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Ihr Lieben,

ich bin ein bisschen durcheinander, weder positiv noch negativ. Vor einigen Wochen bin ich über meinen jetzigen Therapeut gestolpert. Ein Zufall möchte ich behaupten, denn ich wollte keine ambulante Therapie mehr und mir online lediglich einen kurzen Überblick über die Therapeuten in der Stadt verschafft und ihn als Einzigen angerufen.
Ich fühle mich dort gut aufgehoben und möchte die Therapie auch durchführen, obwohl die Kasse bisher nicht zahlt und die Kosten auf Selbstzahlerbasis laufen werden.

Nun zu meiner Verwirrung:
Der Therapeut ist unglaublich bemüht sowohl in den ersten Sitzungen, wie auch außerhalb per Telefon und Mail. Wenn ich Fragen habe, kriege ich innerhal kürzester Zeit noch Antworten. Manchmal schreibt er mir sogar noch nach 21 Uhr, wo er längst im Feierabend ist und schickt mir Material, etc. Als ich den finanziellen Rahmen angesprochen habe sprich wie wir das mit der Zahlung nun machen, nahm er das eher gelassen und meinte wir warten mal bis nächstes Jahr ab. Das fand ich schon recht merkwürdig bei dem Engagement.
Zum Anderen hat er vor kurzem geheiratet, war nicht einmal in der Stadt. Nur 3 Tage hatte ich trotzdem einen Termin, abends, außerhalb seiner Regelzeiten. Gut ich arbeite und das ist sehr zuvorkommend, aber es verwirrt mich leicht. Den nächsten Termin habe ich nun direkt nach den Feiertagen, obwohl er da mehr oder weniger noch im Urlaub ist, wieder zur selben Zeit.

Ist dieses Engagement und dieses späte Kontaktieren normal? Was haltet ihr davon? Ich könnte dazu mal eine Meinung gebrauchen.

Liebe Grüße
Cat

24.12.2017 21:23 • 05.01.2018 #1


33 Antworten ↓


Ist dein Therapeut noch sehr jung, hat er frisch angefangen?
Ähnliches hörte ich schon einmal, dass sich solche Theras sehr engagieren.
Ich würde es einfach in der nächsten Stunde ansprechen oder wenn dir das leichter fällt, ihn per Mail fragen, schreibe ruhig, dass dich das etwas verwirrt.

A


Neuer Therapeut - Ist das Verhalten normal?

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Zitat von Feigina:
Ist dein Therapeut noch sehr jung, hat er frisch angefangen?


Nein, er ist schon über 10 Jahre in seinem Job und arbeitet nebenbei auch noch im Krankenhaus.

Rede mit ihm, frage ihn.

Huhu
also ich kann meinen Therapeuten auch per e-mail oder telefonisch erreichen.
Am Anfang meiner Therapie habe ich das noch öfter genutzt. Ich habe meine Gedanken usw. geschrieben.
Habe auch immer Antwort bekommen.
Und er hat mir auch Termine gegeben, als noch keine weitere Zusage der KK vorlag.
Sind vielleicht einfach nette Menschen, die ihren Beruf noch tatsächlich als Berufung sehen.
Kann ja auch mal einfach so sein.

Ich habe meinen Therapeuten über eine SMS kontaktiert. Er hat es mir Damals angeboten, das ich ihn
in Notsituation darüber erreichen kann. Ich habe dieses noch nicht oft in Anspruch genommen,
immer nur einmal im Jahr. Lächel. Er ist bemüht Dir zu helfen, oder, wie hier geschrieben wurde, frag ihn.

Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg.

Ich habe einmal eine andere Frage: wieso wird deine Therapie nicht bezahlt?

Zitat von Feigina:
Ich habe einmal eine andere Frage: wieso wird deine Therapie nicht bezahlt?


Er ist nicht kassenzugelassen. Aber bei kassenärztlichen sind die Wartezeiten enorm lang und teilweise wird niemand mehr angenommen. Auf Grund der Dringlichkeit bin ich dann dort gelandet. Ansonsten wäre ich stationär gegangen.

