DieSonneSatans
Ich versuch mal zu beschreiben, was mein Problem ist.
Ich bin im Oktober 2013 von heute auf morgen von zuhause ausgezogen, weil die Situation zuhause für mich unerträglich wurde. Damals war ich 19. Ich bin zum Jugendamt gegangen und hab auch relativ schnell das ,,Okay bekommen, weil wir schon oft Hilfe von ihnen hatten. Ich bin dann zum Jobcenter mit diesem Bericht, hab mir eine eigene Wohnung gesucht und bin dann dort eingezogen- soweit so gut.
Ich hab damals vom Jobcenter noch etwas mehr Geld bekommen, weil ich damals ja noch im Nachmachen meines Realschulabschlusses steckte. Das waren insgesamt ca. 630, - Euro (100 Euro abziehen für Strom).
Ich kam allein in meiner Wohnung anfangs allerdings überhaupt nicht klar- weder mit dem Geld, noch mit meinem Haushalt, noch mit mir selbst- das hatte dann zur Folge dass ich den Realschulabschluss abgebrochen hab, weils mir psychisch einfach extrem dreckig ging.
Danach gings mir praktisch noch schlechter, weil ich zukunftstechnisch jetzt auch noch in der Luft hing und niemandem gesagt hab, dass es mir schlecht geht, weil ich von Anfang an jeder aus meiner Familie dagegen war das ich von zuhause auszog- ich wollte jedem beweisen, dass ich allein klar komme.
Kam ich aber nicht. Es gab Tage da kam ich überhaupt nicht mehr aus dem Bett und hab den ganzen Tag geheult- und weil meine soziale Phobie sich in der Zeit um einiges verstärkte, bin ich nicht mehr raus und nicht mehr an den Briefkasten gegangen.
Das hatte fatale Folgen, weil die GEZ mir natürlich Briefe geschickt hat und ich die bis heute ignoriert hab. Dann hab ich Schulden gemacht wegen Schwarzfahren, bekam noch einen netten Brief von der Videothek- alles Schulden, die nicht sein mussten- man kanns sich auch schwer machen, nicht wahr?
So, nun das eigentliche Problem. Meine Großtante ist Beamtin bei der Post und meinte, es wäre einfacher, sie würde mein Kindergeld einfach weiterbeziehen und würde es mir dann in bar geben. Ich sagte ihr dann, dass das nicht ginge- ich müsste mein Kindergeld selbst beantragen, sonst würden sie uns die ganze Kohle streichen. Sie meinte dann aber, dass es nicht verboten wäre und sie Beamtin wäre und sie uns sonst das Geld streichen würden- auf dem Wege wäre es eben einfacher und ich hab ihr vertraut, sie hatte halt mehr Ahnung von solchen Dingen als ich damals.
Tja, im Juni 2014 kam es dann natürlich wie es kommen musste- unzwar hat die Familienkasse dann Wind davon bekommen, das ich nicht mehr zuhause wohne, schon über 18 bin und meiner Mutter das Kindergeld natürlich gestrichen- inclusive die 2000 Euro die sie der Familienkasse zurückzahlen musste, weil sie eben einfach so ,,bezogen hat.
Das war zu der Zeit eine richtig beschissene Situation, weil genau zu dem Zeitpunkt eine Menge Kosten auf mich zukamen- ich war in einer Tagesklinik, zu der ich täglich hinfahren musste- Monatskarte 70 Euro, die ich glücklicherweise immer von der Krankenkasse wiederbekam. Aber ich hatte auch Schulden- und die häuften sich eben auch, was wiederrum meine Schuld war, weil ich den Ar. einfach nicht hochbekommen hab, da anzurufen. Ich hab sie trotzdem abbezahlt- ich musste von meinen 220 Euro, die ich monatlich noch vom Jobcenter bekam also 130, teilweise 160 Euro abgeben- das Geld hat vorne und hinten nicht gereicht und hätte mein Freund mich nicht finanziell unterstützt dann weiss ich nicht was geworden wäre.
Zudem die 100 Euro Strom, die ich ab da natürlich nicht mehr bezahlen konnte, weil ich dafür einfach nach einiger Zeit kein Geld mehr hatte. Das hat sich natürlich auch zu einer Nachzahlung angehäuft, von der ich bis heute keine Ahnung hab wie ich die begleichen soll.
