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Hallo ihr Lieben,

Ich habe hier schonmal geschrieben wegen meiner Herzangst muss aber sagen, dass ich glaube, dass die aus meiner Wohnsituation resultiert.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich bin 2014 in meine aktuelle Wohnung mit einer Freundin gezogen. Damals war es eine WG und ich hatte mich anfangs wohlgefühlt aber nach und nach merkte ich, dass die Wohnsituation unangenehm wurde, denn mein Vermieter ist ein schwieriger Mensch. Dazu wohnt seine Tochter über mir, die leider genauso schwierig ist. Anfänglich ging alles noch recht gut, denn ich hatte ja meine Mitbewohnerin noch. Sie zog leider irgendwann aus weil sie mit ihrem Freund zusammen zog und das Drama begann. Meine Vermieter wollte keinen ständigen Wechsel aber erlaubte die nächsten beiden Mitbewohner. Mein Vermieter hat eine sehr penetrante Art, er kontrolliert seine Hausbewohner sehr stark und kommt wegen jeglichen Kleinigkeiten unangemeldet und fordert ein Gespräch. Seine Tochter ist auch sehr kleinlich und klingelt wegen allem. Kellertüre wurde nicht richtig geschlossen, ein Teil liegt in der falschen Tonne, wir lachen zu laut etc.pp. Nun habe ich dies jahrelang jegliche Vorwürfe hingenommen und habe sogar versucht das Verhältnis zu verbessern. Leider ohne Erfolg. Die Tochter des Vermieters eröffnete mir sie könne mich nicht leiden und wünschte ich würde dort nicht mehr wohnen. Aber gut es wäre ja nur die Nachbarin. Das Problem ist, dass der Vermieter sehr oft im Hause ist und somit auch gerne die Mieter anfängt. Nun eskalierte es erst weil ich darum gebeten hatte das Auto in der Hofeinfahrt einen Meter zurück zu fahren damit andere zur Not schwere Dinge ausladen können. Dies wurde sowohl vom Vermieter als auch Tochter abgelehnt und ich wurde wegen meiner Bitte zum Gespräch gerufen. Das bestand nur daraus mir jegliche Dinge die nix mit der Sache zutun hatten vorzuhalten. Nun gut, es ging dann weiter. Ich habe eine sehr hohe Nebenkostenabrechnung bekommen, welche mir recht merkwürdig vorkam. Ich sagte dem Vermieter, dass ich diese prüfen werde. Ich habe diese zum Anwalt zur Überprüfung gebracht. Dies zieht sich leider durch die Feiertage. Daraufhin suchte der Vermieter mal wieder unangekündigt das Gespräch, welche recht harmonisch verlief. Ich bekam aber leider den nächsten Tag einen Brief vom Vermieter in dem er noch weitere Kosten für andere Dinge forderte. Der Vermieter hat nun schon zwei Mieter herausgestellt und mit ihnen einen Rechtsstreit gehabt und nun bin scheinbar ich dran. Mir geht es zunehmend schlechter in dieser Wohnung. Ich will eigentlich gar nicht nach Hause und bin fast immer woanders. Es belastet mich so schlimm, dass ich psychosomatische Symptome habe. Ich verstehe das Ganze nicht. Ich bin ruhig, kaum zuhause und zahlen seit Jahren immer pünktlich meine Miete und trotzdem kann ich hier nicht in Frieden leben. Ich suche aufjedenfall nach einer anderen Wohnung aber so leicht ist das leider nicht da ich momentan noch in meiner Lehrersausbildung bin und recht wenig verdiene. Zumal diese eh schon stressig genug ist. Ich bin gerade froh mir das von der Seele zu schreiben, könnte aber zugleich heulen.
Habt ihr Tipps wie ich mit dieser Situation besser zurecht kommen könnte?


