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Zitat von Watermelon:
Leider kann ich keine weiteren Strecken fahren, daher bin ich auf das Angebot vor Ort angewiesen.
In unserer Stadt gibt es genau 2 Psychotherapeuten und die Wartezeiten sind lang.
Bei meinem Gespräch mit der KK wurde mir gesagt das auch die TK in der Region (da wäre ich gern) keine Kapazitäten frei hat.

Zitat von Watermelon:
Kann ich denn selber verlangen das eine andere Therapieform genehmigt wird?
Ich mach mir schon wieder Stress das mir gesagt wird das ich diese Entscheidung doch lieber den Fachleuten überlassen soll. Damit wäre ich gleich wieder Mundtot.

Verlangen kannst Du grundsätzlich erstmal alles. Nach 20 Jahren Stress mit Depression, Angst und Phobie wäre m. E. sowie eine stationäre Klinik (ich persönlich kann da Windach sehr empfehlen...) angebracht. Das dürfte mit Deiner Vita sogar der Hausarzt zeitnah durchboxen.
Derlei Aufenthalte haben immense Vorteile hinsichtlich der Definition der für Dich passenden Therapieformen. Gerade Gruppentherapien greifen oft unerwartet gut...

Ich hab nochmal eine Frage.
Und zwar ist es so das mein Therapeut in meinen Therapiestunden nur über die Hausaufgaben redet.
Ist das generell so das bei der VT nur über die Übungen und deren Fortschritte oder eben Nicht-Fortschritte geredet wird?
Ich hab ja null Erfahrung, dachte aber immer das auch Gespräche geführt werden zwecks Ursachenforschung oder so.
Ist jetzt sicher ne blöde Frage aber ich brüte an meinen Notizen und da hab ich in mich reingehört und das fehlt mir irgendwie dabei.
Bedeutet das evtl. das VT tatsächlich der (vorerst) falsche Ansatz für mich ist?

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Probleme mit Therapeuten

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Hallo Watermelon,

es tut mir echt leid, dass es mit Deinem Therapeuten so schlecht läuft! Es war total mutig von Dir, Dir nach so langer Zeit des Leidens Hilfe zu holen, und ich hätte Dir sehr gewünscht, dass gerade die erste Therapieerfahrung eine andere gewesen wäre!

Die Verhaltenstherapie ist auf Seiten der Therapeuten und Kostenträger sehr beliebt, sie verspricht schnelle Resultate und hat eine geringere Stundenzahl als die anderen Formen (tiefenpsychologische Therapie und Analyse).
Es gibt auch viele Patienten, die damit gut klarkommen, eben weil man schnell das Gefühl bekommt, dass sich Dinge verändern/ verbessern. Wenn jetzt aber das Krankheitsbild schon sehr lange besteht und sehr tief greift, funktioniert das nicht immer so wirklich gut.
Im Wesentlichen besteht der Unterschied zwischen der tiefenpsychologischen Therapie und der Verhaltenstherapie (Analyse lasse ich mal beiseite) ja im Fokus: Die VT schaut sehr schnell auf die Gegenwart, möchte im Hier und Jetzt schnell Veränderungen erreichen (was können Sie jetzt ändern, damit es Ihnen jetzt und in der Zukunft besser geht), berücksichtigt zwar auch die Vergangenheit, die spielt aber eine eher untergeordnete Rolle.
In der Tiefenpsychologie geht es sehr in die Vergangenheit, es geht darum, zu verstehen, welche Ereignisse und Lebensumstände in der Vergangenheit uns zu dem Menschen gemacht haben, der wir heute sind. Es geht auch in dieser Therapieform auch mal darum, was man jetzt ändern kann, aber der Fokus liegt auf der Vergangenheit und dem Verstehen, weniger um das Und was machen jetzt wir mit diesen Erkenntnissen-das ist eher das Gebiet der Verhaltenstherapie.
Viele Therapeuten sind in der konkreten Therapie auch gar nicht so festgelegt (auch wenn es natürlich nach außen (Kostenträger) anders verkauft werden muss) und mischen die Therapieformen, angepasst an die Bedürfnisse des Klienten.
Ich habe damals zuerst eine tiefenpsychologische Therapie gemacht und später eine Verhaltenstherapie angeschlossen, bei mir hat das gut funktioniert. Zuerst verstehen, dann daraus Veränderungen ableiten und erarbeiten.

