Ich habe schon immer Probleme mit Angst und Panik gehabt, ich hab immer wieder Rückfälle gehabt bin oft gut da rausgekommen - trotz tagtägliche Konfrontation mit Ängsten Sorgen - insoweit, das ich wieder arbeiten gehen konnte und mich auf mein Leben konzentrieren konnte, zumindest größtenteils. Nun hab ich vor fast genau einem Jahr eine Ausbildung zum tiermedizinischen Fachangestellten angefangen, die mir wirklich sehr geholfen hat positiv zu sein ich endlich einen richtigen Sinn im Leben gesehen habe: kranken Tieren zu helfen. Mit der Zeit entpuppte sich die Arbeit aber als sehr stressig, irgendwann habe ich auch von meinem Arbeitgeber etwas Druck gekriegt, da ich sehr unkonzentriert und vergesslich bin - schon von Natur aus, aber es hat sich mit der Zeit verschlechtert. Zwischendrin hat sich auch herausgestellt das ich Schlafapnoe habe und um die 20 Aussetzer im Schlaflabor hatte pro Stunde. All das war eine höllische Achterbahnfahrt. ich hatte selbst Angst davor, im Schlaflabor zu übernachten und ich wollte schon gar nicht an die Maske denken, die mir manchmal immer noch Unbehagen bereitet. Aber das ist jetzt erledigt, da ich behandelt werde, auch wenn ich oft Nächte habe wo ich wegen meiner Angst die einfach nicht tragen kann (Luftnot-Gefühl).
Mit der Zeit hat sich in mir ein Druck aufgebaut, der sich in depressiven Stimmungen und Panikattacken gezeigt hat, und irgendwann war meine Grenze einfach erreicht, ich konnte nicht mehr. Ich habe deswegen beschlossen die Ausbildung abzubrechen und mich auf meine Gesundheit zu konzentrieren. Ich bereue meine Entscheidung auch nicht, ich MÖCHTE eine Therapie machen und Sport treiben aufgrund meines Rückens und meiner etwas schwachen Muskulatur. Nur habe ich jetzt von anderen Seiten Druck. meine Familie möchte unbedingt das ich mich stationär einweisen lasse oder in eine Tagesklinik gehe, nur möchte ich das nicht. Ich denke das ich es schaffen kann, wenn ich mir einen Psychotherapeuten suche und ich so Methoden gegen die Ängste entwickle. Das fehlt mir extremst, auch wenn ich oft gut mit den Attacken klargekommen bin. Ich kriege ständig zu hören das es nicht genug sei nur 1-2x die Woche zur Therapie zu gehen und ich zweifle gerade wirklich an allen Entscheidungen die ich machen möchte/soll. Ich bin nur einfach überhaupt gar kein Mensch der gerne Gruppenarbeiten macht und in diesem Fall Gruppentherapie, auch wenn ich weiß das man Einzelgespräche hat dort. Der Gedanke gefällt mir überhaupt nicht, in einer Station zu sein oder ähnliches.
Ich weiß jetzt nur nicht was ich machen soll, ich bin total ratlos. Ich bin zwar krankgeschrieben, habe aber mega den Druck weil ich irgendwann wieder Arbeiten muss, das weiß ich und ich will es ja auch. Ich hab Angst, das ich keinen Therapeuten finde, das eine Therapie mir nichts bringen wird und das ich mit meinen fast 27 Jahren immernoch kein Sinn im Leben habe. Ich gehe auf die 30 zu und bin schon wieder an diesem Punkt. ich sollte nicht so denken, aber ich vergleiche ständig mein leben mit anderen, weil soooo viele in meinem Alter erfolgreich sind, arbeiten, eine eigene Wohnung haben oder einfach einen Partner haben. Ich kann das einfach nicht abschalten. Ich fühle mich oft als wäre der beste Teil meines Lebens vorbei und verschwendet. Wahrscheinlich ist das nicht so, aber in meinem Kopf ist das irgendwie fest verankert das es so ist. es ist verdammt schwer positiv zu denken.
Akzeptanz fällt mir auch sehr schwer, es hat sich sehr viel verändert in meiner Familie/Umkreis. Meine Verwandten sind verstreut, meine Eltern sind seit 2 Jahren selbstständig und nurnoch bei der Arbeit, ich bin ständig alleine zu Hause. Kein Besuch mehr von Verwandten, keine Freunde und mein Hund ist auch vor ein paar Jahren gestorben - das Lebenwesen das IMMER da war.
Ich wache morgens auf und denke mir, für was überhaupt aufstehen wenn doch alles so schwer ist gerade. ich würde am liebsten den ganzen tag nur im Bett oder am PC verbringen. Aber da ich weiß das es nicht gesund ist, versuche ich wenigstens den Haushalt zu machen und mich um andere Dinge zu kümmern. auch wenns an manchen Tagen unmöglich ist, weil ich fast jeden Morgen mit Panik aufwache und mich erstmal beruhigen muss, weil ich nicht damit klarkomme das mein Herz immer so rast und ich Angst bekomme, zu sterben oder umzukippen. Und dann bin ich den ganzen Tag erstmal fertig, als wäre ich ein Marathon gelaufen. Da hab ich leider erst recht nicht Lust irgendwas zu machen
Sorry wenns so viel Text ist - aber mein Kopf ist voll mit diesem Chaos und ich tu mir schwer es zu ordnen.
Ich stelle mir einfach die Frage: Was soll ich tun? Ich habe Angst, den ersten Schritt zu machen und einen Therapeuten zu suchen, aber warum genau weiß ich wirklich nicht. Ich war so motiviert und jetzt hab ich plötzlich Angst davor.
Ich danke jedem der sichs bis zum Ende durchgelesen hat hoffe das ihr mir ein paar Tipps geben könnt! Ich weiß das ersetzt keine Therapie, aber es tut einfach gut zu wissen, das es Menschen gibt die mich verstehen können.
29.06.2023 13:46 • • 11.07.2023 x 2 #1