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Hallo…
Meine geliebte Mama hat seit 1,5 Jahren Lungenkrebs im Endstadium. Allein, dass sie dieses Schicksal ereilte, obwohl sie nicht geraucht hat und gesund gelebt hat, ist bis heute schwer zu begreifen.

Heute gab es die Nachricht, dass trotz Chemo und Ganzhirnbestrahlung vor wenigen Monaten der Kopf voller Metastasen und die Knochen, der Bauchraum, alles voll ist. Sie soll sich ein Hospiz suchen.
Es tut so weh. Ich habe Angst. Ich habe Angst, dass ich das nicht schaffe. Ich liebe meine Mama so sehr und ich will nicht, dass sie leidet. Sie will noch nicht sterben, sie ist nicht einmal 70. Auch, wenn sie noch da ist, vermisse ich sie schon und leide so sehr.

Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen. Vielleicht gibt es auch etwas, was mir Mut machen könnte.

Heute 13:25 • 30.01.2025 #1


8 Antworten ↓


Hallo @Barnslig,

das ist keine einfache Situation und es ist auch ganz normal,dass Du Angst hast,das nicht zu schaffen.
Aber man wächst da rein,keine Sorge.
Es wird immer mal wieder Situationen geben,die Dich (zeitweise) überfordern aber es finden sich immer Wege.

Ein Hospiz hat den Vorteil,dass sich sehr intensiv um die Bedürfnisse Deiner Mutter gekümmert werden kann und das Personal darauf explizit geschult ist.
In sofern kann dort ihr Leiden deutlich reduziert werden.

Und bei vielen Erkrankten stellt sich dann auch eine Art Erleichterung darüber ein,dass der Kampf vorbei ist und damit kehrt auch ein gewisser Frieden für sie ein.

A


Mit dem Schmerz und Verlust umgehen

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@Flame Danke für deine schnelle und liebe Antwort. Ich habe mich hier im Forum schonmal umgeguckt und es gibt nicht wenige, die den Verlust nicht verkraften können Davor habe ich auch Angst, ich bin sehr sensibel, habe eine GAS und meine Mutter war der Fels in meiner Brandung, mein Leben lang. Ich weiß, sie lebt noch, aber ich habe auch so große Angst vor diesem ganzen Sterbeprozess…

Zitat von Barnslig:
Ich habe mich hier im Forum schonmal umgeguckt und es gibt nicht wenige, die den Verlust nicht verkraften können

Das braucht seine Zeit mit der Trauer,da gibt es verschiedene Phasen und jeder ist da (für sich) auf dem Weg.

5 Phasen der Trauer:
https://trauerhaus-sobotta.de/tod-und-t...t-und-tod/

Am Anfang ist es immer am schwersten aber es wandelt sich und wird auch leichter mit der Zeit.
Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen.
Erzwingen lässt sich dabei nichts,weil das ein Prozess ist.


Zitat von Barnslig:
Ich weiß, sie lebt noch, aber ich habe auch so große Angst vor diesem ganzen Sterbeprozess…

Das ist absolut nachvollziehbar und wird sicher auch nicht leicht.
Denke aber,wenn Deine Mutter in einem Hospiz ist,wird sie dort umfassende Hilfen bekommen und Du auch.

Und Du darfst Du auch Folgendes nicht vergessen: Das,was Deine Mutter Dir für Deinen Lebensweg mitgegeben hat,ist unsterblich.

