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Zitat von Reconquista:
Er hat seine Mutter verloren, an der er sehr hing. Linus leidet und braucht Unterstützung und Begleitung in seinem Leid. Keine Relativierungen und schon gar keine Besserwissereien. Du willst nicht unsensibel sein, bist es aber.

Eben, professionelle Unterstützung und Begleitung, von nichts anderem habe ich geschrieben.
Ich kenne alle seine Posts, nicht nur diesen. Und deshalb fürchte ich, dass das Forum hier das nicht leisten kann. Er braucht reale Menschen, die ihm helfen, die er eben in seinem Leben nicht hat.

Ich relativiere nicht und ich weiß auch nichts besser. Ich versuche nur, Linus aufzurütteln. Er hat vor Ort niemanden, muss im Job eine Maske tragen (oder glaubt das zumindest) und nun ist auch noch sein Supergau eingetreten.
Ich versuche ihm nur zu sagen, dass seine Mutter mit 78 sterben durfte und er nun sich endlich mal um sich selbst kümmern soll. Mehr nicht.

Das mag ja alles sein. Dennoch steht hier nun erstmal der Schock und die Trauer im Vordergrund und da können wir hier schon ein bisschen Auffangen und mit Verständnis unterstützen, aber natürlich keinen eventuell notwendigen Therapeuten bzw. Therapie ersetzen.

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Meine Mama ist gestorben ich zerbreche

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Zitat von ArcoIris:
Ich versuche ihm nur zu sagen, dass seine Mutter mit 78 sterben durfte und er nun sich endlich mal um sich selbst kümmern soll. Mehr nicht.

Das ist ein hoher Preis, finde ich.

Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure so zahlreichen netten und tröstenden Worte. Auf @ArcoIris heftige, pietätlose Schläge in die Magengrube mag ich nicht weiter drauf eingehen! Nur so viel: Meine Mama war kein, kleines, armes Mütterlein. Sie war 77 Jahre und vom Kopf und Geist her, wie eine 50-Jährige. Eine lebenslustige Frau, die 3 Mal im Jahr auf ihrer Insel Mallorca war und dort regelrecht aufblühte. Meine Mom fuhr Auto, war stets top gekleidet und war eine Kämpferin. Leider musste sie immer wieder gegen Krankheiten ankämpfen. Mama liess sich aber niemals unterkriegen und wollte leben. Sie hat allen gezeigt, was es heisst, zu kämpfen, sich niemals hängen zu lassen! Und sie hat es immer wieder geschafft, sich ins Leben zurück zu holen. Ich hab ihr tausendmal gesagt: Wow, ich bin stolz auf Dich! Auch als die Ärzte sie aufgaben: SIE HAT ES ALLEN GEZEIGT UND KAM ZURÜCK! Und nein, ArcoIris: Ich werde sie nicht los lassen! Wir werden für immer verbunden sein. Denn, ich bin und war so stolz auf meine Mom.

Leute, ich komme mit dem Schmerz nicht klar. Ich werde morgens wach und dann kommt die Bombe: Es war kein Traum. Mama ist wirklich nicht mehr Auch, wenn ich mich beim aufstehen noch zusammenreissen kann. Vielleicht auch noch beim rasieren. Spätestens aber unter der Dusche geht das weinen wieder los. Diese völlig unwirkliche Situation: Mama ist nicht mehr da - es zerreißt einfach meine Seele.

Heute habe ich mich wieder an ihr Grab gesetzt. Ich bin im Moment zweimal am Tag auf dem Friedhof. Ich war sogar heute noch um 21 Uhr bei ihr am Grab. Setze mich dann auf ihren Grabhügel und halte einfach meine Hand darauf. Es tut zwar weh, sehr weh... aber ich rede dann mit ihr. Was wir uns immer gesagt haben war: Ich brauche Dich noch was... komm ja nicht auf die Idee und mach Dich vom Acker! Meine Mama sagte dann immer: Ich kann Dich noch nicht alleine lassen! Und ich brauche Dich doch auch! Jetzt ist sie einfach gegangen..... Das ist so heftig. Ich kann nur jeden raten: Wenn Ihr noch Eure Mama und den Papa habt: GEHT ZU IHNEN! DRÜCKT SIE! HABT SIE LIEB! Und bitte: Sagt es ihnen auch! Geht heute noch zu ihnen und drückt sie! Drückt sie ganz fest. Denn, sie werden Euch fehlen, wenn sie gehen......

