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Gute Nacht und frohe Weihnachten an alle Forenmitglieder,

mein Weihnachtsfest begann sehr schön. Wir aßen gemütlich, es war eine tolle Atmosphäre. Ich war froh, dass es mir so gut ging und meine Zwangsgedanken, die in den letzten Monaten sehr stark waren, beruhigten sich.
Die Zwangsgedanken sind auch in meiner Kindheit begründet. Meine Eltern waren finanziell gut aufgestellt. In der Hinsicht war ich fast schon verwöhnt. Emotional sah die Sache schon anders aus. Meine Mutter hat narzisstische Züge, die sie sehr an mir ausgelassen hat. Meine Schwester behandelte sie ganz anders. viel liebevoller. mein Vater war ein eigentlich sehr liebevoller Mensch. Wenn er an manchen Wochenenden trank, sah Die Welt aber anders aus. Er wurde sehr kollerisch und zornig. Besonders Mama gegenüber. da sind Bilder in meinem Kopf, die ich einfach nicht vergessen kann.

Meine Therapeutin lud meine Mutter zu einer Therapiestunde ein und sie sagte zu meiner Mutter, dass sie auch therapeutische Hilfe bräuchte. auch, damit es mir besser geht und sie mir gegenüber nicht mehr so eine emotionale Kälte ausstrahlt. meine Mama sagte mir nach langem hin und her und impulsiven Betteln meinerseits, dass sie sich Hilfe suchen wird.

Nun fragte ich sie heute wieder, ob sie es tun würde und dann sagte sie, dass sie gefühlt keine Hilfe benötigt. ich würde dann wütend und es begann ein lauter Streit. irgendwann willigte sie ein. sie informierte aber wie so oft mein Vater über unseren Streit, der dann auch wieder sehr wütend auf mich wurde.

Die Lage beruhigte sich. wir aßen gemeinsam, spielten Spiele. es war harmonisch. Ich beobachtete jedoch, dass mein Vater auch zum harten Alk. griff und er am Ende des Abends Alk. war. das führte letztlich wieder zu einem Streit, weil er dann zu heftiger Impulsivität neigt. Ich bin sich ein eher emotionaler Mensch und dies brachte das Fass zum überlaufen. wir stritten bestimmt 2 Stunden und er wies mir in sehr vielen Lebensbereichen immer wieder Schuld zu. irgendwann konnte ich nicht mehr. das kannte ich meine Kindheit sehr oft so. auf einmal begann ich meine Arme zu kratzen und sagte einfach nur noch ich bin an allem Schuld. . ich habe mich selbst absolut nicht wiedererkannt. ich liebe meinen Körper doch! Ich habe mich nur so machtlos gefühlt. danach legte ich mich erschöpft ins Bett.
Ich denke wirklich, dass ein Kontaktabbruch das beste wäre. aber ich liebe meine Eltern trotz allem. zum Glück startet bald meine Reha.

Kennt ihr solche Situationen?
Liebe Grüße

25.12.2020 05:07 • 30.12.2020 #1


32 Antworten ↓


Hallo,

dass an Weihnachten oft familiaere Konflikte eskalieren ,ist nicht unueblich.
Hast du denn eine eigene Whg u konntest dahin zurueck gehen,nach dem Weihnachtsabend o wohnst du da noch mit den Eltern zusammen?

A


Riesen Streit in der Familie eskaliert

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Ich habe leider kein Auto. Ich habe eine Wohnung. Ich werde morgen wieder zurückfahren...ich mache mir richtig starke Vorwürfe....
Nun denke ich auch noch Borderline zu haben, obwohl meine Therapeutin mir schon oft mitgeteilt hat, dass ichnur Zwangsgedanken habe...

Weihnachten ist immer eine stressbeladene Zeit fuer alle.....

