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Kann es sein, dass der leibliche Vater bzw. seine Abwesenheit irgendeine Rolle spielt? Dass sie dir eigentlich vorwirft, dass der Vater nicht da war und das ganze Theater, das sie veranstaltet nur ein Ersatz dafür ist?

Mach dich nie wieder klein sadness79. Du hast soviel durchgestanden.
Ich bin doch der Meinung deine Tochter sollte mal zu einem richtigen Psychotherapeuten, für sich allein.
Das wäre dann auch mal eine andere Bezugsperson.
Wenn deine Tochter wieder ausrastet sagen 'Stopp, das machst du mit mir nicht' und dich der Situation entziehen.
Auf eine Rumdiskutiererei würde ich mich an deiner Stelle gar nicht einlassen.

A


Mutter-Tochter Beziehung verbessern - wie geht das?

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Vielen Dank euch für eure Worte. Das hat mir schon viel geholfen.

Der Vater spielt bestimmt eine Rolle über den ich überhaupt nicht sprechen kann. ich weiß, mein Fehler. Vll schaffe ich es ja in der Aussprache.

Ich habe das Gefühl, irgendwas steht da zwischen euch, was über den üblichen Mutter-Tochter-Zwist hinaus geht und vielleicht ist das ja der Vater. Vielleicht könnt ihr das doch mal thematisieren in der Therapie.

Klar, wir haben unsere Töchter zu selbstbewussten jungen Frauen erzogen, die ihre Meinung vertreten und sich wehren. Haben wir ja so gewollt, du sicher auch. Du schreibst ja, dass du stolz bist. Dann müssen wir halt auch damit rechnen, dass sie ihre Meinung gegenüber uns selbst auch so vertreten. Töchter, die in blindem Gehorsam kuschen, wollten wir ja nicht.

Es ist halt immer eine Gratwanderung zwischen Grenzen setzen und liebevoller Zuwendung und bei euch scheint das ein echt sehr schmaler Grat zu sein. Ich würde dich dazu ermuntern, zu dieser Aussprache zu gehen, dort aber deine eigenen Grenzen abzustecken. Ob du in deinem eigenen Auto rauchst, geht sie nichts an. Damit beschneidest du ja nicht ihre Bedürfnisse, das sind einfach nur Machtspielchen. Auch diese stundenlangen Beschimpfungen, egal auf welchem Weg, solltest du unterbinden. So schlimm das auch erstmal für dich ist, aber lieber ankündigen dass du das Gespräch unterbrichst und es dann auch machen.

Vielleicht liegt ja hier die Ursache. Dein ambivaltens Verhalten, das als Schwäche gesehen wird, und vor lauter Frust dann immer wieder und wieder zum Angriff genutzt wird. Ich hab das auch gespürt bei deinen Schilderungen, dieses Ungleichgewicht in dir drin.

Schreib das nur als Denkanstoss.

Zitat von Icefalki:
Dein ambivaltens Verhalten


kannst Du mir ein Beispiel nennen?

Zitat von sadness79:

kannst Du mir ein Beispiel nennen?


Deine Erziehung und dann stundenlange Attacken aushalten. Also einerseits Grenzen ziehen und andererseits, wenn es um dich geht, hier keine zu ziehen.

Der Tochter ein besseres Leben bieten, als du das hattest. Mit dem Erfolg, dass die Erziehung zur Selbstständigkeit ihr ein Recht suggeriert haben, mit dir umspringen zu dürfen, wie es ihr in den Sinn kommt.

I3gendwas war bei dir in der Kindheit, das hier hat was verrutschen lassen, eine Unsicherheit, die man ausnutzen konnte. Sie gespürt wurde, und die Mutter leiden lassen wollte, weil sie diese Grenzen nicht setzen konnte?

Das mit dem Aushalten ist ja das Problem. Ich setze ihr Grenzen aber sie ignoriert sie. Wenn Sie den emotionalen Ausbruch hat dann wächst kein Gras mehr. Sie respektiert mich einfach nicht.