Ich würde alles machen, wenn ich meine Mama wiederhaben könnte. Mein Herz tut so weh. Ich bin wieder am heulen. Es ist so unfassbar unwirklich.

In 2 Wochen wäre sie nach Mallorca geflogen. In 3 Wochen wäre ich hinterher geflogen und hätte sie wieder abgeholt, wäre eine Woche geblieben und dann wären wir gemeinsam nach Hause geflogen.

Doch jetzt habe ich nur noch ihr Grab...

Zitat von Linus42:
Leute, ich komme mit dem Schmerz nicht klar.

Gib Dir Zeit, lieber @Linus42 , alles braucht seine Zeit. Ich verstehe Dich, ich habe diesen Schmerz
auch so deutlich gespürt. War auch viel auf dem Friedhof, manchmal stundenlang da gesessen
und mit Mama/Papa geredet. Es tat so weh und ich habe sehr viel geweint. Manchmal heule ich
Heute noch. Ich glaube auch fest daran, das die Verstorbenen uns hören. Manchmal gab es viele
Zeichen. Ich war einmal in einer anderen Stadt. Bin zum Auto gegangen und das Auto war mit tausenden,
kleinen weißen Federn geschmückt. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ob das Mama war?
Wenn Du das so schreibst lieber Linus, dann denke ich oft, das könnte ich sein, die um ihre Mama
weint und spricht von ihr.

Ich schließe mich Dir an und sage, wenn ihr noch Mama und Papa habt, dann drückt sie so oft es
geht und sagt es ihnen. Denn wie Linus schon sagt, irgendwann sind diese Plätze leer und sie kommen
nie mehr zurück.. Nie mehr

Mein Beileid zum Tode deiner Mutter

Meine Mutter ist damals mit 43 gestorben, da war ich 23.
Alles erscheint einem unwirklich dann. Bei mir kam dann alles bei der Beerdigung hoch.
Alles Gute dir und viel Kraft

Man tut mir das Leid, dass du so sehr leidest.
Ich schätze ich kann gar nichts tun.
Ich wollte es dir trotzdem schreiben.
Ich lese dich und bin dir nahe.
Alles Kraft der Welt wünsche ich dir.

Sprich mit ihr, niemand kennt sie so gut wie du. Ihr seid euch ähnlich. Höre, was sie dir empfiehlt.

Ihr Lieben...

eine weitere schlaflose Nacht Ein weiterer Horrortag liegt hinter mir. Konnte mich bei der Arbeit tagsüber weitestgehend ohne heulen über Wasser halten. Aber, immer wenn es keiner sieht, halte ich die Hände vor's Gesicht und weine. Es ist die Hölle.

Wannimmer ich kann, gehe ich zum Friedhof. Jeden Tag! Allein FRIEDHOF zu schreiben, fällt mir unendlich schwer. Das kann doch alles nicht wahr sein. Denn meine Mama ist doch nicht auf dem Friedhof. Doch nicht MEINE Mama. Sie war, nein sie ist(?) der stärkste Mensch, den ich jemals gesehen habe.

Sie hat doch so viele Schicksals-Schläge gemeistert. Selbst, wenn alle anderen schon aufgegeben hätten: Meine Mom hat gekämpft. Und auch dieses Mal, da waren alle sicher: Sie kriegt das wieder hin. Zumal sie ja auch von der Überwachungs-Station auf die Normalstation kam. Mein Leben ist nun nur noch ein Trümmerhaufen. Ich trauere so sehr. Jede Faser in meinem Körper tut weh... vor Schmerz...

