Es ist so, dass mein Vater an Krebs sterben wird, im besten Fall hat er noch ein paar Wochen, also die Zeit ist sehr begrenzt. Um niemanden zu triggern lasse ich mal die Krebsart und die Symptome weg, fest steht allerdings, dass er sehr aggressiv ist und täglich wächst. Der Krebs ist zum fünften Mal wiedergekommen und es kann einfach nichts mehr gemacht werden, weder Op, noch Chemo. Der Krebs hat bereits gestreut.
Nun liegt er auf der Palliativstation, da seine Frau die Pflege Zuhause nicht mehr übernehmen kann und ich gehe ihn dort täglich besuchen. Sein Anblick macht mich komplett fertig, das ist nicht mehr mein Papa, das weiß ich längst, trotzdem bin ich jedes Mal wie in einer Schockstarre. Er ist von oben bis unten mit Morphium zugedröhnt, was ihn Gott sei Dank schmerzfrei macht, außerdem lebt er in seiner eigenen Welt und hat Halluzinationen. Er scheint aber nicht unglücklich dabei, was für mich also schlimm aussieht, ist für ihn nur positiv. Insgeheim weiß ich, dass es so ist, doch verarbeiten kann ich das nur schlecht. Ihn zu besuchen fällt mir jedes Mal so schwer, obwohl ich Abschied nehmen WILL, aber sein Zustand mir auch irgendwie... Angst (?) macht. Er ist eben so anders. Meine Psyche ist ohnehin nicht die Beste, aber ich möchte für ihn stark sein und ihm eben die Unterstützung bieten, die er braucht, auch wenn er das nicht mehr so mitbekommt, wer ich bin.
Er ist noch nicht einmal 50 Jahre alt und sollte noch so viel von mir mitbekommen, mich bei meiner Hochzeit erleben und irgendwann sein erstes Enkelkind in den Armen halten.
Habt ihr Tipps zum Umgang mit diesem Thema? Es würde mir helfen mit jemandem zu sprechen, der mal in einer ähnlichen Situation war und wie er damit umgegangen ist.
Grüße von Jamie
14.02.2017 19:31 • • 19.04.2017 #1