Ich hatte einen ähnlichen gedanklichen Impuls wie @moo: vielleicht wäre bei Dir eine tiefenpsychologische Therapie zu diesem Zeitpunkt hilfreicher, unabhängig von der Therapeuten-Frage.
(Für ein solch konfrontatives Vorgehen (viele Expositionen, Übungen, etc,..) muss man bereit sein, stabil genug sein.)

Es kommt sehr auf den individuellen Charakter des Therapeuten an, auf die menschliche Passung zwischen Therapeut und Klient. Die muss gegeben sein, sonst wird es schwierig. Und dafür sind die Fachrichtung und Spezialisierung des Therapeuten fast nebensächlich.

Was den Therapeuten an sich angeht: Er scheint echt ein schwieriger Charakter zu sein. Ich finde Deinen Impuls sehr gut, ihn darauf ansprechen zu wollen. Aus seiner Reaktion daraus wirst Du bereits viel ablesen können: Falls er ein (für Dich) guter Therapeut ist, wird er Deine Anregungen und Wünsche ernst nehmen und berücksichtigen, seine Therapie dementsprechend anpassen.
Falls er einfach nur ein total von sich selbst überzeugter Mensch ist, der sich für unfehlbar hält (oder der eigentlich total unsicher ist und überkompensiert), wird er Dir einfach nur erzählen, warum er es besser weiß, dass es an Dir liegt, seine Anregungen nur richtig umzusetzen, ... Das wäre dann definitiv ein Zeitpunkt für einen Wechsel!

Es kann z.B. sein, dass er Dir mit diesem über-andere-Patienten-Reden wirklich eigentlich helfen will und er nicht die Verantwortung für die therapeutischen Probleme auf Dich schieben will (auch wenn ich das in Deinem Fall durchaus für möglich halte!, so, wie Du es beschrieben hast), nicht jede Form von Intervention funktioniert bei jedem Patienten.
Ein souveräner und kompetenter Therapeut wird sich nicht angegriffen fühlen, es als einen Impuls für Verbesserung und aktive Mitarbeit des Patienten an der Therapie begreifen (was es ja auch ist) und positiv reagieren. Oftmals sind solche Therapeuten auch sehr dankbar für hilfreichen Input und konstruktives Feedback ihrer Patienten.
Aber es gibt halt auch die andere Sorte Therapeut.... Ich habe von beiden Sorten schon viele kennengelernt und kann sagen: Nur, wenn Du es mit einem konstruktiven Änderungsvorschlag bei ihm versuchst, wirst Du merken, wie er wirklich gestrickt ist.

Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst, mit ihm zu besprechen und daraus die für Dich hilfreichen Konsequenzen abzuleiten.
Ganz viel Erfolg dafür!

LG Silver

Ich hab nie irgendwelche Hausaufgaben bekommen.

Ich weiß jetzt allerdings auch nicht hat, was ich für Therapien hatte, war immer im Anschluss nach einer schweren Depression.

Wir haben über das gesprochen, was die Depressionen ausgelöst hat, alles durchgekaut, was mir auf dem Herzen lag und es ging mehr von mir aus, was wir ansprachen. Gerade, was aktuell war und ich von der Seele reden musste.

Wahrscheinlich eine Gesprächstherapie?