Wenn du dann wieder bei dir bist ,kommst du hoffentlich wieder zur Ruhe.Ich hoffe, du hast dich nicht zu stark selbst verletzt.
Was den Vorschlag einer Therapie fuer deine Mutter angeht:Man kann zwar andere Menschen darauf aufmerksam machen
aber,man kann das nicht einfordern.
Jeder Mensch muss selbst dahin kommen,zB durch Leidensdruck etwas fuer sich tun zu wollen.

Nein... ich habe mich nur etwas doller gekratzt...das weiß ich...ich war nur so sehr enttäuscht, weil sie dem vorher zustimmte

Ja,das ist eine Lernaufgabe fuer jeden Mensch.
Man kann niemand aendern oder zu etwas bewegen.
Jede/r muss selbst dahinkommen.
Ich wuensche dir eine gute Rueckfahrt.
Sobald du da weg bist ,wird es dir erstmal besser gehen.
Du kannst deiner Mutter ja etwas schreiben,es dann dalassen o schicken.
Manchmal ist das besser ,als ein eskalierender Streit.....

Mein Vater sagte mir, er würde mich an Weihnachten nie wieder in seinem Haus sehen wollen...demnach...bin ich froh nach Hause zu fahren...

Ich bin immer noch so geschockt von meinem Kratzen... völlig entsetzt... ich bin jetzt 34...so etwas ist mir noch nie passiert

Zitat von Liebevolle86:
Nein... ich habe mich nur etwas doller gekratzt...das weiß ich...ich war nur so sehr enttäuscht, weil sie dem vorher zustimmte

Es ist eine stressige Zeit für alle, ja, aber nicht jeder greift zum Alk. und nicht jeder wird zum Borderliner.
Das die Situation eskaliert ist, ist sehr unschön, aber vielleicht mußte auch einmal das gesagt werden,
was zu sagen war. Schade, ist immer nur, das wenige Menschen richtig streiten können. Schuldzuweisungen bringen da recht wenig. Was heißt überhaupt Du bist Schuld? Schuld ist ein schlimmes Wort, finde ich, das trägt sich so schwer. Ich hoffe das Deine Reha Dir gut tut. Dein Körper, wie auch Deine Seele waren mit der Situation völlig überfordert und die Seele such sich einen Weg, indem Du Dich gekratzt hast. Besser wäre gewesen, aufzustehen und aus der Situation zu gehen. Ist manchmal schwer, aber für alle Beteiligten das Beste.
So schwere Themen würde ich gar nicht anschneiden. ich wünsche Dir das Du einen Weg findest, wo Du nicht den Kontakt abbrechen mußt zu Deiner Familie.

Welche Themen meinst du konkret?

Zitat von Liebevolle86:
Welche Themen meinst du konkret?

Ich meinte die Streitereien, von denen Du gesprochen hast.

Ja...das eskaliert leider oft so...bis dahin war es ein schönes Fest

Zitat von Liebevolle86:
Ja...das eskaliert leider oft so...bis dahin war es ein schönes Fest

Ich habe mir jetzt vorgenommen, sollte ein Streit, wo immer ich auch bin, eskalieren, raus zu gehen, aus diesem
Thema. Das wird meine nächste Aufgabe in meinem Leben sein.

Also kennst du eskalierende Streits auch sehr gut

Zitat von Liebevolle86:
Also kennst du eskalierende Streits auch sehr gut

Nein, nicht so sehr.....! Ich kann mich nur an einen Streit erinnern, der eskaliert ist, das war mit meiner
Arbeitskollegin. Da wäre es besser gewesen, den Mund zu halten, aber sie hat mich schon ordentlich
angegriffen, was keine Entschuldigung sein soll. Der Streit dauerte auch nicht lange, aber sie wollte
mir eins in die F..... geben und ich habe ihr meine Wange hingehalten und habe gesagt, dann hau doch zu.
Das alles hätte aber vermieden werden können, wenn ich raus gegangen wäre.

