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Hallo,

ich gerade in der Situation, dass ich einen neuen Job suche und mich frage, wann im Bewerbungsprozess ich am Besten darum bitte, mit verringerter Stundenanzahl zu arbeiten, wenigstens für die Anfangszeit. Das Problem ist, dass ich mir 40 Stunden gesundheitlich noch nicht zu traue. 30 gehen auf alle Fälle, 35 wären das äußerste Maximum. Vor allem der Anfang wäre ja sehr belastend, weil auch ein Umzug auf mich zukäme und ich also nicht nur auf der arbeit sondern auch privat völlig neu zurecht finden müsste.

Bisher habe ich es immer so gehandhabt, dass ich ersteinmal gar nichts davon sage und erst im Falle einer Zusage darum bitten würde. Jetzt bin ich bei meinem gestrigen Vorstellungsgespräch gefragt worden, ob ich Voll- oder Teilzeit arbeiten möchte. Ich habe Vollzeit gesagt. Sollte ich da schnell noch einmal Kontakt zu aufnehmen vor einer entscheidung oder auch erst auf die Entscheidung warten. Ich wweiß einfach nicht, inwiefern die beiden Varianten die Entscheidung beeinflussen könnten.

27.02.2015 19:51 • 14.03.2015 #1


50 Antworten ↓


Bei der Frage wäre es die Gelegenheit gewesen zu sagen Teilzeit mit einer Option auf Vollzeit. Ich suche auch nur in Teilzeit, bekomme aber immer Angebote für Vollzeit.
Jetzt hast Du es ja nun gesagt. Laß es dabei und lege das Thema erst bei einer Zusage auf den Tisch. Glaube das ist in der Situation besser.

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Neue Stelle, wann um verringerte Stundenanzahl bitten?

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Gerade wenn der neue Job mit einem Umzug zusammenhängt, würde ich an deiner Stelle mit offenen Karten spielen.
Du willst deinen neuen Arbeitgeber ja nicht gleich am Anfang verärgern und dann noch in der Probezeit auf der Abschußliste stehen, oder ?
Ich würde also durchaus anrufen und die Antwort korrigieren. Spätestens jedoch nach der Zusage und noch VOR der Vertragsunterzeichnung.

Vor der Vertragsunterzeichnung auf jeden Fall. Ich weiß, das wäre im Gespräch die Chance gewesen. Bisher bin ich nie danach gefragt worden und wußte nicht, wie ich reagieren soll. Von Personalvermittlern hieß es z. B. häufig, Wie, Teilzeit? Ne, die suchen alle Vollzeitangestellte. Wobei das mit der Begrifflichkeit so ein Problem ist. Offiziell gilt eine Beschäftigung ab 30 Wochenstunden als Vollzeit, aber darunter verstehen doch eher alle ca. 40.

Ich denke ich spreche das nächste Woche noch vor einer Entscheidung an. Das sind auch die ersten, bei denen ich mit offenen Karten gespielt habe und von meiner psychischen Erkrankung berichtet habe. Nur ganz kurz, hat auch keiner weiter gehakt. Bei den anderen habe ich meist eine erfundene Story von einer Kopfverletzung und längerer Reha erzählt. Ist ja öffentlicher Dienst, da könnte das klappen.

Ich würde es erst sagen, wenn die ernsthaftes Interesse bekunden. Wenn sie ja eh schon fragen, ob Teilzeit oder Vollzeit, ziehen sie Teilzeit ja ohnehin schon in Erwägung. Aber ob man Chancen hat, wenn man ehrlich ist und sagt, dass man psychisch krank war/ist? Das bezweifele ich leider.
Ich halte mich meist bedeckt und höre mir erstmal an, was der Gegenüber so sagt und sich vorstellt.

