Liebe @tanyafaa,
was eine heftige Geschichte Ich kann einiges nachfühlen, meine Mutter ist auch im Mai gestorben (allerdings total unerwartet) und auch wir hatten kein gutes Verhältnis mehr (es gibt hier im Forum einen Beitrag darüber). Trotz allem habe ich sie im Krankenhaus besucht und bin im Nachhinein auch froh darüber, sie hat sich wohl auch darüber gefreut.
So ganz langsam kann ich es akzeptieren, dass sie nun weg ist und dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss. Es gab nie eine Aussprache, aber auch keinen direkten Streit mehr während ihrer letzten Tage.
Die Ehe meiner Eltern war wohl ähnlich wie die von deinen, mein Vater ist auch sehr früh gestorben (mit 60). Zu Lebzeiten haben sie sich gehasst, aber nach seinem Tod hat meiner Mutter auch recht lange die trauernde Witwe gespielt. Und es war plötzlich auch alles nicht mehr so schlimm. Ich denke, bei deinem Vater ist es gerade ähnlich.
Ich glaube, wir sollten froh sein, dass wir selbst uns nicht so belügen, bloß weil die Person verstorben ist. Ich finde das so heuchlerisch…..
Mein Vater hat mich gehasst, ich habe nie dem Bild der Tochter entsprochen, die er haben wollte. Das Enterben hat er allerdings schon zu seinen Lebzeiten gemacht, bzw. er hat meinem Onkel, von dem ich eine stattliche Summe erben sollte, so lange bequatscht und mich bei ihm schlecht gemacht, bis dieser meinen Vater statt mir als Erben eingesetzt hat. Tja, leider hat es ihm nichts gebracht, er hat meinen Onkel nicht überlebt. Karma?
Als er gestorben ist, wollte meine Mutter mir meinen Anteil von seinem Erbe (was aber nicht viel war) geben, aber ich hatte - genau wie du - zu viel Stolz, um es anzunehmen. Es hätte mir sicher auch kein Glück gebracht. Wenn mir jemand zu Lebzeiten nichts gegönnt hat, dann möchte ich sein Geld auch nach seinem Tod nicht, auch wenn es mir tausendmal zustünde.
Darf ich dich fragen, ob du auf der Beerdigung deiner Mutter warst?
13.08.2023 00:56 •
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