SadGuy
ich fühle, verhalte und denke immer irgendwie anders als die Masse.
Seit Monaten -verstärkt seit ein paar Wochen- überlege ich mir zwecks Logik, was denn der bzw. mein Sinn des Lebens ist. Ich meine das auch nicht negativ, sondern ich habe bisher keinen Grund, keine Lösung und keinen Plan gefunden, der mich irgendwie motiviert oder ein relevantes Ziel vor Augen hält.
Das menschliche Leben ist ja begrenzt und eigentlich relativ kurz. Viele Menschen sind tief im System verankert und fallen dann im Alter x einfach um. So stelle ich mir Das Leben natürlich nicht vor. Klar, viele Menschen müssen es so umsetzen oder kennen keine andere Wege.
Bei mir ist es schon immer so gewesen, dass ich unruhig und voller Tatendrang war. Zum einen habe ich deswegen Aufgaben (Hobby, Arbeit, Nebenjob, Ehrenamt usw.) gesucht, um mich auszulasten bzw. das Gefühl der Unruhe auszuschalten. Zum anderen habe ich mich zwecks Probleme auch in die Arbeit, Hobby usw. geflüchtet.
Nun habe ich ab und zu das Problem, dass ich an guten Tagen nicht abschalten und zur Ruhe kommen kann. Ist eine Aufgabe erledigt, stehe ich dumm da und kann mit mir nichts anfangen. Ich erledige etwas intensiv, perfektionistisch und ist die Arbeit getan, benötige ich die nächste Aufgabe. Ich weiß nicht, was ich dann machen soll. Ist Aufgabe x erledigt, stehe ich nutzlos herum und kann mit mir und der Umgebung nichts anfangen. Irgendwie funktioniere ich an guten Tagen wie eine Maschine, erledige Dinge und stehe danach planlos in der Gegend herum. Ich habe auch so keinen Antrieb und keinen genauen Plan. Zumindest habe ich Grundaktivitäten bzw. -aufgaben. Sind diese aber erledigt, weiß ich nicht, was als nächstes an der Reihe ist oder was ich tun muss, soll, kann, darf. Das bezieht sich auf alle Bereiche. Sowohl auf das Berufsleben, als auch den Hobbybereich usw.
Das mag sich komisch lesen, aber ich bräuchte einen Plan bzw. eine Liste oder ein Buch, dass mir genau vorgibt, was ich alles wie passend zu machen habe, damit ich mich gut fühle. Kennt eine Person dieses Problem oder fühlt ähnlich?
Und genau da hadere ich mit dem SInn des Lebens. Ich erledige Aufgabe 1, danach frage ich mich was nun?. Ich erledige Aufgabe 2, danach frage ich mich was jetzt?.
Ich weiß auch nicht, wo mein Platz in der Gesellschaft, auf dieser Welt, in diesem Land ist. Wer nimmt mich wie wahr, welchen Wert besitze ich, was bewirke ich nachweislich und verändere ich massiv etwas am Weltgeschehen, sodass ich relevant wäre?
Als Kind dachte ich immer, dass ich einmal eine Freundin und Frau finden und dann Kinder haben werde. Einen guten Job, der angemessen bezahlt wird, eine Eigentumswohnung oder gar Haus, alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ja, das Leben ist kein Ponyhof und die Realität ist eben unterschiedlich.
Also mein SINN des Lebens wäre für mich nur, eine süße liebevolle Freundin und dann Ehefrau zu finden, diese zu lieben, für sie da zu sein, eine harmonische Beziehung zu führen. Läuft alles gut, dann würden wohl in ferner Zukunft eigene Kinder die perfekte Beziehung abrunden. Das würde Sinn ergeben.
Da ich leider gar nichts habe, flüchte ich mich in Arbeit, Ausbildung, Weiterbildung, Hobby, Ehrenamt usw. Problematisch sind meine Krankheiten. Geht es gut, maloche ich fast 24h, um mich abzulenken. Bin dann aber erschöpft, Burnout-mäßig ausgelaugt. Habe ich einen schlechten Tag, geht gar nichts und ich hinterfrage legitim den Sinn des Lebens bzw. die Daseinsberechtigung bzw. ob ICH einen Mehrwert biete bzw. einen relevanten Teil beitrage.
Gibt es unter Euch auch Menschen, die so oder so ähnlich fühlen, denken und handeln?
Problemlösung?
Derzeit rotiere ich herum und drehe quasi am Rad, da ich eine Aufgabe erledige, mir dann das Ergebnis anschaue, aber die Relevanz bzw. den Welteffekt nicht erkenne. Ob ich Aufgabe A oder B nun erledigt habe oder nicht, ändert an mir und der Welt, dem Umfeld nichts. Wo ist dann der Sinn?
Mein Problem ist auch diesbezüglich in Verbindung, dass ich verlernt habe, glücklich zu sein.
Ich wurde schon ein paar Mal gefragt, was mich glücklich macht. Das ist eine extrem schwer zu beantwortende Frage. Als Teenager hätte ich gesagt, dass mich meine Freundin, Nähe, Zärtlichkeiten, Sex usw. sehr glücklich gemacht haben. Nur, ich bin schon ewig Single und mir bleibt das Normale verwehrt, sodass ich unglücklich bin und es fast akzeptiert habe.
Es ist auch so, dass ich eine Aufgabe erledige und dann danach emotionslos bin/wirke. Es ist halt erledigt. Und dann? Was jetzt? Was habe ich getan/bewirkt? Hat sich etwas geändert? Ich weiß es nicht!
Ich kenne Leute, die chillig und problemlos durch die Welt laufen. Jeder Tag ist irgendwie ein Abenteuer und alles ist spontan, sorgenfrei und planlos. Ich finde das irgendwie zeitverschwenderisch, da Lebenszeit kostbar ist.
Ich habe sehr viele Baustellen, finde aber auch keinen Weg zwecks Sinn des Lebens bzw. wo mein Platz und meine Aufgabe für mich, für das Umfeld, die Welt und Gesellschaft ist.
Wo gehöre ich hin? Zu wem gehöre ich? Was ist meine relevante Aufgabe? Was muss ich tun? Wo ist mein Platz?
Vielen Dank und nette Grüße
14.07.2022 12:03 • • 09.11.2024 x 5 #1