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Hallo ihr Lieben,

ich brauche dringend mal eure Meinungen zu einem Thema, was mich schon das ganze Wochenende bedrückt.
Und zwar habe ich vor einigen Monaten meine Ausbildung zur Erzieherin erfolgreich abgeschlossen arbeite nun in einem Hort, was auch mein großer Wunsch war.

Ich habe nun seit August meine eigene Hortgruppe (1. Klasse). Mit den Kollegen komme ich wunderbar klar, wir verstehen uns gut auch meine Ideen, Meinungen, Wünsche,... als Berufsanfänger werden ernst genommen. Jedenfalls hatte ich bisher das Gefühl, dass es so ist... Nun ist es so, dass immer mehr Probleme zwischen mir und einer Erzieherin aufkommen. Ich muss sagen, ich hatte schon am Anfang ein komisches Gefühl bei der Erzieherin. Es ist so, dass ich von ihr ziemlich unterdrückt und niedergemacht werde, aufgrund meines Status als Berufsanfänger. (Ich hab hier die 20 Jahre Erfahrung nicht du! - Bla bla)
Dazu muss ich kurz sagen: Wir arbeiten beide sehr unterschiedlich. Man kann sagen, es besteht ein Unterschied wie Tag Nacht.
Ich bin ein sehr ruhiger geduldiger Mensch - Sie meckert die Kinder in einer Tour an verbreitet selber die Unruhe.
Ich interessiere mich sehr für die Bedürfnisse der Kinder versuche immer so gut wie möglich diese auch umzusetzen - Sie gibt den Ton an, was die Kinder wollen, interessiert nicht.
Es ist wirklich so, dass sie die Kinder (1-2. Klasse) wegen jeder Kleinigkeit an meckert. Auch zum Mittag MÜSSEN die Kinder aufessen dürfen keinen Pieps von sich geben. Wehe es wird untereinander mal etwas mehr erzählt (Was bei 40 Kindern nach der Schule durchaus normal ist). Dann rennt sie allen ernstes die ganze Zeit von Tisch zu Tisch befehlt den Kindern leise zu sein. Dieses ständige umher rennen kommandieren hat mehr Unruhe reingebracht als die Unterhaltungen der Kinder. Vor einigen Wochen hatte sie sogar einen Jungen aus der 2. Klasse zum weinen gebracht, weil er einfach nicht mehr geschafft hat zu essen weil es ihm nicht geschmeckt hat. Unglaublich, mir haben die Worte gefehlt.

Sie hat nun gemerkt, dass ich ganz anders wie sie mit den Kindern umgehe ich glaube das passt ihr gar nicht. Jedenfalls lässt sie mich genau das die ganze Zeit spüren. Ich bin eben auch jemand, der mit ganz viel Herz an die Arbeit ran geht ich möchte, dass es meinen Kindern gut geht sie sich im Hort wohlfühlen. Den Stress haben sie ja schließlich in der Schule schon genug. Wenn bei mir ein Kind nicht schafft alles aufzuessen, zwinge ich es nicht den Rest auch noch reinzuwürgen. Als sie das dann mitbekam meinte sie zu mir: Setz' dich durch, die sollen aufessen!

