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Zitat von kritisches_Auge:
Der Terminus Narzissmus wird heutzutage geradezu inflationär gebraucht, ähnlich wie der Begriff Depression, nicht jeder der sich schlecht und ...

Das stimmt. Aber wie soll man dann jemanden nennen, der andere manipuliert und willkürlich behandelt, sie seinen Launen ausliefert, Grenzen überschreitet und andere verletzt? Einfach so wie früher, einen "schlechen Menschen"?

Zitat von Fauda:
schlechen Menschen


Würde man über seine Eltern nicht unbedingt sagen. Wenn man aber über Narzissmus stolpert und plötzlich erkennt, was Sache ist, ergibt eben auch vieles Sinn, das vorher so unbegreiflich war.

Natürlich ist nicht alles Narzissmus und nicht jeder Narzisst unbedingt pathologisch.

Mein Vater war aber absolut klassisch. Und die Familienstruktur genauso. Mir persönlich hat das Wissen um das Warum sehr viel bedeutet.

A


Mein Vater und seine Verantwortungsabgabe

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Ich weiß nicht ob Angehörige beurteilen können ob jemand ein Narzisst ist, sie sind nicht objektiv.

Warum sollte ich nicht jemanden für ein Ekelpaket oder einen schlechten Menschen halten, Gehirnscans haben gezeigt, dass dort wo sich bei anderen Menschen Empathie zeigt, nichts davon zu finden ist.

Zitat von Fauda:
Aber wie soll man dann jemanden nennen, der andere manipuliert und willkürlich behandelt


wie @Susanne05 schon schrieb, einen Egoisten, der keine Verantwortung übernehmen will

Der Begriff Narzisst wird mMn echt zuviel benutzt, in der USA lese ich es oft in Kommentaren über irgendwelche Stars, die die User nicht mal richtig kennen.

Ein Egoist muss kein Narzisst sein sondern einfach faul und träge, er lässt gerne andere für sich arbeiten, aber er muss nicht gelobt und in den Himmel gehoben werden wie ein Narzisst.

Ja eben. Deswegen Ersteres. Oder Opportunist !
Oder einen Wendehals
Sich immer so alles zurecht drehen, dass es für ihn passt.

Zitat von kritisches_Auge:
Gehirnscans haben gezeigt, dass dort wo sich bei anderen Menschen Empathie zeigt, nichts davon zu finden ist.

Simmt. Jeder hat ja seinen Rucksack im Leben mitbekommen, genetisch und durch seine Sozialisation erworben.
Und nun?
Nun darf ich theoretisch niemandem die Schuld geben, dass meine Grundbedürfnisse als Kind nicht erfüllt wurden. Keiner kann ja am Ende was dafür- das ist ja so.
Was mach ich nun mit meinen Gefühlen? Oder darf ich, weil ich ja ein vernünftiger Mensch bin, der über den genetischen Einfluss und den der Sozialisation Bescheid weiß gar nichts sagen? Nichts denken? Muss ich von Vornherein vergeben?
Muss ich das alles runterschlucken?
Traurigkeit und Wut gehören für mich vor das Vergeben und Abschließen. Das ist doch hier das Ziel und dazu brauche ich die für mich verantwortliche Person (wenn auch nur in Gedanken).

Mag sein es ist ungerecht, aber wenn man den Faden der Genetik und Sozialisatiom weiterspinnt, muss ich erst auf seine Eltern sauer sein weil die ihn erzogen haben, aber das geht auch ni, die haben ja auch ihre Genetik und Sozialisation, dann nehm ich deren Eltern, das gleiche...
Wo soll das enden?

Ist doch wurscht ob Narzisst oder Egoist oder Affe. Wichtig ist doch jetzt gut damit abzuschließen.
Für sich selbst.

Ich finde es überhaupt nicht gleich.
Wichtig ist es die Introjekte der Eltern anzuschauen, zu wissen was sie bewirkten und sich dann von ihnen zu befreien.

Und das Wissen, dass die Eltern nicht anders konnten ist der letzte Schritt der Befreiung, es ist wichtig, zunächst Zorn und Hass zu fühlen, aber er sollte sich dann auflösen.

Zitat von kritisches_Auge:
zunächst Zorn und Hass zu fühlen, aber er sollte sich dann auflösen.

Also Zorn und Hass gegenüber meinen Eltern? Kann ich nicht nachempfinden. Sie haben zwar nicht alles richtig gemacht...aber wer macht das schon?

Vieles geschieht ohne Absicht, bzw. ohne des Wissens, was man dabei anrichtet....

@life74
Wenn du kein Problem damit hast ist das doch auch ok.
Er geht doch darum negative Gefühle rauszulassen.

Trauer und Wut darüber, dass einem das passiert ist was einen heute belastet.