Ich neige schon zu Ambivalenz wenn ich hin und hergerissen bin. Natürlich bin ich auch wütend auf sie. Wenn sie dann allerdings auf mir rum hakt. Oder auch mal meine Knöpfe drückt, die sie natürlich sehr sehr gut kennt, dann schwanke ich auch schonmal. Natürlich wenn mein schlechtes Gewissen sich dann meldet.


Bei der ersten Beratungsstelle kristallisierte sich das schon heraus, dass meine Tochter einfach zu viel Konfliktpotenzial hat wenn es darum geht dass ich ihr Grenzen setze. Das waren die Hauptauslöser für ihre Ausbrüche. Im Laufe der Jahre bin ich einfach schwächer geworden. Es kostet unglaublich Kraft diese geballte Ladung Diskussions Gewalt auszuhalten. Natürlich habe ich auch hin und wieder mal ein schlechtes Gewissen gehabt.
Klar war ich auch unsicher. Ich bin ja keine Übermutter. Im Laufe der Pubertät bin ich auch immer unsicherer geworden bezüglich ihrer Vorwürfe und Kränkungen, inwieweit ich das jetzt tatsächlich annehmen muss. Ich bin damit einfach hoffnungslos überfordert gewesen.
Meine einzige Schwäche ist meine Liebe zu ihr. Sie weiß welche Knöpfe sie drücken muss und klar nutzt sie das auch hin und wieder mal aus um mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Aber ich glaube möglicherweise, jedenfalls hoffe ich das, dass das unbewusst bei ihr abläuft.

Damals bei der ersten Beratung hat der Berater auch angemerkt dass wir ja nun mal beide alleine sind und sie sonst kein weiteres Ventil für ihren Frust hat. Den Vater gibt es nicht mehr und der Rest von der Familie war auch nicht vor Ort oder ansprechbar.
Ich kann es einfach nur nicht verstehen dass meine Tochter mich für alles verantwortlich machen will. Sie ist so ein intelligentes Mädchen, und wirklich nicht dumm und blöd. Aber sie hat mich als ihren Prellbock auserkoren.

Grenzen setzen ist AUCH Liebe.
Du darfst und musst Grenzen setzen.
DEINE Grenzen.

Liebe heißt nicht alles mit sich machen zu lassen.

Es hört sich so an als würde Dein Kind noch immer nach Grenzen suchen.

Und dafür musst Du erstmal Dein schlechtes Gewissen abschaffen!

Es gibt Gründe das Du Alleinerziehende warst. Du hast Dich um Deine Tochter gekümmert. Vielleicht solltest Du mal Hilfe annehmen um Dein unbegründete schlechtes Gewissen zu verabschieden.

Meine Liebe, man kann das Zimmer verlassen, man kann einen wütenden Menschen einfach mit seinem Zorn alleine lassen.

Bringt uns aber nicht weiter.
Zitat von sadness79:
Ich kann es einfach nur nicht verstehen dass meine Tochter mich für alles verantwortlich machen will. Sie ist so ein intelligentes Mädchen, und wirklich nicht dumm und blöd. Aber sie hat mich als ihren Prellbock auserkoren.


Ja, weil du es zugelassen hast. Und sie damit durchgekommen ist. Und dir verbal und in ihrer Wut Angst gemacht hat. Und die Alpharolle eingenommen hat, ohne ein Alpha zu sein. In der Tierwelt ist das das schlimmste. Diese Führer sind gnadenlos überfordert.

Also, was tun? Keine Entschuldigungen,keine Rechtfertigung, Kommunikation vernünftig betreiben. Du liebst sie, ihre Entscheidung, ob sie dich lieben will.

Ja das stimmt. Ich habe es zugelassen.

Aber was mache ich dann wenn sie wieder mit Vorwürfen kommt? Ich habe irgendwie den Hang mich zu rechtfertigen.

