Zu den Problemen: Er kommt mit manchen Situationen einfach nicht klar, die für mich alltäglich oder normal sind und dann gibt er mir dafür die Schuld, macht mich klein, erpresst mich emotional, macht mir Terror.
Angefangen hat es damit, dass er seine Familie in der Dom Rep besucht hatte und dort irgendetwas erledigen wollte, wofür er nicht genügend Geld hatte. Also ruft er mich an und bittet mich, ihm einen höheren Betrag zu schicken. Ich hatte kein Gutes Gefühl dabei, bin ja selbst nicht gerade reich und so kurz nach dem Betrug hatte ich auch noch nicht soviel vertrauen zu ihm aufgebaut. Ich habe also abgelehnt. Ich kann verstehen, dass er enttäuscht von mir war, hat er ja auch das Recht dazu. Aber er hat mich tagelang ignoriert, nur weil er seinen Willen nicht bekommen hat. Seine Ex-Frau hat ihm dann Geld geschickt (unglaublich, was die Frau heute noch für ihn macht- aber das ist eine andere Geschichte). Im Endeffekt hat er sich bei mir für sein Verhalten entschuldigt. Es lief wieder gut. Dann haben wir mit den Kindern einen Ausflug gemacht und meine Kinder haben sich auf der Rückfahrt gestritten. Später kommt er zu mir, schreit mich an, dass er das nicht aushalten kann, dass ich die schlechteste Mutter wäre, die er kennt, die einzige Frau weit und breit, die nicht mit Kindern umgehen kann. Das hat mich sehr verletzt, denn ich kümmere mich alleine um die Kinder, habe kaum Unterstützung und bemühe mich sehr. Meine Kinder entwickeln sich super, sind überall beliebt und sowohl bei den Gesprächen in Schule als auch im Kindergarten, beruhigen sie mich immer, dass meine Kinder ganz tolle Kinder sind, denen man nicht anmerkt, dass sie ohne Vater aufwachsen. Meiner Meinung nach kommt es in den besten Familien vor, das Kinder mal streiten (sind ja auch nur Menschen). Ich kann auch verstehen, dass es für ihn, der seine Kinder ja nur ein-zweimal die Woche für ein paar Stunden sieht, schwierig ist, Kinder eines anderen Mannes die ganze Zeit um sich zu haben. Nur, wenn er damit nicht lernt zurechtzukommen, können wir nie zusammen leben. ich habe versucht ihn zu beruhigen und gemeint, dass manche Sachen vielleicht einfach Zeit brauchen. Aber er forderte, dass ich meine Kinder härter bestrafe, damit er sich wohl fühlen kann. Ich hatte das Gefühl, dass er mir damit zu nahe tritt und gesagt, dass ich meine Kinder so erziehe, wie ich es für richtig halte, es aber auch verstehen kann, wenn er es nicht aushält. Ich finde schlimm an der Sache, dass er mir dafür die Verantwortung gibt, dass er sich nicht wohl fühlt. ich zwinge ihn zu nichts, er kann gehen, wenn er sich nicht wohlfühlt und ich versuche mir ja auch Zeit mit ihm alleine zu nehmen, wo es nur geht. Aber wie erwähnt habe ich wenig Unterstützung. es geht meistens nicht.