Vielleicht hat er tatsächlich einfach sein Herz am rechten Platz.

Dann erübrigt sich die Frage eigentlich von selbst. Von Privatpatienten gibt es nämlich mehr Geld und deshalb kriegen die die bevorzugte Behandlung. Die Kasse zahlt in diesem Fall den selben Betrag, ergo kriegst du diese Behandlung auch. Von Privatpatienten hört man das öfter, dass sie Mailen oder SMS schicken können und dass der Therapeut sogar via Skype für sie da ist.
Es ist eine Katastrophe, dieses Zweiklassensystem im Gesundheitswesen.

Zitat von Rusty Bucket:
Dann erübrigt sich die Frage eigentlich von selbst. Von Privatpatienten gibt es nämlich mehr Geld und deshalb kriegen die die bevorzugte Behandlung. Die Kasse zahlt in diesem Fall den selben Betrag, ergo kriegst du diese Behandlung auch. Von Privatpatienten hört man das öfter, dass sie Mailen oder SMS schicken können und dass der Therapeut sogar via Skype für sie da ist.
Es ist eine Katastrophe, dieses Zweiklassensystem im Gesundheitswesen.


Das Zweiklassensystem ist wirklich sehr unfair. Als wenn man Menschen bewerten könnte, wer eine bessere Behandlung verdient.
Die Erfahrung, selbst mal so sympathisch und liebenswert behandelt zu werden, kenne ich bisher halt nicht. Bisher war ich immer eine Nummer im System bei nicht immer so freundlichen, ausgelasteten Therapeuten. Umso schöner tatsächlich mal eine gute Erfahrung erleben zu dürfen.

Zitat:
. Auf Grund der Dringlichkeit bin ich dann dort gelandet. Ansonsten wäre ich stationär gegangen.

Dann geh mal zur Niederlassung deiner Krannkasse. Sowas geht am besten persönlich.

Schildere denen einfach dein Problem:
Du brauchst ne Therapie und dein Hausarzt würde dich aufgrund der Dringlichkeit stationär eiweisen (vorhe absprechen). Du hast es schon bei x Therapeuten versucht (erstell ne Liste mit 5-20 Absagen - je nachdem ob Stadt oder ländiche Region) - kannst du auch jetzt noch abtlefonieren. Dann sage dem Sachbearbeiter, dass du es lieber ambulant machen würdest und mit viel Mühe nen Therapeuten gefunden hast, der Termine frei hat, aber keine Kassenzulassung hat. Finanziell wäre es jedoch bei dir nicht drin.
Und dann fage, ob es da noch Sonderregelungen für die Kostwnübernahme bei nicht zugelassenen Therapeuten gibt, oder du zunächst statinär behandelt werden musst und dann irgendwann in x Monaten ambulant?


Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt (egal ob üblich oder Sondergenehmigung/ absolute Ausnahme) wird man es dir ermöglichen. 50 Sitzungen ambulant kosten die Kasse nämlich ewa 5000Euro. 4-5 Wochen stationär sind schon deutlich teurer.

Zitat von la2la2:
Dann geh mal zur Niederlassung deiner Krannkasse. Sowas geht am besten persönlich.


Hey, danke dir. Habe tatsächlich schon alles in die Wege geleitet. Sprich mit Anträgen, mittlerweile liegt denen auch ein Widerspruch schon vor und ein detaillierter Berich beim Gutachter. Nun ist Abwarten gefragt. Die sind da leider etwas hartnäckiger.

Zitat von Rusty Bucket:
Von Privatpatienten gibt es nämlich mehr Geld und deshalb kriegen die die bevorzugte Behandlung. [ ... ]
Von Privatpatienten hört man das öfter, dass sie Mailen oder SMS schicken können und dass der Therapeut sogar via Skype für sie da ist. [ ... ]
Es ist eine Katastrophe, dieses Zweiklassensystem im Gesundheitswesen.