Danke schon mal im voraus

02.01.2021 13:55 • 07.02.2021 x 1 #1


32 Antworten ↓


Ja, natürlich. Erstens: trete in einen Mieterverein ein. Zweitens: lenke jedes Gespräch in Zukunft in deinem Sinn, wirklich jedes. Du bist nicht die Angestellte des Vermieters und noch weniger der (bescheuerten) Tochter. Du bist eine zahlende Kundin (ähnlich wie in einem Hotel) und hast nur drei Pflichten: Miete pünktlich bezahlen, Hausordnung einhalten und Wohnung (Mietsache) pfleglich behandeln. Der Vermieter muss all seine umfangreichen Pflichten erfüllen, dazu gehören insbesondere transparente nachvollziehbare Betriebs- und Heizkostenabrechnungen. Ansonsten brauchst du überhaupt nichts zu denken, zu tun, zu beachten. Ein reines Vertragsverhältnis - und glaube mir, du hast die bessere Position. Niemand darf dir ein Gespräch aufzwingen, das ist Nötigung. Du kannst jedes Gespräch sofort beenden, ganz wie du willst. Ich würde es immer sehr höflich machen und ohne jede Begründung (keine Rechtfertigungen). Zum Beispiel kannst du sagen: Danke, ich habe keine Zeit und kein Interesse an einem Gespräch mit Ihnen. Wenn es etwas Wichtiges ist, wäre es gut, sie würden es mir schriftlich zukommen lassen, dann kann ich mich damit befassen, einen schönen Tag für sie. Mit der Tochter hast du überhaupt nichts zu tun. Als freundliche Nachbarin grüßt man sich, mehr ist nicht erforderlich. Jedes Thema, das das Mietverhältnis betrifft, ist für die Tochter vollkommen tabu, außer sie hat eine schriftliche Vollmacht als Hausverwaltung. Drittens: finde eine schöne Wohnung für dich. Vielleicht kannst du in einem anderen Haus eine tolle WG eröffnen, andere suchen auch ...
Und bloß keine Ausflüchte (es geht nicht, es ist zu teuer, ich finde doch nichts usw.) Alles Unsinn, überall findet man etwas. Sobald du Mitglied im Mieterverein bist, wirst du dich besser fühlen. Der Vermieter und seine arme Tochter scheinen kaputte Menschen zu sein, hab etwas Mitleid, aber zeige es nicht, nimm großen Abstand. Es sind fremde Kreaturen und sie haben nicht ein Fünkchen Macht über dich. Du kannst auch ein Kaffeekränzchen mit anderen Mietern, die schikaniert werden, organisieren - das tut sehr gut und man fühlt sich gleich viel besser, stärker und befreiter.
Ein gutes neues Jahr für Dich!

A


Mietverhältnis belastet mich

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Warum suchst du dir keine andere Wohnung? Auch wenn du wahrscheinlich in allem im Recht bist, wird sich die Situation mit deinem Vermieter, seiner Tochter und dir nicht ändern.
Violetta

@Violetta
Ich bin auf der Suche. Ich habe schon sämtliche Wohnbaugesellschaften und co. angeschrieben und mich angemeldet. Habe sogar den Wohnberechtigungsschein beantragt und bekommen. Ich wohne leider in einer Großstadt hier ist bezahlbaren Wohnraum leider rar.

Dann geb nicht auf. Das wird bestimmt klappen selbst wenn es länger dauert.

In jeder Großstadt findet man etwas, ich spreche aus Erfahrung. Glaube daran!

Danke ihr seid toll.
Ein Danke auch an @Fauda das tat gut und hat mir Mut gemacht. Ich muss aus dieser Opferposition heraus.
Ist es denn sinnvoll im Mieterverein zu sein und eine Rechtsschutzversicherung zu haben. Habe seit Jahren meine Rechtsschutz die auch für Mietangelegenheiten da ist. Ich werde mir aufjedenfall zu Herzen nehmen, das Gespräch in meine Richtung zu lenken und mich nicht einschüchtern zu lassen. Ich zucke nämlich inzwischen bei jedem Klingeln an der Türe zusammen, weil ich denke es ist schon wieder der Vermieter oder seine Sippe. Die Nebenkostenabrechnung liegt ja schon beim Anwalt und er meinte schon, dass die schonmal deswegen nicht rechtens ist weil sie über 12 Monate geht. Er meinte noch er bespricht die weitere Vorgehensweise nach den Feiertagen mit mir.
Übrigens habe ich stark das Gefühl, das seine Tochter Privilegien auf unsere Kosten hat. Sie nutze jahrelang einen Luftentfeuchter im Keller für die Wäsche. Da dieser aber nix bringt für das Trocknen der Wäsche habe ich ihn ausgestellt aber sie hat ihn trotzdem immer durchlaufen lassen. Außerdem hängt sie den kleinen Wäschekeller zu und keiner von uns kann seine Wäsche aufhängen kann. Und nun zahlen wir alle das 3 fache an Allgemeinstrom. Mich ärgert das Verhalten von ihr und ihm versuche mich aber so gut es geht abzugrenzen. Ich werde gleich am Montag nochmal alle Wohnbaugesellschaften anrufen bei denen ich mich beworben habe und werde nachhaken. Ich hoffe das Beste aber vermutlich wird der Vermieter auch einen Rechtsstreit provozieren wie bei den anderen beiden Nachbarn. Ich habe ein gutes Verhältnis zu allen anderen Nachbarn und die die ausgezogen sind haben mich aufjedenfall bekräftigt sich nix mehr von ihm gefallen zu lassen. Ich merke aber auch wie mich das Ganze mitnimmt und ich beim Schreiben innerlich zittere.

Du musst da raus.
Das wird nichts mehr.

