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Hallo kira-kira,

allein kommt man tatsächlich fast immer schlechter aus einem Tief.
Ich kann es für mich schon ziemlich gut. Trotzdem ist es viel leichter, wenn man Bekannte und
Freunde hat, die einen mal auf völlig andere Gedanken bringen.
Zitat:
Ehrlich gesagt weiss ich auch gar nicht wie ich mich hier in diese Lage gebracht habe. Es ging so schleichend und
Jahr für Jahr ging es mir schlechter.


Genau das Schleichende, was Du hier beschreibst, das ist das, warum man meistens glaubt,
selbst habe ich daran überhaupt keine Schuld.

Zitat:
Ich hab nur etwas Angst, weil @Chingachgook und du meintest, dass menschliche Kontakte so sehr wichtig wären.


Menschliche Kontakte, damit sind alle gemeint. Auch die Nachbarin, eine Frau an der Kasse
im Supermarkt, ein Arbeitskollege, und, und, und.
Alle Menschen sind empfänglich für angenehmen positive Kontakte. Gehts Du offen und freundlich auf sie zu, werden
sie meistens auch freundlich zu Dir sein.
Über diesen Weg bekommst Du ständig ein Feedback, also ein Spiegelbild, wie wichtig Du für andere bist.
Bekannte und Freunde sind natürlich noch bessere Spiegel.

Zitat:
Ich muss doch mit mir selber glücklich werden oder?


Glücklich wird man wohl kaum alleine werden. Um Glück zu empfinden, braucht man meiner Ansicht nach mindestens
einen zweiten Menschen, der Gedanken und Handlungen gut findet.
Zufrieden kannst Du aber alleine sein oder werden. Das ist eine Vorstufe von Glück.
Zitat:
Oft lese ich man darf das Glück nich von anderen Menschen abhängig machen. Aber der Mensch ist doch nicht gerne alleine.


Wenn Du Dein Glück von einem anderen Menschen abhängig machst, bist Du nicht mehr frei in Deinen Entscheidungen.
Deshalb musst Du grundsätzlich am Anfang etwas entscheiden. Der Preis, für ein Leben mit Lebenspartner ist häufig,
sich mit dem Partner abzustimmen.
Beide Partner sollten eine große Bereitschaft haben immer wieder Kompromisse zu suchen und auch nachgeben zu können.
Menschen sind aber heute immer seltener bereit, immer wieder Gemeinsamkeiten zu suchen. Weil vieles kann man heutzutage
auch allein machen und trotzdem Spaß dabei haben. Nur hast Du weniger persönliche Sicherheit, wenn Du überall allein
hingehst. In einer Großstadt wird wohl kaum jemand schief angeschaut, wenn er/sie alleine lebt.
Zitat:
Naja ich glaube das ist eben der Knackpunkt bei mir, ich fühle mich alleine und das hat auch einen Teil meiner
Schmerzen beigetragen.


Das war aber Deine eigene Entscheidung, zu sagen, ich möchte mit Partner leben.
Oder hat Dich dazu jemand gezwungen?
Zitat:
Aber wenn ich niemals so einen Herzensmensch finde, werde ich für immer Schmerzen haben?


Das kann gut möglich sein. Es sei denn, Du erkennst, dass Du Dich an Deinem Lebensziel wie ein Kampfhund verbissen hast.
Die gleichen Schmerzen könntest Du auch haben, wenn Dein größter Wunsch wäre, Pilotin zu sein, Du aber von Beruf nur!
eine erfolgreiche Sekretärin geworden bist.

Versteht man mich?

Ja sicher wirst Du verstanden. Verstehst Du uns denn auch?

Viele Grüße

Bernhard

Zitat von Hotin:
allein kommt man tatsächlich fast immer schlechter aus einem Tief.
Ich kann es für mich schon ziemlich gut.


Wie schaffst du das? Also was machst du in dem Moment?

Zitat von Hotin:
Genau das Schleichende, was Du hier beschreibst, das ist das, warum man meistens glaubt,
selbst habe ich daran überhaupt keine Schuld


Ich weiss eigentlich ganz genau welche Stressfaktoren seit Berlin zu viel für mich waren. Und eigentlich bin ich daran selber Schuld, bzw. wie ich halt auf manche Sachen reagiere.