Ohne eine 'Lanze brechen' zu wollen: Das angebliche 2(!) Klassensystem war schon immer eine zweifelhafte 'Beruhigungspille' der Gesundheitspolitik. Mit entsprechendem Einkommen war es schon immer möglich auch einen Kassenpatienten durch Zusatzversicherungen ähnlich zu stellen, wie einen Privatversicherten. Die Einschränkungen im Kassenbereich (z. B. bei der Zahnversorgung) haben die Spalte nur spürbarer werden lassen. So erkennt man einen Geringverdiener durchaus inzwischen am Zustand seiner Zähne. Bei manchem Personaler ist der Blick darauf die erste Tätigkeit zur Einschätzung des Bewerbers. Ebenso ist
Zitat:
Er ist nicht kassenzugelassen.

eher als Prädikat, denn als Mangel anzusehen. Eine Kassenzulassung bekommt jeder med. psych. Studienabgänger nahezu nachgeworfen. Nur wer wirklich gut in seinem Job ist, wirkliche Erfolge aufweist, wird sich dieser weiteren finanziellen Beruhigungspille verweigern. Sonst verhungert er.

Darüber hinaus ist zu Privatpatient viel Falsches in den Köpfen der Leuten entstanden. Privatpatient bedeutet nur, der Arzt, Therapeut [ ... ] rechnet direkt mit dem Patienten ab. (Dieser kann dann auf eigene Entscheidung seine medizinischen Rechnungen der eigenen Kasse zur Abrechnung, zum Ausgleich vorlegen oder aber selber tragen. Wird diese aber nur im Rahmen der jeweiligen Tarifbedingungen ersetzt bekommen) Der med. Tätige vermeidet da einen recht zeit- und kostenintensiven Abrechnungsvorgang über eine Kasse und kann darüber hinaus die tatsächliche Zeit, den tatsächlichen Aufwand abrechnen. Bei einer gesetzl. Kasse kann der medizinisch Tätige nur nach Fallpauschalen abrechnen. D. h., wenn er seine Zeit nach Feierabend noch zur Verfügung stellt, kann er sie nirgends in Rechnung stellen. Selbst dringenden Mehraufwand muss er als Mischkalkulation behandeln.
Weshalb sollte er es dann tun?

Darüber hinaus, ich bin beruflich als Business Trainer und systemischer Coach tätig. Arbeite für Letzteres intensiv mit Psychologen und Psychotherapeuten zusammen, welche mir Coachees gezielt überweisen. Als Solcher kenne ich es aber nicht anderes, als das ich die entsprechenden Behandler rund um die Uhr erreichen kann. (Wenn JETZT ein Notfall auftreten sollte, den ich nicht zu beruhigen weiß, weil er meine Fähigkeiten übersteigt, kann ich direkt den entsprechenden Behandler anrufen. Und wenn ich ihn von der Mutti werfe!
Auch sind die Behandler für ihre Klienten selbst über die Therapietermine hinaus erreichbar.
Ebenso stelle ich selber Zeiten zur Verfügung, zu denen ich persönlich via Skype, Telefon, persönlich zur Verfügung stehe. Ebenso via Mail oder Whatsapp. Allerdings findet sich mein Einsatz in der Abrechnung wieder. Allerdings kann ich nur privat abrechnen, also direkt mit dem Coachee. Mich hat also keine Kasse, deren Vorgaben, zu interessieren, nur der Auftrag des Coachees.

Im vorliegenden Thread sollte die TE sich also eher freuen, dass sie jederzeit mit dem Therapeuten Kontakt aufnehmen kann. (Auch wenn nachvollziehbar ist, wenn sie derlei nicht kennt, nicht gewohnt ist.) Ebenso sollte sie es zeitnah und intensiv nutzen um ihre Gesundheit wieder her zu stellen.

Zitat:
Ist dieses Engagement und dieses späte Kontaktieren normal? Was haltet ihr davon? Ich könnte dazu mal eine Meinung gebrauchen.

Was heißt normal`... es gibt Therapeuten die sehr engagiert sind und es auch sein müssen wenn sie sich ihre Selbstständigkeit finanzieren- und den Klientenstamm aufstocken wollen und nicht abbauen. Mein ehemaliger Therapeut hat mir auch um 01:00 Uhr nachts noch Nachrichten beantwortet.
Er arbeitet auch außervertraglich wurde aber dennoch von der Kasse bezahlt.

