Zitat von Barnslig: Bitte sagt mir, dass sie nicht leiden wird - Metastasen im Kopf, wie stirbt man denn dann?
Meine Eltern hatte beide Metastasen im Kopf. Mein Vater war fit und erst als er plötzlich umfiel und in's Krankenhaus kam, wurde der fortgeschrittene Lungenkrebs entdeckt. Er wurde in den folgenden 18 Tagen noch zwei Mal in spezialisierte Krankenhäuser verlegt und die Kopfmetastasen wurden entdeckt. Nach 18 Tagen ist er verstorben. Gelitten hat er nicht, so mein Eindruck. Erst am letzten Tag war er durch Medikamente in einer Art Dämmerschlaf.
Meine Mutter hatte Unterleibskrebs, der operiert wurde. Einige Monate später wurden dann Metastasen im Kopf entdeckt. Sie bekam Bestrahlungen. Diese schwächten sie körperlich, über Schmerzen klagte sie aber nicht.
Nach Abschluss der Bestrahlungen bekam sie leider zuhause Fieber und konnte nicht aufstehen. Daraufhin kam sie in's Krankenhaus, wo sie einige Tage später verstarb. Sowohl bei Papa als auch bei Mama saß ich im Krankenhaus am Bett.
Meine Mutter sprach sehr wenig und wirkte friedlich.
Zitat von Barnslig: Kannst du heute wieder glücklich sein?
Ja.
Der härteste Moment für mich war die Urnenbeisetzung. Mein Papa hatte schon lange vor seiner Erkrankung alles festgelegt. Dass die Urne meiner Mama und seine gemeinsam in ein Partnergrab kommen sollen.
Und als wir da standen und ich die beiden Urnen sah, wurde mir erst richtig klar, dass meine Eltern weg sind. Einfach weg. Da habe ich so geweint und dachte, nun bist du ganz allein auf der Welt.
Da hat meine Schwester meine Hand ganz fest gedrückt. Ich bin doch nicht ganz allein auf der Welt.
Ich habe hier ein gerahmtes Foto von meinem Papa, das in einem seiner Urlaube in Norwegen aufgenommen wurde. Norwegen hat er geliebt.
Von meiner Mama habe ich ein Foto hier stehen, das sie zusammen mit uns drei Kindern zeigt.
Ich dachte früher manchmal, dass meine Mama und ich ziemlich unterschiedlich sind. Aber mit der Zeit habe ich erkannt, ich bin ihr doch im Wesen ziemlich ähnlich.