Jedenfalls haben meine Großtante und Ich dann schnell den Antrag zur Familienkasse geschickt. Ungelogen- erstmal schickten sie uns einen Brief, wo sie bestimmte Unterlagen brauchten- darauf folgten (dazwischen immer ein Zeitraum von fast drei Wochen) noch mehr Briefe wo sie Unterlagen brauchten, die sie schon längst hatten.
Insgesamt brauchte die Familienkasse- und das nur weil meine Großtante denen einmal richtig die Hölle heiss gemacht hat- fast sechs Monate um mir mein Geld nachzuzahlen und damit ich wieder Geld bekomme.
Da war erstmal alles in Ordnung, weil ich auch meine Schulden abzahlen konnte- zumindest die Allerwichtigsten.
Tja, seit Februar haben sie mir das Kindergeld wieder eingestellt. Der Grund ist, das ich schon 21 wäre und man da kein Kindergeld mehr bekommt- allerdings schreiben sie, dass ,,seelisch schwer behinderte Menschen (unter deren Cluster ich bei ihnen längst falle!) Kindergeld bis zum 25. Lebensjahr erhalten.
Ich könnte es also weiterbeziehen- aber dann müsste ich wieder nen Antrag stellen und ich kanns mir einfach nicht leisten, nochmal fast ein Jahr auf mein Geld zu warten. Ich muss meine Stromrechnungen bezahlen. Ich kann nicht mehr richtig einkaufen, ich kann niemanden mehr besuchen und mit niemandem mehr wohin gehen. Ich schaff das nervlich einfach nicht mehr, von 70 Euro den Monat auszukommen.
Jedenfalls habe ich dann meine Sachbearbeiterin bei der ARGE kontaktiert- diese schickte mir dann einen Brief wo drinsteht, sie bräuchte unbedingt eine letzte Nebenkostenabrechnung meines Vermieters und einen Bescheid der Kindergeldkasse, wo drinsteht dass ich offiziell kein Kindergeld mehr beziehe- dann würde ich das volle Geld von der ARGE bekommen.
So erstmal hab ich dann meinen Vermieter kontaktiert- allerdings schon vor fast vier Wochen. Er meinte er würde die Nebenkostenabrechnung fertig machen, es würde allerdings bis zu einer Woche dauern- war ja kein Problem. Nun, jetzt ist es schon 4 (!) Wochen her und er hat sch nicht gemeldet- ich erreiche ihn weder für E-Mail, noch über Telefon. Eben traf ich meine Nachbarin im Flur und sie meinte, er sei im Urlaub.
Dann kontaktierte meine Großtante gestern die Familienkasse und DIE meinte, sie bräuchten meinen Leistungsbescheid, in dem drin steht wieviel ich vom Jobcenter bekomme, dann würden sie mir das Kindergeld nachzahlen und dann weiterzahlen bis ich 25 bin.
DIESEN Leistungsbescheid brauche ich aber erst noch- weil ich meinen Weiterbewilligungsantrag vor drei Tagen erhalten habe, in dem drinsteht, dass mein Jobcenter die Nebenkostenabrechnung meines Vermieters benötigt um mir meine neuen Leistungen auszurechnen!
Ich muss sagen, ich bin ein wenig verzweifelt- ich hab einfach Angst, dass das mit der Familienkasse wieder sechs Monate dauert- wie gesagt, ich kann nicht mehr von 70 Euro pro Monat leben.
Ich liege nachts ständig wach deswegen- ich bin echt verzweifelt. Und ich fühl mich schlecht wegen meiner Großtante, weil sie mir ständig Geld gibt...ich will keine Almosen. Ich will alles alleine schaffen. Ich brauche das Gefühl, alles allein zu schaffen.
Natürlich, mein Freund steht mir finanziell sehr zur Seite- aber ich will auch nicht immer von ihm das Geld annehmen. Ich bin doch nicht so Auch wenn er immer meint, wir seien ein Pärchen und halten zusammen- sein Geld wäre mein Geld. Aber für mich ist das nicht so einfach..
Ich arbeite grade daran, meine soziale Phobie zu überwinden um einen Nebenjob antreten zu können- wenn die es nicht hinbekommen, muss ich es eben selber machen- bloß eine Dauerlösung ist das nicht.
Am 1. September trete ich eine Ausbildung an, die psychisch von Psychologen, Sozialpädagogen und Therapeuten betreut wird- da würde ich wieder BaFög bekommen. Das wäre so mein Licht am Horizont- aber ich muss bis dahin eben irgendwie über die Runden kommen.
Jetzt gehts mir besser. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Probleme.
30.03.2015 13:50 • • 30.03.2015 #1