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Heute wird Trauer viel zu schnell pathologisiert. Das liegt wohl auch daran, dass Sterben in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema ist mit dem niemand behelligt werden will.

Früher gab es immerhin noch das Trauerjahr. Man trug Schwarz und es wurde akzeptiert, dass man in diesem Jahr eben nicht fröhlich war und funktionierte. Und es wurde dem Trauernden deshalb nicht gleich eine Depression diagnostiziert.

Wenn die Trauer sehr stark ist, kann eine professionelle Trauerbegleitung (Einzel oder Gruppe) sehr unterstützend sein. Dort bekommt man das Verständnis, was man vom Umfeld in der Regel nicht erwarten kann. Sprüche und Ratschläge wie: Jetzt lass doch endlich mal los, Nun reiß dich doch mal zusammen, Nun wird es aber Zeit, dass du darüber mal wegkommst usw. können für Trauernde wie ein Schlag ins Gesicht sein.

Zitat von ArcoIris:
Lass deine Mutter endlich los,

Endlich los? Nach so kurzer Zeit? Nein, Niemals. Jeder hat das Recht, solange zu trauern und daran festzuhalten,
wie er oder sie mag. Die Trauer Damals hat mir alleine gehört und so harte Worte hat niemand zu mir gesagt, der
auch nur ein bißchen Einfühlungsvermögen hat. Laß ihm doch seine Trauer. Es war seine Mama.

Zitat von ArcoIris:
Aber wenn du so wie bisher weitermachst und einfach nicht mal auf dich selbst guckst, habe ich kein gutes Gefühl.

Wenn Du solche Worte zu mir gesagt hättest, hätte ich Dich blockiert. Trauer ist etwas sehr Sensibles, eigenes und jeder hat das Recht damit anders umzugehen. Die Mama ist kaum unter der Erde und dann sagst Du solche Worte?
Beschämend ist das, wirklich. Was Linus jetzt braucht, sind verständnisvolle Worte, aber nicht das was Du sagst,
Du haust ihm die Worte wie einen nassen Lappen ins Gesicht. Das geht gar nicht.

A


Meine Mama ist gestorben ich zerbreche

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@ArcoIris 78 ist doch in der heutigen Zeit kein Alter. Ich bin 70 und fühle mich noch nicht alt. Meine Mutti ist 92 und hängt auch noch an ihrem Leben. Sie macht noch alles alleine. Ihren Haushalt die Einkäufe usw.
Du bist sehr unsensibel. Aber vielleicht ist ja das dein psychisches Problem. Wer gibt dir das Recht zu sagen 78 ist alt?

Manche Sachen finde ich pietätlos und eine Trauerstörung wird vom Arzt diagnostiziert und der Rest ist so was von, bin ich alt genug, um selber zu entscheiden, welche Schritte ich für mich gehe? Der Linus braucht Liebe, Wärme und vor allem Geborgenheit.

Zitat von Reisende_:
Manche Sachen finde ich pietätlos und eine Trauerstörung wird vom Arzt diagnostiziert und der Rest ist so was von, bin ich alt genug, um selber zu entscheiden, welche Schritte ich für mich gehe? Der Linus braucht Liebe, Wärme und vor allem Geborgenheit.

Damals als meine Mama starb, da habe ich immer nach jemanden gesucht, der mich (außerhalb der Familie) wirklich versteht. Einer Bekannten erzählte ich das dann, mein Mann stand neben mir und die sagte, das meine Mama doch schon alt war. Das war für mich wie ein harter Schlag ins Gesicht, ich hatte etwas ganz anderes erwartet. Ist das dann ein Zeichen, das man gehen darf und das es Zeit war, das sie endlich geht? So habe ich ihre Worte gefühlt. Ich drehte mich um und bin wortlos gegangen. Mein Mann war an meiner Seite. Er verstand mich. Ich habe dann bitterlich geweint. Ich weine Heute noch, nach 7 Jahren. Der Verlust ist da und wird immer bleiben.
Die Lücke ist da, sie wird nie wieder gefüllt werden können, nie wieder.
Da braucht es nur ein Geruch zu sein, eine Erinnerung, dann wird mir bewußt, das es nie wieder so sein wird, wie es einmal war. Nie wieder.

Zitat von WayOut:
@Linus42 Lieber Linus, Lass das mit dem Krankenhaus. Ich weiß, es ist unerträglich zu verstehen, dass es eben Dinge gibt die „einfach so ...