Gestern in der Therapie haben wir nochmal einiges besprochen, was echt interessant war.
In meinen früheren Beziehungen verglich ich die Männer immer mit meinem Vater. Weil mein Vater einfach toll ist, ich mag ihn so sehr, er ist ein toller Mann, er redet viel und klug, er weiss sehr viel, er ist gutmütig, ein guter Zuhörer, bringt mich zum Lachen etc.
Und genau so einen Partner wollte/will ich immer haben. Aber ist doch klar, dass jeder Mann dann schlecht abschneidet
Ich hoffe ich kriege dieses Bild aus mir heraus und kann endlich eine Partnerschaft eingehen, die eben nicht perfekt ist.
Ausserdem muss ich dieses Heimatgefühl, was nur 3 Personen (meine Eltern und meine Schwester) mir geben können, irgendwie selber entwickeln. Es ist echt traurig, aber nur unter diesen 3 Personen fühle ich mich wohl und auch gesund. Echt blöde....

A


Psychische Schmerzen gehen nicht weg

x 3


@kira-kira

Zitat:
Hotin hat geschrieben:
allein kommt man tatsächlich fast immer schlechter aus einem Tief.
Ich kann es für mich schon ziemlich gut.

Zitat:
Wie schaffst du das? Also was machst du in dem Moment?


In wenigen Sätzen ist dies nicht einfach zu beschreiben.
Das ist eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die ich mir antrainiert habe und ausprobiere.
Ich rede innerlich sehr viel mit mir. Meine innere Kommunikation, das ist glaube ich
etwas besonders Wichtiges.

Zitat:
Gestern in der Therapie haben wir nochmal einiges besprochen, was echt interessant war.
In meinen früheren Beziehungen verglich ich die Männer immer mit meinem Vater. Weil mein Vater einfach toll ist, ich mag ihn
so sehr, er ist ein toller Mann, er redet viel und klug, er weiss sehr viel, er ist gutmütig, ein guter Zuhörer, bringt mich zum
Lachen etc.
Und genau so einen Partner wollte/will ich immer haben. Aber ist doch klar, dass jeder Mann dann schlecht abschneidet


Diese Lücke kann natürlich kein Partner füllen. Eine Partnerschaft ist auch etwas völlig anderes, als eine
VaterTochter-Beziehung.
In einer Partnerschaft gibt es fast ständig mehr oder weniger offene Auseinandersetzungen.
Da dies normal ist, ist es unbedingt notwendig, Richtiges Streiten systematisch zu lernen.
Wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du bei der Partnersuche eventuell immer von falschen,
idealisierten Vorstellungen ausgegangen.
Zitat:
Ich hoffe ich kriege dieses Bild aus mir heraus und kann endlich eine Partnerschaft eingehen, die eben nicht perfekt ist.


Warum solltest Du dieses Bild aus Dir herausbekommen. Du musst dem Bild nur die richtige
Bezeichnung geben. Es kann nicht für Partnerschaft auf Augenhöhe stehen.

Viele Grüße

Bernhard

Zitat von Hotin:
Wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du bei der Partnersuche eventuell immer von falschen,
idealisierten Vorstellungen ausgegangen.


Ja ich denke das kommt gut hin. Ich habe es immer verglichen, wie ich mich fühle wenn ich zu Besuch bei meinen Eltern bin und wenn ich Zeit mit meinem Partner verbringe. Es ist eben eine Leichtigkeit und Liebe und Geborgenheit, die mir meine Eltern geben. Das hatte ich halt nie bei einem Partner bzw. wahrscheinlich hab ich es eben gar nicht zu gelassen, oder es kam gar nie so weit, dass ich mich wirklich öffnen konnte für einen Partner. Meine längste Partnerschaft hielt 2 Jahre. Und ich bin 38 Jahre

Es ist noch ein hartes Stück Arbeit für mich und ein langer Weg steht vor mir.

Das grösste Problem besteht darin in meinem Leben, dass mein inneres Kind Heimat finden muss, auch ohne meine Eltern. Denn leider bin ich im Moment nur gesund, wenn ich bei meinen Eltern bin. Ich muss gesund werden für mich alleine. Ich hätte nie gedacht, dass das mal so sein wird. Weil eigentlich denk ich im Alltag nicht so oft an meine Eltern bzw. hab Heimweh oder so. Nur komisch ist, dass mein Körper nur daheim völlig entspannen und zur Ruhe kommen kann. Das kann ich in Berlin nicht

Hallo kira-kira,
Zitat:
Ich habe es immer verglichen, wie ich mich fühle wenn ich zu Besuch bei meinen Eltern bin und wenn ich Zeit
mit meinem Partner verbringe.