Na irgendwas muss ich ja zu meiner Schwerbehinderteneigenschaft sagen. Dass es nichts am Bewegungsapparat ist, ist offensichtlich. Ich weiß, eigentlich ist die frage danach unzulässig aber was bringt es, zu schweigen und dann gleich auf die Schnauze zu fallen. Noch ist meine Unfallgeschichte auch nicht ganz stichhaltig. Vor allem in dem Punkt, wann mir das passiert ist. Ich drücke meistens aus, dass es vor dem Studium passiert ist. Deswegen habe auch das Studium länger gedauert (in Wirklichkeit erste derpr. Episode). Allerdings fehlt mir dann eine Erlärung dafür, warum ich bei meinem ersten Arbeitgeber nach 1,5 Jahren gekündigt worden bin. In Wirklichkeit zweite depr. Episode. Bei allen Erklärungsversuchen wie z. B. Befristung, nicht das richtige haben die bisher Fragen gestellt, die mich aus dem Konzept gebracht haben. Lügen darf ich dazu ja, am Besten aber stichhaltig.

Ich korrigiere mich etwas. Ich habe nicht explizit die Worte psychische Krankheit in den Mund genommen, sondern nur von einer Zeit gesprochen, in der es mir nicht gut ging, weil einfach so vieles auf einmal über mich hereinbrach. Das die nicht den Top-Entwickler mit jahrelanger Berufserfahrung bei der eher moderaten Bezahlung im öffentlichen Dienst kriegen, ist denen auch klar.

Ist man verpflichtet, anzugeben, dass man schwerbehindert ist? Darüber weiß ich jetzt nichts Genaues. Im öffentlichen Dienst und bei großen Firmen ist das wahrscheinlich eher weniger das Problem. Die sparen u.U. sogar Geld dadurch, wenn sie Schwerbehinderte einstellen. Aber in kleineren Firmen lassen die meist tunlichst die Finger davon und zahlen lieber ihre Strafabgaben. Was im Grunde auch irgendwo verständlich ist.

Nein, sagen muss man das nicht. Einzig relevant ist, ob man die geschuldete Arbeitsleistung erbringen kann. Nur wenn die Behinderung klare Einschränkungen dafür mit sich bringt, muss man das sagen. Wenn man nichts davon sagt, hat man aber auch keine Sonderrechte wie mehr Urlaub, Steuerentlastung, Kündigungsschutz.

In der Privatwirtschaft ist das so, dass die lieber die Strafabgabe zahlen als schwerbehinderte einzustellen. Komischerweise hat bisher selbst das argument, dass die über lange Zeit Eingliederungszuschuss kriegen können, nicht gezogen. Dabei könnte das soweit gehen, dass die bis zu 18 Monate effektiv nur 50% vom Gehalt zahlen müssen, den Rest erstattet die Arge. Dabei müsste sich das doch selbst nach rein unternehmerischen und gewinnmaximierenden Denken rechnen. Entweder einen gesunden der 100% bringt und 100% kostet oder einen eingeschränkten der 90% bringt und 50% kostet.

Die Angst, die die Arbeitgeber haben ist die, dass sie den Arbeitnehmer nicht mehr raus bekommen im Falle eines Falles. Und das ist ja im Grunde auch so. Der Schwerbehinderte macht das Licht aus. Der Mann meiner Freundin ist auch schwerbehindert und der ging wirklich ganz am Schluß erst, als das Unternehmen komplett dicht machte. Und das wollen Arbeitgeber nicht. Das wird immer mehr wie in den USA. Die wollen dich am Liebsten jederzeit feuern können. Erst machen sie nur befristete Verträge, die sie so oft verlängern, wie es nur geht usw. Viele holen sich dann direkt wieder neue Leute. Dass ein Mitarbeiter heutzutage noch lange dabei ist, wollen viele Firmen gar nicht mehr. Langjährige Mitarbeiter sind ihnen ein Dorn im Auge. Kenne ich alles von meiner Mutter. Sie ist am zweitlängsten in dem ganzen Haus. Und sie wollten sie auch schon raus mobben. Bei anderen haben sie es sogar geschafft. Traurig ,aber wahr.

