Hallo Marionette,
Wenn du vor der Vollnarkose und dem Kontrollverlust solche Angst hast, überleg dir doch vielleicht das mit der Betäubung nochmal. Im Zweifelsfall können sie dir jan och eine schei. dazu geben wenn du fragst, dann ist es nur halb so wild.
Meine Mutter wurde schon unter Betäubung am Auge operiert und ich hab zwei Kiefer-Operationen mit Betäubung machen lassen - das ging gut. Bei der Kiefer-OP haben sie mir life während ich wach war die Weisheitszähne zertrümmert im Kiefer, aber außer dem Knacken, das ich gehört hab, hab ich davon absolut nichts mitbekommen. Ein bisschen Drücken hab ich gespürt, aber sonst wirklich gar nichts. Und das, obwohl da das Zahnfleisch aufgeschnitten, die Zähne zertrümmert und die Bruchstücke einzeln von unten hoch geholt werden mussten. Ich hatte einfach die Augen zu, damit ich das Blut nicht sehe, und hab mir nen mp3-Player mit lauter Musik mitgenommen, wie's mir der Arzt geraten hat. Und ich bin echt froh, dass ich das Risiko einer Vollnarkose da nicht auf mich genommen hab, denn der Eingriff war nach 40 Minuten schon vorbei. Und wenn man im Gesicht operiert wird, also Nase oder Mund, fällt die Möglichkeit der schonenden Gasnarkose weg und die Ärzte müssen die Injektionsnarkose anwenden, was mir überhaupt nicht gefällt, weil ich damit schlechte Erfahrungen gemacht hab. Bei meiner letzten Injektionsnarkose bin ich erst Ewigkeiten nach der OP aufgewacht und hab dann den ganzen Tag verpennt und mir war schwindlig und speißübel. Bei der letzten Gasnarkose (gleicher Eingriff wie vorher, nur andere Narkoseanwendung) war ich 30 Minuten nach der OP hellwach, hab mich mit dem Arzt im Aufwachraum noch unterhalten, und bin Nachmittags ein Eis essen gegangen. Nebenwirkungen hatte ich damals überhaupt keine.
Also, überleg es dir nochmal mit der Narkose oder der Betäubung, und wenn du bei der Narkose bleibst frag nach einer schei. oder sag dem Arzt, dass du große Angst vor dem Kontrollverlust hat. Dann kann sich das OP-Team darauf einstellen.
Und die Ärzte und Schwestern wissen ja, was sie tun, und haben mit dem Eingriff Erfahrung. Denk dir einfach, das ist wie wenn du Kartoffeln schälen musst. Hast du schon mehrmals in deinem Leben geübt, kannst du. So sind OPs für die meisten Ärzte: Kenn ich - mach ich. Für uns als Patienten scheint es eine ganz große Sache zu sein, aber der Arzt hatte vor uns schon viele andere Patienten auf dem Tisch liegen und hat Erfahrung in dem, was er tut. Und die Leute im OP beherrschen es meisterhaft, einen zu beruhigen, Smalltalk zu führen und sich um die Patienten zu kümmern. Der Kontrollverlust ist vielleicht unangenehm, aber auch wichtig. Es ist ja nicht gewollt und nicht sinnvoll, dass du die Kontrolle über die OP hast, sondern eben der Arzt Kontrolle abzugeben ist etwas, was man im Leben andauernd macht, bestimmt hast auch du da Übung drin. Wenn z.B. die Kinder allein zur Schule gehen, der Mann allein mit dem Auto zur Arbeit fährt, man in der Arbeit Aufgaben delegiert. Kontrolle abzugeben heißt, dass man sich selber entlastet und entspannen kann. So ist's auch bei der OP gedacht.
An deiner Stelle würde ich die Magen-Darm-Sache allerdings abklären lassen, bevor ich mich unter's Messer lege. Nicht umsonst muss man sich vor jeder Narkose nochmal komplett durchchecken lassen. Ich würde mich nicht mit einer nicht abgeklärten Krankheit operieren lassen wollen.
Aufmunternde Grüße,
Bianca
30.05.2010 09:19 •
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