@Barnslig
Ich fühle mit Dir! Ich habe vor 2 Jahren meine über alles geliebte Mama verloren. Auch wenn sie es bis kurz vor den 90. Geburtstag geschafft hat. Keine 70. ist natürlich kein Alter zumal ich bedenke das ich in 8 Jahren auch in diesem Alter wäre. Meine Mutter war gerade 3 Wochen in einem Pflege/ Altenheim als sie mich verlassen hat.
Ich war da schon eine kurze Zeit mit Depressionen krankgeschrieben und der Verlust von Mama war ein super Gau für mich . Teilweise war ich wie gelähmt und hatte Black outs als wir die Wohnung auflösen mussten.
2 Jahre nun später wird es nun besser. Es wird leichter und die Gedanken drehen sich nicht ständig um den Verlust des geliebten Menschen. Ich kann Dir nur Raten, solange deine Mama noch lebt..alles zu besprächen was Dir wichtig ist. Tue es und verschiebe es nicht auf Morgen.
Mach noch ein paar Selfies mit ihr. Nimm ein Gespräch auf…wo du später noch einmal ihre Stimme hören kannst . Mir hat es geholfen. Heute sagen ich mir das es besser ist das Mama verstorben ist und sie nicht leiden und in dem Altenheim alleine vor sich hinvegetieret musste.
Auch wenn es furchtbar ist, ich laut nach ihr gerufen habe und ich Mama zurück haben möchte…. Der Trost ist das sie nicht leidet und vieles Erspart blieb. Nutze die Zeit die euch bleibt. Ich denke an Euch .

@Flame ich teile Deine Worte. Man ist auf so einen Verlust emotional nicht vorbereitet und je stärker so eine Bindung ist um so schwerer ist den Verlust zu verstehen und zu akzeptieren.

Was Du geschrieben hast:
Und Du darfst Du auch Folgendes nicht vergessen: Das,was Deine Mutter Dir für Deinen Lebensweg mitgegeben hat,ist unsterblich.

stimmt zu %!

Meine eigene Mutter ist mit 64 Jahren gestorben,entsprechend empfinde ich das selbst als früh.
Aber irgendwie ist es ja für´s Sterben immer zu früh...

Bei meiner Mutter ging das schnell (wenige Tage und sie lag auch schon im Koma).
Also eine Verabschiedung oder nochmal miteinander sprechen war nicht mehr möglich.

Habe sie zwar nochmal gesehen auf der Intensivstation mit meinem Vater und Papa hat mich dann da auch weggeholt,sonst wär ich da wahrscheinlich hocken geblieben.

@Flame Definitiv viel zu früh. Stimmt sterben ist wirklich immer zu früh.
Ich dachte, irgendwie geht es immer weiter und mir natürlich etwas vorgemacht. Auch wenn ich vorher schon liebe Menschen verloren
habe, der Verlust der Mutter war wirklich das schlimmste.

Traurig das Du dich nicht verabschieden konntest von deiner Mama. Ich hoffe Du bist im laufe der Zeit darüber hinweg gekommen.

Ich hatte noch Weihnachten und Sylvester mit ihr im Altenheim gefeiert und bin Neujahr zurück nach Hause gefahren.

Zwei Tage später war Mama verstorben. Hatte noch Abends vor ihrem Tod angerufen aber meine Schwester hat das Gespräch kurz gehalten…( sie war nach mir bei ihr zu Besuch)…Habe noch meinen Namen rufen gehört von Mama. Ich hätte nachhaken sollen…somit weiß ich nicht ob Mama mir noch etwas sagen wollte.

Das Du bei deiner Mutter sitzen geblieben wärest kann ich total verstehen.

Trost ist das deine Mutter nicht lange leiden musste und es schnell ging….

im Herzen, in deinen Gedanken und Erinnerungen wird sie steht’s bei Dir sein

@Barnslig

Was du über deine Mutter schreibst, der Fels in der Brandung, das war mein Papa für mich. Vor fünf Jahren starb er an Lungenkrebs und wird immer fehlen der Fels.
Meine Mama habe ich schon vor zwanzig Jahren verloren, ebenfalls Krebs und Metastasen im Kopf. Sie hat auch Bestrahlungen bekommen. Leider wurde sie nur 65 Jahre alt.
Ich habe damals wieder in meinem Elternhaus gewohnt, um meinem Papa und meiner Mama zu helfen. Nur die letzten Tage war meine Mama im Krankenhaus.
Ich dachte früher manchmal, dass ich als erste in der Familie sterben möchte, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich das aushalten soll, wenn jemand vor mir geht.
Aber wenn es dann soweit ist, schafft man es irgendwie.
Ich finde es wichtig, dass man jemanden hat, mit dem man darüber reden kann.
Bei mir ist es meine Schwester gewesen.

Ich wünsche dir viel Kraft.




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