Seit ca 1. Woche geht es mir schon wieder sehr schlecht und ich denke wieder einmal über mein Leben nach und frage mich, was bei mir schief gelaufen ist, dass ich jetzt so bin wie ich bin.
Dazu würde ich gern kurz meine Geschichte erzählen......
Ich bin zusammen mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder auf einem Dorf aufgewachsen.
Ich war schon immer ein sehr ängstlicher Mensch und meine Mutti lit Jahrelang an einer Essstörung aber ansonsten lief bis zu meiner Pubertät alles ok.
Hier fingen die Probleme an.
Ich fing mit ca. 15 Jahren an mich selbst zu verletzen und weiß eigentlich nicht mal mehr genau warum. Ich zog mich immer mehr zurück und unternahm auch immer weniger mit meinen Freunden, bis ich bald keine Freunde mehr hatte.
Ich erbaute mir meine eigene kleine Welt und wurde immer einsamer.
Mit 17 (2004) zog ich dann von zuhause aus und machte meine 1. Ausbildung fast 600 Kilometer von zuhause weg.
Ich freute mich auf diese Zeit, weil ich damals noch dachte, ich könnte dort neu anfangen und alles hinter mir lassen. Das erste halbe Jahr lief gut. Alles war neu und aufregend aber nach einem halben Jahr ging es auch dort wieder bergab.
Ich verletzte mich immer noch selbst und fand einfach keine Freunde. Ich hatte Angst vor neuen Leuten und schaffte es einfach nicht andere an mich heran zu lassen.
Ich suchte mir 2005 einen Therapieplatz, weil ich merkte das etwas mit mir nicht stimmt. Nach ca. 1/2 Jahr brach ich die Therapie ab, weil ich einfach überfordert war und noch nicht bereit für Veränderungen. So fühlte ich mich so weit weg von zuhause einsamer als je zuvor und unternahm Ende 2005 einen Suizidversuch, der aber für mich eher ein Hilfeschrei war. Meine Arbeitskollegin fand mich und so lag ich für ein paar Tage im Krankenhaus.
Ich kehrte für 1/2 Jahr zurück nachhause und war dort für 4 Monate in einer Tagesklinik. Danach kehrte ich zurück um meine Ausbildung zu beenden. Im nachhinein bin ich froh die Ausbildung beendet zu haben und diese Zeit hat mich auch stärker werden lassen, aber damals nach diesem halben Jahr wollte ich eigentlich nicht zurück, ich hatte panische Angst wieder allein zu sein aber ich zog es durch.
2008 nach beendeter Ausbildung zog ich wieder zurück. Ich wollte dort nicht bleiben. Ich begab mich ende 2008 erneut in eine Tagesklinik da ich auch hier wieder sehr unglücklich war, keinen Anschluss fand und mich immer noch selbst verletzte. In der Klinik lernte ich meinen jetzigen Freund kennen, der mit 22 auch mein erster war.
Er ist Alk. und als ich mit ihm zusammen kam hatte ich noch keine Ahnung was diese Krankheit eigentlich wirklich bedeutet. Ich verliebte mich sofort in ihn und ehe ich mich versah steckte ich mitten in seiner Sucht und seinen Problemen und wurde hochgradig Co-abhängig.
Bis 2013 war es ein ständiges auf und ab und ich habe sehr gelitten in dieser Zeit, habe aber auch die schönsten Stunden meines Lebens mit ihm verbracht. Endlich hatte ich einen Mensch der mich liebt und der mir das Gefühl gab jemand zu sein.
Auch hier war ich erneut für 2 1/2 Jahre in Therapie, die ich diesmal aber beendet habe. Außerdem ein weiteres mal in der Tagesklinik und einmal auch stationär für mehrere Wochen.
Ich habe mittlerweile auch ein paar Bekannte hier gefunden allerdings noch keine richtigen Freunde, was ich aber mittlerweile nicht mehr so schlimm finde, da ich ja meinen Freund habe.
Seit 2013 verletze ich mich auch nicht mehr selbst.
Außerdem mache ich jetzt seit einem Jahr eine neue Ausbildung.
Ich fand schnell Anschluss in der Schule und komme mit meinen Klassenkameraden auch super klar. Allerdings fällt es mir wieder sehr schwer engere Kontakte aufzubauen und außer in der Schule hab ich zu niemandem in der Freizeit Kontakt.
Seit einer Woche habe ich schon wieder das Gefühl alles geht Bergab. Mein Freund hat wieder getrunken nach 3 Jahren (obwohl wir seit einem Jahr auch schon regelmäßig Dro. konsumiert haben ) und ich fühle mich richtig schlecht. Wir haben seit dieser Woche sehr wenig Kontakt, was sich aber auch wieder ändern wird.
Und jetzt kommt der Punkt auf den ich eigentlich hinaus wollte.
Ich merke wie einsam und wertlos ich mich wieder ohne meinen Freund fühle. Es fühlt sich fast an wie damals. Ich fühle mich so leer und traurig.
Ich dachte immer ich wäre schon weiter, gerade nach meiner Therapie aber es fühlt sich im Moment nicht so an.
Ich fühle mich schlecht deswegen, das ich allein schon wieder nicht klar komme und fühle mich wieder total abhängig von ihm :seufzen
Und schon wieder frage ich mich, was ist schief gelaufen in meinem Leben, dass ich allein einfach nicht glücklich sein kann?
Ich habe doch schon soviel geschafft in meinem Leben und könnte stolz auf mich sein, stattdessen sehe ich schon wieder nur das negative,was alles schief gelaufen ist in den letzten Jahren und habe auch öfter wieder den Drang mich zu verletzen und vor allem mich mit Dro. zu betäuben.
Gibt es denn hier vielleicht jemanden dem es ähnlich geht?
Ich weiß das mein Text ziemlich lang geworden ist und auch wenn ihn vielleicht niemand ganz ließt, tat es irgendwie gut mal alles aufzuschreiben.
Liebe Grüße Georgina
19.07.2016 19:11 • • 19.09.2016 #1