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Servus,

mein aktueller Job ödent mich schon seit mehreren Monaten an, teilweise ist die Arbeit dort auch ziemlich frustrierend. Ich bin völlig demotiviert und mache nur noch Dienst nach Vorschrift. Das ich unzufrieden bin liegt nicht an den Kollegen oder den Rahmenbedingungen (Arbeitszeit, Gehalt, Urlaub ...), die sind mit das Beste, was ich jemals hatte. Es ist einfach die Aufgabe bzw. meine Rolle dort. Ich kann dort meine Stärken kaum einbringen und bin quasi nur Erfüllungsgehilfe, der nicht nachdenken soll ob es sinnvoll ist was er tut sondern einfach machen soll. Das passt nicht zu meiner Art. Die sehr starre Organisationsstruktur dort verhindert auch einen anderen Zuschnitt meiner Rolle.

Jetzt stelle ich mir Frage, ob ich mich nach etwas anderen umsehen sollte oder mich dort weiter durchschleppe. Aushaltbar ist es bestimmt noch eine Weile, nur deprimiert mich die Arbeit dort schon ziemlich.
Wechseloptionen gäbe es voraussichtlich genug, nur wäre es vielleicht unklug nach nur etwas mehr als einem Jahr schon das Handtuch zu werfen. Das kann sich im Lebenslauf schlecht machen und führt später garantiert immer zu Erklärungsbedarf.

31.05.2016 20:50 • 02.07.2017 #1


42 Antworten ↓


Kenn ich gut. Was machst du denn beruflich?

A


Resignation im Job, bleiben oder wechseln

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Ich bin Softwareentwickler und habe inzwischen ca. 4 Jahre Berufserfahrung nach Ausbildung und Studium. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber bin ich aber trotz Stellenbeschreibung als Entwickler nur Programmierer, d. h. vorgekautes umsetzen. Ideen, Anregungen, Verbesserungsvorschläge, Fragen nach Sinnhaftigkeit, Effektivität und Effizienz sind unerwünscht. Ein richtiger Entwickler macht das aber, er ist von vorne bis hinten integriert und berät auch. Gerade das macht es für mich aus und stellt mich zufrieden.

Wechselchance hätte ich wohl gute. Habe in dieser Woche um die Chancen zu checken und ein bisschen zu trainieren drei Kontakte hergestellt und bin noch diese Woche zu zwei Vorstellungsgesprächen eingeladen. Hab gerade Urlaub. Kann das daher gerade gut machen. Eine Stelle davon klingt sehr nach meinem Geschmack. Zur anderen sind noch viele Fragen offen.

Ist der Job sehr stressig? Überlege , das auch zu werden, habe aber Angst , bei 8 Stunden Quellcode am Tag verrückt zu werden

Leider ist der Job inzwischen auch unter die Mühlen der Manager gekommen und bei vielen Unternehmen wird einem nicht mehr die nötige Zeit zugestanden, um vernünftig zu arbeiten. Vielerorts ist der Job schon recht stressig, erst recht wenn es um Projektgeschäft bei Unternehmensbaratungen geht. Deadlines, unklare Anforderungen, viel weg von zu Hause, 24/7 alles keine Seltenheit mehr. In dem Job gibt es eine ziemich hohe Quote dererm vor Renteneintritt berufsunfähig werden. Es gibt auch noch Inseln der Glückseeligkeit, aber immer weniger. Manche Betriebe merken aber schon, dass sie so nicht weiter machen können, da irgendwann die Fachkräfte ausgehen, wenn sie alle verheizen, und schieben von sich aus Riegel vor z. B. bei der Erreichbarkeit.

8 Stunden Quellcode am Tag ist aber nicht unbedingt angesagt. Das ist eher dort, wo man reiner Programmierer ist. Wenn es nach modernen agilen Methoden geht, wechselt sich die Arbeit des Entwicklers ab zwischen Analyse, Desigm Implementierung, Test, Einführung, Betreuung.

Anhand des heutigen Vorstellungsgesprächs ist mir bewußt geworden, dass ich noch diverse fachliche Lücken habe, die ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber kaum stopfen kann. Je länger ich dort bleibe dest größer wird der Abstand wohl. Nichts desto trotz habe ich mich entschieden, wenigstens das zweite Jahr voll zu machen, um später nicht immer so in Erklärungsnot zu kommen.

