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Heute muss ich mir auch mal meinen Kummer von der Seele Schreiben. Wie manche wissen, lebe ich mit meiner Mutter zusammen in einem Haus und habe sonst niemanden. Sie ist 79 und war bisher bei sehr guter geistiger und ganz guter körperlicher Gesundheit.
Am Abend des 30. Dezember habe ich den Notarzt gerufen, weil sie sich im Laufe des Tages immer langsamer bewegen und vor allem immer schlechter sprechen konnte. Sie wurde in eine Klinik eingeliefert, wo sie in in die Stroke Unit gelegt qurde und immer noch dort ist. Sie hat zum Glück keine echten körperlichen Lähmungen, aber das Sprachzentrum im Gehirn ist stark betroffen. Sie fängt immer an, etwas zu sagen, aber nach 2-3 Wörtern kommt sie nicht weiter. Es ist kein Artikulationsproblem, sondern sie kann ihre Gedanken nicht in Sprache ausdrücken.
Ich bin total durch den Wind, kann trotz Schlaftabletten kaum schlafen und weiß nicht, wie es weitergehen soll.

03.01.2016 06:53 • 02.02.2016 x 1 #1


101 Antworten ↓


Oh je, das tut mir leid.
Wurde denn bestätigt, dass es ein Schlaganfall war? Und falls ja wurde er behandelt?
Oft dauert es eine Weile bis nach der Behandlung die Bereiche die in Mitleidenschaft gezogen wurden wieder rund laufen. Lass Ihr Zeit. Diese wortfindungsstörungen werden durch den Stress den sie jetzt grad hat ( schlimme Diagnose, Angst, usw. ) häufig noch verschärft.
Wichtig und gut ist, dass sie auf der Stroke liegt. Die wissen da was Sie tun.

A


Mutter mit Schlaganfall im Krankenhaus

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Danke.
So ganz sicher ist der Arzt noch nicht. Im CT hat man wohl nicht genau erkennen können, dass es ein Schaganfall war, aber eine andere Erklärung gibt es zur Zeit nicht. Zuerst hat man an Austrocknung gedacht, aber es hat sich nicht gebessert, nachdem sie Infusionen bekommen hat. Sie bekommt auch Blutverdünner. Der Zustand ist auch nicht immer gleich. Vorgestern war es mit dem Sprechen viel besser als gestern.
Stimmt, man muss noch viel Geduld haben. Es kommt auch täglich schon eine Logopädin zu ihr.
Es tut mir so weh, dass sie so da liegt und ich nichts machen kann, um ihr zu helfen und dass es von einem Tag zum anderen gekommen ist. Bis Mittwoch habe ich noch Urlaub und kann jeden zu ihr, aber danach wird es nicht mehr so oft gehen.

Ich seh grad man kann dir keine PN schreiben. Deswegen dann doch leider hier im öffentlichen.
Mögliche Ursachen kommen ja noch viele in Betracht wenn auf den ersten Blick kein Schlaganfall entdeckt wurde. Logopäde ist schonmal gut, versuch mal dass sie auch noch den Ergotherapeuten oder Physio hinschicken. Das ist ganz gut, damit deine Mutter nicht noch mehr das Vertrauen in ihre Fähigkeiten verliert vor allem wenn sie länger dort liegen muss, alte Leutchen werden dann gern schnell unsicher und trauen sich nicht mehr.
Dass es schwankt ist normal mal sind sie f.i.t.t.e.r ( was an diesem Wort jetzt zensurwürdig ist weiß ich auch nicht )und konzentrierter dann geht's besser mal sind sie nicht so fit ( schlecht geschlafen, besorgt usw. ) dann geht es schlechter.
Doch du kannst ihr helfen, indem du ruhig bleibst, die Situation erstmal annimmst, es akzeptierst wie es momentan grad ist und ( das klingt jetzt vielleicht blöd ) das beste draus machst. Mach ihr keinen Stress ( den macht sie sich selbst genug ) sag ihr dass ihr das schon hinkriegen werdet dass sich IMMER eine Lösung findet ( denn das ist tatsächlich so ) und lass sie dir auch ihre Angst ( denn die hat sie mit Sicherheit ) mitteilen. DU musst jetzt für sie mit stark und optimistisch sein auch wenn es wahnsinnig schwer fällt.

