Probleme mit meinem Vornamen

Hallo zusammen,

Ich habe seit vielen Jahren ein Problem mit meinem Vornamen.

Der Name ist eindeutig männlich, die deutsche Form des Namens ist auch sehr bekannt und verbreitet in Deutschland. Leider trage ich die französische Form des Namens und dabei hat der Name eine Endung, die viele französische, weibliche Vornamen tragen. Ich möchte den Namen jetzt hier aus Diskretionsgründen nicht nennen, da mir das Thema sehr unangenehm ist.

Aus diesem Grund werde ich fast immer für Frau gehalten.
Das fing schon in der Grundschule an. Damals war ein Arzt vor Ort, hat die Impfausweise kontrolliert und bei mir wurde festgestellt, dass mir ja noch die Gebärmutterimpfung fehlt.

Als ich meine Ausbildung begonnen habe, habe ich mich mit einer Rundmail vorgestellt und daraufhin kamen mehrere Kollegen in mein Büro und wollten die neue Auszubildende begrüßen.

Jetzt im Berufsalltag sind 90 % aller Mails und Briefe an Frau gerichtet. Das sorgt natürlich auch immer für Gelächter und Gespött wenn eine Mail an das zentrale Postfach unserer Abteilung eingeht und ich dort mit Frau angesprochen werde.

Regelmäßig bekomme ich auch Anrufe, die eigentlich für mich bestimmt sind, ich aber den Anrufer trotzdem weiterleiten soll, weil er ja mit Frau sprechen wollte.

Ich empfinde sowas jedes Mal als demütigend und sch.. Wenn es mal zu einer Verwechselung kommen würde, wäre das ja alles gar kein Problem. Aber einfach fast jedes Mal als Frau angesprochen zu werden. Ich habe schon extra meine Mail-Signatur angepasst zu Herr . Bringt trotzdem nichts. Einen Zweitnamen habe ich nicht. Und wirklich abkürzen kann man meinen Namen auch nicht.

Habe sogar schon mal über eine Namensänderung nachgedacht. Aber weiß nicht, ob sowas überhaupt als triftiger Grund angesehen wird.

Viele Grüße
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich damit am besten umgehen?

Wieso keine Namensänderung? Musst du mal googeln oder beim Einwohnermeldeamt nachfragen.
Evtl könntest Du Dir auch einen Spitznamen zulegen, besprech das doch mal unter vier Augen mit Deinem Vorgesetzten.....

Wir hatten im Büro mal eine Klientin, die sich von der Stimme wie eine Frau anhörte .... das war auch blöd!

Zitat von Fortune93:

Aber weiß nicht, ob sowas überhaupt als triftiger Grund angesehen wird.

Normalerweise sind reine Schreibweisenänderungen kein Grund, in deinem Fall würde ich das aber anders sehen, da aus der falschen Schreibweise für dich eine psychische Belastung entsteht.

Ansonsten kannst du deinen Namen einfach immer anders schreiben. Dann fällt das nur auf, wenn du offizielle Dokumente vorlegen musst.

Michelle, Danielle und Dominique würden mir jetzt als Namen einfallen. Bis auf Michelle finde ich alle Namen schön für einen Mann.

Ich heiße Heidemarie (mit 30 Jahren). Das führte dazu, dass ich schon mit 18 Terroranrufe oder Enkel-Trick-Anrufe bekam, weil ja meine Name so alt ist.

Ich mag meinen auch überhaupt nicht. Für mich ist mein Name Heidi und so stelle ich mich auch überall vor.

Die Namensänderung ist sehr bürokratisch. Aber sowohl in deinem, als auch in meinem Fall nicht unmöglich denke ich.

Ich würde den Namen auch einfach männlich-deutsch schreiben, es sei denn, es kommt in deiner Geschäftsemail vor. Vorname.zuname@unternehmen.de., dann muss das da ja auch geändert werden.

Ansonsten einfach souverän damit umgehen. Kims haben es z.B. auch schwer. Manche sagen gar nichts zur falschen Anrede und warten auf das überraschte Gesicht beim persönlicher Treffen oder die Erkenntnis am Telefon. Andere klären unermüdlichen geduldig auf. Das sind übrigens die beiden Alternative zur Namensänderung bzw. eigenmächtigen Änderungen der Schreibweisen.

Wenn das derart belastet ist wohl eine Namensänderung die beste Lösung und durchaus berechtig.
Sollte ein Namensänderung aus welchen Gründen auch immer nicht machbar sein - kannst Du ja ein Ärztliches Zeugnis eines Therapeuten einholen. Spätestens dann sollte es klappen.

Zitat von Calima:

Ansonsten kannst du deinen Namen einfach immer anders schreiben

Das geht vermutlich nicht überall so einfach - Die Firmen E-mail gibt doch das Büro vor - da müsste man dort mal anfangen ......

Ich wünsch Dir alles Gute ! - und herzlich willkommen hier im Forum !

Es gibt eine Reihe von Vornamen, die in italienisch männlich sind (Andrea, Gabriele, Luca), in deutsch aber weiblich. Es leben in Deutschland eine Menge Männer italienischer Abstammung, die so heißen. Bei denen gibt es bestimmt auch oft Verwechslungen. Ich denke aber nicht, dass die das alle so tragisch nehmen.

Zitat von Schlaflose:

Ich denke aber nicht, dass die das alle so tragisch nehmen.

Jeder Mensch ist aber anders, der eine empfindlicher u der andere naja ...

Zitat von portugal:

Jeder Mensch ist aber anders, der eine empfindlicher u der andere naja ...

Wenn das Baby so süß ist und einen Namen bekommen soll, denken viele Eltern nicht daran, dass es diesen Namen
sein Leben lang tragen muss.
Ich kann das gut verstehen, daß man unter seinem Namen leiden kann.
Wenn der Name echt unerträglich ist, würde ich die ganze Bürokratie eines Namenswechsels in Kauf nehmen.


Hätten meine Eltern mich Chantal genannt, hätte ich jetzt ein Problem

Zitat von Fortune93:

Das sorgt natürlich auch immer für Gelächter und Gespött

Das faellt unter mobbing, find ich auch echt daneben sowas, irgendwann ist auch mal ausgelacht!

Kann man nicht die Schreibweise vom Namen ändern? Der Name bleibt ja gleich.

In der Schule wurde über meinen Nachnamen oft gelacht. Wenn man den falsch ausspricht, klingt der lustig. Muss auch oft erklären wie man den Namen ausspricht oder schreibt.

Ich hab mal das hier gefunden
https://www.vorname.com/namensaenderung.html

Darin steht u.a.

Stattdessen kann ein wichtiger Grund zum Beispiel dann vorliegen, wenn der Name zu häufigen Verwechslungen führt. Auch wenn er zu Wortspielen einlädt, anstößig wirkt oder den Träger der Lächerlichkeit preisgibt, ist eine Genehmigung des Änderungswunsches wahrscheinlich.

Auch wenn ein Name zu Verwechslungen führt oder das Prinzip der Namensklarheit nicht gewahrt ist, können triftige Argumente für eine Änderung vorliegen.