Ich bin angenehm überrascht, wie schnell Du dies herausgefunden hast.
Am Anfang unseres Gespräches hörte sich das für mich viel komplizierter an.
Nun weißt Du, das Du Dir mit Deiner eigenen Weltanschauung, also Deiner eigenen
Sichtweise oft sehr im Weg stehst.

Ein Partner, den Du neu kennen lernst, der muss Dich und Deine Art erst einmal mögen und lieben lernen.
Eltern tun dies in einer gesunden Beziehung automatisch.
Zitat:
wahrscheinlich hab ich es eben gar nicht zu gelassen, oder es kam gar nie so weit, dass ich mich wirklich
öffnen konnte für einen Partner.


So kann es gewesen sein. Dann hättest Du den Partner immer sehr auf Abstand gehalten.
Und der hat dann nicht verstanden, was Du von ihm wolltest.
Schlimmes ist also wohl kaum passiert. Nur hast Du selbst verhindert in einer Beziehung
zufrieden zu werden.
Zitat:
Es ist noch ein hartes Stück Arbeit für mich und ein langer Weg steht vor mir.


Nicht unbedingt. Wenn Du in der Lage bist, einen Partner und vor allem sein Verhalten, mit anderen Augen und
Erwartungen zusehen, kann das besser klappen.

Nun wünsche ich Dir, dass Dir bald mal wieder ein richtig sympathischer Kerl begegnet.

Zitat:
Das grösste Problem besteht darin in meinem Leben, dass mein inneres Kind Heimat finden muss, auch ohne meine Eltern.


Nicht, wenn Du weißt, wo Du ansetzen musst. Diese Aufgabe hat jeder Mensch in seinem Leben zu erledigen.
Deshalb sage ich immer, jeder sollte selbst viel mit sich reden, damit er/sie sich eine
gesunde innere Gesprächsebene aufbaut.
Auf diese Weise kannst Du schnell mit Dir selbst zufriedener werden.
Zitat:

Nur komisch ist, dass mein Körper nur daheim völlig entspannen und zur Ruhe kommen kann. Das kann ich in Berlin nicht


Dies hast Du Dir über viele Jahre immer eingeredet. Heute weißt Du, es gibt einen besseren Weg.
Übe es. Jede Woche und jeden Monat. Ein erwachsener Mensch sollte eine
Eigenschaft entwickeln, welche ihn im Zweifelsfall so stellt, dass er/sie sich
allein beruhigen und vor allem entspannen kann.
Natürlich geht so etwas mit Bekannten, Freunden, und einem Partner wesentlich angenehmer und leichter.
Allerdings haben Freunde und Bekannte nicht immer Lust, Komlimente und Lob zu verteilen.
Machst Du das häufig bei anderen Menschen?
Es braucht also eine völlig andere Art der Kommunikation, wenn Du zufrieden werden willst.

Viele Grüße

Bernhard

Nur komisch ist, dass mein Körper nur daheim völlig entspannen und zur Ruhe kommen kann. Das kann ich in Berlin nicht...

Zitat von Hotin:
Dies hast Du Dir über viele Jahre immer eingeredet. Heute weißt Du, es gibt einen besseren Weg.
Übe es. Jede Woche und jeden Monat. Ein erwachsener Mensch sollte eine
Eigenschaft entwickeln, welche ihn im Zweifelsfall so stellt, dass er/sie sich
allein beruhigen und vor allem entspannen kann.
Natürlich geht so etwas mit Bekannten, Freunden, und einem Partner wesentlich angenehmer und leichter.
Allerdings haben Freunde und Bekannte nicht immer Lust, Komlimente und Lob zu verteilen.
Machst Du das häufig bei anderen Menschen?
Es braucht also eine völlig andere Art der Kommunikation, wenn Du zufrieden werden willst.


Vielen Dank Bernhard für deine Worte. Ich schätze es wirklich sehr, dass du dir so viel Zeit immer nimmst

Ich bin es auch einfach leid, mir jeden Tag einzureden, die Welt ist toll, ich bin gesund, mir geht es gut.
Ich fühle etwas anderes. Ich fühle Schmerzen, ich fühle Abgeschlagenheit, mein Körper fühlt sich krank an. Ich habe das nun seit Monaten. Es zermürbt einem.
Es strengt mich an, positiv denken. Kaum bin ich bei meinen Eltern, habe ich überhaupt keine Gedanken. Es geht mir einfach GUT. Ich muss da gar nicht überlegen, wie es mir denn nun gut. Es ist einfach Tatsache, Realität und die Wahrheit. Mein Körper ist tiefenentspannt dort.

