Ich habe nur einen Weg gefunden, um mit meinem extrem negativen und verständnislosen Vater einigermaßen Frieden zu schließen. Abstand (ich bin nach dem Abitur 1.000 km weit weg gezogen und nie mehr in die Nähe) brachte nichts. Verständnis, das Gespräch suchen und guter Wille brachten nichts (er änderte sein Verhalten nie, keinen Millimeter). Kontaktabbruch brachte nichts (ich hatte mit meinen Eltern gebrochen und sechs Jahre lang keinen Kontakt). Nur eines brachte mir etwas: Verzeihen. Ich musste es zwei Mal machen, das erste Mal reichte noch nicht. Das zweite Mal reichte und brachte mir eine neue Ebene im Verhältnis. Er wird sich niemals ändern, er tut mir leid, denn ich sehe, dass seine extreme Negativität sein eigenes Leiden ist. Ich halte möglichst viel Abstand. Es bleibt schwierig, aber ich bilde mir nicht mehr ein, ihn zu einer Einsicht bringen zu können, bekommen zu können, was ich mir wünsche oder sonstwie irgend etwas ausrichten zu können. Es bleibt wie es ist und es ist anstrengend, aber ich habe verziehen und sehe das Leiden. Ich bin nicht mehr wütend oder böse auf ihn, verlange nichts mehr, sondern bin im Reinen.
03.12.2021 09:50 •
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