Aha, ok, da kommen ja schon weitere wichtige Anhaltspunkte, wie z.B. das Alokoholproblem der Mutter. Ich vermute einmal, die Kindheit andauernd?
Wenn ja, dann hast Du schlichtweg ein Trauma, welches u.a. darin münden kann, einen selbstauferlegten Drang nach Perfektionsmus zu haben und sich ggf. völlig zu überfordern.
Eine Angsterkrankung wäre dann nur ein Symptom.
Es gibt im Rahmen einer Kindheit mit Suchtproblem der Eltern vier Typen von Kindern. Soszuagen eine Rolle die sie annehmen in der Kindheit, die sich aber bis in das spätere Leben fortsetzt und, wie oben schon geschrieben, so enden kann, wie Du es beschreibst.
Die genauen Parameter, sind da gar nicht so wichtig. Viel wichtiger ist anzuerkennen, dass da ein Problem in der Kindheit war, welches es ggf. aufzuarbeiten gilt.
Die Schulmedizin macht es sich da relativ einfach, insb. die Psychologie. Sie sieht erst dann ein Problem als Problem an, wenn dadurch eine Einschränkung im täglichen Alltag einkehrt.
D.h., man muss erst so krank werden, bis gar nichts mehr geht
An Deiner Stelle würde ich für mich mal in diese Richtung denken. Also das die heutigen Probleme und deren Ursache in der Kindheit zu suchen sind. Manchmal ist da sog. Biographiearbeit ganz hilfreich und Dinge, die man vielleicht gar nicht so auf dem Plan hat (so nach dem Motto: Meine Kindheit war doch gar nicht so schlecht), können gute Hinweise darauf sein.
Zitat von deeCi:Ich habe mich auf der Arbeit schon verändert, ich hab früher immer Dinge geschluckt und nie gesagt wo ich ein Problem habe. Meine Aufgaben mache ich nach wie vor gut und vollster zufriedenheit.
Offensichtlich definierst Du dich sehr über die Arbeit?
Aber es ist wichtig wirklich zu fühlen, dass einen Menschen wesentlich MEHR ausmacht, als die Arbeit und ob er diese zu unseren vollsten Zufriedenheit ausführt.
Es ist eine gesellschaftliche Krankheit, die man immer wieder gut beobachten kann: Wenn man neue Menschen kennenlernt, fragt man relativ schnell nach dem Job und bewertet dann! Ach der ist nur Bäcker oder Handwerker..., ach die sitzt nur auf dem Amt...oh der ist Arzt oder Jurist.
Diesen gesellschaftlichen Duktus aber wirklich zu verlassen und zu erkennen, WAS einen Menschen wirklich ausmacht, ist sehr schwer.
Zitat von deeCi:Ich habe gelernt 'Nein zu sagen und mich von Dingen an denen ich keine Schuld habe zu Distanzieren.
Sehr gute Erkenntnis!
Zitat von deeCi:bezüglich der Frage zu Spaß Hobby
Ich habe eine einjährige Hündin, die mir Freude bereitet. Dazu Nähe ich gern Hundezubehör, die Ergebnisse zusehen macht immer wieder Stolz.
Weisst Du, was man jetzt wirklich tut um zu entspannen und einmal seinen EIGENEN Dingen, Idee, Phantasien, Bedürfnissen nachzugehen, ist im Detail gar nicht so wichtig.
Wichtig ist nur, dass man erkennt, dass das extrem wichtig ist, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und den daraus entstehenden Bedürfnissen zu entsprechen! Also z.B. mal Ruhe zu haben oder etwas schönes mit dem eigenen Hund zu machen oder mal eine Reise oder oder oder...
Wichtig bist Du! Und wenn man ein wenig weiterdenkt kommt man dazu: Das ALLERWICHTIGSTE bist Du.
Eigenliebe ist da das Stichwort und wenn man sich ständig übergeht in seinen Ansprüche und Bedüfnissen, dann liebt man sich so gar nicht...
Zitat von deeCi:Meinst du ich sollte ärztlichen Rat einholen?
Nun, ich werde einen Teufel tun, hier einen Rat oder nicht auszusprechen. Denn das musst alleine DU für dich beantworten. Wenn Du es für sinnvoll hälst, dann frage den Arzt. Nur überlege Dir, was er mit deiner bereits bekannten Diagnose tun wird?
Zitat von deeCi:Ich gebe mir mühe meine Hausaufgaben nach wie vor zu machen, diese unerbittliche Seit ablegen.
Nein! Falscher Ansatz.
Versuche lieber diese unerbittliche Seite anzunehmen!
Denn sie gehört zu Dir!
Sie ist auch nicht unerbittlich! Sie ist ganz lieb und nett, denn sie will doch nur etwas zeigen! Sie will Dir helfen.
Viele Betroffene hier im Forum gebrauchen oft das Vokabular kämpfen, dagegeben angehen oder so wie Du unerbittliche Seite. Sie verstehen die Probleme wirklich als Herausforderung gegen sich selber. Wahnsinn sage ich da nur...und schaufeln dann Tabletten in sich hinein, damit sie möglichst WENIG wahrnehmen, schnell verdrängen und wegdrücken können um so weiterzumachen, wie bisher.
Ich kann nur sagen, insb. mit Deiner persönlichen Vorgeschichte, die meinem Lebenslauf ganz ähnelt, suche die Ursachen ggf. mal abseits der offensichtlichen Gründe und lerne, ggf. mit Therapeutenhilfe, Dich selber anzunehmen, wahrzunehmen und schlussendlich da sein zu lassen. Angst und deren schillernde Symptome kann für etwas anderes stehen, als für das, was man so direkt sieht (Stichwort: Stress, Überforderung usw.).