Hallo liebe schlaflose
Das tut mir auch sehr leid.
Ich fühle mit dir und drücke dich ganz doll.
Bei meiner Schwiegermutter war es ähnlich.
Ich kann dir nur sagen, dass deine Mutter, sollte es ein Schlaganfall sein, alles verstehen kann . Sie kann es nur Selbst nicht in Worte fassen. Die kranken Menschen können das auch selbst erfassen, sich aber nicht mitteilen.
Also du kannst mit ihr reden und sie versuchen zu beruhigen .
Sie wird dich verstehen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Es wird bestimmt wieder alles besser.

Liebe Grüße
Mondkatze

Danke dir auch Mondkatze. Ja, verstehen tut sie alles und sie setzt auch immer an, etwas zu sagen, aber dann kommt sie nicht weiter.


Zitat von Emelieerdbeer:
Logopäde ist schonmal gut, versuch mal dass sie auch noch den Ergotherapeuten oder Physio hinschicken. Das ist ganz gut, damit deine Mutter nicht noch mehr das Vertrauen in ihre Fähigkeiten verliert vor allem wenn sie länger dort liegen muss, alte Leutchen werden dann gern schnell unsicher und trauen sich nicht mehr.


Mit Ergo und Physio wird es wohl noch nicht gehen, denn sie liegt noch auf einer Art Intensivstation und ist an Monitore und Infusion angeschlossen. Nur um auf die Toilette zu gehen wird alles abgemacht. Ich werden aber heute mal fragen, ob wir ein wenig auf dem Gang herumgehen können. Der Arzt hat auch schon eine Reha angedeutet, die im Anschluss gemacht werden sollte.

Zitat von Emelieerdbeer:
Doch du kannst ihr helfen, indem du ruhig bleibst, die Situation erstmal annimmst, es akzeptierst wie es momentan grad ist und ( das klingt jetzt vielleicht blöd ) das beste draus machst. Mach ihr keinen Stress ( den macht sie sich selbst genug ) sag ihr dass ihr das schon hinkriegen werdet dass sich IMMER eine Lösung findet ( denn das ist tatsächlich so ) und lass sie dir auch ihre Angst ( denn die hat sie mit Sicherheit ) mitteilen.


Das ist für mich ganz schwer. Gestern habe ich die ganze Zeit, wo ich dort war geheult. Ich konnte es einfach nicht zurückhalten. Und danach zuhause noch mehr.

Ich mache mich jetzt gleich fertig, um zu ihr zu fahren. Ich versuche, mich heute zusammenzureißen.

Ergo und Physio kann und wird auch in der Stoke Unit gemacht. Bei meiner Schwiemuttet wurde am Tag nach der Einlieferung damit begonnen.

Die Situation an sich wird für die Angehörigen als sehr bedrohlich empfunden. Alles was dem Menschen seine Selbstständikkeit und Selbstbestimmtheit gab ist nun erst mal ausser Kraft gesetzt worden.

Da sind Geräte die alles überwachen, aber eben nur die körperlichen Funktionen. Wie es in dem Patienten oder dem Angehörigen aussieht, dass sieht kaum einer. Und die meisten Ärzte verstecken sich hinter der Aussage : Man darf das nicht an sich heranlassen um gut arbeiten zu können.... ich sehe es genau anders herum. Man muss es an sich heranlassen um besonders gut arbeiten zu können.

Das ist eine schlechte Medizin, in der man den Mensch dahinter quasi ausblendet und die Angehörigen als notwendiges Übel im Krankenhaus betrachtet.

Ich habe das alles mitgemacht und meine beiden Eltern im KH verloren. Aufklärung gab es kaum...Zeitmangel. Wenn man dann aber die Rechnungen sieht, könnte man denken, ein Professor o.ä. hätte tagelang Bettwache gehalten.

Und wenn der erste Schock überstanden ist, dann wird einem die Tragweite erst viel später bewusst. Und als Menschen mit wenig körperlichen Selbstvertrauen, spiegelt sich dieses Trauma eben oft in der Angst vor Krankheiten wieder.

