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Hallo ihr Lieben,
war schon lange nicht mehr hier..wahrscheinlich ging es mir zu gut.
Mich würde brennend interessieren,ob es Leute unter euch gibt,die es,wie ich, nicht schaffen bestimmten Menschen zu verzeihen !?!

In meinem Fall ist es so,dass ich meinem Vater nicht verzeihen kann. Ebenso kann ich meine Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle nicht loslassen. Ich weiß aber,dass ich das irgendwie hinbekommen muss,weil ich ein besseres Leben führen will und auch ein besserer Mensch sein will,als er es ist. Aber ich weiß nicht wie?Wie lässt man los? Wie lernt man zu verzeihen?

Wir haben erst seit einem Jahr wieder Kontakt..18 Jahre hatten wir keinen,weil ich mit 13 von Zuhause abgehauen bin. Ich habe mich wirklich bemüht ihm/uns eine 2. Chance zu geben...habe weit mein Herz für ihn geöffnet..wollte ihm alles verzeihen,aber er hat es nicht zu schätzen gewusst...ganz im Gegenteil, ich merkte sehr schnell,dass er sich überhaupt nicht verändert hat.

Wir stammen aus Serbien..mein Vater und ich waren letztes Jahr 2 mal dort..meine gesamte Familie hatte ich ja die letzten 20 Jahre auch nicht gesehen und auch gar keinen Kontakt gehabt. Zu meiner Cousine habe ich eine enge Bindung..dachte ich jedenfalls..
Ich habe ihr dann irgendwann von den sexuellen Übergriffen (Vater) und den ständigen Schlägen meiner Stiefmutter erzählt..
Meine Cousine wirkte auf mich erstmal völlig überfordert,was ich natürlich verstand..schließlich ist mein Vater ihr Onkel,den sie ja auch liebt. Ein paar Tage später jedoch schickte sie ihre 5-jährige Tochter alleine mit meinem Vater los..!!ich fiel aus allen Wolken und war völlig sprachlos.

Die aktuelle Situation sieht so aus..
Anfang Oktober,wieder in Deutschland, hat sich eine enorme Wut in mir breitgemacht,die bis heute anhält..
ich habe wieder keinen Kontakt zu meiner Familie,weil ich es nicht ertrage,dass sie sich nicht für die Wahrheit interessieren..fühle mich von ihnen missachtet in meiner Person und in meinem Schmerz..
mit meinem Vater kann ich nicht mehr sprechen..also auch keinen Kontakt mehr..ich konnte seine Gegenwart nicht mehr ertragen.
meine Cousine meinte irgenwann,dass mein Vater seinen Fehler von damals bestimmt eingesehen hat...

das alles schmerzt so sehr...so viele Jahre habe ich keine Familie gehabt und jetzt habe ich sie wieder verloren..,aber ich kann nicht so tun,als ob nichts gewesen wäre und ich will es auch nicht..ICH habe nichts getan..

Das Problem ist aber,wie sich das alles auf mich auswirkt...ich bin so enttäuscht und wütend..ich kann keine Nähe zu Menschen ertragen..alles fühlt sich sinnlos an..und vor allem kann ich kein gutes Haar mehr an mir lassen..ich fühle keine Hoffnung und Zuversicht mehr.

Und jetzt fühle ich mich ständig schuldig,weil ich nicht verzeihen kann...denke andauernd,dass ich übertreibe,weil das alles doch schon ewig her ist und etc. und bla bla..

Würde mich echt über Antwort von jemandem hier freuen! Vielleicht seht ihr mehr als ich..

Ganz liebe Grüße von Mara

03.01.2012 22:25 • 22.01.2012 #1


18 Antworten ↓


hey...

das kenne ich... mein ex zum beispiel.. mit ihm habe ich nichts mehr zu tun... wir waren ein jahr zusammen.. ein halbes jahr davon hat er mich betrogen und belogen.. seine affäre hat mir auch geschrieben und gesagt das sie sex haben.. und er hat weiter und weiter gelogen.. und ich habe ihm geglaubt... :/

auch so sind viele sachen innerhalb der familie vorgefallen... die ich net vergessen und verzeihen kann.. obwohl ich sage.. ich möchte darüber net mehr reden.. wir verstehen uns wieder.. und so ist das gut.. aber es laust mich trotzdem noch.. wenn ich mit denen drüber reden würde.. würde es wieder im streit enden.. daher lasse ich es..