Wenn du keine hast ist das doch gut.

Zitat von Susanne05:
Er geht doch darum negative Gefühle rauszulassen.


okay ich habe verstanden. Ich bin ein Befürworter alle Gefühle auszudrücken

Zitat von Nora5:
Dabei habe ich nun realisiert, wie sehr mich diese Vermeidung, dieses Ausweichen, seine Verantwortungsabgabe und sein Verdrehen der Situation immer geprägt haben und das war mir gruselig.

Man kann niemanden dazu zwingen, sich für etwas verantwortlich zu fühlen, wenn er es selbst nicht tut. Damit musst du dich abfinden und ihn in Ruhe lassen. Wenn dein eigener Seelenfrieden davon abhängt, dass er die Verantwortung übernimmt, ist DAS dein Problem und du solltest DARAN arbeiten, statt ihn ändern zu wollen.

Zitat von Susanne05:
@life74 Wenn du kein Problem damit hast ist das doch auch ok. Er geht doch darum negative Gefühle rauszulassen. Trauer und Wut darüber, dass einem das passiert ist was einen heute belastet. Wenn du keine hast ist das doch gut.

Nehmen wir einmal an (ist nicht so bei mir) die Eltern waren nicht gut zu ihrem Kind.
Jetzt ist die Mutter über 80 Jahre alt, will man ihr dann noch sagen, das sie nie richtig gehandelt hat?

Irgendwann muß doch auch mal gut sein, oder? Es sei denn die Mutter ist eine Hexe, das ist dann was
anderes, aber wenn sie eine alte Omi ist, könnte ich nicht mehr gemein zu ihr sein, so nach dem
Motto, ich zahle Dir alles heim.

@Abendschein
Zitat von Abendschein:
gemein

Nö, auf der Sachebene.


Zitat von Abendschein:
ich zahle Dir alles heim.

Auch nein, darum geht's gar nicht.

Mein Vater war 81 als ich ihn darauf ansprach. Sachlich. Warum nicht? Er war nicht dement.

Zitat von Susanne05:
@Abendschein Nö, auf der Sachebene. Auch nein, darum geht's gar nicht. Mein Vater war 81 als ich ihn darauf ansprach. Sachlich. Warum nicht? Er war nicht dement.

Ich meinte Dich gar nicht damit, es war Allgemein. Ich war Heute Arbeiten und habe Deinen Anfangspost nicht
gelesen. Du warst nicht gemeint.

@Abendschein ok

Zitat von Icefalki:
Fragst du das jetzt im Ernst? Wenn ich das richtig gelesen habe, kümmert es ihn doch null, was mit dir ist. Oder stehe ich jetzt voll auf dem Schlauch?

ja habe ich ganz im Ernst gefragt. Weil er das absolut anders sieht.
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Zitat von Susanne05:
Ich verstehe, dass du traurig bist - um früher und heute und da was kommen wird.
Aber vielleicht ist auch mal Zeit für Wut! Früher und heute schiebt er alle Schuld an der schlechten Beziehung zwischen euch auf dich. Ein Kind hat niemals Schuld!
Die Früchte seiner Unfähigkeit mit dir eine liebevolle Beziehung aufzubauen war der Kontaktabruch deinerseits.

Ja er hat das immer so gemacht. Es ist auch nicht, dass er jetzt zu alt ist und ich ihn belästige. Es war ja nie anders. Er hat grundsätzlich alle Verantwortung abgegeben. Und das für mich schlimme daran. Ich habe jahrelang die Therapeutin für ihn gespielt, als Jugendliche. Er hat mir immer gesagt, wie gut ihm das täte, mit mir zu reden. Und dass er mit mir besser reden könne als mit meiner Mutter. Das war furchtbar für mich. Ich war auch in einem dauernden Loyalitätskonflikt dabei. Ich habe das nur getan, weil ich so Angst hatte, er tut sich was an. Ich konnte mich in der Schule nie gut konzentrieren, weil ich immer die Probleme meiner Eltern im Kopf hatte

Zitat von Susanne05:
Fühl dich gedrückt, ich kann das gut nachvollziehen.

dafür danke ich Dir so sehr!

Zitat von Susanne05:
Logisch ist es ihre Sache.
Aber für mich gehts doch hier im Prinzip darum , dass er sich nicht ausreichend zur Verfügung gestellt hat als sie Kind war.
Das hätte sie doch gern aufgeklärt denk ich. Für sich selbst, damit es ihr damit heute besser geht.

ja genau so war es. Er wollte das im Übrigen. Seine Krebsprognose ist jetzt unauffällig. Er hat das hinter sich. Er wollte aber mit mir etwas aufarbeiten. Dann hat er aber doch wieder alles ausgeblendet.

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