Mir wäre es total peinlich, einen Therapeuten oder Arzt außerhalb der Sprechzeiten zu kontaktieren, selbst, wenn er es mir anbietet.

Ich würde mich freuen wenn meiner so engagiert wäre....ich habe teils 6 Wochen keine Termine und es interessiert ihn nicht die Bohne. ...

Mir bleibt ein wenig der Mund offen stehen. Ich würde mich als erstes fragen, warum er nicht kassenzugelassen ist. Natürlich ist er so bestrebt, seine Selbstzahler so zu behandeln, dass er ordentlich kassieren kann.
Ich selbst bin Privatpatient und kenne das dennoch anders. Es soll in der Therapie ein Setting geben. Es schreibt vor, dass man als Patient die 50 Minuten hat, die man auch bezahlt, oder eben von der Kasse (auch der privaten Krankenkasse) übernommen wird. Bezahle ich selbst, steht mir auch der 50 Minuten Rahmen zur Verfügung, denn der Thera ist es egal, ob ich die Leistung selbst bezahle, oder von der Kasse erstattet bekomme. Viele private Krankenkassen haben ein Limit für das Jahr. Darüber hinaus wahrgenommene Sitzungen muss man selbst zahlen. Ich weiß also nicht, ob es immer so günstig ist, Privatpatient zu sein.
Für mich klingt das Verhalten des Therapeuten schon leicht übergriffig.
Ich selbst habe bei meiner Thera regelmäßig wöchentlich einen Termin. Auch ich habe die E-Mail-Adresse, aber es muss schon viel passieren, ehe eine Kontaktaufnahme darüber in Frage kommt.
Sponsor-Mitgliedschaft

Meine Tochter ist Dipl.Psychologin und Psychotherapeutin. Ob man die Kassenzulassung bekommt hängt auch davon ab wieviele Therapeuten es an einem Ort gibt, ob der Bedarf gedeckt ist.

Bei einem Anfänger könnte den Eifer verstehen, aber er ist ja kein Anfänger mehr.
Mich würden die Gründe interessieren aus denen er die Kassenzulassung nicht bekam.

Also ich bin KAssenpatient und meine Thera ist auch so bemüht. Und das trotz Oberärztin = Viel viel Arbeit.
Ich kann ihr jederzeit Mailen und bekomme auch Antworten. Oft will ich dann nur erzählen, was ich so mündlich nicht kann und wenn ich aber Rückmeldung zu etwas brauche, schreibe ich das dazu und bekomme immer eine.
Ich habe ihre private Emailadresse für Notfälle wenn sie mal nicht in der Klinik ist. Die habe ich aber auch erst einmal genutzt in etwa 8 Jahren.

Manchmal mögen auch einfach die Sympathien eine ROlle spielen und das Gespür dafür, wie sehr jemand wirklich Unterstützung benötigt.
Da sind sicherlich manche Therapeuten recht engagiert.

Als übergriffig empfinde ich das nciht.
Es ist SEINE Entscheidung wann und wieviel er arbeitet und wie er sich das einteilt.
WEnn er um 21 Uhr antworten mit seinem Leben vereinbaren kann und will. Dann soll er das doch tun. Das ist und bleibt seine entscheidung.
Damit greift er dich nicht an, dringt nicht in DEINE Privatsphäre ein.

Ich würde das erstmal gelassen abwarten und gucken, wie es weitergeht.

Liebe Grüße

Zitat von Schlaflose:
Mir wäre es total peinlich, einen Therapeuten oder Arzt außerhalb der Sprechzeiten zu kontaktieren, selbst, wenn er es mir anbietet.



Ja Dir @schlaflose. Dann warst Du wahrscheinlich noch nicht in so einer Situation,
wo Du dringend Hilfe gebraucht hast. ich habe das auch gemacht, weil er es mir angeboten hat.
Das war mir nicht Peinlich.

A


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