Ich brauch mir keine Gedanken mehr über die Pflege zu machen. Sie ist gestern nachmittag gestorben .
Nicht am Schlaganfall selbst, sondern an Komplikationen durch die Behandlung.
Als ich gestern mittag dort ankam, war sie nicht mehr ansprechbar, nur als ich ich sie gestreichelt habe, hat sie ganz kurz die Augen halb aufgemacht. Die Ärztin sagte, sie hätte in der Nacht 2 Krampfanfälle gehabt (was laut Ärztin eine häufige Nachwirkung eines Schlaganfalls ist) und ihr Vorhofflimmern ist wieder aufgetreten. Dann musste ich kurz raus, um mit der Sozialarbeiterin über die Reha zu sprechen, und als ich zurückkam standen mehrere Ärzte und Schwestern am Bett und versuchten ihren Blutdruck zu messen, aber der war so abgesackt, dass er nich mehr messbar war und sie wurde sofort in die Intensivstation gebracht.
Ich wartete davor und es wurde mir dann nach einiger Zeit gesagt, sie hätte starke Mageblutungen durch die Blutverdünner, die sie wegen dem Schlaganfall und dem Vorhofflimmern bekommen hatte. Sie wäre gerade schon zweimal reanimiert worden und wenn sie stabilisert werden kann, würden sie versuchen eine Magenspiegeung zu machen und schauen, ob man ob man noch operieren kann. Nach weiteren anderthalb Stunden wurde ich von einem Arzt in sein Büro gerufen und mir wurde erklärt, man hätte sie nochmal eine halbe Stunde reanmieren müssen und sie an die künstliche Beatmung angeschlossen, aber inzwischen hätte sie wohl auch noch einen Herzinfakt gehabt und die Nierenfunktion hätte sich drastisch verschlechtert, ihr Körper wäre übersauert und sie würde wohl den Tag nicht überleben. Ich fragte, ob ich zu ihr kann und der Arzt ging schauen, ob inzwischen dort das Chaos weggeräumt wäre, und als er zurückkam sagte er, sie wäre gerade gestorben.
Ich bin erstmal aus der Intensivstation geschickt worden und konnte ein paar Minuten später wieder rein, um sie noch ein letztes Mal zu sehen. Das war mir ganz wichtig, ihr noch einmal das Gesicht zu streicheln. Sie war ja noch warm.
Man sagte mir, ich solle direkt noch am Abend einen Bestatter anrufen, damit sie abgeholt wird. Wir haben bei uns in der Straße einen, der auch schon meine Oma bestattet hat. Der kam auch eine halbe Stunde später vorbei. Ich konnte zum Glück alle erforderlichen Dokumente gleich finden. Mein Mutter hatte da schon vor längerer Zeit vorgesorgt, dass alles in der einen Wohnzimmerschublade liegt.
07.01.2016 07:26 •
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