ich brauche mal eure Meinung zu meinem Liebesleben. Aber dafür muss ich euch kurz und knapp auch erzählen, wie mein Leben die letzten 1,5 ablief. Vorweg sei gesagt: Ich bin eine lebensfrohe 22-Jährige Profisportlerin und mir ging es eigentlich immer gut im Leben. Die letzten 1,5 Jahre liefen aber mehr als suboptimal:
Mein Vater hatte drei heikle, knappe Ops, kam dann wieder langsam durch mehrfache Rehas auf die Beine, und erlitt dann einen Herzinfarkt vor meinen Augen. Er hat ihn überlebt, aber nur knapp. Parallel war ich 10 Monate krank mit immer wiederkehrendem Fieber und Mandelentzündungen, Kopfschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen, eine Diagnose konnte mir nicht gestellt werden, was in acht Packungen Antibiotikum, vier Krankenhausaufenthalten, drei Operationen an Nase und Hals und letztendlich meiner Genesung resultierte. Kurz darauf starb mein Onkel an Nierenversagen, zwei Familienfreunde wurden mit Krebs diagnostiziert und parallel starb meine Oma, die mir einer der wichtigsten Menschen war, infolge mehrerer missglückter Ops.
Inzwischen habe ich große Angst vor Krankheiten, dazu hab ich auch schon einen Thread in dem entsprechenden Forum verfasst. Jedenfalls nun zu meinem Liebesleben:
Während des ganzen oben beschriebenen Unglücks befand ich mich in einer wirklich schmerzhaften, toxischen Beziehung mit einem 26-Jährigen, mit dem ich immer wieder in ON-OFF Muster verfiel. Er war mein (Zweit-)Trainer, in dem Sport, den ich professionell mache. Als ich mich dann nach monatelangem Hin-und-Her mit diesem toxischen Mann trennte, lernte ich schon kurz später im Krankenhaus einen neuen Mann kennen, der mich wirklich faszinierte. Und zwar einen meiner Ärzte! Wie alt genau er war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, aber mir war klar, dass er alterstechnisch mein Vater hätte sein können. Jedoch sah er unfassbar gut aus, alle im Krankenhaus schwärmten für diesen Mann, und er ging mir seit unserer ersten Begegnung, meiner OP-Nachuntersuchung - nicht mehr aus dem Kopf. Nach meiner Entlassung addete ich ihn auf Facebook und er began, mir zu schreiben. Erst über meinen Gesundheitszustand, dann über sein Privatleben. Wir verstanden uns sofort sehr gut und schrieben tagelang, bis er mich zu sich zum Serie-Gucken einlud. Nach kurzem Zögern sagte ich zu und traf ihn ein paar Tage später. Das Date war klasse, endete tatsächlich aber direkt auch im Bett. Ich glaube wir haben beide nicht an was festes oder langfristiges gedacht, sondern an Spaß, als wir uns das erste Mal trafen. Ich meine bei diesem Altersunterschied . dachten wir beide nur daran denke ich.
Jedenfalls hat sich das ganze total anders entwickelt: Wir trafen uns wieder, und wieder und verstanden uns einfach blendend. Jeden morgen macht mein Schatz mir Frühstück und bringt es mir ans Bett, obwohl er eh schon so früh raus muss durch seinen Job. Wir sehen uns mindestens vier Mal pro Woche, und dass obwohl er Kinder hat, die öfter bei ihm sind. Obwohl wir beide überglücklich sind, halten wir die Beziehung aktuell mehr oder weniger geheim: Denn uns trennen 30 Jahre! Und wir fürchte wohl beide die Reaktion unserer Familien: Gerade da seine Töchter mit 14 und 16 in keinem einfachen Alter sind. Außerdem war er zwar von der Mutter der beiden schon lange getrennt, aber auf dem Papier noch nicht geschieden, dass passierte durch Corona erst im Oktober diesen Jahres. Meine Mutter und ein paar meiner Freunde wissen um die Beziehung und nach anfänglichem Unverständnis stehen sie nun voll hinter mir. Auf seiner Seite wissen es sein bester Freund und einer seiner Kollegen und sind auch okey damit.
Nach 4 perfekten Monaten mit ihm musste ich dann für den Profisport sehr weit wegziehen, und zwar auf einen anderen Kontinent. Trotz der unfassbaren Distanz hat er nicht gezögert, blieb bei mir und hat auf mich gewartet. Die erste Fern-Periode lief richtig gut, wir telefonierten andauernd und er schickte mir Pakete mit Geschenken. Zuletzt war ich wieder in Deutschland bei ihm und wir verbrachten ganz viel Zeit. Vor 5 Tagen musste ich dann wieder zurück zum Trainingsstandort. Trotzdem kennen wir beide weder Familie noch Freunde des anderen, außer er meine Mutter (durch Zufall im Krankenhaus) und ich alle seine Kollegen (ebenso durchs Krankenhaus). Bewusst vorgestellt haben wir uns sonst aber niemanden, aber das war durch Corona nun sowieso kaum möglich. Ich liebe dich haben wir allerdings auch nicht gesagt bisher; ich nicht, weil ich finde, der Mann sollte es zu erst sagen. Dass es aber eine Beziehung ist, ist klar besprochen. Er sagt mir auch oft, dass ich ihm fehle, meldet sich trotz stressigem beruf und momentan sehr schwierigen Kindern (und Extra) permanent und zeigt auch ab und an Eifersucht.
Soviel erst einmal zu unserer Beziehung. Nun habe ich aber ein paar Fragen an euch als unvorbelastete Außenstehende:
1. Glaubt ihr meine Partnerwahl hat etwas mit meinem Familien-Unglück zu tun?
2. Was will ein 52 Jähriger eigentlich von einer 22 Jährigen? (Ich zweifle nicht an seiner Liebe! Aber möchte gern mehr seine Sicht der Sache verstehen)
3. Habt ihr mal was Ähnliches erlebt?
4. Nach nun 9 Monaten Beziehung, wann glaubt ihr wird er mal ich liebe dich sagen oder mich seinen Kindern vorstellen?
5. Hat das rational gesehen eine langfristige Zukunft? Oder bin ich blind vor Liebe?
13.01.2021 07:08 • • 16.01.2021 #1