Mit Besoffenen reden zu wollen, geht immer schief. Selbst wenn sie sich nach außen sogar im Griff zu haben scheinen. Und der Spruch, dass Besoffene die Wahrheit sagen, stimmt nicht. Sie kotzen nur aus, was sie in ihrem benebelten Hirn dafür halten.

Das tun sie rücksichts- und gnadenlos, denn für andere ist in ihren Saufkopf kein Platz. Viele erinnern sich bequemerweise angeblich später nicht an das, was sie ausgerotzt haben, andere kriegen das heulende Elend und bereuen alles, wieder andere sind schon so so kaputt, dass es ihnen einfach egal ist.

Wie auch immer: Nichts von dem, was dir dein Vater an den Kopf geknallt hat, hat irgendwas mit dir und der Realität zu tun. Alles, was du gehört hast, was der Suff. Und der kennt immer nur sich selber.

Was deine Mutter betrifft, so ist die fehlende Krankheitseinsicht Teil ihres Störungsbildes. Um etwas verändern zu wollen, muss man aber erst mal verstehen und akzeptieren, dass man problematische Verhaltensweisen hat. Da das bei ihr nicht der Fall ist, wird es mit einer Therapie wohl schwer.

Deine Eltern leiden mit großer Sicherheit auch aneinander. Wo nun Ursache und Wirkung liegen, dürfte nicht eindeutig auszumachen sein, aber fest steht, dass es weder ein Spaß ist, mit einer egomanischen Narzisstin zu leben, noch mit einem notorischen Säufer.

Die gegenseitig geschlagenen Wunden sind tief - und ihr Kinder wart mittendrin. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder sich selbst die Schuld geben, wenn ihre Eltern Verhaltensstörungen zeigen. Ihnen fehlt die Fähigkeit der Abstraktion und auch das Wissen um Ursachen und Zusammenhänge. Deswegen müssen sie für ihre Not eine eigene Erklärung finden, und die suchen sie mangels Alternativen oft bei sich selbst.

Interessant wäre zu wissen, ob deine Schwester sich tatsächlich bevorzugt fühlt. Natürlich kann das so sein, aber ich kenne sehr viele Geschwister, bei denen jedes in dem subjektiven Empfinden aufgewachsen ist, weniger beachtet und geliebt worden zu sein, als die anderen. In jedem Fall wird auch sie ihre Last zwischen diesen Eltern getragen haben.

Die kindliche Liebe macht es unmöglich, Eltern abzulehnen oder ihnen Schuld zuzuschreiben, denn sie sind auf die Fürsorge und Liebe ihrer Eltern existenziell angewiesen. Und je gestörter die Fähigkeit der Eltern ist, diese Bedürfnisse zu erfüllen, desto mehr bemühen sich Kinder verzweifelt darum. Gleichzeitig fällt es ihnen schwer, sich zu distanzieren und mit dem Älterwerden so zu lösen, wie es eigentlich einer normalen Entwicklung entspricht.

Während Kinder mit einer sicheren emotionalen Basis den Weg der Ablösung gehen und emotional erwachsen werden können, klammern Kinder, denen diese Basis fehlt, oft weit ins Erwachsenenalter hinein an diesem unerfüllbaren Bedürfnis nach Sicherheit und Geliebtwerden fest.

Und dann kann genau das passieren, was dir passiert ist. Du suchst nach Wegen, deine Familie - vor allem deine Mutter - heil zu machen, indem du sie von einer Therapie überzeugen möchtest. Weil das aber nicht in deiner Macht steht, lässt dich dein Scheitern verzweifeln und du suchst die Schuld bei dir,

Du bist kein Kind mehr. Du kannst und solltest deinen Verstand nutzen, um die Verantwortung dort zu lassen, wo sie hingehört: Bei deinen Eltern. Du kannst sie nicht verändern, nicht heilen, nicht dazu bringen, dich so zu lieben, wie du es dir wünscht.