A


Nicht loslassen und nicht verzeihen können

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hi und Danke für deine Antwort!

die Sache mit deinem Ex,du hast mein Mitgefühl,diese Erfahrung musste ich leider auch machen..ihm konnte ich aber komischerweise verzeihen und mir selbst auch,weil ich jahrelang die Augen vor der Wahrheit verschlossen habe..

aber wie schaffst du das innerhalb deiner Familie? anscheinend ist bei dir ja auch einiges vorgefallen..

Hallo Mara,

ich denke, es fällt den meisten Menschen sehr schwer, schwere Vergehen zu verzeihen - und viele schaffen das gar nicht. Ich weiß auch nicht, ob man das unbedingt schaffen muss.

Das hier ist für mich eine interessante Frage:
Zitat von Mara29:
habe weit mein Herz für ihn geöffnet..wollte ihm alles verzeihen,aber er hat es nicht zu schätzen gewusst...ganz im Gegenteil, ich merkte sehr schnell,dass er sich überhaupt nicht verändert hat.
Muss sich jemand verändert (= verbessert) haben, damit man ihm verzeihen kann, oder soll man auch verzeihen, wenn der andere noch immer der alte Mistkerl (m/w) ist, der er früher war und weswegen man ihm grollt?
Was meint ihr?

Ich kann gut verzeihen, wenn jemand sich ändert, bereut und vielleicht sogar noch um Verzeihung bittet. Aber wenn jemand mit seinem miesen Verhalten immer weitermacht? Und/oder das frühere Verhalten leugnet oder beschönigt? Soll man das auch verzeihen und kann man das eigentlich von sich und anderen erwarten?

Klar, man soll andere so annehmen und lieben, wie sie mal eben sind. Aber ist das nicht ein wenig unrealistisch, wenn der/die andere einem wirklich Unrecht getan und das nicht mal eingesehen hat?

Was genau wäre anders, wenn du den diversen Familienmitgliedern verzeihen würdest, Mara? Würdest du mit ihnen Kontakt halten wollen, wenn sie so bleiben, wie sie sind? DAS ist m.E. die eigentliche Frage. Vermutlich wünschst du dir eigentlich eine heile(re) Welt für dich und deine Familie. Aber das ist wohl eine Illusion, denn mit diesen Leuten kann deine Welt nicht heil werden. Ich denke, die Trauer darüber, dass das so ist und dass du Abstand halten musst, und dann Loslassen von ihnen ist deine eigentliche Aufgabe - nicht das Verzeihen.

Zitat von Mara29:

aber wie schaffst du das innerhalb deiner Familie? anscheinend ist bei dir ja auch einiges vorgefallen..



joa... auch einige dinger.. das schon funkstille war.. aber ich mag das net.. das ist doch familie.. also krieche ich immer zurück.. und weswegen wir uns gestritten hatte.. da sage ich dann immer.. ja hast ja recht.. ist ok..

nur um den familienfrieden zu halten..

dazu muss ich auch sagen das meine familienverhältnisse nte die besten sind ich bin die einzige die kontakt zu vater, mutter und schwester hat...

aber das geht so schon seit jahren so... es wird auch viel gelästert in meinre familie.. was wre wann falsch gemacht hat.. das muss ich mir anhören.. obwohl mich das nicht interessiert.. ich möchte nicht wissen was zwischen denen vor jahren mal vorgefallen ist.. und mich belastet das jetzt.. die machen ihr problem zu meins.. würde den auch gerne mal die meinung sagen.. aber das schaffe ich auch net.. weil das im streit endet

Zitat von Mara29:
Ich weiß aber,dass ich das irgendwie hinbekommen muss,weil ich ein besseres Leben führen will und auch ein besserer Mensch sein will,als er es ist. Aber ich weiß nicht wie?Wie lässt man los? Wie lernt man zu verzeihen?

Was ist denn ein besserer Mensch?

Zitat von Mara29:
Wie lässt man los? Wie lernt man zu verzeihen?

Bist du der Meinung, man könne ohne Verzeihen nicht loslassen?

Ich denke doch. Abhaken und loslassen.

Zitat von saidndone:
Bist du der Meinung, man könne ohne Verzeihen nicht loslassen?



ja,ich glaube,dass das zusammen gehört! das eine funktioniert nicht ohne das andere..

Zitat von GastB:
Ich weiß auch nicht, ob man das unbedingt schaffen muss.


nein, man muss es natürlich nicht...aber ich denke es lebt sich leichter und besser,wenn man verzeihen kann.

Zitat von Mara29:
Muss sich jemand verändert (= verbessert) haben, damit man ihm verzeihen kann, oder soll man auch verzeihen, wenn der andere noch immer der alte Mistkerl (m/w) ist, der er früher war und weswegen man ihm grollt?


ich denke dieser Mensch muss sich nicht verändert/verbessert haben,um ihm verzeihen zu können. Aber es würde es leichter machen...