P.S: Ich glaube, unsere beiden letzten Beiträge kamen fast zeitgleich online , aber durch Zufall habe ich, glaube ich, schon ein bisschen auf Deine Fragen geantwortet, aber jetzt nochmal konkret:

Ja, es ist imho möglich, dass es bei Dir für die VT noch zu früh ist. Gerade Patienten mit komplexeren Krankheitsbildern sind damit schnell überfordert. Ich habe jahrelange Therapieerfahrung und mache noch immer keine konfrontativ expositorischen Verfahren, bzw. nur sehr vorsichtig und eingeschränkt, ich habe ein paar Erfahrungen mit derartigen traumatherapeutischen Verfahren gesammelt, aber meine Therapeuten haben damit immer ganz schnell wieder aufgehört, weil ich auch nach all der zeit noch nicht bereit dafür bin.

Ein Herumreiten auf Hausaufgaben ist oft Teil der VT, ich habe das auch schon mal so erlebt und auch von anderen Patienten gehört.

Dass Dir etwas fehlt, wundert mich persönlich überhaupt nicht. Ich könnte mir vorstellen (ähnlich wie @moo), dass Du in einer tiefenpsychologischen Therapie erstmal besser aufgehoben wärst. Die ist länger (man macht also mehr Stunden) und geht in die Tiefe, schaut sich die Gründe und Ursprünge für Deine heutigen Probleme an. Lösungsansätze kommen da erst später, aber man lernt erstmal, sich wirklich zu verstehen.

Es kann auch sein, dass statt eines Wechsels der Therapieform auch ein Therapeutenwechsel (oder ein Gespräch mit Deinem aktuellen Therapeuten) hilfreich sein kann, nicht alle VT-Therapeuten arbeiten mit Hausaufgaben (zumindest nicht in dem Umfang).

Es wirkt so, als wolle Dein Therapeut wirklich mit der Brechstange an Deine Probleme heran, das würde sein Vorgehen erklären.

LG Silver

Zitat von portugal:
Wahrscheinlich eine Gesprächstherapie?


Beiden Therapieformen, VT und TP, sind (im Wesentlichen) Gesprächstherapien.

Gesprächstherapie wird kontrastiert mit Kunsttherapie, Musiktherapie, Ergotherapie...

LG Silver

Bei solchen Therapeuten empfehle ich den Ethikverein für Psychotherapie. Ich habe auch kürzlich mit denen gesprochen. Die kannst du auch einfach anfragen, wenn du unsicher bist in deiner Therapie.

Na toll, jetzt hab ich meine Antwort gelöscht also nochmal....

Ich kenne die Ursache für meine Erkrankung nicht, Gründe dafür gibt es sicher viele.
Alk. Vater der zu Gewaltausbrüchen neigte. Er schlug meine Ma, meine älteren Geschwister haben ebenfalls sehr unter ihm gelitten.
Meine Schwester und ich sind die Nesthäkchen und wurden zumindest vor körperlicher Gewalt bewahrt.
Meine Ma hatte selber eine Panikstörung, nahm jahrelang AD.
Meine Schwester reagierte mit 13 mit Magersucht und Panikattacken.
Meine Panikattacken an die ich mich bewusst erinnern kann begannen mit 17, oder 18.
Meine Schwester äußerte mal den Verdacht des sexuellen Missbrauchs in unserer Kindheit. Auf Nachfrage von mir warum sie das glaubt antwortete sie nur das sie mich nicht weiter triggern möchte.
Ich kann mich an so etwas nicht erinnern, will aber erstmal auch nix heißen.

Ich war 2 Jahre selber in einer gewalttätigen Beziehung.

Ich würde halt erstmal gerne wissen, aufarbeiten, und dann im Anschluß ist vielleicht auch die VT etwas für mich.

Zitat von silverleaf:
Oftmals sind solche Therapeuten auch sehr dankbar für hilfreichen Input und konstruktives Feedback ihrer Patienten.

Ich weiß jetzt echt nicht mehr um was es genau ging (mein Gedächtnis ist auch echt nicht das beste) aber ich weiß noch das es ganz zu Anfang mal eine Situation gab wo wir nicht auf einen Nenner gekommen sind.
Er sagte dann das er der Therapeut sei und meine Einschätzung schlicht falsch sei.
Blöd das ich mich einfach nicht mehr daran erinnere, ich würde gern besser wiedergeben können und beschreiben was das in mir auslöst.