Ja Schei... War am Tag drauf noch bei einem zweiten Vorstellungsgespräch und hab mich wohl etwas zu gut präsentiert. Habe soeben Nachricht bekommen, dass die mich haben wollen. Was nun? Grundsätzlich interessant wäre es schon und vom ersten Eindruck her würde es gut zu mir passen.

Beim von Dir geschilderten ist es wohl schon das Richtige, das Angebot anzunehmen, soweit da alles passt.

Zitat von Intimidator:
Was nun?


annehmen. warum denn auch nicht ? gibt ja nur drei Optionen.
- Du bleibst beim jetzigen Job und es bessert sich nix
- Du nimmst den neuen Job und der ist auch doof
- Du nimmst den neuen Job und der sagt Dir deutlich mehr zu als der Alte

Freitag geht es zu Vertragsverhandlungen. Wenns stimmt, bin ih geneigt, zu unterschreiben. Kaum eine Woche wieder am arbeiten nach Urlaub schon bin ich wieder ziemlich frustriert. Immerhin weiß ich jetzt, dass ich nicht der Einzige bin. Ohne Wissen von meinen Bemühungen um einen Wechsel hat sich ein Kollege von sich aus ähnlich frustriert geäußert und im Gespräch mit meiner Bürokollegin hat sich ebenfalls ein frustriertes Bild ergeben. Stellt sich halt nur die Frage, wie lange ist man bereit, den Frust angesichts des guten Schmerzensgeldes und der sehr freundlichen Rahmenbedingungen zu tolerieren bzw. wie lange hält man ihn aus.

Mittelfristig muss ich weg. Ich schiebe überwiegend frust. Heut schon wieder was total daneben. Hab von einen teilnehmer einer arbeitsgruppe den klaren auftrag, deren zwischenergebnisse zu kommentieren und dann beschert sich ein anderer aus der gruppe was mir einfällt das zu machen.

Die wie vielte Station ist dieser Arbeitgeber denn seit Studienende?

Zitat von Intimidator:
und dann beschert sich ein anderer aus der gruppe was mir einfällt das zu machen.


was genau ist daran so frustrierend ? Du hattest klare Anweisung dieses zu tun, und was andere dann quarken ist doch egal. mir leuchtet nicht so ganz ein warum man über so banalen Kleinkram frustriert sein kann. einfach drüber stehen und sich nix draus machen. das Leben ist zu kurz um sich mit so Kleinigkeiten das Leben schwer zu machen.

Zitat von Luna70:
Die wie vielte Station ist dieser Arbeitgeber denn seit Studienende?


Schon der vierte, innerhalb 4 Jahren. Ich weiß ich bin auch idealistisch und nicht einfach. Ich habe schon dazu gelernt, nicht gleich aus einer einzelnen Frustaktion das Handtuch zuwerfen, irgendwas passt immer nicht, was die reine Aufgabe und Tätigkeit und Wertschätzung angeht ist das jetzt aber das schlechtetste, was ich je hatte. Was die reinen Rahmenbedingungen aneht, das Beste. Die ersten Wechsel hatten auch damit zu tun, dass ich in keiner guten Verfassung (Angst, Depression) und gerade erst frisch in Therapie war. Der dritte war einfach nur eine Lachnummer, alles mehr Schein als Sein und auch total pleite.

Jetzt stellt sich Dauerfrust ein. Das darf nicht sein. Blöderweise unterliegt meine Branche (Softwareentwicklung) gerade einem Hype von wahnwitzigen Managerideen, die alles bewährte auf den Kopf stellen wollen und auch nur noch auf maximalen Profit gucken. Deshalb ist es nicht leicht, einen richtig guten Arbeitgeber zu finden. Die Tätigkeit an sich kann ich gut und macht mir auch Freude.