Ich versteh auch ehrlich gesagt meine Psyche nicht. Also warum sie so leidet und mir Schmerzen zufügt. Ich habe nie ein Trauma erlebt oder sonst etwas so hochemotionales. Klar ich war oft alleine und habe mir immer sehr einen Partner gewünscht. Aber wird man davon wirklich sooo krank? Dann müsste doch jeder ungewollte Single krank sein?! Ich verstehe einfach meinen Körper nicht. Ich lese schon so viele Ratgeber, probiere mit positiven Affirmationen mein Unterbewusstsein zu aktivieren, ich meditiere, ich esse super gesund, ich bewege mich täglich mit meinem Hund, ich geh in Therapie. Was ist es denn was meine Psyche so traurig macht

Zitat:
Was ist es denn was meine Psyche so traurig macht


Könnte es Deine jahrelang andauernde falsche Zielsetzung für Dein Leben sein?

Oder sehe ich das falsch? Was Du Dir immer so sehnsüchtig gewünscht hast, kann das ein Mensch
überhaupt jemals erreichen?

Zitat von Hotin:

Könnte es Deine jahrelang andauernde falsche Zielsetzung für Dein Leben sein?

Oder sehe ich das falsch? Was Du Dir immer so sehnsüchtig gewünscht hast, kann das ein Mensch
überhaupt jemals erreichen?


Aber was ich denn daran falsch, wenn man Kinder bzw. eine eigene Familie haben möchte Wenn man sich einsam fühlt.
Ich weiss dass ich zu verbissen war. Ich wollte ein Kind um alles in der Welt. Ich hatte nur noch diesen Gedanken. Das war falsch.
Und diesen Gedanken hab ich jetzt auch gar nicht mehr. Ich bin zu krank für ein Kind. Mein einziger Gedanke ist, gesund zu werden.

Ich hab ja jetzt auch vor ein paar Monaten jemand kennen gelernt. Ich mag ihn ganz gerne. Und trotzdem gehts mir beschi**en. Ich wollte heute absagen weils mir mal wieder nicht gut geht. Nun kommt er kurz vorbei. Meine Krankheit vermasselt mir alles
Sorry dass ich nur am rumheulen bin. Aber ich bin einfach nur unendlich traurig.

Zitat:
Aber was ich denn daran falsch, wenn man Kinder bzw. eine eigene Familie haben möchte


Ich denke daran ist nichts falsch.
Dein Problem scheint etwas völlig anderes zu sein.

Wenn etwas falsch ist, dann ist es dies, dass Du mit Dir allein sehr wenig anfangen kannst.
Deine Zufriedenheit machst Du fast immer von der Nähe Deiner Eltern abhängig.
Warum eigentlich?
Haben Deine Eltern erfolgreich verhindert, dass Du selbständig wirst?
Warum haben sie Dich nicht losgelassen, Dir nicht gezeigt, dass Du selbst entscheiden solltest und Dir Deine
Zufriedenheit selbst erarbeiten sollst.

Bernhard

Zitat von Hotin:

Ich denke daran ist nichts falsch.
Dein Problem scheint etwas völlig anderes zu sein.

Wenn etwas falsch ist, dann ist es dies, dass Du mit Dir allein sehr wenig anfangen kannst.
Deine Zufriedenheit machst Du fast immer von der Nähe Deiner Eltern abhängig.
Warum eigentlich?
Haben Deine Eltern erfolgreich verhindert, dass Du selbständig wirst?
Warum haben sie Dich nicht losgelassen, Dir nicht gezeigt, dass Du selbst entscheiden solltest und Dir Deine
Zufriedenheit selbst erarbeiten sollst.

