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@Torina wie kann ich das nur ablegen? Diese Suche nach Liebe? Ich würde mir das gerne selbst geben können als Erwachsene

Zitat von Krokodil90:
Ich glaube schon, dass es in Richtung Narzissmus geht beziehungsweise sprach eine Therapeutin auch diese Vermutung aus.

Und

@Dunkelbunte :

Narzisstische Züge bedeuten nicht gleich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, so sehe ich das.

A


Narzisstische Eltern

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Zitat von Krokodil90:
Narzisstische Störung

Beschreibung im Eingangsppost.

Zitat von Maivi:
Wer ist ihr?

Jeder, der ein Interesse daran hat kritisch mit dem Modewort umzugehen.

Zitat von Maivi:
Narzisstische Züge bedeuten nicht gleich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, so sehe ich das.

Ich auch. Aber mir fehlte hier stellenweise die Distanz.

Zitat von Dunkelbunte:
Beschreibung im Eingangsppost.


Oh ja - stimmt.

Ja, Narzissmus ist immer schnell dahergesagt und es gibt Unterschiede zwischen pathologischem Narzissmus und narzisstischen Zügen, aber das eigentliche Problem wurde doch klar wie ich finde.

Es geht mir auch gar nicht so um den Begriff ansich, obwohl der meiner Meinung nach durchaus passt. Ich habe schon als Kind gemerkt, dass das bei anderen ganz anders ist und eine liebevollere und herzliche Atmosphäre herrschte während bei uns immer alles sehr kühl und rational war.
Ich habe mich teilweise bei Freunden mehr zuhause gefühlt, während ich bei uns mich immer wie bei einem Bewerbungsgespräch fühlte. Ich konnte lange nicht mal mit meinen Eltern reden ohne rot zu werden, weil ich immer so nervös war wieder was Falsches zu sagen. Gemütlichkeit kam zuhause auch nie auf, es war alles sehr eisig und rigide. Man durfte sich zum
Beispiel nie auf dem Sofa gemütlich hinlegen, weil die Möbel kaputt gehen, beim Essen musste es jedes Mal ablaufen wie in einem Sternerestaurant, wenn man sich tagsüber mal ausgeruht hat, wurde direkt gefragt ob man nichts zu tun hat und wieso man faul rum liegt. Über Dinge die mich bedrücken konnte ich nicht reden, weil dann meine Mutter direkt anfing das würde sie so aufregen und sie hätte keine Nerven dafür.
Selbst wenn ich als Kind krank war, wurde ständig betont wie anstrengend das jetzt sei für sie und was ihr das für Sorgen bereitet.

Wenn wir unterwegs waren, musste ich mir danach anhören, was ich alles falsch mache, wie Leute mich angeblich angeguckt hätten weil ich mich komisch verhalte, zum Beispiel weil ich ausgelassen war oder laut gelacht habe.

Mir wurde gesagt, wenn ich zum Beispiel krank abgeholt werden musste, dass ihr das ja peinlich sei vor den Lehrern. Einmal musste ich wegen einer Magen Darm Grippe vom Unterricht abgeholt werden und zuvor hatte ich mich übergeben müssen, vor dem Lehrer der hinterher kam. Als sie das erfuhr, hat sie mich nur wortlos und mit eisigen Blick mitgenommen und mir gesagt, wie unangenehm das war und ob ich mich nicht hätte zurück nehmen können.
Ob das Narzissmus oder etwas Anderes ist weiß ich nicht. Aber nach außen hin sind meine Eltern ganz anders, sprich zu anderen Leuten. Je wichtiger die Person ist, umso netter sind sie zu ihr.

Und der Begriff fiel ja als erstes von einer Therapeutin, als ich ihr von meiner Beziehung zu den Eltern erzählte. Ich hatte mit dem Thema vorher keinen Bezug. Aber als ich dann mal darüber las wie sich Narzissten verhalten und auch gerade wie Gespräche ablaufen mit ihnen, hatte ich plötzlich das Gefühl dass jemand exakt über meine Eltern schreibt, bei jedem Satz sass ich nur sprachlos da und habe innerlich genickt. Weil ich zwar immer merkte dass das alles komisch ist, aber es nie wirklich greifen konnte was.

@Krokodil90 das schreibe ich hier gerne, wenn ich die Antwort darauf gefunden habe... noch kann ich nur sagen, Distanz hilft neue Konflikte und Kränkungen zu minimieren und psychisch ein wenig gesünder unterwegs sein zu können. Das mit der Selbstliebe werden wir wohl irgendwann lernen müssen oder wir werden immer wieder in alte Muster zurück fallen. Mach dir bewusst, dass du ein toller Mensch bist, der genau so richtig ist, wie du bist. Dass du niemandem etwas beweisen musst oder auf die Liebe oder Meinung eines anderen Menschen angewiesen bist, um etwas wert zu sein. Ich habs noch nicht geschafft, aber in der Theorie ist das wohl der Weg

@Krokodil90 ich habe das auch immer total bewundert und genossen, bei Freunden zuhause zu sein und so ein angenehmes harmonisches Familiengefühl zu spüren. Ich kann das gut nachfühlen, was du da mitgemacht hast und es tut mir echt leid!

Ja Tätervermeidung ist in bzw nach solch schwierigen Elternhäusern eigentlich sehr wichtig.
Aber das ist nicht immer möglich, dann aber den Kontakt auf ein Minimum reduzieren.

Denn auch als Erwachsene werden wir weiterhin in diesem ungesunden Sumpf bleiben, an der eigentlichen Thematik wird sich nie etwas ändern.