Zitat von Painfull:
Zitat von Intimidator:
und dann beschwert sich ein anderer aus der Gruppe was mir einfällt das zu machen.


was genau ist daran so frustrierend ? Du hattest klare Anweisung dieses zu tun, und was andere dann quarken ist doch egal. mir leuchtet nicht so ganz ein warum man über so banalen Kleinkram frustriert sein kann. einfach drüber stehen und sich nix draus machen. das Leben ist zu kurz um sich mit so Kleinigkeiten das Leben schwer zu machen.


Wenn jede Woche zwei bis drei solche Schoten passieren, dann ist das keine Kleinigkeit mehr. Das belastet und verursacht Dauerfrust. Hinzu kommt die völlige Demotivation, kaum mehr Lust an der Arbeit zu haben ist zermürbend (wie bringe ich den Tag rum) und kann auch krank machen. Außerdem habe ich nicht gerade mehr das Gefühl, das meine Leistung auf Anerkennung stößt und es mangelt an Unterstützung beim Vorantreiben der Entwicklung.

Zitat von Intimidator:
Wenn jede Woche zwei bis drei solche Schoten passieren, dann ist das keine Kleinigkeit mehr.

doch. irgendwie schon. ich hab schon deutlich Schlimmeres erlebt. allerdings kann ich auch extrem gut austeilen -
wenn mir also einer meint ans Bein *beep* zu müssen muss er sich nicht wundern wenn er den Elektrozaun trifft.

Zitat von Intimidator:
Außerdem habe ich nicht gerade mehr das Gefühl, das meine Leistung auf Anerkennung stößt

Du hast mal geschrieben sehr gut zu verdienen.
das sollte reichen an Anerkennung. das der Arbeitgeber Dir persönlich auf die Schulter klopft kannste heutzutage nicht mehr erwarten. die Zeiten des Lobes für die Arbeit sind deutlich vorbei.

Zitat von Intimidator:
es mangelt an Unterstützung

von den Kollegen ? die machen Dienst nach Vorschrift. die Leute heute haben alle so viele Baustellen, da ist die Arbeit nur eine von vielen von. die machen ihren Job, dann machen die Feierabend und lassen pünktlich den Bleistift fallen. dann ist der Job aus den Augen und damit aus dem Sinn. die machen sich auch keine Gedanken darum wie es Dir damit geht.
der Einzige, der sich damit belastet, bist Du selber. also erwarte nicht zu viel und häng Dich da nicht so rein. dann macht Dir das auchnicht so zu schaffen.

Hab auch selbst schon Schlimmeres erlebt. Laut Karrierebibel ist mangelnde Wertschätzung und fehlende Weiterentwicklung (ich werde nicht für die Arbeit eingesetzt, in der ich meine absolute Stärke habe und komme auch in dem Bereich, zu dem ich mich hinentwicken möchte kuam voran) schon gute Wechselgründe.
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Solangsam fanen die an zu quängeln und wollen eine Entscheidung von mir. Rein nach Lebenslauf ist es das Schlauste, noch eine Weile zu bleiben, so viele schnelle Wechsel sieht nicht unbedingt gut aus bzw. ist erklörungsbedürftig. Jetzt überlege ich mir, wie ich mir die warm halte, die mich haben wollen. Hab da zwei Ideen, entweder sage ich ich habe noch eine Austiegsklausel entdeckt, nach der ich Gelder für Schulungen zurückzahlen muss, sofern ich nicht x Jahre da gearbeitet habe. Oder ich sage ich habe eine Perle kennengelernt, das verändere die Lage. Später kann ich angeben hat doch nicht geklappt. Jetzt einfach absagen oder behaupten man hätte sich für ein anderes Unternehmen entschiede wäre schlecht, dann wird das nichts mehr wenn die denken Wir doch damals nur zweite wahl.

Ich habe nun abgesagt. Bei der Stelle hatte ich einfach nicht das Gefühl, dass es ein Volltreffer ist. Das wäre vermutlich nur eine Milchmädchenrechnung gewesen, die einen Probleme weg, andere in gleichem Maße hinzu.

Fürs erste klappt es ganz gut, demotiviert Dienst nach Vorschrift zu schieben und einfach zu allem keine Meinung zu äußern. Im Gegensatz zu früher suche ich nicht mehr meine alleinige Erfüllung in der Arbeit. Interessiert keine Sau, wenn ichts vorwärts geht.

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