Zitat von Watermelon:
Er sagte dann das er der Therapeut sei und meine Einschätzung schlicht falsch sei

Wow, das ist echt eine harte Nummer ...
Solche Therapeuten habe ich auch schon erlebt, es ist manchmal wirklich krass, was für Menschen einem manchmal so begegnen in der bunten Welt der Therapie ...

Zum Glück sind die meisten Therapeuten anders !

LG Silver

Sorry, ich muss gerade echt lachen und weinen zugleich ,
ich erinnere mich gerade an ganz viele merkwürdige Situationen, die ich schon erlebt habe in all meinen Therapiejahren...

Ganz wichtig: Ich glaube Dir zu 100%, ich weiß, dass solche Sachen passieren! Zweifele nicht an Dir!
Ich glaube Dir!

LG Silver

Erstmal ist es ja toll, dass du dich nach so einer langen Leidenszeit zu einer Therapie entschlossen hast.
Du willst etwas ändern und du hast den ersten Schritt getan. Glückwunsch!

Bei Therapeuten muss es halt Menscheln, wenn man nicht auf einer Ebene ist, dann hat das wenig Sinn.

Ich habe auch diverse Therapieerfahrungen oder Vorstellungsgespräche gehabt und da muss ich silferleaf recht geben: Da kann man was erleben Um mal etwas amüsanteres davon zu erwähnen: Eine Therapeutin befragte mich zu meiner Geburt. Als ich ihr dann sagte, dass ich 10 Tage zu spät dran war, weil erst so spät eine Zyste im Geburtskanal entdeckt wurde und ich nicht rauskonnte, klatsche sie zackbumm mit den Händen auf den Schreibtisch und meinte: Da haben wir es doch! Kein Wunder, dass sie Angst vor Situationen haben, denen sie nicht entkommen können. Sie haben definitiv ein Geburtskanaltrauma! Und dann ereiferte sie sich massiv über das Thema, während ich mich arg bemühen musste nicht loszulachen. Ein anderer saß, wie Sigmund Freud hinter einem uralten Schreibtisch, es war Winter und er hatte nur eine uralte Lampe an, streichelte unentwegt seinen Kater (ich habe auch noch eine Katzenhaarallergie) und schüttelte dann den Kopf. Er könne mir nicht helfen, meine Problematik sei ihm nicht interessant genug. Ein dritter bei dem ich nicht nur beim Vorstellungsgespräch war, sondern eine Therpie begonnen hatte, meinte irgendwann, Sexualtherapie sei ja auch so ein Steckenpferd von ihm und vielleicht würde es mir helfen während einer Panikattacke zuhause zu Sb (Kein Scherz) um die Anspannung loszuwerden. Später schlief er immer während der Sitzungen ein (er war schon älter und krank, wie sich später rausstellte).
Was ich damit sagen will, bis man bei dem oder der richtigen Therapeuten/in landet kann Zeit vergehen.

Ich habe dann eine Therapeutin gefunden, die mit mir viel in der Vergangenheit gearbeitet hat und sie hat mir dann das erste Mal gesagt, das ich traumatisiert sei. Ich hatte seit meiner Kinder immer wieder Phasen von Ängsten und Panikattacken und immer was Gefühl, da steckt was tieferes dahinter. Sie war die erste die das erkannt hat und dann haben wir an ganz grundsätzlichen Themen, wie Selbstliebe, sich spüren können, Gefühle erkennen etc. gearbeitet. Das war ein immens wichtiger Baustein. Jetzt sind ein paar Jahre vergangen und ich habe durch meinen Beruf einen Burnout erlitten, Angst und Panik sind massiv wieder zurück. Vorher hatte ich mich auch in so ein halbfunktionales Komfortzonenkonstrukt verkrochen, mit dem ich oberflächlich ganz gut zurecht gekommen bin.
Jetzt mache ich auch eine Expositonstherapie/ VT aber mit einem Therapeuten. Und ich finde es ganz wichtig, das er auch bei den Übungen dabei ist und sie begleitet für den Anfang. Die Onlinesache mit den Hausaufgaben ist schon wirklich etwas für Fortgeschrittene, die es evtl. auch nur leicht und noch nicht so lange haben.

