@Achtsamkeit Danke für den Respekt . Aber ich möchte schon anmerken, dass es in meinem Fall (und im Fall einiger Kollegen) weniger eiserner Wille oder gar Kampf war, der mir die Nüchternheit ermöglicht(e). Ich sage das deswegen, weil
gerade diese Durchhalte- und Stärke-Attribute einen Noch-Konsumenten oder dessen Angehörige sehr oft von dem ersten (und meist entscheidenden) Schritt in die völlige Abstinenz abhalten.
Vielmehr möchte ich die direkt erlebbaren Lebensverbesserungen - bis hin zur nahezu
völligen Zufriedenheit - hervorheben, die sich oft unmittelbar nach Vollzug dieses ersten Schrittes einstellen. Wer sich im Zuge seiner Suchtbefreiung (Entwöhnung)
darauf stützt, tut sich idR viel leichter damit, trocken/suchtfrei zu bleiben. Leider kenne ich auch viele Trockene, die eben
nur trocken, aber in keinster Weise zufrieden sind. Sie trauern ihrem Suchtkonsum nach und erleben so mitunter ihre Hölle 2.0, genannt Zwangsabstinenz. Diese armen Menschen leiden weiter, oft noch mehr als vorher, denn ihre Sucht findet nun nicht mal mehr stundenweise Befriedigung (nicht
Befriedung - die wäre dauerhaft). Wenn hier nicht parallel therapeutisch geholfen wird, ist das weder für ihn noch für das Umfeld eine tragfähige Situation.
Deshalb hat sich auch nachgewiesenermaßen das Trio 1. Entgiftung (sofern nötig), 2. Entwöhnung (stationär oder ambulant) und 3. SH-Gruppe als das erfolgversprechendste Modell herausgestellt, welches sich idR über mindestens 2 Jahre hinzieht und dem Betroffenen eine wirkliche Wandlung ermöglicht.
@Moonl Ich kann Deinem Partner die Suchtambulanzen der Caritas allerwärmstens empfehlen. Die gibt es in nahezu jeder größeren Stadt. Ein erstes Beratungsgespräch kriegt er binnen weniger Tage/Wochen und dabei wird ermittelt, wie er am besten weitermacht. Einige landen im Anschluss in einer sogenannten Orientierungsgruppe, die für Menschen gedacht ist, die eben noch Orientierung brauchen - hinsichtlich ihrer eigenen Suchteinschätzung, den möglichen Ursachen und Lösungsansätzen.
Das ist alles kostenfrei (anonym über die Rentenversicherung) und idR begleiten sie ihn bis zur Vollendung sämtlicher in Frage kommenden Etappen.
Zumindest
diesen Schritt zum Erstberatungsgespräch sollte er zumindest
Dir zuliebe machen. Darauf würde ich bestehen. Wie es dann weitergeht, ist vollumfänglich seine Sache.