Zitat von Mara29:
Was genau wäre anders, wenn du den diversen Familienmitgliedern verzeihen würdest, Mara? Würdest du mit ihnen Kontakt halten wollen, wenn sie so bleiben, wie sie sind? DAS ist m.E. die eigentliche Frage.


Genau das ist ja mein Problem..das weiß ich nicht ich will meine Familie nicht ändern,aber ich wünsche mir Mitgefühl und nicht dieses Desinteresse. ich möchte Anerkennung für meinen Schmerz..

Danke dir für deine Antwort!
LG

Zitat von GastB:
würde den auch gerne mal die meinung sagen.. aber das schaffe ich auch net.. weil das im streit endet


das verstehe ich sehr gut...dazu gehört viel Mut und auch die Kraft mit der Konsequenz zu leben..
ich habe auch den Wusch meinem Vater die Meinung zu sagen..leider traue ich mich das auch nicht
LG

boah sorry,ich sehe gerade,dass ich beim zitieren ständig was falsch gemacht habe!

Oh das kenne ich. Mir geht es mit meinen Eltern da nicht anders. Mein Bruder wurde täglich geschlagen, gegen die Wand geschleudert, er musste sich als Kind selber als Ar. titulieren, musste mit blauen Augen, geschwollener Lippe zur Schule (Ist natürlich hingefallen jaja), ich als kleiner Bruder konnte nur zusehen, kaum machte ich mit 14 meinen Mund auf war komischerweise Jeder gegen mich! Sie sagten Ist doch gut jetzt, Alles vergessen und vergeben

Ich kenne diese Gefühle. Oh ja und da gehe ich lieber nicht näher darauf ein weil es wirklich im wahrstem Sinne des Wortes die Hölle sein kann.

Ich habe meinen Eltern oft genug die Meinung gesagt. Ich bin so durchgedreht dass Sie sogar umgezogen sind. Ich hab´s total rausgelassen, aber hat sich was geändert? GAR NICHTS!

Ich hatte meine Eltern 4 Jahre nicht mehr gesehen, bin diese Weihnachten zu Ihnen aber ich kann Sie nicht mehr sehen. Ich muss meinen Frieden damit machen, muss einen Schlussstrich ziehen. Im Grunde ist es wie Urlaub von Ihnen weg zu sein es ist das Beste was ich machen kann. Leider muss ich so wohl einen Grossteil meiner Familie verlassen (Auch mein Bruder übergibt meinem Vater seine Kinder, besucht Sie jeden 3ten Tag usw was ich gar nicht fassen kann).

Aber was soll´s? Ich glaube man muss nur akzeptieren können dass das Leben auch wirklich miess sein kann und es keinen gott gibt der dort irgendwelche Wunder wirkt. Klar tut es den Gläubigen weh zu erkennen Man Gott kann nicht mal dort was ändern aber es ist die Wahrheit und damit muss und will ich ehrlich gesagt auch leben.

Im Leben muss man im ist wühlen sollen schöne Pilze darauf wachsen. Akzeptiere es irgendwie auf eine Weise die dir liegt dann kommst du von Ihnen los denke ich. Ich bin der festen Überzeugung meine Eltern und einige aus meiner Familie diese Weihnachten das letzte Mal gesehen zu haben. Es tut weh aber das akzeptiere ich gerne.

Liebe Grüsse

@ AQDAE2Y

Hört sich ja auch schlimm an, was du über deine Jugend und Familie erzählst.
Zitat von AQDAE2Y:
Akzeptiere es irgendwie auf eine Weise die dir liegt dann kommst du von Ihnen los denke ich. Ich bin der festen Überzeugung meine Eltern und einige aus meiner Familie diese Weihnachten das letzte Mal gesehen zu haben. Es tut weh aber das akzeptiere ich gerne.
Mit anderen Worten: Du hast ihnen nicht verziehen und meinst auch nicht, dass das unbedingt nötig ist?

Zitat von GastB:
@ AQDAE2Y

Mit anderen Worten: Du hast ihnen nicht verziehen und meinst auch nicht, dass das unbedingt nötig ist?[/quote]

Es ist so dass es einfach nicht möglich ist. Nötig vielleicht, aber wie soll man jemandem verzeihen können der es nie einsieht, der sich rauslügt und leugnet und Anderen die Schuld in die Schuhe schiebt und so tut als wäre nichts geschehen.
Man kann mit Ihnen nicht darüber reden und ich versuch es gar nicht erst wieder.
Einem Menschen verzeihen der meint nichts getan zu haben? Wie denn?