Hör auf dein Bauchgefühl. Gib ihm die Chance Stellung zu nehmen, er ahnt ja nicht, dass es bei dir so düster aussieht. Es bringt dich auch aus dieser niedrigeren Position heraus, wenn du selbst aktiv wirst. Jetzt ist er der große wichtige Therapeut und du ein bisschen das Opfer bzw. die die es über sich ergehen lässt. Soll nicht abwertend gemeint sein. In einer guten Therapeuten-Patienten-Situation müsst ihr allerdings auf Augenhöhe sein. Und wenn du jetzt aktiv wirst und ihm deine Meinung sagst wäre es super dich aus dieser Falle zu befreien. Du hast ja nichts zu verlieren. So, wie es läuft tut er dir nicht gut. Und dann lieber auf eine bessere Chance warten als dich jetzt in einer Therapie so unwohl zu fühlen. Nachher traust du dich an keine neue Therapie mehr heran und das wäre schade.

Wichtig ist wirklich, dass du für dich einstehst und dein Leben in die Hand nimmst. Du hast ein Recht auf eine tolle Therapie bei dem richtigen Menschen und das wird sich auch finden lassen.

Hast du nicht jemanden, der dich z.B. zu einem weiter entfernten Therapeuten fahren kann, wenn es bei euch nur zwei Therapeuten gibt? Es gibt für alles eine Lösung. Man sieht nur manchmal die Antworten nicht, wenn gerade so im emotionalen Tunnel steckt. Im Gespräch mit anderen findet sich immer irgendein Ansatz.

Ich habe auch Agoraphobie und die Fahrt zu meinem Therapeuten und zurück (ein Weg 15 km) ist für jedesmal mit Panik verbunden, ich versuche es als Übung zu sehen. Manchmal ist es aber auch einfach nur schei.

Sorry für den langen Text

Zitat von Sterneneule:
Als ich ihr dann sagte, dass ich 10 Tage zu spät dran war, weil erst so spät eine Zyste im Geburtskanal entdeckt wurde und ich nicht rauskonnte, klatsche sie zackbumm mit den Händen auf den Schreibtisch und meinte: Da haben wir es doch! Kein Wunder, dass sie Angst vor Situationen haben, denen sie nicht entkommen können. Sie haben definitiv ein Geburtskanaltrauma!

Oh man, ich schätze ich hätte mich da ebenfalls arg zusammenreissen müssen um nicht loszulachen.

Zitat von Sterneneule:
Ein dritter bei dem ich nicht nur beim Vorstellungsgespräch war, sondern eine Therpie begonnen hatte, meinte irgendwann, Sexualtherapie sei ja auch so ein Steckenpferd von ihm und vielleicht würde es mir helfen während einer Panikattacke zuhause zu Sb (Kein Scherz) um die Anspannung loszuwerden.

Offenbar gibt es sehr eigenwillige Therapeuten obwohl das vielleicht ja sogar den ein oder anderem hilft. Für mich klingt das eher befremdlich und ich wüsste nicht wie ich reagieren würde wenn mir soetwas ein Therapeut vorschlagen würde.
Meiner würde wahrscheinlich sagen das sei dann Vermeidungsverhalten

Zitat von Sterneneule:
Die Onlinesache mit den Hausaufgaben ist schon wirklich etwas für Fortgeschrittene, die es evtl. auch nur leicht und noch nicht so lange haben.


Ich bin da ja auch komplett auf mich gestellt, ich werde morgen nochmal alles in der Gegend abtelefonieren.
So geht das eindeutig nicht weiter.