Dann haben wir in den ersten Klassen noch eine sogenannte Ruhephase. Diese geht ca. eine Stunde lang ist meiner Meinung nach völlig unnötig. Die Kinder kommen aus der Schule, wollen sich eigentlich viel lieber unterhalten, spielen sich bewegen. Sie möchten sich nicht noch eine Stunde hinlegen müssen. (Aber es heißt ja: Was die Kinder wollen interessiert nicht!) Die Kinder sagen mir auch immer wieder, sie wollen diese Ruhephase nicht mehr. Auch einige Eltern sagten nun, dass diese Ruhephase nicht nötig wäre. Nun gestalte ich diese Ruhephase immer so angenehm wie möglich für die Kinder. Da es besonders für die wilderen Jungs eine Qual ist, so lange liegen zu müssen. Das heißt, bei mir dürfen sie sich leise im Bett mit einem Buch, kleinen Magneten oder Igelbällen (sie massieren sich gerne untereinander) beschäftigen. Ich habe beobachtet, dass die Ruhephase seitdem viel angenehmer für die Kinder ist. Sie sehen nicht mehr diesen “Zwang“ des hinlegens, sondern freuen sich schon sich endlich wieder massieren zu können. Nun kam es aber zum großen Problem: Letztens kam diese Erzieherin während der Ruhephase in unseren Gruppenraum ich hörte sie schon als sie gerade mal die Tür aufmachte meckern: Wieso spielt ihr hier? Ihr sollt zur Ruhe kommen und nicht spielen! - bla bla. Ich habe dann gleich meine Methoden vertreten ihr erklärt warum ich das so handhabe. Die Kinder kommen dadurch sehr wohl zur Ruhe. Außerdem zwinge ich die Kinder im Hort doch nicht dazu, still zu liegen ein zu schlafen. Mit dem Wort -Ruhephase- verbinde ich etwas schönes nichts zwanghaftes, quälendes für die Kinder. Dazu muss ich sagen bei ihr müssen die Kinder wirklich eine ganze Stunde lang still im Bett liegen am besten sollten sie sich auch nicht bewegen. Und natürlich AUGEN ZU! (IM HORT!) Ich finde das vollkommen übertrieben.. Nun hieß es, dass ich nicht gut handeln würde. Die Kinder würden bei mir so nicht zur Ruhe kommen machen nur was sie wollen. Ich habe dann wieder meine Arbeit begründet, meiner Meinung nach auch mit guten Argumenten. Wo es am Ende dann aber hieß: Ich habe hier die 20 Jahre Berufserfahrung nicht du. Ich weiß wohl, was gut für die Kinder ist das ist die Ruhephase so wie ich sie gestalte. Das brauchen die Kinder! Ich sehe das nun aber ein wenig anders. Ja, Ruhephasen sind gut! Aber kommt es nicht eher darauf an, wie Ruhephasen gestaltet werden und wann sie gelegt werden? Direkt nach der Schule finde ich es mehr als unpassend, gerade weil die Kinder erst einmal Bewegung brauchen vom ständigen sitzen in der Schule. Außerdem denke ich, dass Grundschulkinder schon sehr wohl alleine entscheiden können WANN und WIE sie ihre Ruhephase brauchen. Viel besser wären doch Snoozleräume, wo die Kinder dann reingehen können wenn sie eine Auszeit brauchen. Aber doch nicht mit Zwang? Und dann auch noch mit Grundschulkindern? Nun ja bei uns gibt es nun eben diese Ruhephasen ich bleibe auch dabei, dass ich diese nicht so streng zwanghaft wie meine Kollegin durchziehe. Allerdings habe ich mich nun auch ziemlich von ihrer Meinung beeinflussen lassen. Ich mache mir das ganze Wochenende Gedanken darüber ob das überhaupt gut so ist wie ich arbeite ich kann einfach nicht mehr abschalten. Diese ganze Geschichte hat mich so runtergezogen am Wochenende, dass ich einfach mal auf gar nichts anderes mehr Lust hatte. So schlecht war ich schon lang' nicht mehr drauf! :/

Sobald man als junge Erzieherin seine Meinung sagt wird man von ihr klein gemacht wie wenig man doch eigentlich über die Arbeit wüsste. Es kommt mir so rüber, als will sie mich mit ihren alten Erziehungsmethoden überzeugen. Und das, was sie vor zig' Jahren gelernt hat, viel besser ist.

Die Kita überlegt nun auch in die offene Arbeit überzugehen (Hort). Ich war von Anfang an dafür! Denn ich habe insgesamt 6 Monate Praktikum in einem Hort mit offener Arbeit absolviert ich vom ersten Tag an gemerkt: Offene Arbeit ist genau mein Ding. Ich habe dann klar meinen Standpunkt vertreten wo es dann von DER Erzieherin wieder hieß: Du hast doch noch gar keine Erfahrung in der offenen Arbeit, du kannst gar nicht dafür sein. Dazu muss ich sagen, dass sie komplett gegen offene Arbeit ist. Sie findet daran alles schlecht kann meine Meinung nicht akzeptieren. Stattdessen wird man wieder klein gemacht.

