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Hallo Zusammen

Wir stellen bei unserer 81-jährigen Mutter fest, dass etwas nicht stimmt.

Ein paar Beispiele

Man muss sie nur anschauen und man weiss sofort, welche Stimmung ist.

Von einer Sekunde auf die andere ändert ihre Stimmung. Das Gesicht wird starr.

In Tränen ausbrechen und jammern.

Dauernd die anderen beschuldigen, dass sie an allem Schuld sind. Z.b: Du hast dich total verändert. Du warst früher anders. Alle seien gegen sie. Man will sie abschieben. Aus dem Haus haben. Wir werden bestimmt angestachelt. Wir haben uns zusammen getan, um gegen sie vorzugehen.

Kann sich nicht entscheiden, was sie anziehen soll. Es ist immer das falsche Wetter.

Sie habe früher für uns alles getan und jetzt gehe man mit ihr so um.

Wenn man etwas macht, wäre für sie immer das Gegenteil besser.

Völlig beratungsresistent - wenn man einen Vorschlag macht kann das im grössten Krach enden.


Wir haben ihr schon x-Mal gesagt, dass mit ihr etwas nicht stimme. Sie solle zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. Aber darauf folgt gleich, dass mit ihr alles in Ordnung sei und man sie ihn Ruhe lassen soll. Sie wisse schon, was sie machen müsse.

Gleichzeitig möchte ich noch erwähnen, dass sie vor 3 Jahren wegen Darmkrebs operiert wurde und auch diese Sache nicht so ernst nimmt. (Es verlief alles gut, es gab keine Metastasen etc.). Von sich aus geht sie nicht zu Nachuntersuchungen etc.

Alles was man ihr sagt, führt gleich ins Desaster und der Ärger ist vorprogrammiert.

Was soll man da machen? Wie soll man vorgehen?

Wir sind mit unserem Latein am Ende und sagen lieber nichts mehr, um den Frieden zu bewahren.

Danke für Antworten.

Schöne Grüss aus der Schweiz

Roland

29.06.2016 14:42 • 30.06.2016 #1


6 Antworten ↓


Hallo Roland
Vielleicht hat deine Mutter Depressionen?
Auch im hohen Lebensalter gibt es das.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass deine Mutter angesichts der Krebserkrankung auch über ihr Leben nachdenkt.
Meine Mutter hat auch mal gesagt, dass je älter sie wurde, sie mehr grübelt und mehr Angst bekommt. Auch alte Menschen können noch am Leben hängen.
Das sind so meine Gedanken dazu.
Bei meinem Therapeuten ist auch eine 83 jährige alte Dame in Behandlung.

Vielleicht kannst du in einem gemeinsamen Gespräch herausfinden, was sie denkt.
Und vielleicht braucht sie einfach nur mal jemanden zum reden, dem Sie vertrauen kann.
Da fällt mir noch ein, bei uns gibt es so Seniorenbüros.
Die kümmern sich ganz toll im ältere Leute. Die kommen nach Hause, begleiten auch zum Arzt oder so.
Erkundige dich doch mal, welche Angebote für Senioren es in deiner Gegend gibt.

LG
Mondkatze

A


Probleme mit 81 jährigen Mutter - wie angehen?

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Vielleicht auch eine beginnende Demenz? Möglicherweise merkt sie, dass es ihr immer schwerer fällt die Dinge selbst zu regeln und reagiert deshalb so. Der starre Blick, die Unfähigkeit zu Entscheidungen und die paranoiden Züge könnten darauf hindeuten.

Hallo Roland,

Ihr könnt auch nichts machen. Solange Eure Mutter sich noch selbständig versorgen kann solltet ihr auch nichts unternehmen.

Alte Menschen werden sonderbar, sie haben mitunter einen gewissen Altersstarsinn. Außerdem weiß die Mutter auch, dass ihr nicht mehr so viel Lebenszeit bleibt und vielleicht bedauert sie das in der ein oder anderen Weise.

Auf keinen Fall solltet Ihr sie bevormunden wollen oder ihr sagen, das etwas nicht stimme mit ihr. Selbst wenn das so ist, so ist sie dennoch ein autarker Mensch und möchte auch so behandelt werden. Hört ihr zu und nehmt sie ernst, auch wenn Euch die Äußerungen mitunter sonderbar erscheinen mögen.

LG, Martina

Hallo RolanCH,
es ist wirklich schön zu lesen,daß Du / Ihr Euch Sorgen um die betagte Mutter macht und helfen möchtet . Menschen in dem Alter haben -da sie merken ,daß sie körperlich und geistig nicht mehr voll leistungsfähig sind- berechtigte Angst vor Entmündigung und damit verbundenem Aufenthalt in schlechten Altersheimen mit noch schlechteren Pflegestationen und das bis zum Lebensende. Wird auch nur annähert dieses Thema angeschnitten ,reagieren sie barsch ,starrsinnig und oft ungerecht.
Das Verhalten Deine Mutter lässt aber auf ein Krankheitsbild schließen.Durch Arterienverkalkung kann es- bei älteren Menschen- zu Mini-Schlaganfällen kommen.Vielleicht ging es der Mutter vor längerer Zeit nicht gut. Sie hatte evt. Kopfschmerzen , Missempfindungen in in den Gliedmaßen oder ähnliches. Hirnareale werden dadurch leicht geschädigt und als Spätfolgen können z.B. Absencen auftreten-Oma ist nicht ansprechbar, starrt vor sich hin. Es kann auch zu Verwirrtheitszuständen kommen - alle wollen mir Böses,jeder will mein Geld.
Wende Dich an ihrem Arzt u. schildere die Sachlage . Nimm auch Kontakt zu einer Freiwilligen-Agentur auf. Ehrenamtliche Mitarbeiter werden vermittelt und betreuen liebevoll- mit Gesellschaftsspielen und Gesprächen- gern ältere Menschen. V.G.Syla

Hallo RolanCH,
so wie Du das beschreibst, sieht es für mich aus wie der Beginn einer Demenz, ich arbeite seit 6 Jahren mit Demenzerkrankten Menschen.
Gerade in der Anfangszeit ist es für Betroffene und Angehörige sehr schwer, weil es nicht richtig gedeutet werden kann. Oftmals ist es einem Tag sehr schlimm und nächsten Tag denkt man dann, es ist wieder alles in Ordnung. Viele die an Demenz erkranken merken dies, sie bemerken,dass ihnen alltägliche Dinge schwer fallen, werden dadurch depressiv oder gar aggressiv. Starke Stimmungsschwankungen sind nicht selten, in einigen Situationen erkennt man seinen Lieben gar nicht wieder, sucht die Schuld bei sich selber und überlegt, was man nun falsch gemacht haben kann. Dies ist natürlich nur eine Vermutung, es gibt einige Tests um eine Demenz zu testen, auch mit ganz einfachen, banalen Tricks, die man Zuhause selber durchführen kann. Eine Demenz kann sich über Jahre langsam einschleichen, sie kann aber auch plötzlich einschlagen.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute.

Vielen herzlichen Dank für euer Feedback. Da kann man nur hoffen, dass alles gut kommt.




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