Alles Gute und auch fuer den Abschluss vom Studium

Sehr gut, du bist mit der Rechtsschutzversicherung genügend abgesichert. Da ist keine Mitgliedschaft in einem Mieterverein mehr nötig. Alles andere klingt auch sehr gut. Du brauchst keine Nervosität wegen Klingelns zu haben. Du kannst dem Vermieter sagen, dass du keine unangekündigten Besuche willst, denn du brauchst sie nicht und sie stören dich. Wenn er es trotzdem macht, Datum, Uhrzeit und eventuelles Blabla des Vermieters notieren (für eine eventuelle spätere Verwendung), ihm gar nichts sagen, immer nur höflich das Gespräch beenden, bzw. gar nicht einsteigen. Das mit dem elektrischen Gerät, das du mitbezahlst, würde ich durch Fotos mit Datum dokumentieren. Das ist überhaupt nicht in Ordnung. Da sollten sich alle Mieter gemeinsam gegen wehren, schriftlich (alles nur schriftlich). Schade, dass es solche Vermieter gibt, es geht auch anders.

Rechtsschutz ist super. Der RA kann dann alles nochmal überprüfen (Endabrechnung). Mieterverein brauchst Du dann nicht, ich bin in einem aber als Vermieter. Da musst Du auch einen Betrag zahlen aber Du kannst ja immer Deinen RA befragen.

Recht haben,heisst nicht Recht bekommen.
Der Vermieter u die Tochter werden weiter Wege finden,ihr das Leben zur Hoelle zu machen.

Ich wuerde ausziehen und wenn es auch erstmal etwas ausserhalb waere,so koennte ich gar nicht lernen u mich auf das Examen vorbereiten.

Eben. Wenn Fu nicht mal mehr nach Hause gehen magst .... Das Leben ist zu kurz als Dich über so einen Mist zu ärgern.

Natürlich ist umziehen die Option überhaupt. Bis das aber funktioniert, bin ich ganz bei @Fauda .

Alles protokollieren, alles schriftlich, alles freundlich abwimmeln. Alleine das Tun oder nimmer Tun bringt Erleichterung. Ich selbst bin ja meistens null schlagfertig, einmal hat mich aber mein Handy gerettet, als es nur noch unterste Schiene wurde. Hab es hochgehalten, gesagt, ok, das Gespräch wird jetzt aufgezeichnet, bitte weiterschreien..... Dann war Ruhe.

Ohne Einwilligung darf man Gespräche nicht aufzeichnen.

Zitat von Birdie76:
@ViolettaIch bin auf der Suche. Ich habe schon sämtliche Wohnbaugesellschaften und co. angeschrieben und mich angemeldet. Habe sogar den Wohnberechtigungsschein beantragt und bekommen. Ich wohne leider in einer Großstadt hier ist bezahlbaren Wohnraum leider rar.


Ok, sorry, das wusste ich natürlich nicht

Danke nochmals an alle für soviel Zuspruch. Das tut sehr gut.
@Icefalki Umziehen ist natürlich die erste Wahl aber wie du auch sagst bis dahin muss ich mich noch mit ihm herumschlagen.
Ich habe mir inzwischen angewöhnt alles zu protokollieren auch aus Erfahrung der anderen beiden Mieter. Hier hat der Vermieter auch noch beim Auszug versucht jegliche Kosten auf die Mieter abzuwälzen.
Das mit der Aufnahme hatte ich zuerst auch im Kopf und da kam mir dann dass es nicht legal ist und deshalb habe ich eine weitere Person mit zum Gespräch mitgenommen. Ich habe nur ein wenig Angst, dass der Vermieter mir durch meine Reaktion mit einer Eigenbedarfskündigung droht. Dies hat er mal im Beisein aller Mieter gesagt als es um etwas ging wo wir meinten dass es nicht rechtens ist. Sein Wortlaut wenn sie das nicht machen dann kündige ich sie ganz schnell wegen Eigenbedarf

Das ist doch völlig egal, ob er Eigenbedarf anmeldet. Bis du ausziehen musst, gelten Schutzfristen.

Darf ich dich fragen wie lange diese Schutzfrist denn ist?
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Zitat von Birdie76:
Sein Wortlaut wenn sie das nicht machen dann kündige ich sie ganz schnell wegen Eigenbedarf


Schatzilein, der hat null Ahnung, ihr leider auch. In der Regel bekommt man Mieter viel schlechter raus als rein. Vermieter, die Pech mit ihren Mietern haben, können davon ein Lied singen.

Was aber immer zum Kotzen ist, das sind diese Gartenzaunstreitereien , da gewinnt letztendlich keiner, es sei denn, du hast ein Exemplar vor dir, dem das Spass macht.

Was diese verbotenen Aufnahmen anbelangt, mach folgendes: Wenn er dich nervt, sag ganz nett, ich möchte diese Anweisung schriftlich haben und werde überprüfen, ob sie Rechtens ist. Sollte dies der Fall sein, werde ich mich selbstverständlich an meine Verpflichtungen halten. Dann gehst du weg.

Fertig.

Wegen Eigenbedarf: Er kann nicht einfach so damit drohen.

Eine Eigenbedarfskündigung muss so genau begründet werden, dass der Mieter anhand der Begründung nachprüfen kann, dass gemäß den gesetzlichen Bestimmungen tatsächlich Eigenbedarf vorliegt. Fehlt die Begründung oder ist sie unvollständig, so ist die Eigenbedarfskündigung unwirksam.

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