Ich hatte nun auch schon Gespräche mit einigen Kollegen die mir bestätigt haben, dass diese Frau anscheinend vollkommen Falsch in diesen Beruf ist. Da war ich erst einmal sehr glücklich, weil ich Anfangs wirklich dachte es liegt an mir, dass ich hier falsch bin. Nun hatte ich auch ein kurzes Gespräch mit der Leiterin die mir erzählte, dass es wirklich schwer mit dieser Frau ist. Sie meinte: „Das einzige was du da machen kannst ist: ins eine Ohr rein, ins andere raus.“ Nun fällt mir das aber auch nicht so leicht. Ich möchte auch nicht alles mit mir machen lassen gehe dann auch auf eine Diskussion mit ihr ein (Was wahrscheinlich gar nicht so gut ist). Mitten in der Diskussion, wenn ich dann mal begründe warum ich SO arbeite warum ich das SO gut finde, heißt es dann immer wieder von ihr: Ach ist ja jetzt auch egal! Und das Gespräch ist beendet. Ja wunderbar, dann geht es mir erst richtig schlecht, weil für mich das Thema noch gar nicht geklärt war.

Nun fühle ich mich schon das ganze Wochenende wirklich nicht gut, da ich ständig über diese Frau und ihre Worte nachdenken muss. Das sie mich so niedermacht, nur weil ich gerade erst meine Ausbildung beendet habe finde ich sehr enttäuschend. Natürlich muss ich noch viel lernen und Erfahrungen sammeln, ich kann auch gut mit Kritik umgehen. Ich möchte ja dazu lernen! Aber es geht doch hier um das Wohl der Kinder?! Und das ist mir wichtig!

Was mir auch noch aufgefallen ist, sie redet permanent über andere Erzieher/über die Leitung/über Eltern schlecht. Alles ist schlecht bei dieser Frau, auch vieles privates. Urlaub, Wochenende, freier Tag etc. war schlecht. Und vorne rum tut sie dann wie die liebste. Ich meine es gibt ja ne Menge von diesen Menschen, aber SO Falsch wie sie sich benimmt... Sowas habe ich selten erlebt.
Diese Frau raubt mir wirklich alle Nerven. Dazu bin ich auch noch jemand, der sich sowieso um vieles zu viele Gedanken macht. In der letzten Zeit fällt es mir so schwer von der Arbeit abzuschalten, obwohl ich wirklich sehr gerne dort arbeite. Ein Glück geben mir die Kinder so viel Kraft weiterhin mit so viel Herz an die Arbeit ran zugehen. Und zum Glück gibt es auch noch andere Kollegen!

Vielleicht könnt mir ja einige Tipps geben wie ich weiterhin mit solchen Situationen umgehen kann.
Vielen Dank schon mal!

03.11.2013 21:18 • 03.11.2013 #1


1 Antwort ↓

hallo Refopäd,

das war ja ein ausführlicher Beitrag von dir!

Ich finde es super das du so mit den Kinder umgehst.
Meine Mutter ist auch Erzieherin und sie kümmert sich auch ganz lieb um die kleinen und da herrscht noch nicht mal so ein Druck und Zwang wie bei dir da im Hort. Also wie dir andere Erzieherin das macht, ist doch echt totaler zwang.
Die Kinder fühlen sich dann ja auch bestimmt nicht so wohl bei ihr, fällt der Frau das denn nicht auf? Die ist bestimmt falsch in ihrem Beruf!

Du hattest ja schon ein gespräch bei der Leitung. Ich weiß auch nicht was du da anders noch machen kannst, also seitens der beschwerde oder so meine ich...

Aber für dich kannst du da einiges machen.: lass dich nicht von dieser Frau beirren! Du machst deine Aufgabe so super!
Diese Frau macht es falsch!

So wie deine leitung das meinte finde ich sonst auch okay. Lass sie einfach reden.
Und lass dich vielleicht nicht so sehr auf Diskussionen mit der ein....und versuche nicht so mit ihr in einer rein zu gehen. Also so lange nicht wie dich das so sehr belastet.
Klar kannst du ihr sagen das du das nicht richtig findest aber so viel mehr nicht. Sonst denkst du wahrscheinlich wieder zu viel nach..und es belastet dich zu sehr....

Die Kinder mögen dich und das ist ganz viel wert! lass dich durch die Frau nicht zu sehr verrückt machen....

Mit lieben Grüßen,
Delphin




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