Ich frage mich die ganze Zeit ernsthaft, warum das Thema eigentlich so schwierig ist.
Mit einigem Entsetzen lese ich hier von zerbrochenen Freundschaften oder gar Familien - was um Himmels willen treibt solche Keile zwischen Menschen?
Ich will gar nicht auf die offiziellen Einschränkungen (Geimpfte dürfen, Ungeimpfte dürfen nicht usw.) eingehen, sondern nur auf das Miteinander hier und auch im privaten Bereich.
Ich habe hier schon von Krankheits- und anderen Ängsten
(jetzt nicht im Bezug auf Corona!) gelesen, wo ich mich wirklich gefragt habe ob das noch ernst gemeint ist. Aber letztlich habe ich nie den Leidensdruck eines anderen angezweifelt, und waren die Ängste noch so absurd - ich bin ja auch manchmal nicht besser und ich weiss was Angst ist.
Schreibt hier aber jemand, dass er Angst vor der Impfung hat und sich deshalb nicht (oder nur mit langen Zähnen) impfen lässt, oder schreibt jemand, dass er keine Angst vor der Impfung hat sondern eher davor sich oder seine Familie anzustecken und sich deshalb impfen lässt, versteht irgendwie keiner den anderen mehr.
Mir kommen
auch einige Argumente gegen oder auch für die Impfung absurd vor, aber deswegen Zweifel ich doch die Ernsthaftigkeit oder gar Notwendigkeit der Entscheidung des Einzelnen nicht an.
Ich meine, dass der andere darunter leiden müsste (oder sogar musste), wenn er sich anders entschieden hätte.
Ich bin kein Arzt, kein Wissenschaftler, kein Hellseher und kann deshalb nicht einschätzen, ob Ängste in Bezug auf die Impfung nun begründet sind oder nicht. Ich kann nur in die Wirksamkeit und Ungefährlichkeit vertrauen oder auch nicht.
Die Gründe und Ängste für Vertrauen oder nicht Vertrauen und somit die Impfung sind aber für jeden einzelnen real. Keiner nimmt doch den ganzen Sch.. auf sich, nur weil er partout anderer Meinung sein oder den anderen ärgern will, weder die Geimpften noch die Ungeimpften.
Ist das, weil viele meinen sie
müssten ihre Entscheidung nicht nur begründen (was Unsinn ist), sondern auch den anderen auf jeden Fall überzeugen (was erst recht Unsinn ist)?
Oder das häufige, unterschwellige Belehren und Herabwürdigen: Ich habe diese Entscheidung getroffen, weil ... und damit die richtige, Du hast dich falsch entschieden, aber das steht dir ja frei ....
Wenn jeder beim anderen ernsthaft akzeptiert, dass er sich für sich selbst so entscheiden
musste wie er es getan hat, dann kann man sogar Argumente für und wider austauschen.