Dennoch darfst du sie weiterlieben - ebenso wie du ihre gesammelten Unzulänglichkeiten als Teil von ihnen sehen darfst, der nichts mit dir zu tun hat. Das unterscheidet dich als erwachsene Frau vom Kind.

Du wirst deine Eltern nicht verändern können. Selbst wenn deine Mutter eine Therapie macht, ist das nicht die Heilung deiner verletzten Kinderseele. Die kannst du nur selbst heilen, indem du mit einem erwachsenen Blick auf eure Beziehung schaust.

Auch wenn es kein Zurück gibt und nichts rückgängig gemacht werden kann, kannst du Wege finden, mit deinen Eltern auf eine Weise umzugehen, die nicht mehr schmerzhaft ist. Du bist nicht mehr abhängig von ihrer Zuneigung. Dieser Ablösungsprozess ist dein Part in eurer Beziehung.

Er bedeutet nicht den Verzicht auf Zuneigung, nur den auf emotionale Abhängigkeit. Und er gehört zu jeder Eltern-Kind-Beziehung dazu - ebenso wie der damit verbunden Trennungsschmerz. Ist er überwunden, kann man sich neu begegnen und es wird dir mit hoher Wahrscheinlichkeit gelingen, deine Eltern so zu nehmen, wie sie halt nun mal sind.

Du kannst dann deine eigene Balance zwischen Abstand und Nähe finden, der dir gut tut.

Leider kannst Du niemanden dazu überreden. Deine Mutter kann nur sich selbst helfen.

Es tut mitt leid, dass es zu so einem Streit gekommen ist. Dein Vater weiß vielleicht gar nicht, was er gesagt hat oder denkt heute, wo er nüchtern ist, vielleicht anders drüber?

Wenn Du die Wohnung verlässt, dann wirst Du dich besser fühlen.

Fahr bitte vorsichtig.

Manchmal ist es gar nicht mal so schlecht, wenn's mal eskaliert. Aber über Schuld würde ich nicht nachdenken, eher, was du für dich verändern könntest, damit es dir insgesamt besser geht.
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Zitat von Icefalki:
Manchmal ist es gar nicht mal so schlecht, wenn's mal eskaliert. Aber über Schuld würde ich nicht nachdenken, eher, was du für dich verändern könntest, damit es dir insgesamt besser geht.

Gewitter reinigt die Luft

Zitat von Calima:
Du bist nicht mehr abhängig von ihrer Zuneigung. Dieser Ablösungsprozess ist dein Part in eurer Beziehung.


Da stimme ich Dir nicht zu. Man will immer von den Eltern geliebt werden. Egal wie alt man ist. Gerade wenn das Verhältnis schwierig ist.

Es gibt den Spruc: man bleibt immer Kind aber nur solange, bis die Eltern von uns gehen.

Find den so traurig.

Zitat von Liebevolle86:
ich mache mir richtig starke Vorwürfe....


Nach Deiner Schilderung brauchst Du Dir keine Vorwürfe zu machen.
Dass es an Weihnachten eher streit geben kann ist keine Seltenheit. Salopp ausgedrückt hoffen doch viele auf Friede, Freude Eierkuchen ein Geselligeres Beisammensein inkl. Verdrängung der Probleme Die wenn Sie dann zum Vorschein kommen meist umso heftiger sind.

Dass Du dich gekratzt hast ist wohl eine Unterbewusste Schutzreaktion - so zumindest interpretiere ich das.

Ich bin der Meinung, dass Du dich nicht entschuldigen müsstest - für was auch ?! viel eher Deine Mutter und dein Vater.
Ich würde vorerst jeglichen Kontakt bis auf weiteres abbrechen evtl. mit Deiner Therapeutin alles besprechen.

Trotz allem noch schöne Festtage und alle Gute im neuen Jahr.

p.s. und herzlich Willkommen hier im Forum

A


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