Der Titel oben heisst, meine Mama ist gestorben, ich zerbreche und wenn ich dann so eine mutmachende Triggerwarnung bekomme. Es ist nicht gegen dich, ich bin auch oft unreflektiert, aber woher sind die Quellen? Ist das gegoogelt oder bist du da irgendwo tätig, um einen derart Hoffnung zu nehmen? Ich gelte nicht als geheilt, aber die Hoffnung geht zum Schluss und ich für mich glaube, dass es immer noch was Gutes gibt. Das ist subjektiv, meine Meinung. Nur Negatives ist kontraproduktiv für einen Menschen, der gerade jemanden verloren hat.
Nimm es mir nicht persönlich, bitte und ich reiche dir dann auch die Hand.

Zitat von Tink59:
78 ist doch in der heutigen Zeit kein Alter.

Es gibt aber trotzdem viele Leute, die schon in diesem Alter sterben. Meine Mutter war 79, ihre Schwester 78 und meine Oma 82. Ich erwarte für mich kein höheres Alter. Es liegt wohl in der Familie bei den Frauen. Mein Vater starb sogar mit 61 (ihn habe ich schon überlebt) und mein Opa väterlicherseits mit 64. Ich würde nie Ärzte oder sonstwen dafür verantwortlich machen. Es ist wie es ist.

Lieber Linus,
mein Beileid. Meine Mutter starb vor drei Jahren, ich grüße sie oft noch und manchmal fehlt sie mir. Du hast jetzt den Schmerz dieses schweren Verlustes vor dir, da musst du durchgehen. Dieser Schmerz ist echt. Es sind nicht diese eingebildeten Ängste vor Krankheiten sondern es ist echter realer Schmerz. Wenn es dir zu viel wird, sprich mit jemandem. Du kannst übrigens, das ist kein Witz, auch jederzeit einen Pfarrer anrufen und aufsuchen. Du musst weder gläubig noch Mitglied in der Kirche sein. Du wirst dich wundern, welche Gespräche da möglich sind und welche Kraft du auch da bekommen kannst.
Herzlich, Recon

Zitat von Linus42:
Was hier bei mir passiert ist, ist alles so unverständlich. Ich halte den Schmerz nicht aus. Wer hätte letztes Wochenende gedacht, dass dieses Wochenende meine Mama nicht mehr da ist? Seit 3 Tagen ist sie nun nicht mehr da. Und egal, wo ich bin, ich heule nur rum. Ist das normal? Sogar heute im Stau auf der Autobahn. Im Radio eine traurige Musik und es geht los

Das ist ganz normal und berührt mich und jeden

@Schlaflose Ärzte dafür verantwortlich machen, naja. Kann man geteilter Meinung sein. Das sind auch nur Menschen.
Klar sterben manche auch eher. Aber was ist alt und was nicht?! Gerade in der heutigen Zeit werden die Menschen nun mal älter als vor 100 Jahren. Und zu sagen 78 ist alt, finde ich halt nicht. Ich versuche mich auf jeden Fall fit zu halten. Meine Oma ist 95 geworden und meine Mutter ist jetzt 92 und noch fit. Und guck dir Mick Jagger an, der wird 81 und zappelt und rennt auf der Bühne rum, da kann ein zwanzig jähriger nicht mithalten.
Alter ist nur eine Zahl.

Zitat von Abendschein:
Ich weine Heute noch, nach 7 Jahren.

Ich weine auch noch. Im Juli sind es 5 Jahre und es kommt mir manchmal so vor als wäre es gestern erst passiert. Aber der Schmerz verändert sich dennoch.

Man darf das Land der Vergangenheit erwandern,
hin und her,
bis einmal das Hinüber und Herüber
auf einen neuen Weg führt.

Jörg Zink

Mein Vater ist vor knapp 2 Jahren im Alter von 63 Jahren gegangen. Es fühlt sich noch immer an als wäre es gestern gewesen. Aufgrund meiner psychischen Ängste war er einer meiner ganz wenigen Bezugspersonen.

Alte Sachen sind wieder hochgekommen und nahmen überhand, die ich eigentlich bis zu dem Tag gut im Griff hatte. Nun sitze ich deshalb gerade wieder in einer Reha.

Ich wünsche ganz viel Kraft.

@Reisende_
Ich habe jahrelang im krankenwesen gearbeitet ja. Und es war in einer triggerwarnung, mehr kann ich leider nicht machen.
Und es ist eben leider die Realität, dass genau dies passieren kann. Es gibt viele die geheilt bleiben, aber es ist eben leider nicht immer alles rosa.
Sorry wenn du dir den Schuh angezogen hast.