Zitat von Sterneneule:
Hör auf dein Bauchgefühl. Gib ihm die Chance Stellung zu nehmen, er ahnt ja nicht, dass es bei dir so düster aussieht. Es bringt dich auch aus dieser niedrigeren Position heraus, wenn du selbst aktiv wirst. Jetzt ist er der große wichtige Therapeut und du ein bisschen das Opfer bzw. die die es über sich ergehen lässt.


Ich möchte es auf jeden Fall versuchen, ich hoffe so sehr das ich den Mut habe das auch umzusetzen.
So richtig weiß ich noch nicht wie ich das Gespräch beginnen soll.

Zitat von Sterneneule:
Wichtig ist wirklich, dass du für dich einstehst und dein Leben in die Hand nimmst. Du hast ein Recht auf eine tolle Therapie bei dem richtigen Menschen und das wird sich auch finden lassen.


Das hoffe ich.

Zitat von Sterneneule:
Hast du nicht jemanden, der dich z.B. zu einem weiter entfernten Therapeuten fahren kann, wenn es bei euch nur zwei Therapeuten gibt?

Doch, mein Mann würde fahren. Auch meine Chefin hat sich angeboten. Aber die sind beide Vollzeit Berufstätig und können natürlich auch nicht zu jeder Zeit.
Außerdem ist mein Gedanke das ja mein Hauptproblem ist das ich alleine nirgendwo hin kann, so würde ich mich wieder von jemand Abhängig machen.
Mittlerweile denk ich das es wohl besser ist als dieses Online Ding.

Zitat von Watermelon:
Ich möchte es auf jeden Fall versuchen, ich hoffe so sehr das ich den Mut habe das auch umzusetzen.
So richtig weiß ich noch nicht wie ich das Gespräch beginnen soll.

Nicht "versuchen", machen. Beginne zum Beispiel mit: "Mir liegt etwas auf der Seele und es fällt mir schwer, es zu sagen "

@Fauda
Wenn ich hier schreibe was mich belastet hab ich ja einige Zeit wie und was es ist. Und selbst da hab ich das Gefühl mein Kopf ist leer, und ich muß lange nach den richtigen Worten suchen.
Ich hab einfach schiss das mir das bei ihm auch passiert. Das ich anfange und nicht weiter weiß. Das er evtl ungehalten oder uneinsichtig reagiert. Da wüsste ich dann gar nicht mehr was ich dann sagen soll.
Das ist wohl mein Problem, ich geh das Gespräch schon im Vorfeld und seh mich immer wie den dummen Schüler da stehn.
Es ist echt zum Mäuse melken weil ich mich so unsicher überhaupt nicht kenne.

Zitat von Watermelon:
Doch, mein Mann würde fahren. Auch meine Chefin hat sich angeboten. Aber die sind beide Vollzeit Berufstätig und können natürlich auch nicht zu jeder Zeit.
Außerdem ist mein Gedanke das ja mein Hauptproblem ist das ich alleine nirgendwo hin kann, so würde ich mich wieder von jemand Abhängig machen.
Mittlerweile denk ich das es wohl besser ist als dieses Online Ding.


Ich hoffe er setzt das richtige Zitat ein, bin noch neu hier. Mal gucken ob es klappt.
Ich würde das in dem Moment nicht so sehen und bewerten. Betrachte es anders: Du nimmst die Hilfe in Anspruch, die du benötigst um einen Startschuss und einen Baustein für ein angstfreies Leben zu setzen. Darauf kannst du aufbauen. Erstmal ist es wichtig, dass du einen passenden Therapeuten/in findest mit der du arbeiten kannst. Und mit der Zeit wirst du weniger Hilfe benötigen und selbstständiger werden. Vielleicht fähst du irgendwann das Auto und dein Mann sitzt neben dir, dann fährt er vielleicht mit einem zweiten Auto hinter dir her. Irgendwann telefoniert ihr bei der Fahrt und er ist zuhause. Und irgendwann rufst du nur im Notfall an. Und ganz irgendwann kommt die Panik vielleicht noch beim Fahren aber du kannst sie ertragen. Und dann wird sie weniger. Stück für Stück Du kannst nicht gleich den Mount Everest erklimmen, wenn dir noch auf einer Leiter schwindelig wird.