Es ist nicht leicht das zu akzeptieren glaube mir, und es ist ein riesiges Problem dieses hin- und hergerissen sein, nicht zu wissen was man machen soll. Irgendwann sagt man einfach Gott, ihr habt Schuld an der Sache, mir reicht es nun wirklich mit eurem rumgetue

Irgendwann ist der Ofen aus. Die Menschen haben oft genug weggesehen wenn Verbrechen passiert sind. Soll das ewig so weitergehen und soll man sich auch noch wie ein guter Mensch dabei fühlen wenn man wegsieht und alle Verbrechen verzeiht?

Das geht nicht.

Manchmal gibt es einfach nur noch den Rücken kehren Niemand hat gesagt dass es leicht ist aber eine andere Lösung sehe ich persönlich bei meinem Problem nicht mehr und bei Mara29 scheint es noch um ein Vielfaches krasser zu sein.
Da gibt es auch keine Heile Welt mehr, Irgendwann ist es vorbei.

Das harte ist eben wenn man nicht davon loskommt. Weil man irgendwie noch an der Familie hängt, aus welchen Gründen auch immer. Das ist ein grosses PProblem kann ich dir sagen.

Aber ich habe gelernt den Schmerz zu akzeptieren, ihn wieder und wieder zu durchleben damit ich wieder Klarheit bekomme und Sicherheit in dem Bestreben solche Menschen nicht wieder sehen zu wollen. Ich persönlich muss da immer wieder durch. Leider, aber es geht eben nicht anders und ist schon besser so.

@ AQDAE2Y

Ich hoffe, du hast meine Rückfrage nicht als Vorwurf oder Anspruch verstanden. Ich bin ja deiner Meinung, und so ist auch meine persönliche Erfahrung.

Ich wollte es nur für Mara klarstellen. Denn sie stellt offenbar an sich den Anspruch, unbedingt erst zu verzeihen, bevor sie loslassen kann (und will). Ich halte diesen Anspruch für zu hoch.

Ich kann nicht verzeihen und so tun, als ob nichts wäre, solange der/die andere überhaupt kein Einsehen zeigt. Ich kann höchstens lernen, die Achseln zu zucken und abzuhaken. Solange ich diese Person nicht sehe. Wenn ich sie sehen muss, bin ich abweisend. Da kann ich nicht anders, bzw. will ich auch nicht. Auch wenn ich mir eine heile Welt wünsche.

Zitat von GastB:
@ AQDAE2Y

Ich hoffe, du hast meine Rückfrage nicht als Vorwurf oder Anspruch verstanden. Ich bin ja deiner Meinung, und so ist auch meine persönliche Erfahrung.


Doch hab ich

Ansonsten gebe ich dir voll und ganz Recht. Nur eben ist es bei der Familie so, dass ihre Stimmen tief sitzen. Da kann man nicht immer die Schulter zucken oder sich kratzen wie ein Hund der eben Flöhe hat. Das geht leider etwas Tiefer, aber wenn man den Mut hat dieses Tiefe zu akzeptieren, sei es Schmerz oder Angst oder sonst was, dann hat man auch den Mut zu seiner Entscheidung zu stehen. Das ist es was ich meine und was mir selber über den Berg hilft wo ich die Stimmen meiner Familie dann nicht mehr höre.

So zumindest ist es bei mir. Wenn ich den Stimmen, dem Schmerz nachgehe höre ich auch wieder diese Lügen, diese Heuchelei und dann weiss ich wieder was Sache ist. Wie ne kalte Dusche, wer da nur mit den Schultern zucken kann muss schon abgebrüht sein

Was mich an mir selber schon lange zum Thema verzeihen nervt ist folgenes:

Jemand verletzt mich mehr oder weniger heftig.

Ich bin verletzt, traurig, am Boden zerstört, fühle mich gedemütigt, hege Rachegefühle.

Spätestens nach ein paar Tagen, hat sich mein aufgebrachtes Gemüt wieder beruhigt und ich fange an nachzudenken, WARUM der/die mir das angetan hat.

Und dann fällt mir oft auf, das der Täter auch ein Opfer ist, oder was es nicht leichter macht, das ich nicht nur Opfer sondern vielleicht sogar auch direkt oder indirekt der Täter bin.
So nach dem Motto, der/die Arme kann ja garnichts dafür, ist ja so arm an Geist und sozialer Kompetenz und ich habe auch wieder mal nicht aufgepasst oder mich Fehlverhalten.
In diesem Moment meiner Erkenntnis kommt sofort das Gefühl des Verzeihens in mir hoch, obwohl ich das garnicht immer will, weil dadurch in mir dann relativ schnell das Gefühl des Verloren habens hochsteigt.