Wenn der Schwerbehinderte ungeeignet für die Arbeit ist oder sich daneben benimmt, kann der genau so gut gekündigt werden. Das Integrationsamt stimmt in 2/3 der Fälle der Kündigung zu. Dennoch sitzt denen die scheinbare Unkündbarkeit im Sinn.

Selbst dagen gibt es aber Möglichkeiten. Einfach das Unternehmen umfirmieren / umstrukturieren und schwups, weg ist er. Machen doch eh immer mehr Unternehmen, um Leute erst zu kündigen und dann zu schlechteren Konditionen neu anzustellen.

Leider wird das immer mehr wie in den USA. Dass Arbeitnehmer aber besser arbeiten können, wenn sie Sicherheit haben und den Kopf frei haben, geht denen nicht in die Birne. Bei den Managern zählt ja eh nur der kurzfristige Profit. Nachhaötigkeit, ach, nach mir die sintflut.

Eigentlich bin ich der Meinung, dass man sowas allerspätestens beim Unterschreiben des Vertrages aushandelt. Da kann ja sonstwas drinnenstehen. Generell Dinge wie Urlaub, Wochenstunden etc. pp. stehen ja im Vertrag drinnen - ggf. kannst Du da noch verhandeln, das ist ja auch erstmal ein Angebot eines Vertrages. Cleverer wäre es sicherlich, wenn man sowas davor den Leuten mitteilt (also bevor die Zusage kam), bevor die den Vertrag aufgesetzt haben. Da sollte man schon mit offenen Karten spielen - wenn sie schon gezielt gefragt haben, dann verstehe ich nicht, warum Du denen das nicht gesagt hast wie es oben steht Teilzeit mit Option Vollzeit. Auch dachte ich immer, nur im Osten versteht man unter Vollzeit 40 Stunden und im Westen sind 35 usus?

Jane, 40 ist hier ebenso Standard. Vor drei Wochen habe ich mich bei welchen vorgestelt, die haben 42. Das Beloppte daran ist, dass den Jon auch ein Gesunder über längere Zeit nur ca. 6 Stunden am Tag konzentriert machen kann. Der Rest ist Zeit absitzen.

Das mit den 30 Stunden habe ich nicht gesagt, weil ich in dem Moment befürchtet habe, damit meine Chancen zu schmälern. Und rechnerisch müsste ich auch über die Runden kommen. Da wusste ich noch nicht, in welche Gehaltsstufe die mich einsortieren würden. Erst später haben sie gesagt E10 oder E11 Stufe 3. Das reicht auch bei 30 Std, allemal.

Nun habe ich so meine Zweifel, ob das so schlau war. Durch eine schnelles Reagieren und Ansprechen kommende Woche ließe sich das wohl noch richten.

Und ich hatte die hoffnung, dass die mich beim Umzug in irgendeiner Form unterstützen. Habe explizit nachgefragt. Ist nicht. Mit 30 Stunden wird es dann sehr eng, solange ich zwei Wohnungen habe. Meine jetzige würde ich erst nach der Probezeit aufgeben.

Habe gelesen, dass einige Unternehmen z.B. für die Dauer der Probezeit ein Zimmer bezahlen oder die doppelte Miete.

Jein, mein AG würde glaube ich einen Teil der Umzugskosten bezahlen, wenn ich jobmäßig in eine and. Stadt ziehen müsste (natürlich nur, wenn ich beim gl. AG bleibe). Bei uns ist das aber so, dass, wenn wir ein Projekt in einer and. Stadt haben, wie da einfach pendeln in der Woche und das Projekt diese Kosten übernimmt. Komplett 2 Wohnungen 6 Monate? lang zu bezahlen, kann heftig werden, wenn Du nix angespart hast. Aber, warum ziehst Du nicht direkt um? Falls sie Dich nach 6 Monaten rausschmeissen, dann hast Du Dich doch in der neuen Stadt sicherlich schon ein wenig eingelebt.