Glaub mir. ich kenne das gut. Al sich das erste Mal gesehen habe, wo die Praxis meines Therapeuten liegt habe ich nur geheult. Dann hat mich meine Mutter (ich bin 42!, man war mir das peinlich) dahin gefahren, hat im Auto draußen gewartet und mich wieder mitgenommen. Beim zweiten Mal war es mein Freund und dann ging es immer ein bisschen besser. Und manchmal ist es halt auch einfach kacke

Es ist toll, dass es Menschen gibt, die dich unterstützen. Nimm die Hilfe an, auch wenn es schwer fällt. Sie machen das bestimmt gerne für dich.

Zitat von Sterneneule:
Betrachte es anders: Du nimmst die Hilfe in Anspruch, die du benötigst um einen Startschuss und einen Baustein für ein angstfreies Leben zu setzen. Darauf kannst du aufbauen.

So hab ich das noch nie gesehen. Danke
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Watermelon:
Ich hab einfach schiss das mir das bei ihm auch passiert. Das ich anfange und nicht weiter weiß. Das er evtl ungehalten oder uneinsichtig reagiert. Da wüsste ich dann gar nicht mehr was ich dann sagen soll.


Er ist dafür da zu merken, wie es dir geht. Er hat dich aussprechen zu lassen und wenn er ungehalten darauf reagiert, dass es dir nicht gut geht bei der Therapie, dann wäre er sehr unprofessionell. Du öffnest dich ihm gegenüber und das ist auch für den Therapeuten etwas Gutes. Sollte er das nicht erkennen, dann weißt du zumindest zu 100 Prozent, dass er nicht DEIN Therapeut ist.

Aber du machst das, was alle Angsthasen, wie wir gerne tun, das ist viel zu viel Katastrophendenken. Blei bei dir: dir ist es wichtig etwas zu besprechen und das hast du in der Hand un kannst du steuern. Was er damit macht, darauf hast du keinen Einfluss. Und anhand seiner Reaktion fühlst du wieder in dich hinein und fragst dich: Will ich das so noch?

Wann ist denn dein nächster Online-Termin?

Zitat von Watermelon:
@Fauda Wenn ich hier schreibe was mich belastet hab ich ja einige Zeit wie und was es ist. Und selbst da hab ich das Gefühl mein Kopf ist leer, und ich muß lange nach den richtigen Worten suchen. Ich hab einfach schiss das mir das bei ihm auch passiert. Das ich anfange und nicht weiter weiß. Das er evtl ungehalten ...

Liebe Watermelon,
danke für deine Antwort. Schau, genau darum geht es ja: du kannst in einer Therapiestunde sagen, dass du dich schrecklich unsicher fühlst und stottern und so weiter. Natürlich ist es unangenehm und natürlich ist da die Angst, dass der andere darauf nicht verständnis- und liebevoll eingeht. Das ist ja wahrscheinlich genau das, was du früher immer wieder erlebt hast. Die Therapiestunde ist ein geschützter Raum. Ich bin sicher, dass du dort deine wahren Gefühle aussprechen kannst und dass sie, mögen sie Unsicherheit sein, sich unbequem fühlen, wenig Vertauen haben, vom Therapeuten verstanden werden und er feinfühlig auf dich eingeht. Dazu musst du dich ihm aber etwas öffnen, er kann von außen nicht erkennen, wie es dir wirklich geht, bzw. wenn er es erkennt, wird er dich nicht darauf ansprechen, denn er wird dich nicht unter Druck setzen (das hätte gar keinen Sinn, du würdest sagen, alles ist okay). Vertraue auf den Verstand, das Können und vor allem auch das Herz deines Therapeuten.
Herzliche Grüße

A


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