Ich war heute noch sehr spät abends auf dem Friedhof. Es war niemand mehr da. Hab mich wieder an ihr Grab gesetzt. Eine Hand auf ihr Grab gelegt. So habe ich das Gefühl, ich habe Kontakt zu ihr. Ich habe ihr Fragen gestellt. Es kam keine Antwort...... Ob meine Mama überhaupt weiss, wo sie ist? Ich habe Angst, dass sie nicht weiss, wo sie ist... Sie war immer auf mich fixiert....

Ich habe ihr eine Kerze angemacht. Ich hoffe, sie gibt ihr ein bisschen Licht heute Nacht.

Mama, ich gehe jetzt ins Bett - wollte Dir nur sagen: Ich hab Dich gern Ich meinem Herzen drücke ich Dich jetzt.... Ich vermisse Dich so sehr.... so sehr...

Bei aller Liebe, aber SO völlig am Rad drehen mußt du auch nicht, @Linus42.
Daß du natürlich traurig bist über den Tod deiner Mutter, nimmt JEDER dir ab,
auch wenn du nicht stets hysterisch und untröstlich außer Rand und Band bist.

Zitat von Linus42:
Ein weiterer Horrortag liegt hinter mir. Konnte mich bei der Arbeit tagsüber weitestgehend ohne heulen über Wasser halten. Aber, immer wenn es keiner sieht, halte ich die Hände vor's Gesicht und weine. Es ist die Hölle.

Lieber Linus42,
weine dich aus, die Hölle wird vergehen. Lass dich in die Trauer fallen und „genieße sie“, es ist nun einmal der größte Schmerz von allen, einen geliebten Menschen zu verlieren. Diejenigen, die dir raten, dich zusammenzureißen, leiden mit, kennen es und würden dir das Leiden gerne erleichtern. Denke auch gut über deine liebe Mutter, die nun an anderem Ort ist, gestehe es ihr zu. Sie ging, erlaube es ihr . . .
Ganz herzlich

Zitat von Linus42:
Aber, immer wenn es keiner sieht, halte ich die Hände vor's Gesicht und weine.

Es ist gut und heilsam, dass du weinen kannst und dafür musst du dich auch nicht schämen. Das du momentan nicht schlafen kannst ist auch normal. Sollte diese Schlaflosigkeit längerfristig anhalten, könnte eventuell ein leichtes Medikament sinnvoll sein. Hast du denn ärztliche Unterstützung? Und wie sieht es mit Freundeskreis und Familie aus, gibt es Menschen, die dich verstehen und dich jetzt etwas auffangen können?

Zitat von Gina-Na:
Bei aller Liebe, aber SO völlig am Rad drehen mußt du auch nicht, @Linus42. Daß du natürlich traurig bist über den Tod deiner Mutter, nimmt ...

Lass ihn seine Trauer niederschreiben. Hier ist ein Ort zu dem er flüchten kann. Lass ihn schreiben. Wenn Dich das stört, dann lese hier nicht.

Schreib ruhig lieber @Linus42 rede Dir alles von der Seele. Hier sind Menschen die Dich auffangen.

Zitat von Gina-Na:
Bei aller Liebe, aber SO völlig am Rad drehen mußt du auch nicht, .
Daß du natürlich traurig bist über den Tod deiner Mutter, nimmt JEDER dir ab,
auch wenn du nicht stets hysterisch und untröstlich außer Rand und Band bist.

Genau das meine ich, was mir viele so übel genommen haben. Das ist keine gesunde und normale Trauer mehr. Erst recht nicht in diesem Alter. So ist das, wenn man sich nie richtig abgenabelt hat und ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn es ging mir in meinen Zwanzigern ähnlich.
Die Mutter hat hier schon fast die Partnerrolle übernommen, beide waren total aufeinander fixiert. Deswegen ja auch mein Vorschlag, sich professionelle Hilfe zu suchen. Da muss ganz viel aufgearbeitet werden.

Zitat von ArcoIris:
Das ist keine gesunde und normale Trauer mehr.

