Zitat von Rusty Bucket:Von Privatpatienten gibt es nämlich mehr Geld und deshalb kriegen die die bevorzugte Behandlung. [ ... ]
Von Privatpatienten hört man das öfter, dass sie Mailen oder SMS schicken können und dass der Therapeut sogar via Skype für sie da ist. [ ... ]
Es ist eine Katastrophe, dieses Zweiklassensystem im Gesundheitswesen.
Ohne eine 'Lanze brechen' zu wollen: Das angebliche 2(!) Klassensystem war schon immer eine zweifelhafte 'Beruhigungspille' der Gesundheitspolitik. Mit entsprechendem Einkommen war es schon immer möglich auch einen Kassenpatienten durch Zusatzversicherungen ähnlich zu stellen, wie einen Privatversicherten. Die Einschränkungen im Kassenbereich (z. B. bei der Zahnversorgung) haben die Spalte nur spürbarer werden lassen. So erkennt man einen Geringverdiener durchaus inzwischen am Zustand seiner Zähne. Bei manchem Personaler ist der Blick darauf die erste Tätigkeit zur Einschätzung des Bewerbers. Ebenso ist
Zitat:Er ist nicht kassenzugelassen.
eher als Prädikat, denn als Mangel anzusehen. Eine Kassenzulassung bekommt jeder med. psych. Studienabgänger nahezu nachgeworfen. Nur wer wirklich gut in seinem Job ist, wirkliche Erfolge aufweist, wird sich dieser weiteren finanziellen Beruhigungspille verweigern. Sonst verhungert er.
Darüber hinaus ist zu Privatpatient viel Falsches in den Köpfen der Leuten entstanden. Privatpatient bedeutet nur, der Arzt, Therapeut [ ... ] rechnet direkt mit dem Patienten ab. (Dieser kann dann auf eigene Entscheidung seine medizinischen Rechnungen der eigenen Kasse zur Abrechnung, zum Ausgleich vorlegen oder aber selber tragen. Wird diese aber nur im Rahmen der jeweiligen Tarifbedingungen ersetzt bekommen) Der med. Tätige vermeidet da einen recht zeit- und kostenintensiven Abrechnungsvorgang über eine Kasse und kann darüber hinaus die tatsächliche Zeit, den tatsächlichen Aufwand abrechnen. Bei einer gesetzl. Kasse kann der medizinisch Tätige nur nach Fallpauschalen abrechnen. D. h., wenn er seine Zeit nach Feierabend noch zur Verfügung stellt, kann er sie nirgends in Rechnung stellen. Selbst dringenden Mehraufwand muss er als Mischkalkulation behandeln.
Weshalb sollte er es dann tun?
Darüber hinaus, ich bin beruflich als Business Trainer und systemischer Coach tätig. Arbeite für Letzteres intensiv mit Psychologen und Psychotherapeuten zusammen, welche mir Coachees gezielt überweisen. Als Solcher kenne ich es aber nicht anderes, als das ich die entsprechenden Behandler rund um die Uhr erreichen kann. (Wenn JETZT ein Notfall auftreten sollte, den ich nicht zu beruhigen weiß, weil er meine Fähigkeiten übersteigt, kann ich direkt den entsprechenden Behandler anrufen. Und wenn ich ihn von der Mutti werfe!
Auch sind die Behandler für ihre Klienten selbst über die Therapietermine hinaus erreichbar.
Ebenso stelle ich selber Zeiten zur Verfügung, zu denen ich persönlich via Skype, Telefon, persönlich zur Verfügung stehe. Ebenso via Mail oder Whatsapp. Allerdings findet sich mein Einsatz in der Abrechnung wieder. Allerdings kann ich nur privat abrechnen, also direkt mit dem Coachee. Mich hat also keine Kasse, deren Vorgaben, zu interessieren, nur der Auftrag des Coachees.
Im vorliegenden Thread sollte die TE sich also eher freuen, dass sie jederzeit mit dem Therapeuten Kontakt aufnehmen kann. (Auch wenn nachvollziehbar ist, wenn sie derlei nicht kennt, nicht gewohnt ist.) Ebenso sollte sie es zeitnah und intensiv nutzen um ihre Gesundheit wieder her zu stellen.