Mein Vater lag auch mal wegen eines Schlaganfalls im KH, dass hat er aber gut überstanden. Da ist die Medizin heute doch sehr weit. Und sicher wird auch bei Dir alles wieder besser !

LG

Das tut mir sehr leid für dich und deine Mutter, Schlaflose. Gerade weil deine Mutter so ein wichtiger Mensch für dich ist. Auf der Stroke Unit ist sie auf jeden Fall gut aufgehoben, die ganze Überwachung dient ja der Sicherheit deiner Mutter. Im Schwesternzimmer wird ein Alarm ausgelöst, wenn etwas nicht in Ordnung ist und so hat sie sofort Hilfe.

Wenn du es irgendwie schaffst, dann versuche ihr doch ein bisschen Zuversicht zu vermitteln. Vielleicht hat sie Angst, dass sie nicht mehr nach Hause zurück kann und in ein Pflegeheim muss. Auch wenn sie schlecht sprechen kann, wird sie dich sicher verstehen wenn du ihr sagst, dass du dich um sie kümmern wirst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft @Schlaflose und deiner Mutter gute Besserung. Bei meinem Vater empfand ich es immer als sehr schlimm, daß man selbst ja gar nichts machen kann. Man würde gerne Erleichterung geben und kann es nicht.

Alles Gute!

Vielen Dank für die vielen netten Worte
Ich bin im Moment sehr erleichtert, denn heute war ihr Allgemeinzustand erheblich besser. Sie konnte zum Teil sogar ein paar kleine Sätzchen sprechen und wird sind ein paarmal zur Toilette gegangen und einmal den Gang rauf und runter. Sie kann alleine ohne Stütze gehen, zwar sehr langsam, aber immerhin. Das lässt hoffen, dass es noch besser werden kann.

Zitat von Images2:
Das ist eine schlechte Medizin, in der man den Mensch dahinter quasi ausblendet und die Angehörigen als notwendiges Übel im Krankenhaus betrachtet.


Da kann ich mich nicht beklagen. Das Personal in der Abteilung ist unheimlich freundlich, sowohl zu den Patienten als auch zu den Angehörigen und sie eilen sofort herbei, wenn man klingelt und schauen auch zwischendurch so mal herein, ob alles in Ordnung ist.

Das ist sehr gut, Schlaflose und es freut mich sehr für dich.

Es wird besser......ganz sicher !

Manchmal sind es auch TIA´s die laufen durch

Das tut mir wirklich leid und ich drücke deiner Mutter die Daumen dass sie bald wieder auf den Beinen ist .
Das mit der Reha hört sich doch gut an, vielleicht sogar bei euch in der Nähe dass du sie zwischendurch mal besuchen kannst?

lg
Casi

Habe es auch gerade gelesen. Es tut mir auch sehr leid, zumal ich weiß, was dir deine Mutter bedeutet.

Was ich aber auch weiß, dass du, nachdem der erste Schock überstanden ist, mit sehr viel Verstand und Kompetenz die Lage kontrollieren kannst. Und da versagst du in keiner Weise und wirst deiner Mutter eine enorme Hilfe sein.

Und die beschriebenen Verbesserung bzgl, deiner Mutter hören sich gut an.

Verzweifle nicht.

Zitat von Icefalki:
Was ich aber auch weiß, dass du, nachdem der erste Schock überstanden ist, mit sehr viel Verstand und Kompetenz die Lage kontrollieren kannst. Und da versagst du in keiner Weise und wirst deiner Mutter eine enorme Hilfe sein.


Im Moment fühle ich mich leider einfach total überfordert mit der Situation, zumal sich bei mir schon die kleinste Veränderung und Aufregung immer darin niederschlägt, dass ich nicht schlafen kann. Und das hier ist die extremste Situation, die ich je im Leben durchgemacht habe. Wenn man permanent unter Schlafmangel steht, kann man nicht stark sein und die Lage kontrollieren.

Zitat von Casiopeya:
Das mit der Reha hört sich doch gut an, vielleicht sogar bei euch in der Nähe dass du sie zwischendurch mal besuchen kannst?


