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Mein Freund und ich haben ein, zwei Probleme. Kurze Einleitung..., wir beide hatten eine nicht ganz so tolle Kindheit, wodurch jeder für sich auf seine Weise ziemlich geprägt ist, was letztendlich für uns beide ein Problem darstellt.

Ich (24J.) bin sehr gefühlvoll, sensibel, verletzlich, mitfühlend, emotional, schäme mich schnell, manchmal aufbrausend und trotzallem kommunikativ. Leider entwickel ich in manchen Situationen ihm gegenüber Angst und Panik.

Mein Freund (31J.) dagegen kann leider in wichtigen Momenten nicht wirklich seine Gefühle zeigen und auch nicht mit ihnen umgehen. Er kann nicht wirklich über sie reden und sich nicht mit ihnen auseinandersetzen. Er ist an verschiedenen Orten, bei verschiedenen Menschen, jeweils eine andere Person.
Er neigt dazu, wenn er sich mit Worten angegriffen fühlt, komplett zu blockieren, nichts mehr an sich ran zu lassen, lauter zu werden und auch zu schreien. Wenn ich mich, meine Worte und meine Gefühle nicht extremst kontolliere und zügel, zb nicht verzweifeln und weinen, versuchen durch seine Blockade durchzudringen und weiter miteinander zu reden/disskutieren/auseinandersetzen.... dann neigt er auch dazu aggressiv mir gegenüber zu werden. Er vergisst dann schnell die weit überwiegende gute und schöne Zeit die wir miteinander haben, lässt nichts gelten was ich zu sagen habe, fühlt sich nur angegriffen, hört nicht mehr zu und redet nur noch darüber was ich für Schwächen habe, hackt auf mir rum und versucht irgendeine Schuldfrage, um die es nur für ihn geht, auf mich abzuwälzen und alles von sich zu schieben.
Gibt es keine Konflikt Themen, sind wir sehr viel am lachen und ziemlich glücklich miteinander.

Zu Beginn unserer mitlerweile 5 Monate andauernden Beziehung haben wir noch sehr intensiv über unsere Gefühle, Erfahrungen und Eigenarten unterhalten und wir öffneten uns einander sehr.
Mein Freund erzählte mir, dass er schon in 2 Therapien war und ihm gesagt wurde, er habe eine frühkindliche multible Persönlichkeitsstörung. Er hat Probleme mit Beziehungen und er weiß was er ändern muss.

Meine Art (viel Gefühl, sich mit entwas auseianndersetzen wollen und Kommunikationsfreudig) ist nach 4 Wochen schon mit seiner Art (viel negatives Gefühl, Blockiertheit und destruktive Gedanken und Worte) zusammengeprallt. Noch nie hatte ich soviel Angst und Panik vor einem Mann, ausser vor 13 Jahren noch vor meinem Vater.
Ich bin zu einem Psychologen gegangen, weil ich mit meinen Gefühlen und Emotionen im Allgemeinen besser umgehen lernen wollte.
Ich hab meinem Freund vorgschlagen das wir gemeinsam eine Paartherapie machen und auch meinem Psychologen davon erzählt. Der meinte, dass mein Freund und ich eine gefährliche Mischung sind und es für eine langfriste gemeinsame Zukunft natürlich positiv dazu beiträgt, wenn wir zusammen eine Therapie machen. Allerdings müsse mein Freund sich bei einer Einzetherapie anmelden, um nebenher an sich allein zu arbeiten, sonst würden Defiziete in der gemeinsamen Therapie entstehen.

Mein Freund möchte wirklich etwas an seinen Blockaden, automatischen Reaktionen und an seinem Verhalten in bestimmten wichtigen Momenten ändern, denn er ist selber sehr unglücklich damit und möchte endlich eine dauerhaft glückliche Beziehung führen.
Er glaubt keinem Psychologen mehr, kann kein Vertrauen zu einem Psychologen aufbauen und meint das ihm sowieso jeder Psychologe etwas anderes erzählt und alle Mist reden. Er weiß nicht was für ein Sinn es ergeben soll, wenn er wieder zu einem Psychologen geht, denn der könnte ihm ja Mist erzählen, wobei es ja sowieso nicht wirklich etwas Richtiges gibt, was ein Psychologe ihm erzählen könnte.
Er weiß nicht warum er einen Psychologen braucht um sich zu änern, denn andere Menschen können sich auch ändern, ohne zum Psychologen gehen zu müssen.
Er kann nicht verstehen warum man manchmal eifnach durch blöde Sachen, die nicht so toll sind, gute Dinge lernt, Gutes aus ihnen zieht und es dann einfach auf dem Weg mitnimmt. Er kann nicht verstehen warum man nicht auf gute und schöne Weise Dinge lernen kann, ohne schmerzliche Gefühle, Disskusionen und Auseinandersetzungen...
Er will es allein und ohne die Hilfe eines Psychologen irgendwie hinbekommen viele Dinge von Grund auf neu zu lernen, zu verstehen, zu verarbeiten und mit ihnen um zu gehen...
Ich möchte ihm sehr gern auf seinem Weg begleiten und ihm auch helfend zur Seite stehen, aber ich fühle mich heute mal wieder sehr überfordert mit unserer Situation. Ich weiß auf so viele Fragen von ihm einfach keine Antwort und ich kann ihm soviel einfach nicht erklären... Fragen und Dinge, die ich mir selber so noch nicht gestellt habe und so noch nicht drüber nachgedacht habe...
Ich hab irgendwie Angst vor der Zukunft. Nicht weil ich so sehr an ihm und seinem Willen zweifel, sondern weil ich die Befürchtung habe dass ich wohl nicht in der Lage sein werde ihm seine Fragen so zu beantworten, bestimmte Dinge so zu erklären und neue Wege so aufzuzeigen, wie er es braucht und versteht...

Ich musste mir meine Sorge einfach unbedingt von der Seele schreiben und hab versucht möglichst das Wesentliche zu schreiben und mich lurz zu fassen.. Das Kurzfassen ist nicht so sehr gelungen, aber ich hoffe trotzdem sehr, dass ich einige Worte von euch dazu lesen darf...

LG

10.06.2009 18:25 • 10.06.2009 #1




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