Hallo Delphin2, danke für deine nette Antwort.
Ich denke es waren so drei Monate, die ich in der Therapie war. Da es meine erste Therapie war, dachte ich anfangs, sie möchte eventuell etwas bezwecken damit, dass sie alles was ich sagte kritisch in frage stellte und immer die Schuld bei mir suchte (wobei ich die Schuld ja schon ohnehin immer nur bei mir suchte in der Vergangenheit) dabei dazwischen redete und mich oft unterbrach.
Ich dachte, hmm...vielleicht möchte sie ja den Fehler finden und so habe ich mich darauf eingelassen, mit der Philosophie an jedem Menschen ist etwas liebenswertes dran, man muss ihm nur die Chance geben und unvoreingenommen sein, nur das Gute sehen. Das war leider totaler Müll und zeugte eher von meiner gewohnten Rolle aus der Kindheit irgendwie mit diesen Menschen zurecht zukommen und sich eine Fantasiewelt aufzubauen in der es nur das Gute gibt, damit man sowas überlebt.
Ich war dann sehr lange nachsichtig mit ihr (sie meint es nicht so) und bin so richtig in die Falle getapt, habe mich untergeordnet, so dass sich das gewohnte Muster der Narzissten wieder exakt so wiederholen konnte. Irgendwann hat sie es aber übertrieben und mich stark gemaßregelt. Ich bin ein sehr stiller Mensch, zurückhaltend, aber ich mag auch nicht unterschätzt werden und auch ich habe meine Grenzen und fand, dass sie mich unprofessionell behandelt und ihre Kompetenzen stark überschreitet.
Das habe ich ihr auch sehr ruhig und gezielt gesagt, bzw. für die Zukunft untersagt. Naja und dann passierte eben das was so passiert, wenn man sich so einer Person entgegen setzt und Grenzen setzt, die Maske fällt und sie entfaltete ihr ganzes schlechtes, agressives Potenzial. Sie wollte mich dann rausschmeißen (!). Ich bin aber nicht gegangen und hab die Sache durchgestanden, was sicher nicht leicht, aber wichtig war. Trotzdem war es sehr schlimm und hat mein Vertrauen in die Welt ein weiteres Mal stark erschüttert und danach ging es mir noch viel schlechter als vorher.
Ich habe noch immer ein handfestes Problem, was sich bei mir aber hauptsächlich auf persönlichkeitsgestörte Menschen bezieht, die ja leider überall anzutreffen sind. Ich weiß, dass es auch gute Menschen gibt, die liebevoll aufgewachsen sind, so wie ich.
Mittlerweile habe ich ein totsicheres Warnsystem, ich habe mein ganzes Leben so viel Zeit mit diesen Menschen verbringen müssen, dass ich sofort weiß, wen ich vor mir habe, wenn ich so jemanden treffe. In diesem Fall bewahrheitet sich der Spruch Kennst du einen, kennst du alle, zumindest liegt mein Bauchgefühl immer richtig, mein Verstand hinkt hinterher und verfällt oft in alte Muster (er kann ja nichts dafür, es liegt sicher an dir, du hast dir das eingebildet, dass er das gerade so meinte wie er es gesagt hat, ignoriere es und sei nicht so empfindlich!)
Seit ich mich ausgiebig mit dieser Krankheit (Narzissmus) und ihren Ursachen auseinander gesetzt habe, fällt es mir viel leichter, die Abwertungen, Wutanfälle und Hassattacken nicht mehr auf mich zu beziehen. Das schien mir früher unmöglich, ich dachte immer es muss doch etwas nicht mit mir stimmer? Das stimmt auch in gewisser weise - meine Verteidigungsmechanismen ließen stark zu wünschen übrig.
Ich habe viel an mir gearbeitet, trotzdem bin ich durch die ständigen Angriffe heute nicht in der Lage ein normales Leben zu führen, da mein Unterbewusstsein zur Zeit stärker ist als mein Verstand, der mir sagt, die schlechten Menschen...das sind alles nur kleine Loser, die von ihrer Mami nicht liebgehabt worden sind, und nun solche Minderwertigkeitskomplexe haben, dass sie ihren ganzen Slebsthass auf andere übertragen müssen um selbst mit ihrem Trauma überleben zu können.
Doch mein Körper kommt nicht nach, der verfällt trotzdem kurze Zeit später in Angstzustände, weil es irgendwo ganz tief drinnen gespeichert ist.
Ich habe leider bisher keinen neuen Therapieplatz bekommen, bei einem mir empfohlenen Therapeuten.
Erschreckend auch, dass sich besonders häufig gestörte Menschen unter den Psychologen tummeln, die dann nur noch mehr Schaden anrichten und sich wunderbar entfalten können, denn die Patienten sind ihnen ja meistens hilflos ausgeliefert und haben alles über sich preisgegeben.