Dann such noch einmal das Gespräch mit ihr, sonst dreht sich ja alles im Kreis. Wichtig fände ich, dass es ein Gespräch ist, für das ihr euch Zeit nehmt, also nicht nebenbei beim Kartoffeln schälen. Setzt euch an den Tisch und offenbare ihr, dass es dir schlecht geht, weil du so eine Sehnsucht nach einem weiteren Kind hättest. Aber vermeide auf jeden Fall, dass es wie ein Druck auf sie wirkt, sondern schildere ihr sachlich, dass es dich belastet und wie wichtig dir noch einmal ein tiefgründiges Gespräch ist. Mach ihr bewusst, dass es dir nicht darum geht, dass du sie umstimmen willst, sondern dass sie erkennt, wie sehr du persönlich darunter leidest. Biete ihr an, dich in Therapie zu begeben, damit du deine Probleme dort erörtern kannst. Das zeigt ihr, dass du dieses Gespräch mit ihr nicht als Überredung ansiehst, sondern dass es dir darum geht, dass sie erkennt, wie sehr du momentan leidest.
Sie wird sicherlich nicht umzustimmen sein, aber nach diesem Gespräch hast du das richtige getan, danach fühlst du dich bestimmt erleichtert. Und sie erkennt, dass es dir momentan nicht gut geht. Sie kann dich seelisch unterstützen so wie du es bei ihr in ihrer schweren Zeit getan hast.
Ich denke mit einer Therapie kann man bei dir bestimmt den Knoten lösen.
Und ganz ehrlich, ich glaube, dass deine Tochter, wenn sie erwachsen ist, nicht traurig ist, sondern sie wird glücklich sein, dass ihre Mutter ihre Depressionen überwunden hat und wieder zurück in ein glückliches Leben gekehrt ist. Mit all eurer Liebe zu ihr wird sie kein Geschwisterchen vermissen, da bin ich mir sicher.
05.04.2022 09:22 •
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