Als meine damalige Therapeutin das sagte, ganz eindrücklich sie werden nie die Liebe und Anerkennung bekommen, die sie benötigt hätten, war das wie ein Augenöffner.
Heute bin ich egoistischer geworden, Nein! sagen fällt zwar immer noch schwer, aber es ist besser geworden.

Man kann sich nur schützen heutzutage, in dem man Abstand nimmt.

@Torina danke dir. Mir fehlt noch heute die Akzeptanz es anzunehmen, dass es sich nicht ändern wird, egal wie sehr ich es mir wünsche. Ich hab immer noch diesen Impuls, zu erklären wie sehr es mich verletzt, in der naiven Sehnsucht, doch ein einziges Mal zu hören dass sie mich lieb haben und die Dinge nicht so gemeint sind. Aber statt einfach mal in den Arm genommen zu werden, wird alles abgeblockt, meine Mutter wird laut oder geht einfach.
Ich habe mir so oft vorgenommen, nicht auf ihre fiesen Sprüche und ständigen verbalen Spitzen einzugehen. Früher waren das dann auch so Bemerkungen, wie ich hätte ja zugenommen und wie schön schlank ich mal war. Wenn ich sie dann frage, wieso sie sowas Verletzendes sagt, kommen Sachen wie: wieso, ich habe dir doch gerade ein Kompliment gemacht, dass du früher so schön schlank warst.
Ich fürchte, wie du es sagst, dass nur die Distanz es schafft, dass es einem
Besser geht. Obwohl ich immer noch denke, man muss doch normal miteinander auskommen können.

Meine Mutter hat immer und immer wieder, mein Leben lang zu mir gesagt: Sag nicht gleich nein. Ich konnte nie nein sagen. Noch heute fällt es mir schwer, nein zu sagen. Vor kurzem hatte ich ihr das mal vorgeworfen, weil ich mal wieder nicht nein sagen konnte. Schon war sie beleidigt. Sie kann mein Nein einfach nicht oder nur schwer akzeptieren.

Wenn dir als Kind immer wieder über deine Grenzen gestapft wird lernst du, dass deine Gefühle und Empfindungen falsch sein müssen, weil diese ja niemand akzeptiert.

Du lernst also, dass du selbst irgendwo falsch sein musst, du lernst, nicht zu dir selbst zu stehen, du lernst, dir selbst nicht vertrauen zu können, du lernst, nicht nein sagen zu können, weil du unsicher bist.
Und das bleibt...

@Maivi ja das kenne ich. Die eigenen Grenzen werden nie akzeptiert. Noch heute wenn sie bei mir ist, wird mir bei allen erzählt dass ich das falsch mache oder dass man das so nicht macht. Aber bei uns zuhause war immer alles so strengen Regeln unterworfen, bei denen es keinen cm Spielraum gab und alles musste ganz genau so gemacht werden. Man durfte auch zwischendrin nicht was essen oder so außerhalb der Mahlzeiten.
Ich versuche oft, mir zu sagen, sie sind ja auch Menschen und haben ihre Vergangenheit. Aber wenn dann wieder irgendwelche Gemeinheiten los gehen, dann ist dieser Vorsatz schnell weg.

Zitat von Stampfpantoffel:
Du lernst also, dass du selbst irgendwo falsch sein musst, du lernst, nicht zu dir selbst zu stehen, du lernst, dir selbst nicht vertrauen zu können, du lernst, nicht nein sagen zu können, weil du unsicher bist.


Du ahnst ja nicht, wie oft ich das denke. Jetzt musste ich aber mal gerade ganz tief durchatmen.

@Maivi
Ein kleiner Augenöffner?
Ich drück dich mal..

Ja, SELBSTvertrauen, sich selbst bewusst sein... Das ist nicht einfach, vor allem, wenn es irgendwie nie so wirklich da gewesen ist..

Kennen die Betroffenen auch dieses Gefühl, dass man manchmal sich richtig Identitätlos fühlt? Also da ich immer als Kind so stark geprägt wurde, wie mein Weltbild auszusehen hat und sobald ich anfing eigene Interesse oder Meinungen zu haben, ich dafür kritisiert wurde. Bis Anfang zwanzig habe ich mich wie eine komplett Kopie meiner Eltern, vor allem meiner Mutter gefühlt. Immer wenn ich mal andere Wege gegangen bin, als sie für richtig hielten wurde mir das vorgeworfen und ich fühlte mich schuldig. Irgendwie wurde mir dann mal bewusst, dass ich überhaupt nicht weiß wer ICH eigentlich bin, was ICH gut finde oder mag. Inzwischen habe ich das ein stückweit heraus gefunden aber ich bin oft noch unsicher oder ängstlich wenn ich mal Dinge anders mache als meine Eltern das wollten.

Kann das nachvollziehen aber ich wollte immer genau das Gegenteil von meinem Vater zB sein, bin ständig von zu Hause abgehauen und war Punk

Also im nicht anpassen wollen war ich gut, aber dennoch zutiefst verunsichert und unglücklich.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Stampfpantoffel

Hier genauso.
Ich muss leider raus aus dem Thema. Es hat mich volle Kanne getriggert.

Zitat von Dunkelbunte:
@Stampfpantoffel Hier genauso. Ich muss leider raus aus dem Thema. Es hat mich volle Kanne getriggert.


Mich auch. Denke ich schon die ganze Zeit.
Trigger

Hab direkt Herzstolpern.



Brauch eine Pause.

@Dunkelbunte das zeigt glaub ich dass wir alle im gleichen Boot sitzen. Ich hoffe du schaffst es dich etwas abzulenken.

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