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Hallo zusammen,

mein Vater könnte schon längst Rente bekommen, allerdings hat er noch keinen Antrag eingereicht.
Er kriegt es aus (vermutlich) psychischen Gründen einfach nicht gebacken. Also habe ich ihm angeboten, er sucht die Nachweise etc. raus, gibt mir eine Vollmacht und ich erledige den Rest. Er kommt meiner Aufforderung aber nicht nach, was wohl eher psychisch bedingt ist, als dass er mir einen Strich durch die Rechnung machen wollen würde, denn er weiß ja, das es wichtig ist und wir kommen gut miteinander aus. Er ist auch klar im Kopf.
Allerdings ist er in keiner heiklen Lage, denn im Moment finanziert seine Schwester sein Leben. Da sie mir nun auf die Füsse tritt, dass ich ihm weiter auf die Füsse treten soll, weil ihr das Geld aus geht, bin ich in der Zwickmühle.

Was würdet Ihr in der Situation machen? Ich hab vorgeschlagen, sie zahlt ihm einfach nix mehr. Vielleicht kommt er dann mal in die Pötte, wenn er sich nix mehr zu essen kaufen kann. Andererseits überlege ich, ob es evt. eine psychische Störung bei ihm sein kann. Ich weiß es nicht. Wäre das denn ausreichend, um mal zu überlegen, ihm einen gesetzlichen Betreuer vor die Nase zu setzen?

Manchmal überlege ich echt, ihm die Freundschaft zu kündigen. Von mir aus auch gegenüber seiner Schwester. Wie weit kann man als Tochter gehen?

12.03.2016 21:08 • 12.03.2016 #1


2 Antworten ↓


Naja, du bist seine Tochter. Ihm die Freundschaft kündigen heißt keinen Kontakt mehr?
Würde das Problem auch nicht beheben und von was soll er künftig leben?
Wie ist denn euer Verhältnis sonst so?
Könnte ja wirklich was psychisches sein. Ich würde noch mal reden und versuchen zu erfahren was ihn da so hindert.
Auch auf die Folgen hin weisen.
Wie alt ist er denn?

Hallo,
einen Betreuer vor die Nase setzen, ist vielleicht nicht gleich das richtige Mittel. Es gibt den sozialpsychiatrischen Dienst (SpD). Da kannst du zunächst dich erkundigen und einen Termin oder sogar einen Hausbesuch vereinbaren. Es gibt dort Mitarbeiter, die sich der Lage entsprechend einfach gut auskennen und bei der Beantragung von Lebenshilfen bzw. Rentenbeantragungen sehr behilflich sein können. Mit Hilfe des sozialpsychiatrischen Dienstes kann auch abgeklärt werden, was deinem Vater psychisch eigentlich fehlt und welche Hilfen er eigentlich braucht. Daß du dich anbietest, dich um deinen Vater kümmern zu wollen, ist dem SpD wahrscheinlich lieber, als wenn sie sich um völlig alleinstehende hilflose Menschen kümmern müssen.
Versuche nochmal mit deinem Vater zu sprechen und auch ruhig, daß du bereit bist, dir ganz offiziell Hilfe zu holen, um ihm zu helfen. Er hat bestimmt sein Leben lang gearbeitet und sollte jetzt sein Recht auf Versorgung in Anspruch nehmen.

Ich weiß, wie schlimm das ist, etwas zu beantragen, aber du hilfst ihm ja. Vielleicht kannst du mit ihm zusammen die Unterlagen raussuchen. Sicherlich hat er aber längere Zeit schon keine Ordnung in den Unterlagen gemacht, so daß du wahrscheinlich wirklich alles suchen mußt.

PS: ich als Tochter gehe immer so weit, daß ich mich bereits selbst überhole. Als ich Kind war, haben das meine Eltern für mich gemacht und jetzt mache ich das dafür, daß es meiner Mutter (Vater leider nicht mehr) gut geht. Nicht aufgeben!




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