Durch MEIN voreiliges und bestimmt oft auch nicht angebrachtes inneres Verzeihen,
kann der Mistkerl mich immer wieder verletzen, und eine Entschuldigung ist dann ja auch nicht mehr nötig.

ICH habe ja verstanden und verziehen.

Hat vielleicht jemand von euch für dieses Problem nen Tipp für mich?

Ach ja, und ich spreche nicht von kapitalen Verletzungen die für mich sowieso nicht zu verzeihen wären, es sind eher die täglichen Gemeinheiten die einem so im Umgang mit Familie oder Arbeitskollegen passieren.

Danke schon mal.
Cerbi
Sponsor-Mitgliedschaft

@Cerberus.

Du hast das Problem perfekt geschildert. Solche Situationen kenne ich nur zu gut.

Du musst den Mut aufbringen den Schmerz einer Verletzung auf dich zu nehmen, dann fängt dein Inneres auch an zu kämpfen.

Ich denke nämlich das Problem ist dass wir immer meinen wir könnten frei aller Probleme werden durch irgendwelche Therapien, Medikamente oder einer Religion etc. Das ist aber falsch meiner Meinung nach. Wichtiger ist den Schmerz heranlassen zu können, ihn zu begreiffen und zu erfassen, denn er kommt ganz sicher irgendwann wieder und unser Inneres weiss das ganz genau und läaat es von daher nicht zu wenn wir dem Schmerz davonrennen.

Kurz und Knapp: Schau der Realität in´s Auge wie es ist, wer die Augen zumacht sieht den bösen Wolf nicht auf sich zurennen.

Viele Menschen sagen Ach wie schön das Leben sein kann ich persönlich aber sage Zum Glück weiss ich wie beschissen das Leben sein kann. Das sind 2 sehr verschiedene paar Schuhe, mit der Ausnahme dass ich mich auch relativ gut dabei fühle bei dem was ich sage und mir der erste Satz eher wie Wunschdenken vorkommt.
Es ist sehr wahrscheinlich dass du zur Kathegorie des ersten Satzes gehörst Wie schön das Leben sein kann und von dem her eher verzeihst um dieser Einstellung auch gerecht zu werden.

Also ich bin auch kein Dauerpessimist, natürlich kann das Leben auch sehr schön sein, aber es gibt eben doch sehr viele Ausnahmen.

Also, ich kann hier jetzt ja nur für mich sprechen bzw. schreiben. Meine Mutter hat mich rausgeschmissen als ich 17 war. Klar, wir hatten uns seit Beginn meiner Pubertät fast nur noch gestritten und uns wohl mehr und mehr auseinander gelebt( geht das überhaupt bei Mutter und Tochter?) Aber ich weiß nicht wie ichs anders beschreiben soll. Bin übrigens bei meiner Mutter aufgewachsen, da meine Eltern sich haben scheiden lassen als ich noch nen Baby war, da mein Vater Alk. ist.

Anfangs hab ich meine Mutter gehasst, weil sie mich rausgeschmissen hat, weil sie nie für mich da war, mir vieles verboten hatte... dennoch war sie bis dahin meine einzige Familie, seit meine Oma gestorben war.

Heute bin ich 36 und nach nem 3 wöchigen Kuraufenthalt und ner 2jährigen Therapie vor nen paar Jahren hab ichs geschafft loszulassen und mit meiner Vergangenheit abzuschließen. Zuvor hab ich auch jahrelang gekämpft, bin durch die Hölle gegangen, war essgestört, da ich immer alles in mich reinfressen hatte, war irgendwann mein Hunger weg und ich hatte mehr oder weniger aufgehört zu essen.

Und heute kann ich endlich sagen, ich habs geschafft! Heute hab ich nur sporadisch Kontakt zu meiner Mutter, was aber auch nen Grund hat. Sie hat ihr Leben nie auf die Reihe bekommen und wenn mir jetzt wieder den Kontakt hätten würde sie mich wenn auch ungewollt mit runterziehen und da hab ich kein Bock drauf!

Natürlich ist es immer schade, wenn es so ist, aber für mich ist das Richtige, denn hab kaum Bezug zu meiner Mutter und will es auch gar nicht haben. Ich kann gut damit leben!

Ich glaube aber was nicht loslassen und nicht verzeihen können angeht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es kommt immer drauf an was passiert ist, wie man damit umgeht, jeder Mensch da halt anders. Man kann eigentlich nur das Beste hoffen und sich Hilfe suchen.


LG

A


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