Sorry, aber ich habe schon in einem anderen Treadt, wo es über Papaya gegen Krebs ging bei Youtube ging, mir Gedanken gemacht. Es ist kein Vorwurf, es gibt viel Geschwurbel, und deine Fähigkeiten spreche ich dir nicht ab. Mir ging es darum, an was ich noch glauben kann, wenn jemand gesagt bekommt, er ist geheilt. Es gibt Menschen die glauben dran, denen wird dann noch der letzte Funke genommen.
Nö, rosa ist hier eh nichts, aber es ist auch egal, du hast es in eine Triggerwarnung gepackt.

@Reisende_
Du schreibst ja auch selber in deinem Profil, dass du keine Verantwortung für das übernimmst, was du in triggerwarnungen schreibst
Aber ich kann gut verstehen, wenn man eh schon überreizt ist, dass dann Kleinigkeiten eben das Fass zum überlaufen bringen.
Bitte halte dich von so schwurbelkram fern
Trigger

das einzige was meines Wissens nach während einer Chemotherapie unterstützend wirken kann, was pflanzlich ist, ist mispel.

Alles andere, was Krebs verhindern, verlangsamen oder sonst was soll ist wirklich leider falsche Hoffnung machen. Und ne absolute Sauerei. Es gibt eben leider keine Garantien, dass geheilte für immer geheilte sind oder gesunde es niemals bekommen.
Da hilft mein cbd, kein Brokkoli, keine papayasamen.
Es gibt eben leider Unwägbarkeiten im Leben, mit denen wir leider ALLE umgehen lernen müssen. Der gesunde, dass er es jederzeit bekommen kann und der geheilte dass es wiederkommt.



ABER: genau da liegt der Hase im Pfeffer. Wir leben im HIER und JETZT. Alles andere sind angstbehaftete Zukunftsphantasien, wo sich keiner garantiert, dass diese genau so negativ eintreffen wie wie sie gerade denken.

Aber sei mir nicht böse, ich möchte den Post hier nicht weiter mit offtopic Kram vollhauen, der dem Ersteller nicht wird.

Fühle dich umarmt wenn du willst und: Nur weil wir alles schwarz denken heißt es absolut nicht, dass es so eintrifft

Sorry, lieber Linus, ich wollte dir hier nicht dein Thread kaputt machen. Entschuldigung

78 ist auf jeden Fall kein Alter, wo es total überraschend ist, dass jemand schwer krank wird und dann eventuell auch stirbt. Meine Mutter starb mit 81, meine Oma mit 91, die Mutter eines guten Freundes ist 96.

Ich möchte auch nicht unsensibel sein, aber wenn man Linus ältere Posts liest, sieht man, dass er jedesmal in ein ganz großes Loch und einen kompletten psychischen und physischen Ausnahmezustand gefallen ist, sobald seine Mutter krank war. Und es wurde ihm da schon jedesmal geraten, sich für sich selbst Hilfe zu holen. Meiner Meinung nach ist es nicht nur die „normale“ Trauer, die ihn jetzt plagt und ich sehe eben dringend professionelle Hilfe für ihn von Nöten, wenn er sein Leben noch einmal herumreißen und nicht endgültig in einem tiefen Loch versinken will.

Wenn das als unsensibel angesehen wird, dann ist das so.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von ArcoIris:
78 ist auf jeden Fall kein Alter, wo es total überraschend ist, dass jemand schwer krank wird und dann eventuell auch stirbt. Meine Mutter starb mit 81, meine Oma mit 91, die Mutter eines guten Freundes ist 96. Ich möchte auch nicht unsensibel sein, aber wenn man Linus ältere Posts liest, sieht man, dass er ...

Er hat seine Mutter verloren, an der er sehr hing. Linus leidet und braucht Unterstützung und Begleitung in seinem Leid. Keine Relativierungen und schon gar keine Besserwissereien. Du willst nicht unsensibel sein, bist es aber.

Es gibt für Angehörige Angebote wie Trauergruppen, Trauer-Cafe usw., da unterstützt man sich gegenseitig und es ist Raum für die Trauer. Bei uns hier hat der Hospizverein so ein Angebot. Solche Vereine gibt es eigentlich überall, da würde ich einfach mal fragen wo die nächste Gruppe ist. Oft wird in der Familie über den Verstorbenen gesprochen und man erinnert sich, teilt Erlebnisse und verarbeitet die Trauer auf die Weise. Wenn du wenig Familie hast und auch sonst keine Bezugspersonen, wäre so ein Gruppe vielleicht hilfreich für dich.

Ich bin damals in einer online Trauergruppe gegangen und mit den Leuten mit einigen habe ich heute noch Kontakt.

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