegenüber erlebt haben. Als Kleinkinder wurden sie meist schon von ihren Müttern geschlagen, oft völlig grundlos (!), und wenn sie größer wurden, dann auch noch von ihren Vätern. Ich habe mehrmals sogar beobachtet, wie vollkommen ruhige, liebevolle 2-3-jährige (türkische) Jungen von Frauen körperlich angegriffen wurden, aus heiterem Himmel - und zwar waren es Freundinnen/Bekannte der Mutter, welche seelenruhig dabei saß und es anscheinend völlig in Ordnung fand. In einer bestimmten Schicht scheint das da gang und gäbe zu sein.
Davon rede ich ja gar nicht. Grundlos sollte man Kinder natürlich nicht schlagen, da kann ich mir vorstellen, dass sie Zorn und Hassgefühle haben, die sie dann später ihrerseits in Gewalt ausleben. Aber wenn man etwas verbrochen hat und einsieht, dass man deswegen geschlagen wird, dann ist das nicht so. Zumindest mal bei mir nicht.
Zitat von GastB:Die logische Folgerung aus diesen zwei Aussagen wäre:
Demnach war es also gut, dass deine Mutter hilflos war und die Kontrolle verloren hat?
Oder war es deine ABSICHT, dass sie mal die Kontrolle verliert, hast du dann ein Triumphgefühl gehabt und hast dafür die Prügel quasi als Trophäe in Kauf genommen?
Hat es dir Erleichterung verschafft, wenn deine Mutter die Kontrolle verlor?
Das würde deine Bewertung als gut verständlich machen ...
So ein Quatsch. Als ob man mit 4-5 Jahren solche Gedankengänge hätte.
Zitat von Nyan:Wenn man bedenkt, dass bereits zwei Drittel der Europäer an psychischen Störungen leiden, ist das insgesamt ein Bild, bei dem man sich fragen kann, was man besser, anders machen könnte, woraus derartige psychische Belastungen entstehen
Da Eltern Menschen und somit nicht unfehlbar sind und normalerweise kein Psychologiestudium hinter sich haben, wenn sie Eltern werden, wird die beste Lösung sein, die Kinder nach der Geburt den Eltern wegzunehmen und von Experten erziehen zu lassen, die alles richtig machen. Dann müsste es ja nur noch psychisch 100% perfekte Menschen geben. Das wärs doch.
Aber ich glaube es ist müßig, immer wieder das Gleiche durchzukauen. Ihr könnt anscheinend ebensowenig begreifen, dass mir die Schläge nichts ausgemacht haben, wie es mir einfach nicht in Kopf geht, dass Leute, die als Kinder sexuell missbraucht wurden, sich später freiwillig nochmal auf Sex einlassen können.
Und jetzt gehe ich weiter backen.