Das andere große Streitthema ist, dass er nicht akzeptieren kann, wenn ich mal keine Lust auf Sex habe. Dazu muss man sagen, dass wir viel und guten Sex haben. Jetzt währen der Schwangerschaft ist es nur so, dass mir häufig übel ist und ich sehr müde bin. Sage ich, ich bin zu müde für Sex, ist er total beleidigt. Er kann das einfach nicht wie ein Erwachsener Mensch akzeptieren. Er ist dann extrem gekränkt, hält es nicht mehr mir mit mir aus und fährt nach Hause, kommt dann nachts wieder schreit vor der Haustür rum wie ein Irrer und lässt mich die ganze Nacht nicht schlafen. Bin ich bei ihm terrorisiert er mich so lange, bis ich beschließe zu gehe. Wenn ich gehen will, hält er mich dann aber fest. Wenn ich es trotzdem schaffe zu gehen, verfolgt er mich mit dem Auto. Es ist ein Alptraum! Er verwandelt sich von einen lieben Man in einen Verrückten. Er macht mir richtig Angst und stresst mich extrem, was sicher dem Baby nicht gut tut und das alles nur, weil ich zu müde für Sex bin(!). Er erpresst mich dann auch emotional, sagt beispielweise, wenn ich ihn lieben würde, wäre ich nicht so zu ihm, dann könnte ich ihm eine Freude machen, schließlich tut er doch auch alles für mich. Oder er wirft mir vor, dass ich egoistisch sei, eine schlechte Frau und es überhaupt kein Wunder wäre, dass es kein Mann mit mir ausgehalten hätte. Wenn er sich beruhigt hat und wir einigermaßen normal reden können (er sucht immer irgendwann von sich das Gespräch), dann sagt er, in seiner Kultur wäre es normal, dass die Frau dem Mann zur Verfügung steht und seine Ex-Frauen hätten sich nie verweigert. Ich glaube ihm das! Sicherlich hatten sie Angst vor dem Psychoterror, der auf eine Verweigerung folgt. Aber ich bin der Meinung, dass ich keinen Sex haben muss, wenn ich keine Lust auf Sex habe. Ich habe ihm gesagt, dass es für mich nicht passt, wenn er das nicht akzeptieren kann. Aber er akzeptiert auch nicht, wenn ich mit ihm Schluss mache. Er sagt, er hätte nie eine Frau so sehr geliebt wie mich und er möchte für immer mit mir zusammen bleiben. Er bemüht sich auch wirklich sehr, kocht für mich, spielt mit den Kindern oder geht mit ihnen Radfahren, damit ich etwas Zeit für mich haben kann. Er überlegt sich immer wieder Dinge, mit denen er mich überraschen kann, man kann sich (wenn es nicht um die Streitthemen geht) gut mit ihm unterhalten usw. Nur belasten mich diese Streitereien sehr. Für mich sind das einfach Dinge, wegen denen es keinen Streit geben dürfte, besonders nicht in diesem Ausmaß! Sehe ich das faIsch? Ich kann ihm da auch nicht entgegenkommen, weil ich einfach nicht das Gefühl habe, dass ich etwas falsch mache (auch wenn er es mir immer versucht einzureden). Vielleicht bin ich wirklich zu egoistisch für eine Beziehung, aber ich komme so gut alleine zurecht, dass ich nicht mit einem Mann zusammen leben möchte, der mich so unter Druck setzt, nur damit ich seine Bedürfnisse erfülle. Ich kann mir im Moment wirklich nicht vorstellen, mit diesem Mann zusammen zu leben. Zumindest nicht, wenn es immer wieder zu diesen dramatischen Auseinandersetzungen kommt. Aber ich bekomme auch ein Kind von diesem Mann (leider!). Ich schaffe es nicht, es abtreiben zu lassen und mittlerweile ist es eh zu spät. Soll dieses Kind etwa auch ohne Vater aufwachsen? Schaffe ich es alleine mit drei Kindern? Mir graut es davor! Deshalb weiß ich einfach nicht, wie es weiter gehen soll. Der Gedanke an die Zukunft macht mir Angst. Ich würde mir einfach wünschen, dass mein Freund irgendwie lernt, entspannter mit bestimmten Situationen umzugehen. aber davon kann ich wahrscheinlich nicht ausgehen. Mit meinen Freundinnen traue ich mich nicht über unsere Probleme zu reden. Es ist mir zu peinlich und sie sagen dann eh, dass ich selbst schuld bin, weil ich mich wieder auf ihn eingelassen habe. Deshalb hat es mir einfach schon geholfen, hier alles aufschreiben zu können. Danke!
20.06.2020 17:10 • • 22.06.2020 #1