Bernhard


Ich kann eigentlich schon gut alleine für mich sein.
Ich glaube die Lücke die in meinem Leben herrscht (und mein Lebens lang herrschte), können meine Eltern für einen kurzen Moment füllen. Diese bedingungslose Liebe eben.
Meine Eltern haben mich nie daran gehindert, selbstständig zu sein. Sie haben mich losgelassen. Aber ich sie anscheinend nicht.
Ich glaube mein Unterbewusstsein ist so gepolt, dass ich nur glückliche Zeit habe, wenn ich mit meine Eltern bin bzw. hat es mir einfach meine Erfahrung gezeigt. Und diese Erfahrung muss ich nun eben ändern. Ich kann auch glücklich und gesund sein ohne meine Eltern. Was mach ich wenn meine Eltern sterben? Dann kann ich mich ja nicht auch umbringen. Ich weiss, dass ich total falsch denke. Ich muss diese falschen und negativen Glaubenssätze ablegen. Ich weiss ja dass das falsch ist, leider hat die vergangenen Erfahrungen mir das leider so gezeigt, dass alle meine Sorgen (meine Schmerzen) daheim bei meinen Eltern sofort abgefallen sind. Es ist jedes mal für mich wie ein Wunder. Ich fühle mich am Dienstag hundeelend und sehr krank und wenn ich am Mittwoch zu meinen Eltern fahre, bin ich kerngesund. Ist das nicht verrückt? Sowas macht mir Angst

Liebe kira-kira,

Zitat:
Ich kann eigentlich schon gut alleine für mich sein.

Zitat:
Ich fühle mich am Dienstag hundeelend und sehr krank und wenn ich am Mittwoch zu meinen Eltern fahre, bin ich kerngesund.


Diese beiden Sätze zeigen, dass Du Dir an irgendeiner Stelle etwas vormachst.
Was heißt denn, Du kannst eigentlich gut alleine sein? Und uneigentlich dann wohl doch nicht.

Warum kannst Du schlecht alleine sein? Warst Du immer überbehütet?
Dann hätten Dich Deine Eltern vielleicht doch etwas wenig auf das eher raue Leben
vorbereitet. Das Leben ist alles andere, als so harmonisch, wie Du es ständig beschreibst
und suchst.
Im Alltag geht es häufiger um kämpfen und sich durchsetzen.
Leben bedeutet vor allem immer wieder Probleme lösen. Und richtige Zufriedenheit entsteht,
wenn Du erkennst, wie Du immer besser in die Lage kommst, Deine Probleme allein
lösen zu können.
Zitat:
Ist das nicht verrückt? Sowas macht mir Angst


Was ist verrückt daran, wenn Du Dich nur sicher fühlst, wenn Deine Eltern in der Nähe sind.
Möchtest Du durch einen Partner dieses Verhältnis weiterführen?
Dann ist es schwer für einen Partner, weil wenn er erkennt, dass Du die Verantwortung
immer auf ihn abschieben möchtest, trotzdem aber viele Wünsche äußerst, dann.
Dann wird er sich in seiner Rolle sehr unwohl fühlen, falls er eher Partnerschaft auf Augenhöhe leben möchte.
Zitat:
Ich weiss, dass ich total falsch denke. Ich muss diese falschen und negativen Glaubenssätze ablegen.


Auch diese Aussage scheint mir nicht richtig zu sein.
Wenn Du wirklich wissen würdest, dass Deine Denkweise falsch und somit nachteilig für Dich ist, würdest Du so
gar nicht denken.
Ich beschreibe es mal anders.
An Deinen Gefühlen und an dem Verhalten anderer Menschen glaubst Du zu erkennen,
dass irgendetwas in Deinem Denken nicht passt.
Aber was es ist, das hast Du noch nicht gefunden. Das suchst Du noch.
Deshalb wünsche ich Dir, dass Du die Stelle findest, an der Du gedanklich nicht zu Deinem Vorteil abgebogen bist.
Zitat:
Ich glaube die Lücke die in meinem Leben herrscht (und mein Lebens lang herrschte), können meine Eltern für
einen kurzen Moment füllen. Diese bedingungslose Liebe eben.


Über diesen Punkt könnten wir nun tagelang reden.
Gibt es überhaupt diese bedingungslose Liebe von Eltern?
Und wenn ja, schadet sie nicht jedem Kind sehr?
Macht bedingungslose Liebe ein Kind nicht innerlich völlig unselbständig?
Wenn sich ein Kind negativ verhält, dann muss es spüren, wo die Grenzen
seines Verhaltens beginnen.
Denn das tut weh und ist extrem wichtig für eigenverantwortliches Handeln.

Wie oft hast Du Dich mit Deinen Eltern in den letzten Jahren gestritten?

Ich hoffe, ich habe Dir jetzt nicht wehgetan, indem ich meine Sichtweise gegen Deine stelle.

Viele Grüße

Bernhard

Zitat von Hotin:
Gibt es überhaupt diese bedingungslose Liebe von Eltern?
Und wenn ja, schadet sie nicht jedem Kind sehr?
Macht bedingungslose Liebe ein Kind nicht innerlich völlig unselbständig?
Wenn sich ein Kind negativ verhält, dann muss es spüren, wo die Grenzen
seines Verhaltens beginnen.