Gut, ob ich wirklich erst nach 6 Monaten die jetzige Wohnung aufgeben würde, steht nicht fest. Aber auf gar keinen Fall sofort. So ein bisschen Zeit braucht das schon hereauszufinden, ob das passt. Wenn nicht und ich nach 1 Monat raus wäre, stünde ich da ohne Job, ohne Kontakte, ohne alles und hätte reichlich investiert für nichts. Ich könnte mir schon einen Umzug leisten, ich will aber nicht immer alles in Umzüge pumpen. Ich wohne erst seit einem Jahr in meiner jetzigen Bude und habe mir dafür eine neue Küche etc. gegönnt.

Ah okay, klingt vernünftig.

Kyro der richtige Zeitpunkt die gewünschte bzw. angestrebte Stundenzahl zu nennen wäre schon beim Anschreiben, spätestens jedoch im Gespräch gewesen. Ich empfinde es als nicht besonders fair einem Arbeitgeber gegenüber erst damit rauszurücken wenn er sich für einen entschieden hat. Dabei geht es auch nicht darum, dass auch ein gesunder die Aufgabe nur 6 Std. konzentriert machen kann schließlich hat man ja auch noch weniger anspruchsvolle Dinge die man während eines Arbeitstags erledigt.
Nebenbei bemerkt finde ich es eher zweifelhaft sich zu bewerben, seinen Lebenslauf zu faken, Dinge zu verschweigen und auch zu lügen. Und dann wunderst du dich wenn dein Arbeitgeber wohlmöglich einen Rochus auf dich hat. Ein Arbeitgeber versucht dich eine Stelle mit der aus seiner Sicht optimalen Person zu besetzen wenn sich dann raus stellt das diese Person gar nicht das ist was sie vorgegeben hat würde ich mich schwer verarscht fühlen.
Davon abgesehen warum sollte dir dein Arbeitgeber die Kosten für Umzug oder Übergangswohnung finanzieren ? Du hast dich doch aus eigenem Antrieb beworben. Anders sieht es aus wenn ein Unternehmen dich abwirbt und unbedingt mit dir zusammen arbeiten will, das ist ja bei dir nicht der Fall.
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Heutzutage kann man kaum noch auf ehrliche Arbeitgeber hoffen. Deshalb ist es durchaus legitim, dass man sich auch als Bewerber gewisse Hintertürchen offen hält! Wenn die einen unbedingt wollen, stellen sie einen auch ein. Ansonsten fällt denen so oder so was ein, um einen los zu kriegen. 35 Stunden sind auch im Westen nicht Vollzeit. Die Meisten legen dafür 40 Stunden zugrunde. In manchen Branchen auch 38-39,5 Stunden. Aber ich hab auch schon von 42 Stunden gehört. Selbst bei normalen Bürojobs. Aber das Gehalt - DAS passen sie nicht an...
Das kann man ja sicherlich noch steuerlich absetzen, wenn man zwei Wohnungen unterhält bzw. umziehen muss wegen des Jobs.

Im Grunde genommen sehe ich es wie Nico, aber es gibt noch keinen gültigen Vertrag. Erst wenn der Vertrag unterschrieben ist, ist das Ganze bindend. VOR dem Unterschreiben ist es ein Angebot seitens Arbeitgeber, dem ich zustimmen kann, ablehnen oder durchaus noch verhandeln kann. Aber ansonsten hast Du Recht, Nico. Fairer für beide Seiten ist es, wenn beide Seiten offen und ehrlich agieren - nur, wo hält sich ein Arbeitgeber an diese Dinge?

Genau das ist es, Holger. Ich habe mich auch schon auf Stellen beworben, die z.B. für 20 Stunden ausgeschrieben waren. Und im Gespräch drucksten die dann rum, dass sie auch für weniger einen suchen würden. So 10 Stunden vielleicht blabla. Ja, sie hätten das mal so ausgeschrieben und man KÖNNTE das ja dann auch später ausbauen usw. Dann denk ich mir: Super. Dafür fahr ich hier hin.

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