Interessant, dass du selbst schreibst, dass du es im Kontext (wohl?) als nicht ganz so schlimm erlebt hast.
Zumindest sollte man dem Mann hier zugute halten, dass er den Eindruck gehabt haben könnte, dass du in der Situation aktiv dabei warst.
Es ist darüber hinaus ein durchaus gesellschaftlich anerkanntes Verhalten, dass man Leuten (gerade gegen Ende einer Abendveranstaltung) noch zwei oder drei Gläser Wein über den Durst anbietet (generösnachschenkt). Ich kenne einige Menschen (konkret auch Frauen), die komplett unabhängig von ****(dieses wort wurde durch den wortfilter sinnfrei ersetzt) hier in der Situation entsprechend freudig mitgehen und das Nachschenken ggf. durch kichern o.ä. unterstützen.
Auch kann der Übergang von angetrunken zu betrunken zu Filmriss aus eigener (seltener) Erfahrung fliessend kommen.
Wenn du dir im Nachhinein Gedanken über die Situation machst ist es vielleicht auch ein Indiz dafür, dass gesellschaftlich die eine oder andere Sache zu unterschiedlichen Zeiten allgemein anders bewertet wird.
(Und darüber hinaus auch zwischen Generationen auch anders gesehen wird - ich als Vater verbiete meiner Tochter Dinge die ich als Junge im selben Alter gerne gemacht hatte)
Darüber hinaus habe ich auch nach langer Ehe in Gesprächen erfahren, dass einzelne Situationen wohl von meiner Frau komplett unterschiedlich empfunden als ich die Situation persönlich empfunden hatte. Interessanterweise in beide Richtungen wurden Dinge unterschiedlich bewertet. Und hier muss ich dann auch ganz klar sagen, wer nicht im nahen zeitlichen Umfeld einer Situation klar, deutlich und konstruktiv kommuniziert, was er empfunden hat, kann nicht damit rechnen dass der andere sein Verhalten ändert.
Allgemein ein sehr komplexes Thema, wo man an der Stelle sehen sollte, dass der Mann (der mit 20 auch durchaus noch gesellschaftlich/sexuell unerfahren sein kann) vielleicht auch nicht böswillig gehandelt hat, sondern einfach der Dynamik und seinen Empfindungen gefolgt ist.
28.07.2023 22:21 •
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