Ich denke, das wird noch einige Zeit dauern, bis es soweit ist. Sie wird erstmal heute oder morgen auf die Normalstation verlegt und dann sieht man weiter. Es gibt eine Reihe von Reha-Einrichtungen für Schlaganfallpatienten im näheren Umkreis. Meine Oma war vor ca. 15 Jahren auch schon in einer.

Ich mache mir eher Gedanken darum, wie es danach weiter gehen soll, denn ich muss ja arbeiten.

Zitat von Schlaflose:
Ich mache mir eher Gedanken darum, wie es danach weiter gehen soll, denn ich muss ja arbeiten.


In einer ähnlichen Situation bin ich auch gerade. Mein Vater ist 78 und wird vermutlich in den nächsten Monaten auch mehr Pflege brauchen. Ich versuche, das momentan einfach auf mich zukommen zu lassen. Bei einem akuten Pflegefall hat man ja 10 Tage Sonderurlaub, um die Pflege zu organisieren, das hilft am Anfang schon mal weiter. Und es gibt ein neues Gesetz zu den Arbeitszeiten von pflegenden Angehörigen, das gilt allerdings nur für größere Arbeitgeber. Du bist doch im öffentlichen Dienst, oder? Vielleicht gibt es da nochmal andere Regelungen.

Wenn deine Mutter Pflege benötigt, wird sie Pflegegeld bekommen. Damit kannst du vielleicht wenigstens einen Teil der Kosten für einen Pflegedienst auffangen, der nach ihr schaut, wenn du nicht da bist. Es gibt Notrufsysteme für Senioren usw.

Es ist doch sehr gut, dass sie nun sogar auf Normalstation kommt, das heißt sie macht Fortschritte. Und du wirst sehen, in solchen Extremsituation können wir Reserven aus uns rausholen, von denen wir nicht mal wussten. Kopf hoch, Schlaflose.
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Sie ist heute schon auf die Normalstation verlegt worden. Ihr Zustand hat sich nicht merklich verbessert, aber ihr Blutdruck und ihr Puls sind jetzt gut eingestellt. Deswegen konnte sie verlegt werden.
Mein größtes Problem ist, dass ich mit der Situation allein bin und alles ganz allein regeln muss. Und unser Haus ist absolut ungeeignet für einen Pflegefall, denn es gibt eine sehr enge und steile Treppe. Wir haben unten die Küche und das Wohnzimmer auf halber Treppe die Toilette und oben das Bad und die Schlafzimmer.
Ein Pflegedienst kommt ja auch nur einmal am Tag für eine halbe Stunde. Den Rest des Tages wäre sie alleine. Da hätte ich keine ruhige Minute.
Jetzt müssen wir erstmal abwarten, wie weit sich der Zustand noch verbessern wird.

Schlaflose, warte jetzt mal alles ab. Es gibt viele Möglichkeiten, die Probleme lösen zu können.

Ich sag mal ganz einfach, selbst ein Campingklo und ein Vorhang kann da schon eine Lösung sein. Waschen kann man sich auch per Hand. Geht alles.

Wenn's nicht anders geht, dann braucht ihr eine behindertgerechte Wohnung.

Oder du stellst dir eine Pflegekraft ein, wenn du arbeiten gehst. Glaub mir, du findest die Lösung, wenn es sein muss.

Im Moment bist du noch zu traumatisiert, aber dein Denken wird wieder funktionieren und noch ist sie in guten Händen.

Wenn's brennt, wir werden dich mit Vorschlägen überhäufen. Aber jetzt erst mal eins nach dem anderen.

Icefalki hat Recht, Schlaflose. Mache alles Schritt für Schritt. Erstmal kommt ja wohl die Reha und dann schaust du mal, wie die tatsächliche Situation ist. Ich verstehe, dass du dich überfordert fühlst, weil du alleine bist. Aber es gibt in der Reha und im Krankenhaus auch Sozialarbeiter die dich unterstützen werden bei der Suche nach der richtigen Pflege. Ich kenne jemanden, der für seine Mutter eine Pflegekraft aus Polen engagiert hat. Die ist rund um die Uhr da und hilft auch im Haushalt. Nur eine Möglichkeit von ganz vielen.

A


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