Das Zimmer verlassen habe ich, sie ist mir überall hin gefolgt. Sogar nach draußen. Einmal bin ich ins Auto gestiegen und wollte wegfahren und hat gegen das Auto getreten und sich da vorgestellt dass ich nicht wegfahren konnte.
Das war kurz vor der Obdachlosen WG.

Heute läuft das meiste über WhatsApp ab. Diese Anschuldigungen und Vorwürfe und dann gehe ich darauf ein...

Ich würde mich nimmer rechtfertigen. Wenn sie mit Anschuldigungen kommt, sagst du, ist ok. Hab es verstanden. Ich liebe dich.

Ist übrigens auch eine Strategie. Gestern habe ich dieses Thema mit meinem Mann besprochen. Manche Menschen lenken von sich ab, indem sie dem anderen ein schlechtes Gewissen machen. Und derjenige hat dann alle Hände voll zu tun, um sich zu rechtfertigen.

Der Überlegene erkennt das, und vermeidet diese Rechtfertigungsschleife. Ja, aber....... gelle?

Versuche mal, dich von dem zu lösen, was gewesen ist.

Zitat von sadness79:
Einmal bin ich ins Auto gestiegen und wollte wegfahren und hat gegen das Auto getreten und sich da vorgestellt dass ich nicht wegfahren konnte.
Das war kurz vor der Obdachlosen WG.


Das sitzt natürlich alles sehr tief, bei euch beiden. Ihr habt euch Wunden geschlagen, die ohne Zweifel weh tun. Aber einiges ist sicher dem ganzen Pubertäts-Chaos geschuldet und das ist ja heute zum Glück vorbei. Heute ist sie eine erwachsene Frau und du kannst von ihr erwarten, dass sie dich mit Respekt behandelt. Bestimmt hast du Fehler gemacht, aber die haben wir alle gemacht. Weil wir einfach nur Menschen sind und keine Maschinen und die Biester uns halt manchmal auch zur Verzweiflung bringen. Du hast im Rahmen deiner Möglichkeiten getan, was du konntest und nur darauf kommt es an.

Ich würde auch sagen, höre momentan mal auf, dich zu rechtfertigen. Es bringt ja doch nichts, sie hört trotzdem nicht auf, egal wie sehr du dich rechtfertigst. Also kannst du es auch lassen.

Zitat von Miami:
Grenzen setzen ist AUCH Liebe.
Du darfst und musst Grenzen setzen.
DEINE Grenzen.

Liebe heißt nicht alles mit sich machen zu lassen.

Es hört sich so an als würde Dein Kind noch immer nach Grenzen suchen.

Und dafür musst Du erstmal Dein schlechtes Gewissen abschaffen!

Es gibt Gründe das Du Alleinerziehende warst. Du hast Dich um Deine Tochter gekümmert. Vielleicht solltest Du mal Hilfe annehmen um Dein unbegründete schlechtes Gewissen zu verabschieden.


Das würde ich Wort für Wort genauso unterschreiben.

Für mich hört es sich auch sehr danach an, als würde das Kind Grenzen suchen, wünschen.
Kinder brauchen Grenzen, klare Ansagen, das gibt Ihnen Halt und Sicherheit dadurch spüren sie ihre eigene Identität besser.

Ein Kind das keine Grenzen bekommt (ich rede nicht von Schlagen oder ähnlichem!) das ist verunsichert und tobt und geht über die Grenzen hinaus, solange bis es endlich eine klare Grenze aufgezeigt bekommt.

Ich hab das Gefühl, dass hier das Problem liegt.

Hallo Sadness,
Bitte verzeihe dass ich mich gegenüber Deiner ausführlichen Nachricht nur so kurz äußere nur mein Vorschlag ist sehr kurz. Stell die Beziehung zur Deiner Tochter auf. Suche jemanden der gut ist und die Methode Familien oder Systemische Aufstellungen anbietet. Ich empfehle Dir diese Lösung aus ganzem Herzen

Liebe Grüße!

A


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