Klar brauchen Kinder Grenzen.
Das hat aber mit der bedingungslosen Liebe nichts zu tun, steht überhaupt nicht im Gegensatz dazu.

Sein Kind bedingungslos zu lieben bedeutet doch nicht, dass man zu allem ja und Amen sagt, dass man nie mit dem Kind streitet oder schimpft.
Die bedingungslose Liebe würde ich eher als eine Art tiefem Grundgefühl und Zuwendung und Rückhalt seinem Kind gegenüber
bezeichnen.

Ich bin der Meinung, dass diese Liebe sogar eine wichtige Voraussetzung für das Leben des Kindes ist, damit es selbst gestärkt wird
um sein eigenes Leben zu meistern.
Normalerweise grenzen sich die Kinder eh von selbst ab wenn sie in die Pubertät kommen und sie ihre Grenzen austesten. Das tut man doch genauso wenn man von den Eltern geliebt wird.

Schwieriger wird es wenn ein Kind nicht geliebt wird, weil es dann ständig der Liebe und Anerkennung der Eltern hinterher rennen möchte und eher dazu neigt, seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht wahrzunehmen.

Zitat von kalina:
Klar brauchen Kinder Grenzen.


Auf jeden Fall, Diskussionen und Steitereien gehören sicher auch dazu, vor allem in der Pubertät... aber das hat sicher nichts damit zu tun das man das Kind nicht bedingungslos liebt. Seine Persönlichkeit annehmen und ihm einen guten Weg vorleben, es begleiten bei /in schwierigen Situationen ist wichtig.

L.G. Waage

Zitat von waage:
Auf jeden Fall, Diskussionen und Steitereien gehören sicher auch dazu, vor allem in der Pubertät... aber das hat sicher nichts damit zu tun das man das Kind nicht bedingungslos liebt.


Ja, das genau meinte ich ja.

@kalina

Hallo Kalina,

Deinem Beitrag stimme ich weitgehend zu. Ich denke, ich weiß, was Du aussagen willst.

Nur habe ich mein Problem mit Begriffen, wie Bedingungslose Liebe.

Zitat:
Sein Kind bedingungslos zu lieben bedeutet doch nicht, dass man zu allem ja und Amen sagt, dass man nie mit dem
Kind streitet oder schimpft.
Die bedingungslose Liebe würde ich eher als eine Art tiefem Grundgefühl und Zuwendung und Rückhalt seinem
Kind gegenüberbezeichnen.


Das mit dem Grundgefühl sehe ich natürlich genau wie Du.
Nur hat das für mich nichts mit Liebe zu tun. Wenn überhaupt, dann finde ich, kann man
es als völliges Akzeptieren eines Kindes bezeichnen.

Aus meiner Sichtweise ist Liebe fast ausschließlich ein einseitiges Gefühl.
Ein Kind hat nur begrenzt etwas davon, wenn eine Mutter ihr Kind liebt.
Nimm mal eine Mutter, die trotz großer Liebe zu ihrem Kind, neben dem Kind sitzt und sich ausschließlich
mit ihren Handy beschäftigt, anstatt mit ihrem Kind.
Die Mutter sollte ihr Kind akzeptieren und zu selbständigen Handeln anleiten und erziehen.
Und zu selbständigem Handeln kann man jemanden nur anleiten, wenn man demjenigen
ständig Leitlinien und Grenzen zeigt.
Zitat:
Normalerweise grenzen sich die Kinder eh von selbst ab wenn sie in die Pubertät kommen und sie ihre Grenzen austesten.


Wenn Du sie lässt , dann grenzen sich Kinder schon im Baby-Alter ab.
Zitat:
Schwieriger wird es wenn ein Kind nicht geliebt wird, weil es dann ständig der Liebe und Anerkennung der Eltern
hinterher rennen möchte und eher dazu neigt, seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht wahrzunehmen.


Das Entscheidende in Deiner Aussage ist der Begriff Anerkennung.
Bei überbehütenden Kindern kann man oft sehen, dass sich eine große Liebe zu einem
Kind, durchaus sehr negativ auf die Unselbständigkeit von Kindern auswirken kann.
Liebe kann Kinder und auch Partner leicht gefühlsmäßig erdrücken.

Viele Grüße

Bernhard

A


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