Definiere gesunde und normale Trauer...
Und was hat trauern mit dem Alter zu tun?
Sollen Menschen im fortgeschrittenem Alter keine intensive Trauer mehr empfinden dürfen?

Zitat von silberauge:
Definiere gesunde und normale Trauer... Und was hat trauern mit dem Alter zu tun? Sollen Menschen im fortgeschrittenem Alter keine intensive Trauer ...

Genau, ich habe einen Mann und habe auch sehr um meine Mama geweint. Mein Mann hat dazu nichts gesagt. Im Gegenteil er hat mich entweder getröstet oder mich auch in Ruhe gelassen. Linus ist jetzt allein, das macht es umso schwerer. Jetzt zu sagen das er in einem Abhängigkeitsverhältnis zu seiner Mutter stand, ist daneben. Das möchte man doch nicht hören. Verständnis ist da wohl eher angebracht.

Meine Mama ist gestorben als ich 14 war. Ich konnte mich auch nicht verabschieden. Ich bin heute 45. Ich weine heute noch um sie. Es wird mit der Zeit anders und man weint vielleicht weniger, aber der Schmerz ist heute immer noch gleich.
Man kann nicht pauschal sagen wer wie lange auf irgendeine Art trauert. Jeder geht seinen Weg.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ich finde es sehr rührend wie Linus42 hier schreibt .
Jeder muß selber Trauern ich denke da gibt es kein Buch oder ähnliches wie das gehen soll.
Und man kann das nicht einfach so abschalten … alles braucht seine Zeit .

Es gibt schon einige gute (neuere) Bücher über Trauerverarbeitung. Überholt ist, dass die Trauer in ganz bestimmten chronologischen Phasen verläuft und alles was davon abweicht pathologisch ist. Menschen trauern eben sehr individuell. So gibt es auch z.B. Personen, bei denen die Trauer erst nach Jahren ausbricht. Und es gibt auch welche, die gar nicht weinen aber dennoch trauern. Ich habe das alles in der Trauergruppe in der ich zwei Jahre war live erlebt.

Ihr Lieben,

es tut gut, Eure tröstenden Worte zu lesen. Allerdings gibt es auch hier Hater, die ich aber jetzt blockiert habe. Ich möchte auch nicht weiter auf diese Personen eingehen. Ihre Kommentare waren beleidigend .... und wie gesagt. Ich habe sie blockiert. Mein Anstand sagt mir, mich nicht weiter zu diesen Menschen zu äußern.

Ich kann meine Situation im Moment überhaupt nicht beschreiben. Mein Kopf kapiert einfach nicht, was passiert ist. Ich stehe gestern Morgen völlig unausgeschlafen auf... bis dahin alles okay. Ich mache mich fertig für den Job. Dann trinke ich für gewöhnlich noch 2 Tassen Kaffee... und dann auf einmal... ohne Vorwarnung.. geht das Weinen los.

Ich bin komplett aus der Bahn geworfen Wir haben Juni. Da würde meine Mom nächste Woche nach Mallorca fliegen. In 2 Wochen würde ich nachfliegen, eine Woche auf der Insel bleiben und sie dann nach Hause holen. All ihre Freunde sind dann auch auf der Insel. Sie werden auch in diesem Juni da sein. Nur eine fehlt nun Ich werde auch nicht da sein..... Was ist das nur für eine unwirkliche Situation? Nichts ist mehr, wie es war. Ich sollte längst im Bett liegen. Es ist fast 3 Uhr morgens.

Ich war auch gestern wieder zweimal auf dem Friedhof. Da steht auf dem Kreuz des Grabes der Name meiner Mutter. Der Name steht doch nicht wirklich da Doch, da steht ihr Name... Mir zerreißt es die Seele.

Nun bin ich komplett allein... ich habe Niemanden mehr.... So schnell kann sich ein Leben ändern... Und auf einmal haste niemanden mehr... Man steht ganz alleine da.... Es ist so schlimm, allein zu sein.... Jetzt werde ich mich ins Bett quälen.....

Gute Nacht Mama, gute Nacht Papa....

A


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